Frühstücksflocken

  • Warum gabs denn das Thema jetzt vor kurzem?
    Ich mein, dass das Zeug voller Zucker steckt ist für mich nichts neues und überrascht doch wirklich niemanden, oder?



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  • Zitat von Murray;259423

    Warum gabs denn das Thema jetzt vor kurzem?

    Weil diese ganze Medienvielfalt ein einziger dicker Brei ist. Einer sagt etwas, gleich liest man fünfmal ein- und dieselbe Schlagzeile und am nächsten Tag nochmal in diversen Korrekturen und Berichtigungen. Das war vor wenigen Jahren noch nicht so. Da schrieb SpOn etwas anderes als die Zeit oder die NZZ. Heute scheinen alle Meldungen aus einer einzigen, unsichtbaren Quelle zu kommen.

    Zitat

    Ich mein, dass das Zeug voller Zucker steckt ist für mich nichts neues und überrascht doch wirklich niemanden, oder?

    Naja. Mich überrascht das insofern, weil fraglich ist, wozu das tatsächlich da drin ist. Es gibt ja auch gerade für Kinder nicht wenige Vollmilchschokoladen mit über 50% Zuckeranteil. Was haben diese Konzerne davon, so viel Zucker reinzumachen, tät's nicht die Hälfte auch? Ich behaupte fast, das würde geschmacklich gar niemandem auffallen, aber dann wär's immer noch idiotisch viel! Und dann heisst es oft auch: Kinder brauchten viel Energie zum Wachsen usw. Das ist meiner Ansicht nach eine glatte Lüge. Kinder konnten Jahrtausende lang ganz normal essen, jetzt plötzlich brauchen sie 30, 40% Zucker in der Nahrung. Kinder anderer Grosssäuger, speziell Primaten bekommen doch auch nicht plötzlich Nahrung aus raffiniertem Zucker.


    Es mag einige Gewöhnung dabeisein. Wir sind eben über Jahrzehnte der Bedenkenlosigkeit daran gewöhnt worden. Wer Industriechemikalien wie Nutella, Coca Cola, Red Bull und Dr.Oetker-Pizzen konsumiert, der ist halt bestimmte Dinge gewöhnt, das ist für ihn dann normal, der fordert das dann auch, und Anbeiter registrieren das mit Wohlwollen. Und Kinder wachsen ja heute schon in der zweiten, dritten Generation so auf.

  • Zitat von Wildrose;259420

    Eco wieso? Wir beleidigen niemand und philosfieren... das Thema mit den Flocken ging übrigens die letzten Tage über alle möglich Kanäle


    Natürlich wird hier niemand beleidigt.
    Von mir aus philosophiert hier ruhig weiter aber das Thema dann nicht aus den Augen verlieren "Frühstücksflocken", Danke.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Zitat von T.M.;259431

    Wer Industriechemikalien wie Nutella, Coca Cola, Red Bull und Dr.Oetker-Pizzen konsumiert, der ist halt bestimmte Dinge gewöhnt, das ist für ihn dann normal, der fordert das dann auch, und Anbeiter registrieren das mit Wohlwollen. Und Kinder wachsen ja heute schon in der zweiten, dritten Generation so auf.


    Ich hab da aktuell den richtig guten Vergleich. Nachdem ja sämtliche Geschmacksnerven und Sensoren zeitweise außer Betrieb waren und ich etliche Wochen auf feste bzw. flüssige Nahrung in jedweder Form verzichtet habe, war die Lust auf eine Cola light nahezu unbändig. Nach monatelanger Abstinenz die Flasche aufgemacht, ins Glas eingeschüttet, einen großen Schluck genommen und.... in den Spuckeimer befördert. Dieses Zeugs war sowas von widerlich süss. Das gleiche ist mir bei diversen anderen industriell hergestellten Lebensmitteln passiert. Bei manchen stark überzuckterten LM kommt mir buchstäblich der Mageninhalt wieder hoch.


    Ich muss mich nun ziemlich neu orientieren. Aber Industriekram kommt mir nur noch sehr sehr eingeschränkt unter. Auch wenn manche B, A, S und F für lebenswichtige Vitamine halten...

  • Zitat von Wildrose;259419

    Ist doch ganz einfach, alles mit Zusatzstoffen (auch Zucker >10%) 19% , naturbelassenes 7% oder MWSt.frei.


    Das klingt in der Tat recht einfach. Allerdings auch nur auf den allerersten Blick. Zusatzstoffe sind nichts per se schlechtes. Ohne Zusatzstoffe und mit nur "naturbelassenen" Lebensmitteln, hätten wir kaum eine Chance auf einigermaßen Vielfalt im Regal.
    Unsere Lebensmittel heute werden nunmal nicht alle frisch zu Hause zubereitet (auch wenn das sicher oft viel Spaß macht und ein gutes Gefühl gibt)...und wer seinen Feinkostsalat im Kühlregal kaufen will, ist sehr dankbar, dass da Konservierungsmittel drin sind, sonst säße er nach Verzehr unter Umständen sehr lange auf der Schüssel...
    Den Salat aus der Schutzgaspackung in der Mittagspause ohne Schutzgas (auch ein Zusatzstoff) könntest völlig vergessen, weil braun und welk...Marmelad ohne Pektin wäre ehr Fruchsuppe (und Pektin benutzt sogar Oma für ihre "Hausgemachte"....- ist im Gelierzucker mit drin- genau so wie der "bösartige" Zusatzstoff Zitronensäure.


    Zucker indes ist kein Zusatzstoff!
    Zusatzstoffe werden in den allerseltenten Fällen über 10% zugesetzt und sind in der großn Mehrheit gesundhetlich unbedenklich (wobei es natürlich auch gegenteiligs gibt).






    Zitat von Murray;259423

    Warum gabs denn das Thema jetzt vor kurzem?
    Ich mein, dass das Zeug voller Zucker steckt ist für mich nichts neues und überrascht doch wirklich niemanden, oder?


    Du hast nicht recht. Ein ganz kleine Teil der Menschen in Deutschland wieß das nicht und wäre völlg überrascht, wenn es "ans Licht käme"...
    Nur, sollen wir alle wegen einigen Wenigen mit Konsumverboten belget werden?
    Das wäre, wie Wein zu verbieten, weil ein Teil der Bevölkerung Alkoholkrank ist.
    Wer das Zeug nicht mag/will/verträgt soll es nicht kaufen!





    Zitat von Niederrheiner;259523

    Ich hab da aktuell den richtig guten Vergleich. Nachdem ja sämtliche Geschmacksnerven und Sensoren zeitweise außer Betrieb waren und ich etliche Wochen auf feste bzw. flüssige Nahrung in jedweder Form verzichtet habe, war die Lust auf eine Cola light nahezu unbändig. Nach monatelanger Abstinenz die Flasche aufgemacht, ins Glas eingeschüttet, einen großen Schluck genommen und.... in den Spuckeimer befördert. Dieses Zeugs war sowas von widerlich süss. Das gleiche ist mir bei diversen anderen industriell hergestellten Lebensmitteln passiert. Bei manchen stark überzuckterten LM kommt mir buchstäblich der Mageninhalt wieder hoch.


    Ich muss mich nun ziemlich neu orientieren. Aber Industriekram kommt mir nur noch sehr sehr eingeschränkt unter. Auch wenn manche B, A, S und F für lebenswichtige Vitamine halten...


    Das stimmt. Ich trinke auch fast nie Limonade (nicht wegen dem Diabetes, sondern weils scheiße Schmeckt) und koche auch meistens mit frischen Zutaten (weil ich kochen/ Essen und Lebensmittel liebe)...und wenn ich dann doch mal in seltenen Fällen eine Limonade in die Finger bekomme (bei Freundin eienen Schluck aus dem Glas nehmen) dann schüttelts mich auch und Nahrugnsmittel á la Mikrowellenfertiggericht halte ich auch für ungeniesbar und musste neulich sogar eine Packung wegwerfen und mir ein neues Mittagessen suchen weil es so entsetztlich geschmeckt hat...
    Früher hab ich mich von so einem Zeug zum großen Teil ernährt....alles also eine Frage der Gewohnheit...




    Ich denke auch, dass frische Lebensmittel die bessere Wahl sind und sich "gesund" zu Ernähren kein Fehler ist. Aber deshalb Dogmatisch alle Zusatzstoffe oder technologischen Verfahren abzulehnen halte ich für sehr unklug (um nicht zu sagen mediennachplapperisch).
    Und mit politischen Methoden auf die Teller der Menschen einzuwirken, ist aus meiner Sicht völlig Tabu!! Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der der Staat mir sogar vorschreibtl, was ich Essen soll und was nicht, das möchte ich immer noch selbst entscheiden!
    Bildung und Aufklärung: JA!!! Reglementierung: NEIN!!!



    ECO: OnTopic: Das gilt alles auch für Frühstücksflocken ;-)

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • max_stuggi, deine Beitrag hat mir sehr gut gefallen :6yes:
    Natürlich gilt das auch für Frühstücksflocken :)

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Zitat von max_stuggi;259559

    Ich denke auch, dass frische Lebensmittel die bessere Wahl sind und sich "gesund" zu Ernähren kein Fehler ist. Aber deshalb Dogmatisch alle Zusatzstoffe oder technologischen Verfahren abzulehnen halte ich für sehr unklug (um nicht zu sagen mediennachplapperisch).
    Und mit politischen Methoden auf die Teller der Menschen einzuwirken, ist aus meiner Sicht völlig Tabu!! Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der der Staat mir sogar vorschreibtl, was ich Essen soll und was nicht, das möchte ich immer noch selbst entscheiden!
    Bildung und Aufklärung: JA!!! Reglementierung: NEIN!!!



    ECO: OnTopic: Das gilt alles auch für Frühstücksflocken ;-)


    Ist doch keine Reglementierung, wenn "Frühstücksflocken" 12% teurer werden. Kann doch jeder selber entscheiden, ob er sowas kauft oder eine Tüte Haferflocken:D oder fühlst Du Dich "reglementiert" wenn die Mineralölsteuer Dir Deine Tankfüllung teurer macht?
    Bei Alk und Zigarretten sieht es jeder ein, warum nicht bei "Babytee, Frühstücksflocken und Lutschern"? Die verursachen genauso hohe volkswirtschaftliche Schäden. Mit den 12% mehr aus solchen "Lebensmittel" (statt 7%) kannste locker: Ernährungsberater und Bioköche in Kindergärten finanzieren...usw. .... kostenloses gutes Schulessen ... Suppenküchen für Bedürftige...usw.


    Der 3sat Beitrag war übrigens gut. Genauso wie der neulich bei Arte:
    http://videos.arte.tv/de/video…en-laeufers--6929882.html


    In dem Sinne, Euch allen ein bewegtes WE!


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von max_stuggi;259559

    Zusatzstoffe sind nichts per se schlechtes. Ohne Zusatzstoffe und mit nur "naturbelassenen" Lebensmitteln, hätten wir kaum eine Chance auf einigermaßen Vielfalt im Regal.

    Jaja, nur ... diese Vielfalt, die wir unseren Lebensstandard nennen, ist nichts weiter als eine grössenwahnsinnige Idiotie. In Neuseeland gab's damals Evian-Mineralwasser, Made in France, und zwar in grossen Mengen, wegen der Vielfalt, als ob die dort unten (die Westküste ist einer der regenreichsten Orte der Welt) kein eigenes Wasser hätten. Kein Mensch braucht tatsächlich 500 verschiedene Milchprodukte im Regal, die aus halb Europa zusammengekarrt UND, damit sie die Reise überstehen, mit allerlei Stabilisatoren UND, damit sie unseren "Bedürfnissen" genügen, mit Emulgatoren, Geschmacksverstärkern, Farbstoffen UND, weil die Bestandteile keine eigenen Vitamine mehr haben, mit künstlichen, naturidentischen Vitaminen angereichert werden müssen. Es ist durchaus natürlich, dass ein Milchprodukt nach vier, fünf Tagen dann irgendwann die Gestalt ändert. Und das verstehen die Leute auch, das ist ihrerseits akzeptabel, das war es nämlich über Jahrhunderte. OK, man kann damit natürlich keinen profitablen, europa- und weltweiten Grosshandel betreiben, mit Fernsehwerbung usw. Wer das will, braucht strapazierfähige Produkte mit immergleicher Qualität, auch unter Bedingungen der Massenproduktion, und die müssen zudem kostengünstig und flexibel sein, d.h. mit wenig Aufwand in immer und immer wieder neue Produkte zu verwandeln. Diese Zusatzstoffe in unserer Nahrung sind kein Bedürfnis des Kunden und Verbrauchers, es handelt sich um ein Bedürfnis industrieller Grossproduktion.

  • Ganau. Wir sollten uns alle nur noch regional und saisonal ernähren. Wie es seit Jahrhunderten von den Menschen praktiziert wurde und erst durch den degenerierten Menschen des 20. /21. Jahrhunderts aufgegeben wurde!! Auch der völlige Verzicht auf Zusatzstoffe...!


    Und dann aber bitte mit allen Folgen! Mangelernährung, mehr Agrarflächen, Langeweile auf dem Teller und Preise, die vom Wetter abhängen! Endlich wieder mehr Kropfbildung bei Süddeutschen, wie es sich hier gehört!



    Es stimmt, dass viele Lebensmittel ihr spezifische Design ehr aus technologischen als aus gesundheitlichen/ ernährungsphysiologischen Gründen haben. Es stimmt auch, dass darunter Lebensmittel sind, welche bei übermäßigem Verzehr der Gesundheit abträglich sind. Allerdings ist das nichts schlechtes. Es gibt auch natürliche Lebensmittel, die nicht nur Gesund sind.


    Im Übrigen, lieber T.M., Käse ist ein sehr gutes Beispiel, Käse wurde von der Menschheit auch nicht entwickelt, weil er so lecker Schmeckt oder besonders Gesund ist, sondern weil sich Milch so ganz gut Konservieren und Transportieren ließ...also ein Produkt, das nur nach technologischen Gesichtspunkten "designed" wurde.


    Und es ist ja so, dass heute jeder die Wahl hat. Niemand muss Frühstücksflocken kaufen, die quasi fast nur aus Zucker bestehen. Aber wer es mag, soll es, meiner Meinung nach, dürfen. Und der Vergleich mit Tabakwaren hinkt doch sehr: Zigaretten/Tabakwaren sind bereits in geringen Mengen schädlich, auch wenn man zum Ausgleich Sport macht oder sie nur am Wochenende konsumiert. Zudem sind sie keine Nahrungsmittel. Zuckerlastige Frühstückflocken sind, wenn man sie gelegentlich konsumiert und sich sonst "normal" verhält nicht gesundheitsschädlich. Genau so wie das Essen von McD oder Burger-König. Es enthält zwar kaum Vitamine und schmeckt nicht besonders toll, außerdem kann man es kaum als besonders hochwertig ansehen, und teuer ist es zudem, aber eins ist es nicht: ungesund oder gesundsheitsschädlich. Das passiert erst, wenn man es in zu großer Menge oder ausschließlich konsumiert und zudem auf Sport verzichtet.
    Unsere Körper sind nicht so störanfällig oder sensibel, dass sie sofort krank werden, wenn sie nicht jeden Tag Vitamine und Bio-Kost bekommen, das will uns nur die Bio-Industrie einreden, um ihrerseits die Absätze zu steigern.


    Wer sich überwiegend von schweizer Bio-Schokolade und Bionade, oder aber nur von Obst ernährt, wird ebenso krank, trotzdem wird niemand auf die Idee kommen, eine erhöhte Mehrwertsteuer auf Obst zu erheben, um die Folgeschäden von durch Fruktose verursachtem Übergewicht und Mangelernährung volkswirtschaftlich zu kompensieren.


    Ok...ok....es gibt vielleicht weniger Menschen, die sich ausschließlich von Obst ernähren, als menschen, die sich ausschließlich von Junk-Food ernähren, aber qualitativ bleibt es doch das gleiche...


    Was bleibt, ist der Ruf nach mehr Erziehung und Bildung auf diesem Gebiet.

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Max_stuggi, Du mußt Dich einfach mal mit "artgerechter" Ernährung des Menschen auseinandersetzen:D


    Das das derzeitige System nicht funktioniert sieht man an der Zunahme an Lebensmittelunverträglichkeiten wie z.B. Zöliakie. Weil Getreide einfach keine artgerechtete Nahrung ist. Wenn ich meinem Pferd ein Schnitzel füttern würde, würde es binnen weniger Tage an einer Kolik sterben. Bei unseren Tieren verstehen wir das. Aber uns selbst muten wir chemische Zusammenmischungen zu? Vielleicht resultiert die Zunahme von Typ1 auch daher, das es seit einigen Jahrzehnten (nicht Jahrhunderten!) Zeug zusammengemischt wird mit "E´s" gefärbt und Geschmacksstoffen aufpoliert wird... wer weiß das schon?
    Bei meinem Sohn habe ich gesehen, das er allergisch auf einen Farbstoff reagiert, das erste Mal trat das mit 4 Jahren auf, da wurde zuerst Lupus vermutet, sein Gesicht war tagelang rot. Wir haben es innerhalb der letzten 6 Jahre eingegrenzt, das es ein roter Farbstoff ist .... (ich sage nur: eingefärbte Süssigkeiten). Diese wurden inzwischen übrigens immerhäufiger mit ADHS in Verbindung gebracht. Auch so ein Thema. Die Langzeitwirkungen der "Zusatzstoffe" bekommt unsere Generation und unsere Kinder vermutlich erstmalig so richtig zu spüren.
    Schon mal aufgefallen, das immermehr deklariert werden muß?


    Richtig das man Zucker nicht mit Zigaretten in einen Topf werden kann (wie eklig), aber Zucker sollte genauso als Genußmittel betrachtet werden und nicht als "Lebensmittel". Unseren Appetit auf Süsses saugen wir bereits mit der Muttermilch und aus Urzeiten ist unser Belohnungszentrum darauf programmiert. Nur das es früher eben reife Früchte und Honig war. Dafür hat man dann aber 12h das Feld bestellt oder ein Mammut in die Höhle gezerrt. Der Mensch von heute braucht keinen Zucker, die Nahrung ist ohne gehaltvoll genug, um den Energiebedarf zu decken.


    Zitat

    Unsere Körper sind nicht so störanfällig oder sensibel, dass sie sofort krank werden, wenn sie nicht jeden Tag Vitamine und Bio-Kost bekommen, das will uns nur die Bio-Industrie einreden, um ihrerseits die Absätze zu steigern.


    Nein wir werden nicht sofort krank, aber langfristig wissen wir nicht, welche Folgen daraus erwachsen.
    Es geht nicht um Bio oder Vitamine. Die Durchschnitternährung deckt den Vitaminbedarf ausreichend. Ob eine Gurke Bio ist oder nicht,ist im Prinzip egal solange sie keine "Zusatzstoffe" wie z.B. Pestizide enthält. Aber es ist nicht egal ob man Kartoffelbrei aus Kartoffel, Milch, Salz und Butter ißt oder Tütenbrei mit Wasser anrührt der sowas enthält:


    Emulgator Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren
    - Stabilisator Diphosphate
    - Antioxidationsmittel Ascorbinpalmitat und Natirummetabisulfit
    - Gewürzextrakte
    - Farbstoff Riboflavin



    und schmeckt wie Tapetenkleister.


    (aber ich glaube das hast Du ja eh selber schon erkannt)


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;259613

    aber Zucker sollte genauso als Genußmittel betrachtet werden und nicht als "Lebensmittel".

    Zucker kann man allein deshalb bereits nicht als Lebensmittel ansehen, weil er in raffinierter Form, wie wir ihn kennen und hauptsächlich verwenden, als Kristallzucker, gar nicht in der Natur vorkommt. In der Natur gibt es nicht einmal ansatzweise solche Konzentrationen an Zucker, wie wir sie in jedem Kuchenrezept vorfinden - mit einer einzigen, vergleichweise selten zu findenden Ausnahme: Honig.

  • Zitat von Wildrose;259613

    Max_stuggi, Du mußt Dich einfach mal mit "artgerechter" Ernährung des Menschen auseinandersetzen:D


    Das das derzeitige System nicht funktioniert sieht man an der Zunahme an Lebensmittelunverträglichkeiten wie z.B. Zöliakie.


    Gibt es da tatsächlich einen Zusammenhang? Oder sind nur die diagnostischen Mittel und die medizinischen Statistiken besser geworden? Würde mich sehr interessieren, wie das ist, hast du da seriöse Infos?


    Man muss aber auch sagen, dass die Menschen im "artgerechten System" im Schntt wohl um die 35-40 Jahre alt geworden sind, im heitigen, "krankmachenden, entarteten" System 69 Jare (Weltweit) bzw. 80 Jahre (Deutschland). Länder, in denen regional und saisonal gegessen wird (meist Entwicklungsländer) ist die Lebenserwartung deutlich niedriger. Gut, es gibt keinen direkt-kausalen Zusammenhang, einen systemischen aber wohl!
    Und dass Ernährungsmäßige Veränderungen und Weiterentwicklungen uns Menschen durchaus nach vorne bringen können, illustriert dieser SpON-Artikel sehr schön:
    Im Reich der Milchbubis


    Zitat von Wildrose;259613

    Weil Getreide einfach keine artgerechtete Nahrung ist. Wenn ich meinem Pferd ein Schnitzel füttern würde, würde es binnen weniger Tage an einer Kolik sterben.


    Ich denke, dass man das so nicht sagen kann (also das mit dem Pferd schon).
    Dass unser Stoffwechsel durchaus für die Aufnahme von Getreide geeignet ist, und dass das evolutionär auch so angelegt ist, sieht man z.B. am vorhanden sein von Enzymen wie den verschiedenen Amylasen.
    Das zweite Problem ist, dass wir nicht wissen, wie man alle Menschen auf dem Planeten satt bekommen kann, wenn man als Nahrungsquelle nur Lebensmittel zulässt, die schon die ersten Homo sapiens gekannt haben, wie rohes Fleisch von Wildtieren, Pilze, Beeren, Samen wilder Gräser, Baumsamen, kleine Baumfrüchte (Obst, wie wir es heute kennen ist eine relativ Neuartige Sache, die erst durch Züchtung entstehen konnte) und Wurzeln.




    Zitat von Wildrose;259613

    Aber uns selbst muten wir chemische Zusammenmischungen zu? Vielleicht resultiert die Zunahme von Typ1 auch daher, das es seit einigen Jahrzehnten (nicht Jahrhunderten!) Zeug zusammengemischt wird mit "E´s" gefärbt und Geschmacksstoffen aufpoliert wird... wer weiß das schon?


    Auch natürliche Lebensmittel, die weder eine Zucht noch einen industriellen Prozess mitgemacht haben, enthalten unzälige chemische Verbindungen, von denen nicht alle gesundsheitfördernd sind.
    Und jede Technologie zu verteufeln, mit dem Hinweis, dass man ja schließlich nie genau wisse, was das alles anrichtet, ist nicht wirklich zielführend; dann wären wir nämlich heute noch da, wo unsere Ernährngsphysiologischen Wurzeln liegen...in der Vorsteinzeit.



    Zitat von Wildrose;259613

    Bei meinem Sohn habe ich gesehen, das er allergisch auf einen Farbstoff reagiert, das erste Mal trat das mit 4 Jahren auf, da wurde zuerst Lupus vermutet, sein Gesicht war tagelang rot. Wir haben es innerhalb der letzten 6 Jahre eingegrenzt, das es ein roter Farbstoff ist .... (ich sage nur: eingefärbte Süssigkeiten). Diese wurden inzwischen übrigens immerhäufiger mit ADHS in Verbindung gebracht. Auch so ein Thema. Die Langzeitwirkungen der "Zusatzstoffe" bekommt unsere Generation und unsere Kinder vermutlich erstmalig so richtig zu spüren.
    Schon mal aufgefallen, das immermehr deklariert werden muß?


    Richtig, Azofarbstoffe stehen in dem (begründeten) Verdacht, ADHS zu fördern. Deshalb müssen Produkte, die Azoverbindungen enthalten seit 2010 auch den Hinweis "Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen." tragen. Nicht jeder Farbstoff ist gut, nicht jeder schelcht.



    Zitat von Wildrose;259613

    Nur das es früher eben reife Früchte und Honig war. Dafür hat man dann aber 12h das Feld bestellt oder ein Mammut in die Höhle gezerrt. Der Mensch von heute braucht keinen Zucker, die Nahrung ist ohne gehaltvoll genug, um den Energiebedarf zu decken.


    Felder bestellt haben die Menschen noch nicht, die Mammuts gegessen haben und nach der Meinung der ganzen Steinzeit-Diät-Fritzen, die gerade durch die Medienlandschaft tingeln, unsere Ernährungsvorbilder sind. Honig ist auch nicht gesünder als Zucker, vielleicht noch ein klein Bisschen schlimmer...




    Aber es ist nicht egal ob man Kartoffelbrei aus Kartoffel, Milch, Salz und Butter ißt oder Tütenbrei mit Wasser anrührt der sowas enthält:


    Emulgator Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren
    - Stabilisator Diphosphate
    - Antioxidationsmittel Ascorbinpalmitat und Natirummetabisulfit
    - Gewürzextrakte
    - Farbstoff Riboflavin



    und schmeckt wie Tapetenkleister.


    (aber ich glaube das hast Du ja eh selber schon erkannt)


    [/QUOTE]


    Gut, Diphosphate sind vielleicht nicht so ganz prima, aber was würdest du benutzen...? Ein Durchschnittlicher Mensch isst sowenig davon, dass es vermutlich (man weiß ja nie.......) nicht schadet, wer täglich Tüten isst, dem kann man aber auch nicht helfen. Ascorbinpalmitat ist an eine Fettsäure gehängtes VitaminC-Molekül und gesundheitlich völlig unbedenklich...Natriummetabisulfit ist nur für Menschen mit einer Unverträglichkeit oder für Asthmatiker potentiell gefährlich, wer das ankreidet muss auch den Verkauf von Brötchen verbieten, weil es Menschen mit Weizenallergien oder gar Zöliakie gibt...
    Gewürzextrakte....na gut, wer gegen ein Gewürz allergisch ist, hat hier sicher ein handfestes Problem, sonst stellt aber jeder, der ein Lorbeerblatt in den Sonntagsbraten gibt und es anschließend wieder herausnimmt auch ein Gewürzextraktz her.....Riboflavin ist nix anderes als Vitamin B2...


    Man kann sich trefflich darüber Streiten, ob es nicht einfacher/besser wäre, wenn jeder seine Kartoffeln einfach selbst zerstampfen würde...Ich empfehle es auch jedem, weil so hergestelltes K-Püree (am besten mit Kuhmilch (völlig widernatürlich, dass Menschen so etwas trinken) und etwas frisch geriebener Muskatnuss (Enthält Myristicin = MAO-Hemmer sowie Eugenol!), Kochsalz (pfui...!) und etwas weißem Pfeffer (das gabs früher aber auch nicht), leider müssen die Kartoffeln vorher gekocht werden, was sich drastisch auf die Beschaffenheit auswirkt und auch nicht sehr natürlich ist) einfach viel besser schmeckt und deutlich günstiger ist!
    Aber wer gerne Päckchen aufmacht und anrührt, weils so praktisch ist, der soll es gerne tun dürfen, damit habe ich kein Problem. Und jeder weiß, dass einem da nicht die pure Natur aus der Verbundfolie springt, sondern ein Werk der Industrie....
    Also, Wildrose, da hast du schon recht, egal ist es nicht, im Sinne von gleichbedeutend, ob man also frisch oder mit Päckchen kocht,
    aber es ist mir persönlich egal, ob andere das tun. Es wäre mir aber nicht mehr egal, wenn jemand es verbeiten würde!


    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von T.M.;259617

    Zucker kann man allein deshalb bereits nicht als Lebensmittel ansehen, weil er in raffinierter Form, wie wir ihn kennen und hauptsächlich verwenden, als Kristallzucker, gar nicht in der Natur vorkommt. In der Natur gibt es nicht einmal ansatzweise solche Konzentrationen an Zucker, wie wir sie in jedem Kuchenrezept vorfinden - mit einer einzigen, vergleichweise selten zu findenden Ausnahme: Honig.



    Gilt dann wohl auch für gegartes Fleisch (in der Natur kommen keine gebratene Hähnchen oder gekochte Rinder vor), Früchte/Gemüse (fast ausschließlich Züchtungen), Fruchtsäfte (wachsen auch nicht am Baum), Brot (...), Knödel, Wurst, Käse, etc.....
    Alles keine Lebensmittel. Was dann?


    :)


    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Danke Grimmi, das würde auch erklären können, warum mein Reizdarm fast verschwunden ist, seit ich Mehlprodukte fast komplett aus meinen Speiseplan verbannt habe. Ich habe es immer auf die heilende Wirkung der Haferflocken (Bio) geschoben, aber vielleicht ist es auch die Abwesenheit von Mehl aller Arten.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ja, da fragt man sich doch tatsächlich, warum wir Treibstoff aus unserem Essen machen, wenn es so knap ist, dass wir den Ertrag steigern müssen....
    Na gut, die Reihenfolge war ganz klar eine andere, aber vom Prinzip her würde ja nichts gegen eine Rückzüchtung sprechen...bei Verbot von "Bio"sprit aus Nahrungspflanzen.


    Dazu kommt aber noch ein ganz anderes Problem, das uns unsere Urururururgroßväter eingebrockt haben...Getreide wurde so gezüchtet, dass die Ähren mehr Körner haben, und somit auch dichter beieinander sind. Das widerum verzögert die Trocknung durch den Wind nach Regenfällen, was widerum eine, im Vergleich mit Ursorten, höhere Belastung mit Schimmelpilzen und damit mit Mykotoxinen zur Folge hat. Mykotoxine sind tatsächlich in nennenswertem Umfang in allen Getreideprodukten nachweisbar und diese sind teilweise auch krebsfördernd...


    Man erkennt: Das alles ist ein weites Feld und Lösungen sind nicht immer einfach. Und wer weiß (...), welche Auswirkungen rückgezüchtetes Getreide hätte. Als das Urgetreide (umgezüchtete Gräser) noch groß in Mode war (viele Tausend Jahre her) gab es ja bekanntlich kaum medizinische Forschung und Aufzeichnung :)

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von max_stuggi;259626

    Man muss aber auch sagen, dass die Menschen im "artgerechten System" im Schntt wohl um die 35-40 Jahre alt geworden sind, im heitigen, "krankmachenden, entarteten" System 69 Jare (Weltweit) bzw. 80 Jahre (Deutschland). Länder, in denen regional und saisonal gegessen wird (meist Entwicklungsländer) ist die Lebenserwartung deutlich niedriger. Gut, es gibt keinen direkt-kausalen Zusammenhang, einen systemischen aber wohl!
    Und dass Ernährungsmäßige Veränderungen und Weiterentwicklungen uns Menschen durchaus nach vorne bringen können, illustriert dieser SpON-Artikel sehr schön:
    Im Reich der Milchbubis


    Naja sagen wir mal damals ist man an zuwenig Nahrung gestorben, heute stirbt man an zuviel.


    Aber danke für den interessanten Milchbubi-Artikel. Aber hier wurde ja auch eine genetische Disposition und Anpassung über Jahrhunderte, für die heute Konstellation gezeigt. Das braucht aber viele Generationen. Wir haben das "Problem" das wir (ich zumindest) die 2. Nachkriegsgeneration ist, die erstmals ohne Hungerzeiten (Kriege) und im Nahrungsüberfluß aufwächst. Wir wissen nicht, ob unsere Lebenserwartung davon wieder sinkt... ob sich neue Krankheiten etablieren... Fakt ist wir sind die fettste Generation:


    http://www.berlin-institut.org…rkungen/uebergewicht.html


    Zitat daraus:
    Mittlerweile gibt es Anzeichen dafür, dass es auf Grund der Völlerei bald schon vorbei sein könnte mit der ständig steigenden Lebenserwartung. So hat eine Studie unter der Leitung des amerikanischen Demografen Jay S. Olshansky an der Universität von Illinois in Chicago die Auswirkung von Übergewicht und krankhafter Fettsucht auf die demografische Entwicklung der Vereinigten Staaten berechnet.


    Die Forschergruppe kommt zu dem Schluss, dass die Lebenserwartung in den USA entgegen aller Prognosen nicht weiterhin ansteigt, sondern zurückgehen wird. Vor allem durch den hohen Anteil übergewichtiger Kinder erhöht sich bereits in jungen Jahren das Risiko von Diabetes, Herzkrankheiten und anderen Begleit- und Folgekrankheiten so stark, dass die Lebensspanne in den nächsten 50 Jahren um zwei bis fünf Jahre sinken könnte. Damit würde die Fettleibigkeit die Auswirkungen aller Krebsarten übertreffen. Die jüngeren Generationen würden nach diesen Ergebnissen erstmals in der modernen Geschichte ein kürzeres und weniger gesundes Leben als ihre Eltern führen.



    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg


  • JApp, da könnte was dran sein.
    Das rechtfertigt aber nicht die Verteufelung von bestimmten Nahrungsmittel, sondern fordert uns alle auf, unser Verhalten zu ändern.
    ICH habe meinen Teil dazu (fast) schon beigetragen, und mir vorgestern meine ersten Laufschuhe seit Jahren gekauft :) Wenn ich sie dann regelmäßig benutze, dürft ihr alle sehr stolz auf mich sein^^


    lg

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)