@surferin
danke für deine Ausführungen. Ich sehe das genauso.
Ein CGMS kann sicherlich helfen bei der Einstellung, bei Problemen, etc. . Das gilt aber vermutlich für jedes CGMS im allgemeinen. Konkret ging es mir jetzt aber um die Verknüpfung von Pumpe und CGMS.
Schwerer Unterzucker sollte nach Möglichkeit durch die richtige Einstellung vermieden werden. Aber das wird halt selbst bei vorbildlicher Therapie und Gegenmaßnahmen nicht immer gelingen. Es wird immer wieder mal Situationen geben, in denen eine schwere Unterzuckerung zumindest im Anmarsch ist. Wenn man wach ist, merkt man es meist auch und kann handeln. Soweit so gut. Da braucht man keine Pumpe mit angekoppeltem CGMS.
Was aber wenn man nicht wach ist? Oder wenn man nicht handeln kann (weil man bspw. vielleicht schon gar nicht mehr die erforderliche Kontrolle hat)? Dann würde zunächst einmal in dieser Situation das Insulin weiter zugeführt werden und damit die Situation zusätzlich verschärfen. Und da fände ich es schon sehr schön, wenn die Pumpe das mitbekommt und abschaltet. Aber genau dazu braucht sie dann ein angekoppeltes CGMS und eine dadurch initierte automatische Abschaltung.
Und an diesem Punkt kann ich der Einschätzung dass das ganze kontrproduktiv sein soll eben nicht mehr folgen.
Du sagst, man merkt den UZ ja und steuert eben dagegen. Ok dann wird es erstmal keine Abschaltung geben. Oder wenn doch dann steuerst du halt dagegen und schaltest die Pumpe wieder an. Was vergibst du dir hier? Nichts.
Oder aber du merkst den UZ halt nicht und wirst dann über das CGMS und die Abschaltung darüber informiert. Dann kannst du entsprechend handeln, wirst evtl. noch den BZ herkömmlich prüfen und die Pumpe wieder aktivieren bei Fehlalarm oder eben den UZ bekämpen oder ... . Was vergibst du dir hier? Wieder nichts.
Oder aber du bist einige Zeit später richtig froh, dass die Pumpe die Insulinzufuhr gestoppt hat und es dir jetzt wieder etwas besser geht. Und genau dafür ist es gedacht.
Wieso soll also die automatische Abschaltung kontraproduktiv sein? Weil möglicherweise für max. 2h die Basalrate nicht zugeführt wird? Und dadurch gleich von einer extrem schlimmen Keto auszugehen ist? Ich denke eher nein.
Außer dass sie vielleicht ab und zu mal nervt, weil das CGMS halt nicht so genau ist (weil man man sich nicht immer darauf verlassen kann). Ok, das würde ich als störend bezeichnen. Und verlassen muss und darf man sich ja auch nicht zu 100%. Aber das gilt ja wohl für die gesamte Therapie. Wo kann man sich da schon auf irgendetwas zu 100% verlassen?
Jedenfalls kontrproduktiv ist das ganze aus meiner Sicht nicht. Ich werde es vermutlich nutzen. Aber mir geht es nicht darum andere davon zu überzeugen. Wie bereits gesagt, jeder kann das für sich selbst entscheiden. Ich wollte nur verstehen, ob es wirklich kontraproduktiv ist und wenn ja warum. Und die Antwort habe ich bislang nicht erkennen können.
Viele Grüße
CC