Insulin Re-Importe

  • Wie war das mit Placeboeffekt (bzw. eher "Nocebo"), Erwartungshaltung und Konditionierung noch mal ?...


    Joa
    warum verlangst du denn das Reimport-Insulin ?
    (Ich glaube du hattest das schon mal in irgendeinem Thread erwähnt :o)

    Liebe Grüße
    vom Vogel

  • Zitat von Feiervogel;386117


    Joa
    warum verlangst du denn das Reimport-Insulin ?
    (Ich glaube du hattest das schon mal in irgendeinem Thread erwähnt :o)


    Nu, wenn Du beim Mediamarkt eine neue Digicam kaufst und es liegen nebeneinander zwei Packungen der gleichen Camera. In einer ist die Bedienunsanleitung in Originalheftung im anderen nur als Laserausdruck.
    Eine kostete 204 Euro, die andere 148 Euro, eine Spanne, wie sie bei Humalog vorkommt.


    Welche würdest Du nach Hause tragen?


    Zwar drücke ich der Gemeinschaft der mit mir Versicherten relativ "skrupellos" die Kosten von CSII und CGM auf, aber ich finde, man muss es nicht übertreiben. Zumal steigende Versicherungsbeiträge nachgehend auch mich treffen. :mad:


    Den Hang zum "Originalinsulin" finde ich höchst irrational. Die Maxime, dass ein Medikament nur dann gut wirkt, wenn es möglichst teuer ist, erschließt sich mir nicht. :rolleyes:


    Von dem vor 1 1/2 Jahren in Spanien erworbenen L-Thyroxin gleicher Marke zehre ich noch heute.
    Da habe ich sogar persönlich einen geldwerten Vorteil von erlangen können. Kosten in Spanien auch nur einen Bruchteil des hiesigen Abgabepreises. Natürlich, wie auch Insulin, dort frei verkäuflich. :6yes:


    @ elektra: Unterscheiden sich die Margen für die Apotheke zwischen Importen und "arischem" deutschen Original?


    Gruß
    Joa

  • die Marge ist immer ein Festaufschlag "x", der bei beiden gleich ist. Problematisch wird es, wenn die Krankenkasse den Differenzbetrag zwischen Original und Import nicht übernimmt. Das kommt leider gelegentlich vor. Wir haben das Original beim Großhandel bestellt und bezahlt und bekommen aber nur den Preis des Importes ersetzt. Im Falle des Humalogs wären das 56 € weniger. Durch das "verdiente" wären wir dann irgendwo zwischen 40 und 45 € Verlust. Bei den Privaten ist das noch kein Problem, da der Kunde sein Geld nicht zurückfordern kann (Preisbindung bei rezeptpflichtigen AM). Die gesetzlichen KK können das natürlich.


    Wenn ein Import nicht lieferbar ist, muss man das mit Bestätigung des Lieferanten belegen. Das Rezept wird dann zusammen mit diesem Beleg zur Abrechnung eingereicht.


    Viel, viel Aufwand und Papier ...

  • Was ist nun mit meinem Humalog? Das "Rezept" stammt wohl aus den USA.
    Es ist hier in Italien, in Florenz hergestellt. Der Zulassungsinhaber ist eine Lilly Niederlassung in Holland. Gekauft hat mir das meine AOK bei Doc Morris Deutschland, einer deutschen Tochter einer holländischen Internetapotheke, die das Produkt von einer Pharmahandesfirma aus Merzig bezogen hat (die haben die Patronen umverpackt und hübsche eigene Aufkleber draufgepappt).
    Wo hört mein Humalog auf, original zu sein?!:D



    PS.: Eine Frage steht allerdings noch.... Was ist das für eine idiotisches Wirtschaftssystem, in dem Produkte, die hin und her weit durch die Lande gekarrt, umverpackt und umetikettiert werden (also mit zusätzlicher Arbeit und Material belastet), plötzlich günstiger sein können, als die, die auf direkten Wege zu uns gekommen sind?
    Ach ja Marktwirtschaft:rolleyes:

  • Zitat von Steffen;386183

    Was ist nun mit meinem Humalog? Das "Rezept" stammt wohl aus den USA.
    Es ist hier in Italien, in Florenz hergestellt. Der Zulassungsinhaber ist eine Lilly Niederlassung in Holland. Gekauft hat mir das meine AOK bei Doc Morris Deutschland, einer deutschen Tochter einer holländischen Internetapotheke, die das Produkt von einer Pharmahandesfirma aus Merzig bezogen hat (die haben die Patronen umverpackt und hübsche eigene Aufkleber draufgepappt).
    Wo hört mein Humalog auf, original zu sein?!:D



    PS.: Eine Frage steht allerdings noch.... Was ist das für eine idiotisches Wirtschaftssystem, in dem Produkte, die hin und her weit durch die Lande gekarrt, umverpackt und umetikettiert werden (also mit zusätzlicher Arbeit und Material belastet), plötzlich günstiger sein können, als die, die auf direkten Wege zu uns gekommen sind?
    Ach ja Marktwirtschaft:rolleyes:


    Stimmt... aber bei einem Blick auf die Automobilbranche und die Importe bzw. Reimporte finden es alle ganz toll und super wenn es das Auto eine Ecke günstiger gibt.


    Beim Insulin ist es nichts anderes, nur dass die Ersparnis an die Kassen und nicht an uns geht. Aber hier soll der "Stoff" dann nicht mehr gut genug sein. :eek: Hat für mich etwas von Doppelmoral...


    Viele Grüße
    Der Tee

  • Das erinnert mich an eine Umfrage bei Opelmitarbeitern: wären sie bei einem eigenen Auto bereit 2000 € mehr zu bezahlen, wenn alle Bestandteile in Deutschland produziert worden sind? Antwort war ein fast einhelliges Nein... Ich fand das ganz krass, weil gerade zu der Zeit Angestellte von Opel um Arbeitsplätze gebangt haben.

  • Zitat von Fünfuhrtee;386363

    Stimmt... aber bei einem Blick auf die Automobilbranche und die Importe bzw. Reimporte finden es alle ganz toll und super wenn es das Auto eine Ecke günstiger gibt.


    Beim Insulin ist es nichts anderes, nur dass die Ersparnis an die Kassen und nicht an uns geht. Aber hier soll der "Stoff" dann nicht mehr gut genug sein. :eek: Hat für mich etwas von Doppelmoral...


    Viele Grüße
    Der Tee


    wo hab ich behauptet das das Reimportinsulin schlechter ist?
    Und wo das man das Insulin nicht nehmen soll?
    Ich warte allerdings immer noch auf eine vernünftige Erklärung, warum das Insulin (wie auch Autos, ich bin nicht "alle") das über Landesgrenzen geschippert wird, also vom Aufwand her verteuert wird, günstiger werden kann.
    Aber Vernunft ist nicht Thema in der (derzeitigen) Marktwirtschaft und wird natürlich schon mal gar nicht in Bachlor und Masterlehrgängen vermittelt:D.