Wohlgesonnen Fröschlein in dem Fall dem Eis aber nich beschwern wenns schieflooft
Die wohlformulierte Basalrate
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Doch dann bist du Schuld.
Ich muss es eh 2 Mal testen. Einmal mit Eis und
einmal mit Fanta. Um zu sehen ob sie wohlgenährt
ist.
Ach ne das war ja ich.:D -
Zitat von Lilith;254344
20IE? Solche Sprünge gibt es bei mir nicht. Bin von 33,5 auf 30IE runter durch weniger Bolus weil Hormon-Upregulation. Mache das Spielchen alle paar Wochen kurz nach dem ES einen Downschritt (0,1IE/h, mach ich am NBZ fest) und dann in 2-3 Tagen alles wieder raus wenn die Mens kommt. Für die Basalrate bedeutet das zwei Schritte a -0,05IE/h, nehm ich sofort 0,1IE/h raus ist das zuviel. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen, oder auch mit einem Tag Pause je nach basalen Verläufen, je einen Schritt funktioniert super und der BZ ist im Normbereich.
Hab jetzt nicht den kompletten Thread zu Ende gelesen, hoffe es schippert nicht am Thema vorbei. T. hat mich von einer relativ hohen Insulinmenge erfolgreich runtergeholt. Am sog. "genetischen" Optimum bin ich zwar immernoch nicht, aber wenns noch 5 Einheiten TDD runtergeht, das ist schon nicht einfach und einmal ausgiebiger Essen gehen versaut einem wieder alles
Mein Beispiel war etwas übertrieben aber ja durchaus, Schwankungen von 10 IE sind bei mir üblich, reistenzfrei, "schaufelradbagger in den Mund bedingt". Meine TDD liegt derzeit bei 53 - 63 bei 95-100 KG, also in die Schablone der häufigsten Insulinempflindichkeitstypen pass ich wohl allemal. Er sieht mich aber bei ~ 28 oder 45 (entweder oder, wobei ich ihn zur "45" überzeugen konnte da große Schritte nimme drin sind).
Sorry für den kurzen OT Ausflug :o
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Zitat von Lilith;254344
20IE? Solche Sprünge gibt es bei mir nicht ...
…mehr?Zitat von Adrian;254386
Die Sache mit dem Konzentrationsausgleich (Korrektur durch BR) hat einen Nachteil: Habe ich einen Wert von 80 um 3h in der Nacht und trinke eine BE und komme wieder bei 80 raus, weiß ich nicht, ob die BR gut ist oder ich sie erniedrigen könnte. Dafür brauche ich schon eine Hypo um das festzustellen.
Nö, da bringst Du was in Zusammenhänge, das nicht zusammen gehört.
Das Kriterium zur Basalratenanpasung ist nicht das Auftreten von Hypos, sondern das reproduzierbare Unterschreiten des unteren Grenzwertes des Zielbereiches auf basalem Niveau (Basalwert = Wert ohne Essens- und Boluseinfluss).Zitat von Lilith;254387Dann lässt man in der nächsten Nacht einfach die BE weg und schon weiß man Bescheid. So schwer is dat ja nu ooch nich.
Wenn Adrians unterer Zielwert 80 wäre, dann wäre ein basaler 80er der Anlass zur BR-Senkung, wenn er an gleicher Zeitstelle wiederholt auftritt.
Wäre der untere Zielwert 70, wäre eine BE bei 80 zu früh gewesen.
Aber, wie gesagt, das Kriterium ist nicht die Glucosetoleranz der BR, sondern die Zielwertunterschreitung.Zitat… das Problem sind einfach die filigranen Gleichgewichte und das sich Fett- und Glukosestoffwechsel auch noch gegenseitig inhibieren.
So filigran ist das Problem wohl nicht. Auf BR-Wirkung sollten auch 1,5 bis 2 FPE (= 150-200 kcal) von der BR wegradiert werden.
Falls ich ergänzen darf, mit inhibieren ist gemeint, dass z. B. eine Erhöhung der FPE-Zufuhr, zugleich dazu führt, dass die Glucoseverwertung (Utilisation) sinkt.Dabei geht es einerseits um die Hemmung der für den jeweilig anderen Energieträger zuständigen Enzymsysteme, FPE vs. Glucose, unter anderem auch durch hormonelle Stimulation.
Komplexe Eiweiße werden zu verschiedenen Aminosäuren zerlegt, von denen ein Teil glucoplastisch ist, d.h. es kann daraus Glucose gebildet werden. Ein anderer Teil ist ketoplastisch, er kann zur Ketonkörperbildung genutzt werden. Dazu stimulieren die Aminosäuren die Alpha-Zellen zur Abgabe von Glucagon. Ist dagegen haltend zu wenig Insulin im Spiel, das seinerseits noch die Glucagonwirkung ausreichend hemmt, schwirrt der BZ in die Wolken wie Schmidts Katze über den Gartenzaun.Daher sehe ich leider schwarz für Janas (MPF) Eisbecher.
Uninsuliniert wird der vermutlich nicht klappen. Hat er z. B. eine FPE, dann würde die wohl noch gehen können (bei wfBR). Sollte das Eis aber außerdem auch noch KH enthalten, ist für diese keine Luft mehr in der Basalrate, die dann halt auch noch die gegenregulativ wirksamen Aminos und Fettsäuren kontern muss, einige säuerliche Ketone vermutlich auch noch zusätzlich.Zitat von moadra;254426Hab jetzt nicht den kompletten Thread zu Ende gelesen, hoffe es schippert nicht am Thema vorbei.
Sollte man aber schon machen …ZitatT. hat mich von einer relativ hohen Insulinmenge erfolgreich runtergeholt.
Ja klar. Die Einstellung bedingt erst mal eine gezielte Upregulationsphase, so dass wg. Down-Regulation die Insulinmengen drastisch sinken können und dieses auch meist tun.
Dabei wird die Basalrate um ein vielfaches stabiler und die Ergebnisse jedweden Einflusses auf den BZ lassen sich vielfach fast auf mg% vorhersagen (-rechnen).
ZitatAm sog. "genetischen" Optimum bin ich zwar immernoch nicht, aber wenns noch 5 Einheiten TDD runtergeht, das ist schon nicht einfach und einmal ausgiebiger Essen gehen versaut einem wieder alles
Dann geh doch einfach 2x ausgiebig Essen, oder auch dreimal. Wenn es Dir keine Gewichtsprobleme bereitet?
Ansonsten finde ich, dass es da anfängt in den Bereich der Neurose zu entgleiten, wenn man sich, sozuagen krampfhaft, auf starre Ziele (=genetisches Optimum) fixiert. Das ist wohl nur dann zweckmäßig, wenn es eine ausgeprägte und kritische Hypopneigung hat, oder wenn das Ziel besteht, Gewicht abzubauen.Bei ersterem führen halt alltägliche Schwankungen in deutlichem Rahmen dazu, dass die Dynamik der Rezeptorregulation falsch geschätzt oder übersehen wird, dann sagt der Notarzt schnell mal „Hallo, können sie mich hören?“.
Wessen Insulinbedarf deutlich down-regularisiert bestimmt ist, wird wohl kaum ein Gramm abnehmen, wenn er nicht parallel upregularisiert. Was dann natürlich auch ein deutlicher Hinweis wäre, dass es auch mit der Kalorienreduktion nicht geklappt haben kann.Ansonsten ist ein normales Maß an Schwankungen, auch der Rezeptorenzahl, ein Bestandteil des täglichen Lebens. Sich starr-fixiert verhalten zu wollen ist lebensfeindlich und widerspricht dem Grundprinzip der Natur.
Übrigens widerspricht sich Teupe in meinen Augen da auch selbst. Einerseits propagiert er die maximale Upregulation, andererseits stellt er (siehe Kapitel Rezeptorregulation) das „stabile Gleichgewicht“ mit dem Bild des Tennisballs in der Schüssel als Optimalsituation (labiles Gleichgewicht) dar und führt aus, dass je weiter die Entfernung der Rezeptoren vom Stabilitätspunkt, desto dynamischer der Drang der Rezeptoren, bei jeder Änderung, dorthin zurückzufinden.
Und wenn ich schon die Wahl zwischen zwei Teupes sehe, dann nehm ich doch lieber den mit dem stabilen Gleichgewicht.
Ok, das war etwas OT neben der KH-/FPE Toleranz der BR, gehört aber auch in das weite Feld der Therapiedefinitionen.Gruß
Joa -
Zitat von Joa;254538
Ansonsten ist ein normales Maß an Schwankungen, auch der Rezeptorenzahl, ein Bestandteil des täglichen Lebens. Sich starr-fixiert verhalten zu wollen ist lebensfeindlich und widerspricht dem Grundprinzip der Natur.Genau das ist doch der springende Punkt, wer das kapiert hat und mehr oder weniger gut umsetzen kann, zuminest so das er sich keine eigene Grube gräbt, der hat doch was ganz wertvolles gewonnen grins
Das und die Sache mit der wohlformulierten Basalrate waren meine persönlichen Highlights. -
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Zitat von moadra;254693
... und die Sache mit der wohlformulierten Basalrate waren meine persönlichen Highlights.
Ging mir mit der wfBR vor nunmehr 7 Jährchen ganz genauso. Ich war geplättet und hab nur gedacht, ich glaub auch gesagt, eeeeey, so scheibenkleistereinfach ist das ...Insofern denke ich mal, dass die beiden von Jana gestarteten Threads zur wohlformulierten Basalinsulindefinition, die genauso unter ICT gilt, und zur Up- und Downregulation die wichtigsten Threads im Insulinclub sind.
Woran man mal sehen kann, dass so 'ne eingefleischte Naturwissenschaftlerin einen klaren Blick für's Wesentliche hat.
Gruß
Joa -
Heute Nacht habe ich die wohlformulierte Basalrate mal ausgetestet.
Der gestrige Tag war super (Werte von 63 mg/dl bis 143 mg/dl) und der Einschlaf-
wert lag bei 122 mg/dl. Also noch mal schnell in die Küche und 2 Be Fanta
getrunken. Irgendwie hab ich schon ein wenig bedenken gehabt. Aber ich
wil es ja wissen. Und heute morgen kam ich mit 96 mg/dl raus.Ich würde sagen das hat funktioniert.:6yes:
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Gegenprobe gab es gestern, 2KE Schokolade, genauer Triolade von Milka, jami. Startwert war 85, NBZ heut früh 126. Das ist mir schon zu hoch, unter 100 komm ich immer raus wenn ich nicht nasche nachts unkontrolliert, FE drin hab etc. Für mich ist das der Beweis das FE dazu böse, gaaanz böse sind *zumFröschleinschiel* ;).
Joa ja ich seh das auch so, ordentliche Basalrate und Rezeptorregulation sauber verstanden und schon hat man die halbe Miete. Da ich das ja geahnt hab hab ich damals auch nachgefragt. Ich bin echt froh das nun alles richtig verstanden zu haben und die wfBR mein eigen nennen zu dürfen. Ein Hoch auf den Meister.
lg
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Zitat von Lilith;254725
Für mich ist das der Beweis das FE dazu böse, gaaanz böse sind *zumFröschleinschiel* ;).
lgAber nur wenn mans nicht insuliniert :p:D
Ich habe schlechte Erfahrungen F/E auf die BR laufen zu lassen, selbst wenns umgerechnet nur 1-2 BE / KE sind.Macht die reine BR bei euch F/E zuverlässig weg? Bei mir nicht immer, mal verschwinden 400 kcal mal nicht.
Dann kraxel ich immer bei 120-140 Dauerwerten rum, das is doof -
Fe auf Basalrate klappt bei mir auch nicht. Ist bei kleinen Mengen von 1 KE Äquivalent dann so wie oben 120-130, wird's mehr so ab 2 krabbelt der BZ noch höher bis auf ca 150-160, wird's noch mehr krabbelt er stärker und ich hab auch mal 200+, meist zieh ich aber vorher die Bremse und Hau Insulin dagegen. Ich insulinier deswegen alles was über die Toleranz hinausgeht, passiert bei mir zB ab 5-6KE wenn ich Brot esse, denn ich mag gern Wurst und Käse. Mach ich da nichts weil ich's vergess so wie gestern zB dann is der NBZ auch Kacke, heut früh 160.
Lg Jana
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Ha Jana da haben wir ja fast den gleichen NBZ. :c)
Gestern mit 101 ins Bett und 4 Be Cola, Test Nr. 2 zur
wohlformulierten BR. 4Be sind bei mir eindeutig zu viel,
denn raus bin ich mit 161. -
Dito, mit "2 F/E" uninsuliniert ins Bett und heute Morgen 149.
- hier stand Mist -
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Ich glaube, vorgehend war schon erwähnt, dass die wfBR und die Variabilität des Insulinbedarfes durch das Regulationsverhalten der Insulinrezeptoren in Abhängigkeit zu den einwirkenden Insulinspiegeln zwei sehr zentrale Punkte zum Verständnis von Stoffwechselsteuerung bei T1D darstellen.
Daher hier noch ein Link zu dem auch von Jana "angezettelten" Thema zur Up- und Down-Regulation.
Gruß
Joa