Projekt: BZ währen Sport und auch danach im Griff !

  • Hi,
    ich habe mir schon seit langem gefragt, wie ich meinen BZ während dem Sport und auch danach im Griff habe. Viele Diabetiker sind immer noch vom Sport abgeneigt, da sie Angst haben, dass der BZ entgleist. Jedoch ist das zu unrecht. Denn mit der richtigen Einstellung des BZs während des Sportes, muss man sich überhaupt keine Sorgen darüber machen. Ich persönlich habe im Internet nichts gefunden, wo genau steht, wie man den BZ "steuern" kann bzw. soll.
    Aufgrund dessen entwickele ich ein Prinzip, welches jeder Diabetiker, egal ob Typ 1 oder Typ 2 anwenden kann. Dieses Prinzip ist auf auf jedem individuell anpassbar. Dies ist wichtig, da jeder Diabetiker auf Sport anders reagiert, ich zum Beispiel reagier sehr intensiv auf Sport, das ist jedoch nicht immer der Fall. Ich kenne Diabetiker, die kaum auf sportliche Aktivität reagieren.
    Ziel des Konzeptes ist es, das jeder Diabetiker, egal ob Typ 1 oder Typ 2 Sport betreiben kann, und zwar ohne Sorgen. Durch Sport lässt sich einiges an unserer Krankheit in jeder Hinsicht Verändern, natürlich positiv. So zum Beispiel fühlt man sich besser; der BZ wird stabiler; man benötig weniger Insulin; usw.


    Vielleicht konnte ich ja Interesse wecken. Wer Interesse hat, einfach bei mir Mailen. Ich würde mich über jeden, der da Prinzip testen möchte sehr freuen.

  • Wie jeder auf Sport reagiert, ist abhängig von einigen Faktoren:


    - welche Sportart
    - Ausdauer oder Krafttraining
    - Typ 1 oder Typ 2 - schliesslich sind die beiden Diabetestypen unterschiedlich, haben jeweils andere Ausgangsfaktoren (Insulinmangel und Insulinresistenz)
    - wie lange wird Sport betrieben, zeitlich gesehen
    - Trainingszustand
    - Freizeit- oder Leistungssport
    - wie lange ist der letzte Bolus her, wie gross war er, wirkt er noch nach?
    - wurde Insulin reduziert, wenn ja, welches und um wieviel Prozent?
    - wo wird Sport betrieben (im Wasser oder zu Land, im Flachland oder im Gebirge)
    - Sport in Kälte oder Wärme?
    - Liste ist ergänzbar.


    Eine erste Orientierung findet sich im Insuliner 87, Therapieanpassung an Bewegung, ab S. 62 oder auch auf der Homepage von Mathias Chrostek.
    Ausserdem fällt mir die Diabetes- und Sportfibel von Ulrike Thurm ein.


    Gruss,
    Surferin

  • Guffi, hast Du ein Tool entwickelt, dass das von Dir genannte Prinzip in "Formeln" packt, damit man für den geplanten Sport eine Therapieempfehlung ableiten kann - und suchst "Probanden" dafür? Oder suchst Du nach Input für die Theorie?


    Gruss, A.V.

  • Hi,


    ich habe es vor, in eine "Formel" zu packen. Das alles befindet sich noch relativ im Anfagsstadium. Mich würde nur einmal interessieren, wer bei sowas Interesse hätte :).

  • Ich hätte Interesse. Kann mir zwar nicht vorstellen, wie man das in eine Formel packt. Ich bin gespannt.

  • Hallo guffi 12,


    ich würde das Prinzip gern testen. Seit einem Jahr habe ich jetzt DM Typ1 und merke seit einigen Monaten, dass ich Angst vor Unterzuckerungen beim Sport entwickel. Bis zum Herbst letzten Jahres ich noch regelmäßig gelaufen, aber inzwischen ist die Angst so groß, dass ich mich nicht mehr traue.


    Viele Grüße


    Gabi

  • Spannend wäre das schon, insbesondere wie die vielen beeinflussenden Parameter darin einfliessen. Surferin hatte ja schon einige genannt. Man könnte z.B. noch Hormonlage, Stresspegel, Meereshöhe, unplanbare Ereignisse wie kurze Belastungen im Maximalbereich mit folgender Resistenz (darüber steht glaube ich was bei Chrostek) u.ä. ergänzen. Bisher agiere ich hier immer mehr oder weniger nach Bauchgefühl...

  • Hi,
    erst einmal bin ich sehr angenehm überrascht über die Antworten. Also wie gesagt, das ganze befindet sich noch im Anfangsstadium, wächst jedoch Tag für Tag. Ihr hab echt sehr gute Ideen, wo ich persönlich nicht so drauf gekommen bin. Das Prinzip/Konzept wird denke ich ca. in 2-3 Wochen starten. Damit ich einen besseren Überblick habe, wer alles Interesse hat, einfach eine Email an "Tobiasguerster@gmail.com" schreiben, das ihr Lust dazu habt.


    danke schon einmal ! :)

  • Zum Teil für mich selbst, aber auch für Diabetiker, die Angst vor dem Sport haben. Außerdem bin ich mit meinen 18 Jahren richtig motiviert, etwas für die Menschheit zu erreichen.

  • Ich bin jetzt seit einigen Monaten ca. 4 mal pro Woche im Fitnessstudio und trainiere auf Muskelaufbau und sporadisch Cardiotraining auf dem Laufband. Ich habe ebenfalls sehr positive Erfahrungen mit Sport gemacht, da mein Blutzucker seither sehr stabil ist und ich weniger Insulin benötige. Beim Ausdauersport arbeite ich mit einem Pulsmesser, sodass ich anhand der verbrauchten Kalorien in etwa umrechnen kann wie weit sich mein Blutzuckerspiegel senkt - das funktioniert wirklich hervorragend und kann ich nur jedem empfehlen. Gestern hatte ich nach dem Krafttraining zu Hause einen Wert von 80. Habe mir dann 5 Einheiten gespritzt weil ich kurz vor dem Abendessen war - währenddessen ist mein Zucker dann voll abgerutscht und ich war beim nächsten Messen nur auf 30 - das war dann ziemlich unentspannt und mir eine Lehre: Wenn man intensiv Sport treibt kann man wirklich mit sehr wenig Insulin auskommen und daher stimmt ich dir voll und ganz zu guffi!

  • Hi!


    Ich würds auch gerne testen! Ich esse vor jeder halben Stunde Sport eine Banane. Komischerweise geht da nämlich mein BZ immer genau um 20 Punkte nach oben.

    Wer zuviel fragt, bekommt zu viele Antworten.

  • Würde auch wohl mitmachen. Bin gerade dabei, mich an meine neue Pumpe zu gewöhnen (seit ca. 3 Wochen - zuvor ICT).


    Erfahrung bislang: Für Volleyball-Training (ca. 2,5 Std. abends, 20:00-22:30 Uhr): Basal-Rate 19:00 bis 5:00 Uhr auf 40% der Normalrate; BE-Faktor Abendessen von 1,5 BE: 1 IE auf 0,85:1 gesenkt; BE-Faktor f. Frühstück am Folgetag von 3,5:1 auf 2:1 und Mittagessen von 1,25:1 auf 0,75:1.
    Abends ist dann der Normalzustand wieder hergestellt.


    Die Senkungen beruhen auf Erfahrungen der Vorwoche und sind auch alle mit meiner Diabetesberaterin abgesprochen.


    Gruß
    Rolf

    Sagt das Schaf zum Rasenmäher: "Mäh...."
    Darauf der Rasenmäher: "Du hast mir gar nix zu befehlen!"

  • Mich interessiert das auch. Bin seit 6 Wochen Pumpenträger. Von Beruf aus FItnessfachwirt und arbeite auch mit Diabetikern.


    LG



  • Hallo,


    war das bei dir unter ICT auch schon so, dass du die Faktoren bis zum nächsten Mittag kürzen musstest?


    Ich bekomme im Juni auch eine Pumpe und bin dann auch echt gespannt, wie das mit der Sportanpassung läuft...

  • Zitat von Sporty;297848

    Mich interessiert das auch. Bin seit 6 Wochen Pumpenträger. Von Beruf aus FItnessfachwirt und arbeite auch mit Diabetikern.


    LG


    Kennst Du schon die "Excarbs" von Walsh?
    http://www.diabetesnet.com/dia…diabetes/excarbs-exercise
    Da findest Du eine Tabelle mit den benötigten KH.
    http://www.diabetesnet.com/node/237
    (im Buch "Pumping Insulin" ist das auch super erläutert)


    Ich werde da langsam immer entspannter, weil die Einschätzung ob man KH braucht und wieviele immer besser wird, die kcal auf dem Pulsmesser sind da wirklich eine gute Orientierung.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg


  • Vielen Dank, ich schau mir das in Ruhe mal an. Im Moment habe ich echt nach der Bewegung übel tiefe Werte, so richtig klappt das mit dem Insulinreduzieren noch nicht. Meine Tage sind eben nie gleich. Manchmal klappt es und manchmal eben nicht .


    LG

  • Zitat von Sporty;297901

    Vielen Dank, ich schau mir das in Ruhe mal an. Im Moment habe ich echt nach der Bewegung übel tiefe Werte, so richtig klappt das mit dem Insulinreduzieren noch nicht. Meine Tage sind eben nie gleich. Manchmal klappt es und manchmal eben nicht .


    LG


    Ich finde es einfacher, KH zu essen, wenn man zuviel Insulin (BR) reduziert kann es zu heftigen Muskelauffülleffekten kommen, wenn das Insulin wieder "fließt" - z.B. nachts.
    (die Erklärung dafür ist eigentlich ganz simpel: bei fehlendem Insulin während des Sports kann die Glukose nicht in die Muskelzelle, wenn diese dann "entleert" ist, holt sie sich die Glukose wieder zurück, sobald das Insulin "Schlüssel" wieder vorhanden ist) Daher müßte man die BR-reduktion so steuern, das kein Basalmangel eintritt.
    Ich versuche eine Kombi aus Bolusreduktion/Korrekturreduktion, BZ-Anhebung vorher. (aber ich mache jetzt auch keinen Extremsport) .


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich hatte gehofft, endlich irgenwie Kohlenhydrate / Extra BE sparen zu können denn ich hab fast 10 KG in den letzen 3 Jahren zugenommen :( Ist in meinem Job echt doof :(

  • Bei allen Aktivitäten über 1h reduziere ich ca. eine halbe Stunde vor dem Sport die Basalrate (20-40% Reduktion). Dann noch ne Start-KHE und unterwegs ca. 1-2 KHE pro Stunde.