Kostenloser Mody Test - Sinn/Unsinn?

  • Hey Miteinander,


    ich werde bei meiner Diabetolgin als Typ2 geführt, bin aber vom Gesamtbild eher ein Typ 1 der aber nicht nachgewiesen werden kann, weil wohl irgendwelche Antikörper nicht nachweisbar sind.


    Nun rief mich meine DiabPraxis an und verkündete das die Krankenkassen einen kostenlosen Typ Mody Test anbieten. Es gäbe auch nur 2 Termine an denen das zu prüfen geht und die Proben an ein Speziallabor gehen.


    Unabhängig davon, dass ich egal was bei rauskommt Insulin spritzen muß, ändert das Wissen um ein Typ Mody, Lada, Typ1, Typ2 denn überhaupt was an der Therapie oder Folgerscheinungen?


    Gruß
    Alarith

  • Ja, ändert was.
    Wenn Du z.B. "nur" MODY hast, kommt man evtl. ohne Spritzen aus.
    Wenn Du MODY und Typ1 hast, gelten gewisse Richtwerte in der Thearpie nicht bzw. verschieben sich. Und MODY ist nicht MODY. Das was MODY allgemein auszeichnet, dass es jeweils nur auf einem Gen liegt und daher leicht nachweisbar ist. Je nach dem, welcher Typ ermittelt wird (welches Gen betroffen), weiß man dann mehr.


    Und zum Typ1er wird man nicht nur durch nachgewiesene Antikörper, sondern dadurch, dass die BSD kein (kaum) Insulin produzieren kann (selbst wenn man sie z.B. mit Sulfonylurea anregt).

  • Zitat von Alarith;414113

    Unabhängig davon, dass ich egal was bei rauskommt Insulin spritzen muß, ändert das Wissen um ein Typ Mody, Lada, Typ1, Typ2 denn überhaupt was an der Therapie oder Folgerscheinungen?

    Es hängt vielleicht davon ab, wie Du derzeit mit der Therapie zurechtkommst. Möglicherweise ändert sich nicht allzu viel, vielleicht aber doch.


    Ich bin ja auch so ein komischer 2er. Meine Endokrinologin hat vom ersten Tag an den Kopf geschüttelt, "Monsieur, Ihre Werte ... isch weiss niescht ..." Aber sie sagt stets, genauer müssten wir es nicht wissen. Die Kosten könnten wir uns sparen, zumindest solange die derzeitige Therapie so problemlos funktioniert.

  • Man kann im übrigen aus dem Nichtfinden von AKs (was ja auch nicht heisst, dass es nie welche gab) allein nicht auf Typ2 schliessen. Da ist ja noch das Thema Insulinresistenz.
    Abgesehen davon kann meiner Meinung nach ein Mody-Test auch wegen der Vererbung sinnvoll sein. Und man bräuchte als Mody wohl seine Betazellen nicht zu schonen, was ja auch eine zugegebenermaßen kleine Therapierelevanz hätte.
    So ein Mody-Test kostet im übrigen einen Haufen Asche, daher ist das Angebot bei dem geringen Vorkommen von Modys bemerkenswert.


    LG Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat von Hubi;414232

    So ein Mody-Test kostet im übrigen einen Haufen Asche, daher ist das Angebot bei dem geringen Vorkommen von Modys bemerkenswert.

    Wenn etwas "kostenlos" ist, heisst das immer, dass ein anderer die Kosten trägt, weil er ein eigenes Interesse daran hat. Das muss kein negatives sein, es kann durchaus zu beiderseitigem Vorteil sein. Nur wenn es einseitig für ihn zum Vorteil wäre, das wäre doof. Wäre vielleicht zu hinterfragen.

  • ich würde es testen lassen.
    je nach mody-untertyp gelten ja schon andere andere therapieprinzipien und man weiß, das es bezüglich langzeitkomplikationen unterschiede gibt, da kann man früher intervenieren oder eben auch beruhigter durchs leben gehen.
    auch bzgl. vererbung kann man dann bei evtl. vorhandenen kindern früher testen und reagieren.


    (ich bin ja auch so ein "komischer" fall und bei mir machte die eingruppierung schon unterschiede. initial als typ2/cortisoninduziert bewertet und auf CT und 1x/woche bz-selbstkontrolle grottig (für mich) und unflexibel eingestellt. dann doch überaschend antikörpernachweis, danach sofort (bei sonst ja unveränderten bedingungen) auf flexible ICT eingestellt mit ausreichend teststreifen, schickem meßgerät, anderer sensibilisierung bzgl. komplikationen etc.)


    lg hannama

  • Ist man eigentlich immer automatisch ein MODY, wenns bei den Genen liegt? Wenn man das im Falle eines Falles testen kann, wärs schon super.

  • Zitat von Flauschkueken;414259

    Ist man eigentlich immer automatisch ein MODY, wenns bei den Genen liegt?


    Nein. Auch Typ2 und wahrscheinlich Typ1 ist in Teilen vererbbar bzw. könnte an den Genen liegen.


    Bei den MODY-Varianten liegt das Problem aber bei jewels einem einzelnen Gen, das (genau) ein Eiweiß beschreibt, das für den Stoffwechsel wichtig ist.
    Das kann ein Transkriptionsfaktor sein oder aber auch z.B. die HexokinaseIV (in der Diabetesschulung sicherliche "Glucokinase" genannt, oder auch nur "Der Katalysator, der bei der Phosphatierung der Glucose hilft") betroffen sein.

  • wobei man den MODY auch nur in 90% der Fälle durch Genanalyse nachweisen kann. Es gibt da wohl auch ein paar Typen die durch das Raster fallen.