Glykämischer Index!?

  • Hey Ihr Lieben,


    achtet Ihr eigentlich darauf möglichst Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index zu essen?
    Ich sehe zu, dass ich meist Vollkornbrot oder auch Vollkornnudeln kaufe,
    die Diabetesassistentin bei meinem DiaDoc meinte jedoch, dass die meisten
    Diabetiker wohl eher nicht unbedingt darauf achten würden, was aber nicht heißen soll, dass sie schlecht mit Ihrem Zucker umgehen.
    Mein Problem ist einfach, dass ich mir über alles immer extrem viele Gedanken mache und ich auch echt Angst vor diesen ganzen Folgeerkrankungen habe, obwohl ich mit meinem Diabetes ziemlich gut zurechtkomme. Klar bockt auch
    mein Zucker mal rum, aber das sind eher Ausnahmen (die mir allerdings echt die Laune vermiesen können!)
    Ich freu mich auf Eure Antworten...


    Liebe Grüsse!:)

  • Da tickt jeder ein bisschen anders. Ich zum Beispiel habe eher Probleme, wenn ich mit sehr vielen Ballaststoffen und niedrigem GI esse. Besonders Mittags überholt das Insulin die KH dann recht deutlich. Gerade normale Nudeln haben bei mir schon einen recht langsamen Verlauf (insbesondere bei Käse-Sahne-Saucen) wenn es dann noch VK-Nudeln wären, bräuchte ich sicher nen Ess-Spritz-Abstand um nicht pp zu unterzuckern.
    Auch von VK-Brot wurde hier schon ähnliches berichtet. Ich habe kurz nach meiner Diagnose auch ne Zeit lang VK-Brot gegessen, irgendwann hing es mir zum Hals raus, und jetzt ess ich wieder Mischbrot oder gar Schrippen, meiner Meinung nach geht das alles, wenn man es richtig behandelt.

    „Diabetes ist ein furchtbares Leiden, nicht sehr häufig beim Menschen, ein Schmelzen des Fleisches und der Glieder zu Harn..." - Aretaios, um 100 v. Chr.

  • Hm, ich kann gar nicht sagen, dass ich schon mal festgestellt habe, dass mein Zucker schnell in den Keller rauscht, wenn ich langsame KHs esse...
    Mich macht das Ganze nur so wuschig, weil ja auch immer mal wieder von den bösen Blutzuckerspitzen die Rede ist, wobei man ja auch meistens nicht nur KHs sondern z.B. auch Fett in den Nahrungsmitteln hat, die die KHs ja auch wieder ausbremsen. Fürchterliches Thema ;)
    Wahrscheinlich sollte ich wirklich aufhören, mir immer soooo viele Gedanken zu machen, denn ich achte schon sehr auf meinen Zucker.
    Zu Anfang habe ich ja auch nochmal Milch getrunken, dass habe ich mir aber abgewöhnt, bei mir kommt jetzt nur noch ein wenig Milch in den Kaffee und das war`s. Allerdings habe ich auch schon mal gelesen, dass einige wohl auch z.B.
    Bionade trinken und dann dafür einfach Insulin spritzen???!!!

  • Ja letztenendes muss das jeder für sich selber wissen. Ich persönlich trinke Zuckerhaltige Getränke nur im Falle einer Hypo. Ausnahme ist ein Bier, was ich mir hin und wieder einfach gönne. Wenn Du gerne Milch trinkst, halte ich das eigenlich nicht für so problematisch. Ich meine ein Glas Milch hat etwa 10g KH, das ist ja recht überschaubar und wenn ich mich nicht täusche ist das auch Laktose, die eher langsam verstoffwechselt wird.
    Wenn man jetzt ein Riesenfan von Bionade oder Club Mate ist, denke ich auch man kann das sofern man es zum Essen trinkt einfach "mitspritzen" so lang man das nicht jeden Tag oder bei jeder Mahlzeit macht, sehe ich darin genausowenig ein Problem wie in ein paar höheren Werten die zB bei Feierlichkeiten mal auftreten.

    „Diabetes ist ein furchtbares Leiden, nicht sehr häufig beim Menschen, ein Schmelzen des Fleisches und der Glieder zu Harn..." - Aretaios, um 100 v. Chr.

  • Das stimmt und wenn die Werte und der Langzeitzucker stimmen, kann es so verkehrt nicht sein :)
    Ja, im Prinzip ist Milch wohl nicht das Schlimmste, aber bei meinem Diabetologen sind sie ja schon von Joghurt nicht so begeistert, fiel mir gerade mal wieder ein.
    Andererseits heißt es wieder, dass man ja eigentlich normal essen kann und soll.
    Immer dieses hin und her, aber die Meinungen driften ja eh immer auseinander.

  • Ich esse noch genau das Gleiche wie vor dem Diabetes. Ich hasse Volkornprodukte, also lasse ich die jetzt auch sein. Ich esse Joghurt, trinke Milch, esse weiße Brötchen usw. Ich habe einfach ausgetüftelt, wie die Sachen auf meinen Blutzucker nach dem Essen auswirken, habe dadurch recht gute pp-Werte und ich denke darauf kommt es an.


    lg, Jolanda

  • Ich achte schon auf den glyk. Index, mache aber keinen Sport daraus. Eher verändere ich den Spritzzeitpunkt in Abhängigkeit vom glyk. Index.


    Morgens und abends gibt es fast immer nur Vollkornbrot und -brötchen, das mir schmeckt, aber mittags, nachmittags meist Dinge mit höherem glyk. Index. Ich passe einfach nur den Spritzzeitpunkt und ggfs. das Essverhalten an.


    Wenn etwas den BZ schneller hochschießen lässt, dann wird je nach BZ ein kleiner SEA eingehalten, bei langsamem glyk. Index wird unmittelbar vor dem Essen gespritzt.


    Ansonsten kombiniere ich meist schnelle BE mit langsamen BE und esse die schnellen BE nicht auf einmal.


    Wenn ich im Hotel übernachte, gönne ich mir durchaus weiße Brötchen, Marmelade und ein Glas Orangensaft. Ich stelle mein Frühstück zusammen, spritze mir einen dicken Bolus, dann schmiere ich die Brötchen, während die Spritze wirkt und dann erst (ca. 10 Min. später) fange ich an zu essen. Den Orangensaft, möglichst nur 100 ml, trinke ich in kleinen Schlückchen. Meinem körperlichen Emfpinden nach kann ich auf diese Weise akzeptable pp-Werte erreichen. Bei so Hotelbuffets gibt es oft noch langsame BEs, dann lange ich da zu, um die schnellen BEs etwas abzubremsen, z.B. mit Butter, Käse.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Zitat von Amazone80;379477

    Ja, im Prinzip ist Milch wohl nicht das Schlimmste, aber bei meinem Diabetologen sind sie ja schon von Joghurt nicht so begeistert, fiel mir gerade mal wieder ein.

    Weil die meisten Joghurts Zuckerbomben sind. Ein Naturjoghurt ist wie normale Milch. Gedanken kann man sich noch bei griechischen/türkischen machen, 10% Fett, und man hört ja dann nicht nach 100g auf ...


    Glykämischer Index sollte dann ein Thema sein, wenn einer Insulin spritzt. Dann muss er zwei Wirkkurven in Einklang bringen. Die von seinem Insulin ist fest vorgegeben. Was bleibt ihm also?

  • Grundsätzlich meine ich, daß auch ein Diabetiker ein Essen mit hohem Glyx geniessen darf. Allerdings muß dann das Bolusinsulin entsprechend seinem Wirkeintritt und seiner Wirkdauer berechnet und der Spritzzeitpunkt angepaßt werden; was wieder dem bekannten Spiel "Try and Error" unterliegt.

    Aber um die "Folgeschädenangst" (die ich vollkommen verstehe) von amazone80 etwas abzumildern : kurzzeitig erhöhte ( 1 oder 2 Stunden) BZ-Werte sind normalerweise nicht das Problem.

    Schwierig wird es, wenn der BZ über Tage hinweg erhöht ist und das mehrmals in einem Monat vorkommt.? So sehe ich das auf jeden Fall.

  • Hi zusammen,


    in anderen Foren wurde ich erzogen nicht immer neue Themen mit gleichem Inhalt aufzumachen.


    Gestern wurde mir hier erklährt was glykämischer Index ist. Nehmen wir mal an ich würde O-Saft, Amerkikaner, Baguette etc oft essen weshalb muss ich denn dann das Insulin anpassen. Ich spritze Novorapid. Der Blutzucker der schnell ansteigt verschwindet doch nicht einfach wieder (im Dunkeln :pupillen: ) sondern bleibt doch hoch.
    Als Folge ist doch eifnach nur ein kurzzeitig hoher Wert zu bemerken. Das Novorapid wirkt halt dann ein bisschen später. Ich esse solche Sachen nicht.


    Als direkten Gegensatz dazu habe ich bemerkt, dass Nudeln bei mir insbesondere mit Sahnesose sehr flach ansteigen. Wenn ich nun hier Novo gleich spritze habe ich das Problem, dass es sehr stark wirkt aber im Vergleich zu obrigen Beispiel noch kein hoher Wert da ist den es bekämpfen kann. Die Folge ist ich gerate in Unerzucker den ich mir erst jetzt erklähren kann. Hier wähle ich folgende Taktik. Ich spritze einfach erst ca 30-60 Minuten nach dem Essen mit Nudeln.


    Habe ich das so richtig verstanden und ist Taktik 2 verzögert spritzen aktzeptabel?


    Gruß


    Stefan

  • Hallo Steavy !


    Genau so ist es. Bei Deiner Taktik 2 sind nicht unbedingt die Nudeln ausschlagebend, sondern insbesondere die Sahnesauce, die
    aufgrund der FPE (Fett-,Proteineinheiten, hier speziell Fett) dazu führen, daß der BZ erst nach ca.... 2 h so richtig loslegt.


    Der nach dem Essen abgegebene Bolus ist dafür korrekt.



    Genau umgekehrt ist dies bei Mahlzeiten bei den von Dir angegebenen Nahrungsmitte mit hohem GI. Der BZ steigt schnell an. Vorallem
    bevor das Bolusinsulin zum Wirken kommt ! Sodaß ein SEA (Spritz-Essabstand) sinnvoll ist.

    Einmal editiert, zuletzt von wiewaldi ()

  • Hi wiewaldi,


    also das mit den Nudeln habe ich aber auch bei der Variante bemerkt wenn ich diese in bisschen Öl und Gemüse brate ebenfalls in klassischer Tomatensoße. Das war nicht unbedingt Sahnesoße abhängig.


    Aber nochmal zu den Nahrungsmitteln mit hohem Glyx. Ich meine der Blutzucker sinkt doch nicht einfach so wieder ab der bleibt doch so hoch zumindest wenn man kein Insulin spritzt. Mein Gedankengang war dann es ist zwar nicht gut wenn der so hoch ist aber er geht ja dann gleich ca 30 min später sowiso wieder runter.
    Verstehst Du was ich meine. Ich esse sowiso selten Nahrung mit hohem glyx aber nur so von Verständnis her.


    Bei Nahrungsmitteln mit niedrigem glyx hingegen wenn ich da mein Novo direkt zu den Mahlzeiten spritze habe ich natürlich zwangsläufig ein Unterzuckerproblem was ich gerne vermeiden will.


    Danke für die Hilfe


    Gruß


    Stefan

  • Nö, niedriger glykämischer Index ist für mich nicht wichtig. Eher, dass ich weiß, wie ich das, was ich esse, richtig insuliniere. Am Ende soll ein normaler Wert mit überschaubaren Aufwand rauskommen.

    Easy come, easy go.