• Ich habe neulich bei einem BE Faktor von 2IE/BE 5 BE Obstsalat gegessen, 10IE gebolt und bin mit meinem Zucker ziemlich abgerauscht. Der Ausgangswert war 120 mg/dl. Am nächsten Tag wieder 5BE Obstsalat, diesmal mit 1BE Vollkornhaferflocken,wieder 10IE gebolt und wieder abgerauscht.
    Ist es bei Obst günstiger,immer 1:1 zu rechnen? Wie handhabt Ihr das?
    Angelika

  • Bei Obst musst eben den glykämischen Index berücksichtigen mit der Variable, wie schnell du isst.
    Wie wäre es z. B. bereits eine halbe Stunde vor dem Obstsalat Bolus abzugeben?
    Oder zu splitten?


    Ich esse selten nur Obstsalat, meist gibt es den zum Frühstück und vorher was Handfestes oder Obst im Müsli, damit klappt es ganz gut.
    Ich kenne deine Insulinsensivität nicht. Ab einer gewissen Menge sind die Einheiten nicht linear hochzurechnen, sondern müssen reduziert werden (Stichtwort "Nichtlinearität von großen Insulinmengen".

    Easy come, easy go.

  • Hallo Angelika,


    wenn ich abends Banane mit Joghurt esse, darf ich nicht mit meinem Faktor 1/KHE spritzen - dann rausche ich gnadenlos in die Tiefe. Habe die Erfahrung gemacht, dass dann der Faktor 0,75/KHE vollkommen ausreicht.


    Viele Grüße


    Gabi

  • Ich vermute auch starke Rundungsfehler. Dein Faktor liegt sicher nicht bei 2 IE/BE, sondern bei 2.1 oder 1.9 oder so ähnlich. Und Dein Obstsalat hatte sicher auch nicht genau 5 BE, sondern 5.2 oder vielleicht nur 4.6 - bei grossen Mengen (und 5 BE sind schon ganz ordentlich) spielt diese sinnlose Runderei eine ernstzunehmende Rolle. Es kann am Ende leicht eine IE zu wenig oder zu viel werden.


    Bei Obst muss man ferner bedenken, dass der Zuckergehalt signifikant vom Reifegrad abhängt. Das kann schnell plusminus 25% oder mehr ausmachen. Es ist drum mit Obst nur schwer genau zu rechnen, wiederum insbesondere bei grossen Mengen, z.B. Melone und so Sachen. Oftmals hat Obst heute, wenn es also systematisch unreif geerntet wird, viel weniger Zucker als man denkt und als es auch in Tabellen aufgeführt ist. Zudem gibt es Obstsorten, die sich unterscheiden. Ein Golden Delicious hat deutlich mehr Zucker als ein Boskoop, aber in der Tabelle steht einfach "Apfel". Diese Tabellen enthalten nur Mittelwerte. Mischen ist immer gut, d.h. verschiedene Öbste gleichzeitig essen, das vermindert den Einfluss einer unreifen Frucht. Sich in der Menge beschränken (und lieber etwas klar deklariertes essen) ist eine andere Idee.

  • Zitat von T.M.;257702


    Bei Obst muss man ferner bedenken, dass der Zuckergehalt signifikant vom Reifegrad abhängt.


    Der Zuckergehalt ja, aber doch nicht der Kohlenhydratgehalt oder? Wenn ich ne grüne Banane zwei Wochen liegen lasse wird sie süßer, aber bekommt dadurch trotzdem nicht mehr Kohlenhydrate, oder hab ich da nen Denkfehler?


    angeja: Ich schätze eher, dein Problem ist, dass dein BE-Faktor für Speisen mit Fett- und Eiweiß passt, aber nicht für reine Kohlenhydrate. Ist bei mir auch so: Für Obst brauche ich maximal 2/3 meines normalen BE-Faktors.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;257703

    Der Zuckergehalt ja, aber doch nicht der Kohlenhydratgehalt oder? Wenn ich ne grüne Banane zwei Wochen liegen lasse wird sie süßer, aber bekommt dadurch trotzdem nicht mehr Kohlenhydrate, oder hab ich da nen Denkfehler?

    Wenn Pflanzen Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen, wird ein wesentlicher Teil davon in Stärke umgewandelt und in den Zellen gespeichert. Dies dient als unmittelbarer Grundstoff für eine spätere Umwandlung in Zucker während der Obstreife. Die Stärke wäre genauso anzurechnen, das ist richtig. Der erreichte Reifefrad hätte damit allerdings zumindest einen Einfluss auf den GI.

  • angeja
    vielleicht guckst Du mal in den Haferflockenthread. Ich (und weitere) haben dort festgestellt, das man das dort beigefügte Obst - garnicht oder nur teilweise anrechnen muß.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg