Insulin oder doch lieber Repaglinid (Antidiabetikum)

  • Hallo zusammen,


    bevor ich mal kurz meine Situation schildere, möchte ich mich erst mal kruz und knapp vorstellen.


    Heiße Kara bin 30 Jahre alt und Typ 1 Diabetiker seid anfang Dez. 2010 !


    Nach dem ich festgestellt habe das ich tags über eine trockenen Mund und bis zu 7 Liter Wasser zu mir genommen habe ,dabei alle 10min auf WC musste dachte ich mir " Junge geh mal zum Arzt " das geht so nicht weiter. Bis dahin keinen schimmer von Diabetik :confused: bis ich letzendlich nüchtern zum Arzt ging um Blut abzugeben ( großes Blutbild ) und daraufhin am nächsten Tag einen Anruf vom meinem Hausarzt bekommen habe mit der Aussage " Bitte sofort in der Praxis erscheinen, Ihre Blutwerte sind Katastrophal " !


    Dann der SCHOCK !


    Nüchterner Blutzuckerwert -> 493 !


    Seid dem bin ich bei einem Arzt in Schwerpunkt Diabetes. Dort wurde dann festgestellt das ich Diabetiker Typ 1 bin und habe laut Aussage vom Arzt aber einen 20%igen Anteil an Eigeninsulin.


    Da ich seid dem meine Ernährung komplett umgestellt habe, sind meine Werte ohne Insulin aber mit Repaglinid (Antidiabetikum) wieder in den Normbereich gefallen :6yes: was selbst für meinen Arzt eigentlich kaum vorstellbar war. Natürlich gibt es einen aber, Werte Morgens waren zu den Zeitraumaber nicht ok ( zwichen 150 - 180 ) Dies bewirkte dann, das dem Weg vom dem Schlafen gehen Spritzen zu müssen nicht vorbei fuhr. Ich sollte dann dementsprechend meinen Blutzucker messen und die BE ausrechnen um Abends zur letzten Mahlzeit zu Spritzen, was auch bis jetzt wunderbar klappt ( Morgens mit Werten zwischen 90 - 110) Als Info : Spritze NovoRapid, wirkt wohl sofort !



    Sooo und jetzt zu meiner Frage


    Mir ist aufgefallen das die Repaglinid 1mg zum anregen der Bauchspeicheldrüse (Antidiabetikum) Morgens und Mittags vor den Mahlzeiten einfach nicht mehr ausreichen. Je nach Mahlzeit sinkt der blutzucker erst nach 3,5 - 4std und inder zwischenzeit habe in der Regel immer nach 2 std nach dem Essen 150 - 220.


    Sollte ich nicht direkt lieber Spritzen um zu vermeiden das die Restfunktion der Bauchspeicheldrüse zu sehr belastet wird und daher schneller die Zellen zerstört werden oder sollte ich weiterhin die Repaglinid (Antidiabetikum) einnehmen ? Das problem ist das ich Morgens immer sehr stark Frühstücke, so 8 - 10 teilwiese 12 BE ...


    Was haltet Ihr davon ?



    Danke ...

  • Hallo Kara,


    erst mal herzlich willkommen hier.
    Vorab die sprachtechnische Info, das ein gegen diabetische Symtome/Ursachen gerichtetes Medikament ein Anitdiabetikum ist.
    Antidiabetiker wären Menschen die was gegen Diabetiker haben.



    Zitat von Kara;330936

    [FONT=Arial][size=12]
    Sooo und jetzt zu meiner Frage


    Sollte ich nicht direkt lieber Spritzen um zu vermeiden das die Restfunktion der Bauchspeicheldrüse zu sehr belastet wird und daher schneller die Zellen zerstört werden oder sollte ich weiterhin die Repaglinid (Antidiabetiker) einnehmen ?


    Da möchte ich Deiner Überlegung vollestens zustimmen.


    Die Dauer der Remission, als der Zeitraum, in dem die Restfunktion der Betazellen noch was nennenswertes bewirken kann, steht im Zusammenhang mit der Güte der Stoffwechseleinstellung.


    Und da ist Insulin halt das natürlichste und nebenwirkungsfreieste Mittelchen, das wir kennen. Grundsätzlich erprobt seit demnächst 100 Jahren.


    Ich würde an Deiner Stelle auf das Repaglinid verzichten und die Stoffwechselsteuerung voll mit Insulin machen.


    Viel Erfolg, so oder so.


    Gruß
    Joa

  • Glinide sind bei Typ1 kontraindiziert - eine Gabe stellt u. U. einen Kunstfehler dar.


    Bei einem Typ1 sollte frühestmöglich mit Insulintherapie begonnen werden, um ein Ausbrennen der Bauchspeicheldrüse zu verhindern.

  • Wir halten da mal gar nichts davon, dir da Therapieempfehlungen zu geben.


    Das alles entscheidet allein dein Arzt.


    Da du noch am Anfang stehst wäre es nicht sinnvoll hier Tips abzugeben.


    Da das Novorapid sehr gut wirkt, kann es bei einer Überdosierung zu einer Unterzuckerung kommen die für dich schlimm enden kann.


    Deshalb lass dich von deinem Arzt beraten wie es weiter gehen soll.

  • @ Joa


    Anitdiabetikum meinte ich :D



    @ Niederrheiner


    Danke ...




    @ erwins75


    mit der unterzuckerung stimmt wohl, ist bis jetzt 2 mal vorgekommen und konnte es aber noch rechtzeitig wahrnehmen um schnell zu handeln.


    Nur scheinen meine BE nicht IE passgenau zu sein !


    Abends 1 BE = 1 IE


    aber Morgens bzw. Mittags haut das nicht hin


  • wer sagt dir, dass du pro BE auch 1 IE spritzen musst


    das kann von 0,5-5 IE pro BE variieren, dass mus man austesten


    Das hab ich gemeint, als ich davor gewarnt habe da selber rumzubasteln ohne den Doc zu fragen

  • Zitat von erwins75;330940

    Wir halten da mal gar nichts davon, dir da Therapieempfehlungen zu geben.


    Nö, aber eine Meinung haben wir manchmal schon. :D

    Zitat

    Das alles entscheidet allein dein Arzt.


    Schade, dass Kara sich nach Deiner Diktion da nicht mitentscheiden darf. :o


    Und um sich entscheiden zu können, muss der Mensch wohl auch andere Meinungen einholen?

    Zitat

    Da du noch am Anfang stehst wäre es nicht sinnvoll hier Tips abzugeben.


    Du sagst Bescheid, wenn der Anfang vorbei ist ???

    Zitat

    Da das Novorapid sehr gut wirkt, kann es bei einer Überdosierung zu einer Unterzuckerung kommen die für dich schlimm enden kann.


    Das heißt wohl, dass wegen der gefahr einer Unterzuckerung bei zuviel Insulin ab sofort alle Typ 1er auf Sekretagoga umgestellt werden müssten. :eek:

    Zitat

    Deshalb lass dich von deinem Arzt beraten wie es weiter gehen soll.


    Yep, Beratung mit dem Arzt ist immer gut. Diskussion ggf. aber auch.


    Gruß
    Joa

  • Joa


    was hast du für ein Problem??


    hast du am Anfang deiner Diabeteskarriere andere Leute gefragt??


    Sicher nicht, da warst ganz still und leise und hast alles getan was dein Arzt dir gesagt hat.


  • Was ist das denn für ein Quatsch? Also erstens weißt du doch garnicht wie Joa sich verhalten hat und zweitens gibt es hier viele Neulinge, die an ihrer Krankheit interessiert sind und sich Tipps holen wollen. Diabetes ist eine Krankheit, die der Patient zu mindestens 90% selbst handhabt und deshalb ist es wichtig, dass er informiert ist, warum sollte sich Kara also nicht hier Meinungen einholen um sich selbst ein Urteil über die für sie bestmögliche Therapie zu bilden?

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ich beschäftige mich seit dem ersten Tag mit meinem Diabetes.


    Aber ich hätte mir nie, nach ein paar Wochen Tips aus einem Forum geholt.

  • @ erwins75


    Ein Beispiel kann ich nennen.



    Frühschicht :


    Aufgestanden 03:30 uhr : BZ 94


    Frühstück 06:10 : BZ 111 / 7 BE kein insulin dafür 1mg Antidiabetikum


    Kontrolle um 08:45 : BZ 220


    um 10:20 BZ 156, habe daraufhin 2 BE gegessen und um zu Korrigieren habe ich 3 IE gespritzt, gegen 12:00 uhr lag ich bei BZ 48


  • Da sollte mal eine gute Schulung ran - mir drängt sich der Verdacht auf, dass du wohl nicht auf Anpassung bei Belastung geschult wurdest, sondern stur dein Schema durchziehst.


    Also: MIT dem Arzt zusammen die Repaglinid absetzen, am besten intensiviertes Insulinschema installieren und vor allem eine gute Schulung, die so wenig Fragen wie möglich offenlässt. Und das am besten vorgestern beginnen :)

  • Ein Grund dafür das ich mir heir Tipps hole, ist das es evtl. Mitglieder gibt die das selbe Ferhalten bei sich bemerkt und wie Sie danach mit der Situation umgegangen sind.


    Nicht falsch verstehen ich erwarte keine Ärztliche Auskunft sondern Tipps zum Umgang mit Diabetes ( Ferhalten / Vorkenntnisse / Erfahrungen )



    Für mich ist auch die rechnung mit BE wichtig was mir sehr schwer fällt, ich weiß das jeder körper auf die BE anders reagiert aber irgendwie muss es ja da einen konstanten wert bze ausrechnung geben.

  • Zitat von Niederrheiner;330955

    Da sollte mal eine gute Schulung ran - mir drängt sich der Verdacht auf, dass du wohl nicht auf Anpassung bei Belastung geschult wurdest, sondern stur dein Schema durchziehst.


    Also: MIT dem Arzt zusammen die Repaglinid absetzen, am besten intensiviertes Insulinschema installieren und vor allem eine gute Schulung, die so wenig Fragen wie möglich offenlässt. Und das am besten vorgestern beginnen :)


    Belastung in welchen Sinne ?


    Arbeitsmäßig ? Also auf der Arbeit habe keine Körperliche Belastung evtl bißchen Stress das wars dann aber auch.

  • Erklär uns mal, inwiefern du deine Ernährung umgestellt hast, weil 12BE zum Frühstück sind ja ganz schon viel.


    Auf wieviel BE´s kommst du pro Tag?


  • Also mein Vater hat als Typ 1er schon in den 60er Jahren gemerkt, dass er sich selber um Informationen bemühen musste und nicht blind auf die (Un-) Kenntnisse der Ärzte warten durfte. Ich bin der Meinung, wenn jemand sich Meinungen von Miterkrankten einholen möchte, ist das recht und billig. Die Verantwortung liegt letztlich bei dem, der die Information annimmt. Sonst müssten wir das ganze Internet und alle Bibliotheken sicherheitshalber schließen. Und SHGs besser auch. Könnte ja jemand dabei sein, der ein bisschen Ahnung hat.



    Und dass auch Diabetesärzte oft mal Pfeifen sind, lesen wir hier immer wieder (z.B. wenn ein älterer Arzt einen Typ1-Diabetiker monatelang als Typ2er behandelt).


    Also, es lebe die Meinungsbildung. Wenn mein Vater oder ich immer nur auf den einen behandelnden Arzt gehört hätten, hätte ich seit meinem 7. Lebensjahr meinen großen Zeh nicht mehr.


    Nichts für ungut...


    Grüße
    Regina

  • Zitat von erwins75;330951

    Ich beschäftige mich seit dem ersten Tag mit meinem Diabetes.


    Aber ich hätte mir nie, nach ein paar Wochen Tips aus einem Forum geholt.


    Warum nicht??


    Ich versteh im Übrigen die Diskussion hier garnicht. Hier sind ständig Dia-Neulinge die sich Tipps holen, warum soll Kara das nicht auch tun?!

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von erwins75;330959

    Erklär uns mal, inwiefern du deine Ernährung umgestellt hast, weil 12BE zum Frühstück sind ja ganz schon viel.


    Auf wieviel BE´s kommst du pro Tag?


    Pro Tag ist schwer zu sagen aber so zum Frühstück Esse ich schon viel.


    Bzp.


    6 Scheiben brot (1 Scheibe Brot hat 12Kohlenhydrate) mit Salami Käse etc.
    1 Crossaint
    1 Diät Joghurt


    Nach meiner Rechnung müsste ich da bei gesammt 9 BE liegen



    richtig ?

  • Zitat von Kara;330958

    Belastung in welchen Sinne ?


    Arbeitsmäßig ? Also auf der Arbeit habe keine Körperliche Belastung evtl bißchen Stress das wars dann aber auch.


    Sogar Denkarbeit stellt Belastung darf, die sich auf den Blutzucker auswirkt. Außerdem wird Bewegung oftmals sehr unterschätzt. (Hab ich als frischer Pumpenträger mehrfach schmerzlichst gelernt).


    Es ist ein Unterschied ob ich zu Hause auf dem Sofa sitze - oder eine Stunde zur Arbeit fahre (ob PKW oder Bus/Bahn spielt kaum eine Rolle) und dann auch noch arbeite. Und wenn da noch Bewegung zukommt, kann sich das nachhaltig auf den Insulinbedarf während der Arbeit auswirken.


    regline: Wir sehen es hier doch wieder.Glinide sind für Typ1 nicht zugelassen und werden verordnet. Diesem Doc sollte man sein Stethoskop mehrfach minütlich um die Ohren hauen.