Frühstücksflocken

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    Da braucht man sich nicht zu wundern, dass Kinder laut, zappelig, unaufmerksam und fett sind und dass langfristig auch die Diabetsrate steigt. Wobei der Zuckergehalt an sich ja nichts Neues ist. Man hätte das schon seit mindestens einem Jahrzehnt auf den Verpackungen grosser Nahrungsmittelfirmen wie Kellog's, Nestlé oder Kraft lesen können.


    Es ist wie mit jeder industriell hergestellten Nahrung: letztendlich macht einen das Zeug krank.

  • Zitat von T.M.;259092

    Es ist wie mit jeder industriell hergestellten Nahrung: letztendlich macht einen das Zeug krank.


    Das ist vielleicht ein Bisschen arg pauschal.
    Denk mal an Nudeln, Milch, Joghurt, Käse, Trockenobst, Mehl, Fruchtsäfte, etc etc etc....
    Alles immer nur selber machen oder handwerklich herstellen zu lassen, wäre nicht nur viel zu teuer und zeitraubend, sonder auch von der Öko-Bilanz her kaum zu vertreten.


    Auch Äpfel sind ungesund, wenn du dich ausschließlich davon ernährst...

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von max_stuggi;259099

    Denk mal an Nudeln, Milch, Joghurt, Käse, Trockenobst, Mehl, Fruchtsäfte, etc etc etc....

    Gewiss, ein bisschen Industrie ist nicht wegzudenken. Mir geht's vor allem um Weltkonzerne, gerade die, die jeder kennt. Und die spielen in meiner Ernährung praktisch keine Rolle. Deren Öko-Bilanz wäre übrigens mal einen zweiten Blick wert. Dass man die Palmöl-, Zuckerrohr- und Kakao-Plantagen in Europa nicht sieht, heisst ja nicht, dass die sauber und unbedenklich produzieren. Ich, der ich die Vielfalt als hohen Wert schätze, geben jedem eine Chance, der ein Produkt herausbringt und mir ist ein kleiner Käseladen irgendwo viel lieber als ein Supermarkt mit dem immergleichen Markenprodukten. Milch kommt bei mir sowieso direkt vom Bauern aus dem Automaten, Apfelsaft momentan ebenso (allerdings ohne Automat).

  • Du meinst wohl Typ 2?!!! Finde Deine Aussage sehr pauschal und plump

    "Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung."
    Marcel Pagnol

    Ein Vogel hat niemals Angst davor ,dass der Ast unter ihm brechen könnte.
    Nicht, weil er dem Ast vertraut,sondern seinen eigenen Flügeln!

  • Zitat von T.M.;259106

    Gewiss, ein bisschen Industrie ist nicht wegzudenken.


    Ein Bisschen...?? Der Großteil unserer Nahrungsmittel hat einen industriellen Prozess durchlaufen....



    Zitat von T.M.;259106

    Mir geht's vor allem um Weltkonzerne, gerade die, die jeder kennt.


    Es scheint heute, vor allem auch in den Medien, Konsens zu sein, dass die Industrie, vor allem die Lebensmittel- und Pharmaindustrie ganz schrecklich böse ist und das einzige Ziel hat, die Menschen zu vergiften, um die Weltherrrschaft an sich zu reißen....
    So einfach ist es aber nun mal nicht...!



    Zitat von T.M.;259106

    Und die spielen in meiner Ernährung praktisch keine Rolle. Deren Öko-Bilanz wäre übrigens mal einen zweiten Blick wert. Dass man die Palmöl-, Zuckerrohr- und Kakao-Plantagen in Europa nicht sieht, heisst ja nicht, dass die sauber und unbedenklich produzieren.


    Das ist schon richtig, auch, und gerade die Konzerne sind natürlich nicht diejenigen, die die Welt retten werden und natürlich wird da nicht immer Rücksicht auf Mensch und Umwelt genommen.
    Was du aber hier ansprichst, ist ein landwirtschaftliches / wirtschaftliches Problem. Wenn aus der gleichen Plantage der Kakao aber in 1000 kleinen handwerklichen Kakaomanufakturen produziert würde, wäre das zwar schön im Sinne der Vielfalt und auch sehr romantisch und überhaupt, nur leider in keinster Weise ökoeffizient!



    Zitat von T.M.;259106

    Ich, der ich die Vielfalt als hohen Wert schätze, geben jedem eine Chance, der ein Produkt herausbringt und mir ist ein kleiner Käseladen irgendwo viel lieber als ein Supermarkt mit dem immergleichen Markenprodukten.


    Ich gebe Dir recht! Der kleine Käseladen ist sehr viel ansprechender und kulinarisch interessanter als der Supermarkt.
    Leider (!) ist es aber nicht ökoeffizient, wenn der Käse in viele kleine Käseläden verteilt wird, und jeder dann wieder zum Käseladen (Obstladen, Papierladen, Zeitschriftenladen, Metzger, Bäcker, Gemüseladen, Fruchtsaftladen, Weinladen, Seifensieder, etc...) geht...zumindest nicht, wenn er ein Auto benutzt.


    Zudem ist der Käse aus dem Käseladen genau so fettig und gesund/ ungesund, wie der aus dem Supermarkt.


    Zitat von T.M.;259106

    Milch kommt bei mir sowieso direkt vom Bauern aus dem Automaten, Apfelsaft momentan ebenso (allerdings ohne Automat).


    Das ergibt nur dann einen Sinn, wenn du da zu Fuß oder mit dem Fahrrad hinkommt. Wenn jeder Großstädter mit dem Auto 40 km zum nächsten Bauer fahren würde, um sich dort seine Milch zu holen und Sie zu Hause noch Erhitzen würde, wäre das eine Katastrophe.
    Für die Umwelt (Verkehr) und für die Milch (zu Hause abkochen ist viel schlimmer, im Bezug auf Vitamine, etc...) als industriell pasteurisierte Milch.

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von max_stuggi;259111

    Ich gebe Dir recht! Der kleine Käseladen ist sehr viel ansprechender und kulinarisch interessanter als der Supermarkt. Leider (!) ist es aber nicht ökoeffizient, wenn der Käse in viele kleine Käseläden verteilt wird, und jeder dann wieder zum Käseladen (Obstladen, Papierladen, Zeitschriftenladen, Metzger, Bäcker, Gemüseladen, Fruchtsaftladen, Weinladen, Seifensieder, etc...) geht...zumindest nicht, wenn er ein Auto benutzt.

    Hier werden Käseläden in der Regel so betrieben, dass die regionalen Käseerzeuger, d.h. die Sennen, ihren fertigen Käse alle paar Tage dorthin zum Verkauf bringen. Der hat dann ein paar wenige km (und meist noch tausend Höhenmeter) auf dem Buckel. Oft ist so ein kleiner Laden der einzige, wo man einen bestimmten Käse überhaupt zu kaufen bekommt, er wird eben nicht breitgefahren. Und ein solcher Laden ist sehr ökoeffizient, behaupte ich.

    Zitat

    Das ergibt nur dann einen Sinn, wenn du da zu Fuß oder mit dem Fahrrad hinkommt.

    100m von meiner Wohnung steht der Milchautomat. Und die Kuh, von der die Milch stammt, steht gleich daneben, die gafft mir beim Abzapfen quasi über die Schulter. Ist das nah genug?

    Zitat

    Es scheint heute, vor allem auch in den Medien, Konsens zu sein, dass die Industrie, vor allem die Lebensmittel- und Pharmaindustrie ganz schrecklich böse ist und das einzige Ziel hat, die Menschen zu vergiften, um die Weltherrrschaft an sich zu reißen.... So einfach ist es aber nun mal nicht...!

    Das hab ich auch nicht gesagt.


    OK, vergesst den thread. Er ist gekippt, es wird nix mehr. Ich bin ein plumper, pauschaler, schwangerenfeindlicher Gutmensch.

  • Zitat von T.M.;259114


    OK, vergesst den thread. Er ist gekippt, es wird nix mehr. Ich bin ein plumper, pauschaler, schwangerenfeindlicher Gutmensch.


    Du Gutmensch du:D
    Du weißt doch, steter Tropfen höhlt den Stein. Nicht jeder hat den Käseladen um die Ecke und eine Kuh schon garnicht. Ich kaufe inzwischen viele Sachen regional (d.h Eier und Kartoffeln vom Bauern um die Ecke, Tomaten aus dem Oderbruch....).
    Ich kann mir aber denken, das es 25km weiter in Berlin nicht jedem möglich ist. Aber hier sind immer mehr Supermärkte, die auch regionales im Angebot haben - neben der normalen Milch steht dann welche aus der Uckermark .... und das ist schonmal ein Fortschritt innerhalb der letzten Monate.
    Aber meine Kinder dürfen auch die "bösen" Cornflakes, aber oft machen sie sich selber Apfelmus (Äpfel von Oma) ... kleine Schritte sozusagen. Industrialisierte Nahrung mit Zusatzstoffen kann man zu ca. 90% ersetzen denke ich, aber ein bißchen Liebe zum Kochen und zu den Nahrungsmitteln muß man da wohl haben, sonst fällt es schwer die Zeit dafür aufzubringen.
    (wobei es garnicht soviel zusätzliche Zeit ist, eher das man sich Gedanken machen muß)


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von T.M.;259114

    Hier werden Käseläden in der Regel so betrieben, dass die regionalen Käseerzeuger, d.h. die Sennen, ihren fertigen Käse alle paar Tage dorthin zum Verkauf bringen. Der hat dann ein paar wenige km (und meist noch tausend Höhenmeter) auf dem Buckel. Oft ist so ein kleiner Laden der einzige, wo man einen bestimmten Käse überhaupt zu kaufen bekommt, er wird eben nicht breitgefahren. Und ein solcher Laden ist sehr ökoeffizient, behaupte ich.


    Das ist ein -zugegebenermaßen sehr glücklicher und beneidenswerter- Spezialfall, der so aber nicht auf die allermeisten Lebensmittelgeschäfte mit schmalem, tiefen Sortiment zutrifft.
    Unsere jeweiligen Lebensrealitäten sehen anders aus und müssen anders gehandhabt werden.
    In deinem Fall würde ich das gleiche tun wie du..auf zum kleinen Käseladen. In meinem Fall ist es aber sinnvoller an der Käsetheke im Supermarkt zu kaufen...auch wenn ich hinnehmen muss, dass mir ein Teil des genusses für den seltenen Urlaub vorbehalten bleibt.


    Zitat von T.M.;259114

    100m von meiner Wohnung steht der Milchautomat. Und die Kuh, von der die Milch stammt, steht gleich daneben, die gafft mir beim Abzapfen quasi über die Schulter. Ist das nah genug?


    Das selbe wie oben gilt auch hier.




    Ach ja, lieber T.M......ich bin kein auf Contra gebürsteter Industrielobbyist, auch wenn es vielleicht den Anschein erweckt hat. Ich bin da sogar sehr weit bei dir...
    Mein Hobby ist kochen. Und "kochen" bedeutet für mich i.d.R. alles selber zu machen. Das verwenden von Brühpulver, Päckchen oder Konserven ist für mich "Aufwärmen"...nicht kochen. Das ist aber ein Anspruch an mein Hobby und nicht eine politische Forderung an die Lebensweise der Mehrheit. Und manchmal "wärme ich eben auch nur auf".


    Und natürlich hast du recht, wenn du sagt, dass Kinder weniger ungesund ernährt werden sollen....Aber "schuld" sind im Einzelfall die Eltern, nicht die Hersteller der Produkte.
    Omas Marmelade hat genau so viel (manchmal mahr) Zucker als die der Konzerne. Und genau so wenige Vitamine. Und der Apfel vom Bodensee ist nicht gesünder oder ungesünder als der aus Neuseeland (wobei der aus Neuseeland die bessere Ökoeffizienz in europäischen Regalen hat). Der beste (nicht gesündeste) Apfel ist aber der aus dem eigenen Garten...(es sei denn, man mag die Sorte nicht).


    Es sei noch dieser SpOn-Artikel empfohlen... -->HIER<--


    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von max_stuggi;259229

    Aber "schuld" sind im Einzelfall die Eltern, nicht die Hersteller der Produkte.

    Das ist mir zu einfach. Wir konsumieren heute ganz überwiegend (!) Produkte, die wir nicht mehr ganz verstehen. Dabei ist ganz gleich, ob das Lebensmittel, Haushaltschemikalien, Elektronika, Transport- oder Finanzdienstleistungen, Energie oder Fernsehsendungen sind. Das alles konsumieren, speziell sich ernähren und gesunderhalten, auch Kinder haben, darf und soll jeder. Ob das tatsächlich jeder eigenverantwortlich kann, ist angesichts unterschiedlicher intellektueller und nicht zuletzt auch materieller Voraussetzungen höchst verschieden. Gerade grosse Nahrungsmittelkonzerne und Fastfoodketten leisten ihre Beiträge dazu, konkret: zum Konsum, aber die sind ambivalent. Man kann Anbieter nicht einfach pauschal von ihrer Verantwortung freisprechen, ganz im Gegenteil. Jemand, der bereits mit dem Lesen Mühe hat, Kinder, Ausländer, Rentner, die sich über Jahrzehnte an etwas gewöhnt haben, Arbeitslose, greifen halt die Packung, die gut aussieht oder die nicht viel kostet, auch wenn da 30% Zucker drin sind. Hier in CH wissen Kinder oft bis in die Schule hinein nicht, dass Kartoffeln rund und nicht stäbchenförmig sind. Ich hab Amerikaner kennengelernt, Erwachsene (!), die konnten sich nicht einmal ein Brot schmieren - gibt doch sandwiches im Laden, aber Pizza wär eigentlich noch besser ... Angebot, Preis und Nachfrage bilden eine dialektische Einheit. Es ist nicht so, dass allein die Nachfrage eine Monade darstellt, die für sich existiert, auch wenn das gern so hingestellt wird.

  • Bleibt die Frage, was erwartest du vom Hersteller? Die Produkte werden ja nunmal so nachgefragt.


    Da wäre die lange diskutierte Ampel eigentlich eine lohnenswerte Einführung gewesen. Etwas anderes erscheint mir auch nicht möglich. Ein Gesetz das verbietet mehr als 30g Zucker in Frühstücksflocken zu machen klingt nicht nur albern sondern wäre eine für mich unvertretbare Sache. Damit wäre man dann irgendwann soweit dem Verbaucher gesetzlich vorzuschreiben sich nur noch gesund ernähren zu dürfen und deine lieb gewonne Vielfalt würde noch mehr eingeschränkt.

  • Zitat von Botanikbummler;259256

    Damit wäre man dann irgendwann soweit dem Verbaucher gesetzlich vorzuschreiben sich nur noch gesund ernähren zu dürfen...


    Richtig. Dann müsste man auch vorschreiben, wieviel Zucker ein Haushalt im Monat kaufen darf, denn sonst könnte man ja davon zu viel essen, denn manche Leute wissen ja vielleicht überhaupt nicht, dass Zucker in zu großen Mengen ungesund ist. :eek: Ich denke, jeder einigermaßen intelligente Mensch weiß (oder schmeckt), dass in diesen bunten Frühstücksflocken viel Zucker drin ist. Und wenn man lesen kann, kann mans ja auch drauf nachlesen. Deine Argumentation, dass ja nicht jeder weiß, wie man sich gesund ernährt ist schon richtig, aber da können die Hersteller doch nichts für. Das sollte vielleicht in der Grundschule ein Thema sein, "Ernährungskunde" oder sowas.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;259258

    Das sollte vielleicht in der Grundschule ein Thema sein, "Ernährungskunde" oder sowas.


    Wieso Grundschule? Da ist das Kind doch schon in den Brunnen gefallen.... die Kinder die mit 1 Jahr an der Zuckernuckelflasche (Babytee!!!!) hängen haben schon im Vorschulalter Karies und Übergewicht....


    Einfachste Lösung : ab BMI > 30 gibt es 50% Zuschlag auf den Arbeitnehmeranteil der KK:D.


    Erst kürzlich gelesen: Übergewicht und/oder Hyperglykämie erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Demenz und Alzheimer im Alter.


    http://www.focus.de/gesundheit…t-erhoeht_aid_803297.html


    In dem Sinne "Guten Appetit" solange man sich noch erinnern kann was man heute morgen gegessen hat:rolleyes:


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Botanikbummler;259256

    Da wäre die lange diskutierte Ampel eigentlich eine lohnenswerte Einführung gewesen.

    Diese Ampel finde ich, so wie ich sie bisher kapiert habe, Unsinn. Sie macht eine Gut-Schlecht-Aussage, ohne dass jemand das alles entscheidende Kriterium dazusagen müsste: die Menge. Über die Menge kann ich doch jedes Lebensmittel von hellgrün bis dunkelrot skalieren. Zudem werden völlig verschiedene Kriterien am Ende zu einer einzigen Aussage verkleistert. Die Ampel ist vor allem etwas, das überhaupt niemandem wehtut. Ich finde immer mehr Lebensmittel, die solche, sehr verwirrenden Angaben machen, "deckt soundsoviel Prozent Ihres Tagesbedarfs". Eine solche Aussage ist Blödsinn, weil keinerlei Aussage darüber gemacht wird, wie ich meinen Tagesbedarf überhaupt kontrollieren soll. Was ist denn, wenn ich von etwas anderem weniger esse? Dann steigt doch mein Bedarf an diesem usw. Solche Dinge sind Politiker-Aktionismus.


    Lebensmittel gehören zwingend und einheitlich deklariert. Das ist mal das Erste. Zu der Deklaration gehören auf 100g (nicht ml oder Portionen) normierte Angaben über KH (Zucker extra), Fett, Eiweiss, Energiegehalt. Meinetwegen auch Salz und andere problematische Stoffe. Zwotens sollte ein Fach wie "Ernährung und Gesundheit" an der Schule für jeden ein Pflichtfach werden. Das wäre möglicherweise weit nützlicher als Sport oder Musik. Drittens hat man ja noch das Problem mit den bestehenden Generationen, die man nicht mehr so einfach wird nachschulen können. Hier fand ich den Ansatz mit der Fettsteuer durchaus interessant. Ein ganz wesentlicher Grund für KH (insbesondere Zucker) sowie Fett in Nahrungsmitteln ist ja, dass diese Stoffe billig sind. Es wäre sehr klug, das bei der Preisgestaltung zu berücksichtigen, denn das begreifen auch äusserst schlichte Gemüter. Die dabei entstehenden Ressourcen könnte ein Staat nutzen, um hochwertige, aber teure Lebensmittel und eine ethisch vertretbare Tierhaltung zu unterstützen.

  • Zitat von T.M.;259247

    Das ist mir zu einfach. Wir konsumieren heute ganz überwiegend (!) Produkte, die wir nicht mehr ganz verstehen. Dabei ist ganz gleich, ob das Lebensmittel, Haushaltschemikalien, Elektronika, Transport- oder Finanzdienstleistungen, Energie oder Fernsehsendungen sind. Das alles konsumieren, speziell sich ernähren und gesunderhalten, auch Kinder haben, darf und soll jeder. Ob das tatsächlich jeder eigenverantwortlich kann, ist angesichts unterschiedlicher intellektueller und nicht zuletzt auch materieller Voraussetzungen höchst verschieden.


    Da haben wir wohl unterschiedliche Menschenbilder.
    Ich glaube, dass jeder, selbst der ungebildete, uninteressierte, weiß, dass Fett und Zucker im Übermaß ungesund ist, nur ihn interessiert es vielleicht einfach nicht. Jeder Raucher weiß ja auch, dass sein Laster sehr ungesund ist, trotzdem raucht er/sie.


    Aufklärung und Bildung in dieser Richtung sollte die Pflicht des Staates sein, nicht die Reglementierung.


    Zitat von TryHarderFish;259258

    Richtig. Dann müsste man auch vorschreiben, wieviel Zucker ein Haushalt im Monat kaufen darf, denn sonst könnte man ja davon zu viel essen, denn manche Leute wissen ja vielleicht überhaupt nicht, dass Zucker in zu großen Mengen ungesund ist. :eek: Ich denke, jeder einigermaßen intelligente Mensch weiß (oder schmeckt), dass in diesen bunten Frühstücksflocken viel Zucker drin ist. Und wenn man lesen kann, kann mans ja auch drauf nachlesen. Deine Argumentation, dass ja nicht jeder weiß, wie man sich gesund ernährt ist schon richtig, aber da können die Hersteller doch nichts für. Das sollte vielleicht in der Grundschule ein Thema sein, "Ernährungskunde" oder sowas.


    genau :)
    Aber schon zu Grundschulzeiten wurden wir jeden morgen, durch die Schulmilchversorgung, mit Kakao zugekleistert, und das, was Schüler in der Schulkantiene heute bekommen, ist auch ein Schritt in die Falsche Richtung.


    Zudem glauben die meisten Eltern, dass es Kindgerechte Gerichte (Pommes, Pizza, Spaghetti, Nutella, Schnitzel, Würstchen,...) und nicht kinderfreundluche Gerichte (Fisch, Gemüse, Vollkornbrot, etc. ) gibt. Und genau so bekochen sie ihre Kinder. Und dann, resultiert genau dieser Geschmack daraus...
    Ich glaube auch (ohne valide Daten zu haben), dass kleine Küchenhilfen wie Maggie-Fix oder ähnliches Kinder geschmacklich so konditionieren, dass sie nichts frisches mehr mögen.
    Verboten werden sollte das aber nicht!!! Aber man sollte den Eltern (schon in ihrer Schulzeit) kochen beibringen. So richtig kochen eben.




    Zitat von Wildrose;259260


    Einfachste Lösung : ab BMI > 30 gibt es 50% Zuschlag auf den Arbeitnehmeranteil der KK:D.


    Erst kürzlich gelesen: Übergewicht und/oder Hyperglykämie erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Demenz und Alzheimer im Alter.


    Dann kannste auch fordern, Diabetiker unter finanzielle Strafen zu stellen, denn Diabetes erhöht auch das Risiko für bestimmte Erkrankungen! Und da die blöden Diabetiker ja schließlich alle selbst Schuld an ihrem Elend sind, trifft es ja auch keinen Falschen, wenn man höhere KK-Beiträge und Blutzucker-Steuern erhebt.


    - Nicht jeder, mit einem gewissen BMI hat selbst Schuld. Zudem ist der BMI ein kaum mehr Zeitgemäßes Instrument zur Beurteilung der Ernährungssituation eines Menschen. Bodybuilder z.B. haben meist auch einen recht hohen BMI, vor allem ehr kleinere. Auch wenn sie oft kein Gramm Fett am körper haben...



    Zitat von T.M.;259262


    Hier fand ich den Ansatz mit der Fettsteuer durchaus interessant. Ein ganz wesentlicher Grund für KH (insbesondere Zucker) sowie Fett in Nahrungsmitteln ist ja, dass diese Stoffe billig sind. Es wäre sehr klug, das bei der Preisgestaltung zu berücksichtigen, denn das begreifen auch äusserst schlichte Gemüter. Die dabei entstehenden Ressourcen könnte ein Staat nutzen, um hochwertige, aber teure Lebensmittel und eine ethisch vertretbare Tierhaltung zu unterstützen.


    Das ist ein schwieriges Thema. Welche Fette sollen wie besteurert werden. Müssen ungesättigte Fettsäuren anders gewertet werden, als gesättigte? Reicht die jeweilige Studienlage aus, um das politisch vertreten zu können? Inwieweit spielen da auch Agrarsubventionen eine Rolle, die die Herstellung eben dieser Stoffe fördern und kann man zuerst an der Schraube was drehen?


    Hochkomplex und politisch sehr schwierig das Thema, aber nicht ganz uninteresant, T.M., da geb ich dir absolut recht. Und vielleicht gibts dann auch eine Frittenbudenbesitzerlobby :D

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von max_stuggi;259283

    Dann kannste auch fordern, Diabetiker unter finanzielle Strafen zu stellen, denn Diabetes erhöht auch das Risiko für bestimmte Erkrankungen! Und da die blöden Diabetiker ja schließlich alle selbst Schuld an ihrem Elend sind, trifft es ja auch keinen Falschen, wenn man höhere KK-Beiträge und Blutzucker-Steuern erhebt.


    Komisch, die PKV´s machen es genauso und keiner regt sich drüber auf;)


    Zitat

    - Nicht jeder, mit einem gewissen BMI hat selbst Schuld. Zudem ist der BMI ein kaum mehr Zeitgemäßes Instrument zur Beurteilung der Ernährungssituation eines Menschen. Bodybuilder z.B. haben meist auch einen recht hohen BMI, vor allem ehr kleinere. Auch wenn sie oft kein Gramm Fett am körper haben...


    Ganz schwaches Argument:D, wieviel % der Bevölkerung sind Bodibülder? Und wieviel davon sind BMI >30? Und außerdem sind die auch Risikogruppe wegens die Anabolika (für die Folgeschäden deswegen kommt sicher auch die Versicherungsgemeinschaft auf????)


    Das einfachste ist:
    gesunde Lebensmittel 7% MWSt, alles andere 19% - die Differenz kommt in die Pflegekasse, weil die meisten Ernährungssünden sich im Rentenalter auswirken: Leberzirose, Bluthochdruck, KHK, Alzheimer, Gelenkverschleiß....


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;259358

    Komisch, die PKV´s machen es genauso und keiner regt sich drüber auf;)


    Da hast du recht, das ist in der Tat ein starkes Stück und aufregen tuts mich ehrlichgesagt schon. Zum Glück habe ich noch eine Anwartschaft am laufen :D




    Zitat von Wildrose;259358


    Ganz schwaches Argument:D, wieviel % der Bevölkerung sind Bodibülder? Und wieviel davon sind BMI >30?


    War ja nur Beispielhaft. Ich zitiere aber einfach mal den Wikipediaartikel "BMI", auch wenn Wikipedia keine -wissenschaftlich gesehen- seriöse Quelle ist.


    "Die Verwendung des BMI für die Diagnose von Untergewicht oder von körperfettfettbedingtem Übergewicht anhand fest definierter Grenzwerte ist umstritten. Denn ein relativ hohes Körpergewicht und damit ein hoher BMI kann auch durch viel Muskelmasse verursacht sein. Austrainierte Kraftsportler ohne viel Körperfett haben allein aufgrund ihrer Muskelmasse einen hohen BMI. (...)

    Einer Studie der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität zufolge ist für die Bewertung von gesundheitlichen Risiken daher das Verhältnis von Bauchumfang zur Körpergröße („Waist-to-height ratio”, WHtR) besser geeignet, da hier genauere Rückschlüsse auf den gesundheitlich bedenklichen Bauchfettanteil gezogen werden können. Fett an den Oberschenkeln und am Po kann für den Körper sogar eine schützende Wirkung haben. Dies sind die Ergebnisse einer über acht Jahre laufenden Studie der LMU mit über 11.000 Probanden. Während der BMI faktisch keine Rückschlüsse auf das Herz-Kreislaufrisiko zulasse und das Verhältnis Bauch- zu Hüftumfang („Waist-Hip ratio”, WHR) immerhin in begrenztem Umfang, lasse sich das Risiko mit dem WHtR am genauesten bestimmen. Vereinfacht gesehen sind Ergebnisse von unter 0,5 nach der Formel Bauchumfang geteilt durch Körpergröße dabei als eher gut und darüber als schlecht einzustufen."





    Zitat von Wildrose;259358

    Das einfachste ist:
    gesunde Lebensmittel 7% MWSt, alles andere 19% - die Differenz kommt in die Pflegekasse, weil die meisten Ernährungssünden sich im Rentenalter auswirken: Leberzirose, Bluthochdruck, KHK, Alzheimer, Gelenkverschleiß....


    Das einfachste.....
    ja?
    Viel Spaß beim erstellen eines Kataloges, der Lebensmittel in gesund und ungesund einteilt. Viel Spaß mit Politikern, Lobbyisten, Ärzten, Ernährungsexperten, Patientenverbänden, Verbraucherschützern, Ökoaktivisten, Foodwatch, Pressevertretern, Allergiker-Vereinen, Gastro-Gewerbe-Vertreter, Industriekammerpräsidentensprechern, Gesandte des Lebensmitteleinzelhandels, Anwälten, Europarechtlern und und und...


    Dann stellt sich als nächstes die Frage: Müssen Stueren auf die mitgliedsbeiträge von Vereinen, die riskante Sportarten anbieten erhoben werden, um die Unfallfolgekosten zu refinanzieren? Müssen Wohungseigentümer von Wohnungen an viel Befahrenen Straßen Abgaben zahlen, damit die gesundheitlichen Schäden von Mietern kompensiert werden können?


    Und hat ein Mensch überhaupt noch das Recht darauf, sein Leben so zu gestalten, dass gesundheitliche Risiken entstehen könnten? Müssen der Rentenversicherungsanstalt evtl. jährlich Bluttests und Haarproben zur verfügung gestellt werden? Muss ein Raucher mehr bezahlen? Sollen Menschen mit familiär häufig Auftretenden Erbleiden sterilisiert werden oder bei Verweigerung eine Zwangsabgabe bezahlen? Sollen Autos ohne Seitenairbags mehr Steuern und Versicherungsbeiträge kosten? Soll die medizinische Behandlungen nur bezahlt werden, wenn zweifelsfrei klar ist, dass ein Verschulden des Patienten (pardon, des Schadensfalls) ausgeschlossen ist? Hüft-OP für Oma nur, wenn sie beweisen kann, dass sie keine Stolperfallen in der Wohnung hatte?
    Konsequent weitergedacht sicher: JA...

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Zitat von max_stuggi;259386

    Da hast du recht

    (Ich hab noch nicht herausgefunden, woran es liegt, aber die hat immer Recht. Das ist sehr merkwürdig und gewissermassen auch irgendwie ... unheimlich.)

    Zitat

    Und hat ein Mensch überhaupt noch das Recht darauf, sein Leben so zu gestalten, dass gesundheitliche Risiken entstehen könnten?

    Türlich hat er. Er soll nur nicht mit innerer Selbstveständlichkeit erwarten können, dass die Allgemeinheit seine Gesundheitskosten trägt. Wer bewusst Risiken eingeht, muss die Kosten tragen. Das muss ein Prinzip bleiben. Versicherungen können nur Härtefälle abfedern, solche, die unvorhersehbar sind, das ist eine wesentliche Bedingung für ihr Funktionieren.

  • Zitat von T.M.;259406


    Türlich hat er. Er soll nur nicht mit innerer Selbstveständlichkeit erwarten können, dass die Allgemeinheit seine Gesundheitskosten trägt. Wer bewusst Risiken eingeht, muss die Kosten tragen. Das muss ein Prinzip bleiben. Versicherungen können nur Härtefälle abfedern, solche, die unvorhersehbar sind, das ist eine wesentliche Bedingung für ihr Funktionieren.


    Und wo muss die Grenze zwischen riskantem und nicht riskantem Verhalten gezogen werden?? Sollen uns die Leistungen bereits gekürzt werden, wenn wir einmal 2 Monate kein Tagebuch führen? Oder wenn der HbA1c fahrlässigerweise steigt, ohne dass es aus medizinischer Sicht unabdingbar ist? Bei den Zähnen ist es ja in Deutschland so. Wer sein Vorsorgebonusheft nicht voll hat, darf nicht auf die volle Leiostung beim Zahnersatz hoffen. Meine Mutter war jedes Jahr 2 Mal beim Zahnarzt zur Vorsorge. Im Jahr ihrer Scheidung nur ein mal. 8 Jahre später hat sie Zahnersatz benötigt und bekam sofort eine Leistungsminderung. Das ist der Maßstab! Von daher sind bspw. 2 Monate kein BZ-Tagebuch führen eine ähnliche Hausnummer...


    Lieber T.M., liebe Wildrose, leiebe anderen.....
    irgendwie macht mir die Diskussion mit euch Freude :)
    Und wie aus ein paar (unschuldigen) Frühstücksflocken so eine Diskussion entstehen konnte...^^


    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Ich glaube aber das die Frühstücksflocken nun gegessen sind.
    Die Diskussion ist gut aber bitte nicht mehr hier, Danke.


    ECO-Mod

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Zitat von max_stuggi;259386


    Das einfachste.....
    ja?
    Viel Spaß beim erstellen eines Kataloges, der Lebensmittel in gesund und ungesund einteilt. Viel Spaß mit Politikern, Lobbyisten, Ärzten, Ernährungsexperten, Patientenverbänden, Verbraucherschützern, Ökoaktivisten, Foodwatch, Pressevertretern, Allergiker-Vereinen, Gastro-Gewerbe-Vertreter, Industriekammerpräsidentensprechern, Gesandte des Lebensmitteleinzelhandels, Anwälten, Europarechtlern und und und...


    Ist doch ganz einfach, alles mit Zusatzstoffen (auch Zucker >10%) 19% , naturbelassenes 7% oder MWSt.frei.



    Zitat

    Dann stellt sich als nächstes die Frage: Müssen Stueren auf die mitgliedsbeiträge von Vereinen, die riskante Sportarten anbieten erhoben werden, um die Unfallfolgekosten zu refinanzieren? Müssen Wohungseigentümer von Wohnungen an viel Befahrenen Straßen Abgaben zahlen, damit die gesundheitlichen Schäden von Mietern kompensiert werden können?


    Und hat ein Mensch überhaupt noch das Recht darauf, sein Leben so zu gestalten, dass gesundheitliche Risiken entstehen könnten? Müssen der Rentenversicherungsanstalt evtl. jährlich Bluttests und Haarproben zur verfügung gestellt werden? Muss ein Raucher mehr bezahlen? Sollen Menschen mit familiär häufig Auftretenden Erbleiden sterilisiert werden oder bei Verweigerung eine Zwangsabgabe bezahlen? Sollen Autos ohne Seitenairbags mehr Steuern und Versicherungsbeiträge kosten? Soll die medizinische Behandlungen nur bezahlt werden, wenn zweifelsfrei klar ist, dass ein Verschulden des Patienten (pardon, des Schadensfalls) ausgeschlossen ist? Hüft-OP für Oma nur, wenn sie beweisen kann, dass sie keine Stolperfallen in der Wohnung hatte?
    Konsequent weitergedacht sicher: JA...


    Wenn die Zusatzeinnahmen der Pflegekasse zugute kommen, stellt sich die Frage nicht , denn es kommt denen zugute, deren Einkommen im Alter nicht reicht, um einen Heimplatz zu bezahlen.
    Das wird in den nächsten Jahren sicher für viele ein trauriges Thema sein und wer sich mit Beantragung von Pflegestufen rumschlagen mußte wird sicher verstehen, welche Welle da noch auf uns schwappen wird.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg