Humalog Unverträglichkeit

  • Hallo,


    ich habe nun seit fast 5 Jahren Humalog genutzt und seit dieser Woche urplötzlich eine heftige Unverträglichkeit entwickelt.


    Es fing langsam an und war daher gar nicht so eindeutig zuzuordnen.
    Die Bolusabgaben brannten aufeinmal stark.
    Meine Werte schwankten extrem, das Gefühl " es wirkt kaum noch" bekam ich durch den Sensor ja auch immer fein präsentiert.
    Plötzlich entzündeten sich die Katheterstellen stark. Sahen aus wie dicke Wespenstiche.
    Ich hatte erst die Stahlnadeln in Verdacht, aber auch Wechsel im 8 Stunden Rhytmus und dann Umstieg auf Quick Sets brachten keine Erleichterung.
    Mittwoch abend dann Ketone++ und Pumpe ganz ab, per Pen weiter.
    Aber auch die Korrekturen zeigten kaum Wirkung. Die Einstichstellen brannten nach kurzer Zeit und es kamen rote Quaddeln.


    Donnerstag früh dann als erstes zum Diadoc und Novorapid geholt. Abgesehen davon, dass ich eine dicke Resistenz habe geht es so langsam wieder. Ich war erstmal vorsichtig, um die Wirkung einschätzen zu können.


    Ich fand die Situation beängstigend und war mit den Nerven ziemlich fertig. :11weinen2:
    Ich hatte ähnliches mal mit Levemir, allerdings hatte das immer noch Wirkung und es waren nur die Einstichstellen die Probleme machten.


    Jetzt hoffe ich nur, dass es mit dem Novorapid gut funktioniert.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Hallo Charlotta,


    das fände ich in der Tat auch sehr beängstigend, wenn man fünf Jahre lang dasselbe Insulin verwendet, relativ plötzlich eine Unverträglichkeit entwickelt und die Wirkung sich auch nicht mehr zeigt. Da fragt man sich schon, wieso jetzt auf einmal. Hoffentlich kommst du mit Novorapid klar und gibt es keine Überraschungen mehr. Hast du vor, es später nochmal mit Humalog zu versuchen?


    Danke übrigens für deine Erfahrungsbericht, der zeigt, dass man sich mit Diabetes im Leben immer auf Überraschungen gefasst machen muss (ohne Diabetes allerdings auch...).

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Oh!


    Das mit Levemir hatte ich auch. Wenige Wochen nach der Neueinstellung in einer Reha ging es los. Seitdem Humalog und Pumpe.


    Hätte nicht gedacht,dass man nach so langer Zeit eine Unverträglichkeit entwickelt :eek:

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Zitat von Tommi;401030


    Hätte nicht gedacht,dass man nach so langer Zeit eine Unverträglichkeit entwickelt :eek:


    Ja, dachte ich auch immer.
    Deshalb hatte ich auch als erstes die Katheter und Pflaster im Visier und dann der Verdacht, dass was mit der Pumpe nicht stimmt. Ans Insulin hab ich als letztes gedacht.
    Erst als sich die Einstichstellen vom Pen auch so verändert haben kam mir der Gedanke.


    Die Wirkung wird sich so verzögert haben, weil sich die Stellen sofort unter der Haut " verknubbelt" haben, wie das ab und an ja unter ICT auch mal passieren kann.


    @ Jamuna: Ich glaube nicht, dass ich es nochmal probieren werde.
    Ich hatte mehrere Ampullen versucht und es war immer gleich im Resultat.
    Das Novorapid wirkt jetzt ganz normal, ich hab heute früh einen Stahlkatheter gesetzt und bisher ist alles gut.
    Ja, vor Überraschungen ist man echt nie sicher.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Hatte auch mal ein starkes Brennen bei der Bolusabgabe...das tat echt richtig weh...alle haben mich immer ganz merkwürdig angeschaut, wenn ich was abgerufen hab, weil ich da mit schmerzverzehrten Gesicht stand. Hab das Humalog schon ewig...ich glaub seitdem es auf dem Markt ist. Hab dann eine neue Pumpe bekommen...die Akku Chek Spirit Combo (bin auch sehr zufrieden damit)...hatte vorher die Minimed 507c und da dauerte es ewig bis die Pumpe mit der Abgabe fertig war und hier rast das Insulin ja förmlich in den Körper. Mein Diabetologe meinte, dass es an den unterschiedlichen pH-Werten des Blutes und des Insulins liegen würde. Bin aber bei Humalog geblieben. Inzwischen kommt es immer seltener vor und wenn ich dann den Katheter woanders setzte, geht es auch, aber ich hab halt auch nicht solche Unverträglichkeitsreaktionen gezeigt wie Ihr. Manchmal kann ich mir hohe Werte halt auch nicht erklären, aber dann liegt es meist an der Kathetersetztstelle. Fand es aber trotzdem werkwürdig, dass es auf einmal so brannte bei der Insulinabgabe.:7no:
    Hoffe Ihr kommt mit den "neuen" Insulinen jetzt bestens klar!


    Liebe Grüße, Linnie:)

  • Bei so einer plötzlichen Unverträglichkeit frage ich mich ja spontan ob vielleicht die Konservierungsmittel oder etwas ähnliches geändert wurden, also ein Inhaltsstoff anders ist als vorher. Hast du das mit einer neuen Flasche gehabt oder mitten im Anbruch ein und derselben Flasche Insulin?


    lg Jana

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde

  • Hatte schon überlegt ob ich mal updaten soll, wie es nun weitergegangen ist...


    jana, ne ich hab verschiedene Ampullen versucht, frische und ältere.


    Ich habe jetzt 1 Woche Novorapid in der Pumpe und alles ist anders..
    Es zeigt mir eigentlich, dass sich die Humalog Unverträglichkeit schon länger angebahnt hat und ich es einfach nicht bemerkt habe.
    Gut, in der akuten Phase hatte ich ja die Nierenbeckenentzündung und verschiedene Antibiotika evtl. gibt es da einen Zusammenhang.


    Das Novorapid wirkt unheimlich flott. Bin ich gar nicht mehr gewöhnt.
    BE Faktoren konnte ich fast halbieren, die BR ist in Arbeit, ich muss einiges wegnehmen.
    Novorapid wirkt bei mir 4 Stunden, das Humalog war nach 3 h verbraucht.
    Ich kann weiter Stahlkatheter nutzen, die Einstichstellen sehen astrein aus.
    Es brennt nichts und alles ist soweit gut.


    Den Verdacht mit dem Humalog hatte ich schon einige Wochen, mich aber vom Diadoc immer wieder beruhigen lassen, der meinte ich wäre zu ungeduldig, als ich ihn darauf ansprach, dass es immer langsamer und ungleichmäßiger wirkte.


    Ich denke, dass sowas auch nicht allzu oft vorkommen wird.
    Brennen bei Bolusabgaben gibt es immer wieder, dass kenne ich auch noch von allen anderen Insulinen.
    Hauptsymptome waren bei mir die stark veränderten, juckenden Einstichstellen und die unberechenbare Wirksamkeit.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Hallo Charlotta,

    Im 2/2012 Heft des Diabetes Journals steht ein interessanter Artikel bezügl. Insulinallergie.
    "Die Lösung Diaport/Insulinport/CIPII – Therapie; darin heißt es:
    1-2 % der Diabetiker leiden in Deutschland an einer Insulinallergie (Dunkelziffer ? Wer weiß). Aufklärung im Netz- kaum zu finden. Was aber tun bei einer Insulinallergie? Eine Patientin hat einen Insulinport bekommen, nachdem sie den „richtigen“ Arzt gefunden hatte, der ihr endlich geglaubt hat. Eine Studie hat ihr die Implantation des Insulinports ermöglich. Über einen Insulinport, auch als Diaport (Accu Chek) bekannt, passiert das Insulin nicht das Unterhautfettgewebe, wo die allergische Reaktion stattfindet, sondern gelangt über einen inneren Schlauch direkt in die Bauchhöhe. Diese Therapie schimpt sich CIPII (kontinuierliche intraperitoneale Insulininfusion), welche nicht nur für Insulinallergiker Vorteile zeigt, sondern auch
    - Bei subkutaner Insulinresistenz
    - Verzögerter Insulinabsorption
    - Brittle Diabetes
    - Dermatologischen Problemen
    - Starken Allergien gegen Nickel und Klebstoffe und Veränderungen des Unterhautfettgewebes (Lipohypertrophie)
    Unter www.diabets-kids.de/artikel/informationen - zum -diaport-infusionsset-1855.

    Allerdings: Leider wurde der Diaport von Accu Chek vorm Markt genommen. Neben Accu Chek sind andere Hersteller teils noch in der Experimenten/Studienphase."
    Schade, hätte für viele hilfreich sein können, dennoch interessant.

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe