Remission schon wieder vorbei ?

  • Liebe Insulinclubber,


    die besorgte Mutter ( und absolute Nixcheckerin) muss mal wieder dumm nachfragen:
    Unser Sohn war jetzt zur Schulung und hat da zu Beginn eine Tablette(?) bekommen, worauf er dann überhaupt kein Basis mehr brauchte und auch sehr wenig Bolus zu den Mahlzeiten.
    Kaum ist er daheim, schnellen die BZ-Werte wieder in die Höhe - heißt das jetzt, die Remisssion ist bereits vorüber? Heute hatte er den ganzen Tag Werte von 150 bis 270....


    Wie kommt es, dass manche nur 1 x am Tag Basis spritzen und er morgens und abends ?
    Steigert sich dieser Bedarf an Basis - Insulin mit dem Alter ? Er sagt, bei der Schulung habe er "ältere" Diabetiker kennengelernt, die sich 20 oder 40 Einheiten Levemir spritzten....
    Ich versteh gar nix mehr....
    In der Klinik ( nach der Erstdiagnose) wurde uns damals das Buch "Besser leben mit Diabetes Typ I" empfohlen - davon steht da aber rein garnichts drin....
    Kann mir jemand da was besseres empfehlen?
    Habe mich auch über die Diabetesberaterin unseres Sohnes geärgert, die im letzten Arztbrief unbedingt vermerken musste: "Patient erscheint mit seiner Mutter"-
    ich empfand das als abwertend! Gut, unser Sohn ist zwar bereits 18, aber als Mutter und Vater wollen wir doch auch wissen, was Sache ist und wie wir in bestimmten Situationen reagieren müssen; hatte aber den Eindruck, dass sie es als lästig empfand, auch noch meine Fragen beantworten zu müssen.....


    So, das war jetzt vielleicht bisschen viel - würde mich aber freuen, wenn ich von Euch Erfahrenen den einen oder anderen Tipp bekäme - weiß -wie gesagt- nicht, wo ich sonst nachfragen soll!
    Vermutlich hätte ich das auch nicht formal so machen sollen (Neues Thema erstellen), bin da aber ziemlich unbedarft und entschuldige mich hiermit, wenn das falsch war!


    Reichlich überfordert


    christine62

  • Zitat von Christine62;286845

    Unser Sohn war jetzt zur Schulung und hat da zu Beginn eine Tablette(?) bekommen, worauf er dann überhaupt kein Basis mehr brauchte und auch sehr wenig Bolus zu den Mahlzeiten.
    Kaum ist er daheim, schnellen die BZ-Werte wieder in die Höhe - heißt das jetzt, die Remisssion ist bereits vorüber? Heute hatte er den ganzen Tag Werte von 150 bis 270....


    Das mit der Tablette bzw. den zeitlichen Zusammenhang verstehe ich zwar nicht so richtig, aber die Remission muß nicht endgültig vorbei sein, sondern hat sich "nur" verschlechtert. Die BSD arbeitet nun vielleicht nicht mehr so stark mit wie vorher.


    Zitat von Christine62;286845

    Wie kommt es, dass manche nur 1 x am Tag Basis spritzen und er morgens und abends ?
    Steigert sich dieser Bedarf an Basis - Insulin mit dem Alter ? Er sagt, bei der Schulung habe er "ältere" Diabetiker kennengelernt, die sich 20 oder 40 Einheiten Levemir spritzten....


    Es kommt einerseits auf das Insulin an (z.B. Levemir oder Lantus), andererseits auf die Mitarbeit der BSD bzw. den Insulinbedarf.
    Der Bedarf hängt nicht unbedingt vom Alter ab und wieviel sich andere Diabetiker spritzen ist kein Maßstab !


    Zitat von Christine62;286845

    Habe mich auch über die Diabetesberaterin unseres Sohnes geärgert, die im letzten Arztbrief unbedingt vermerken musste: "Patient erscheint mit seiner Mutter"-ich empfand das als abwertend! Gut, unser Sohn ist zwar bereits 18, aber als Mutter und Vater wollen wir doch auch wissen, was Sache ist und wie wir in bestimmten Situationen reagieren müssen; hatte aber den Eindruck, dass sie es als lästig empfand, auch noch meine Fragen beantworten zu müssen.....


    Naja, mit 18 ist er volljährig und erwachsen. Sollte daher selbständig mit dem Diabetes klarkommen. Auch Eltern müssen dann mal etwas loslassen können, auch wenn's schwerfällt.

  • Hallo,


    die Frage nach der Remission ist schwer zu beantworten. Und wie häufig man Basal spritzt kommt auch auf das Insulin an. Es gibt 24 Stunden Insuline, aber auch welche die 12 Stunden wirken. Aber da kommt es ganz auf die Einstellung an.


    Wie ist denn die Ernährung zu Hause? Vielleicht sind die Werte etwas erhöht, weil ihr noch mit dem Rechnen der KH lernen müsst. Im Krankenhaus bekommt man ja meist alles richtig berechnet vorgesetzt.


    Und der Vermerk "Patient erscheint mit seiner Mutter" enthält ja keine Wertung. Das ist eine normale Klausel. Es wird auch bei Erwachsenen in den Brief geschrieben: "Pat. erscheint mit Ehemann."
    Mach dir da keine Sorgen. Auch mit 18 Jahren kann man sein Kind noch begleiten. Letztendlich lebt er natürlich mit seiner Krankheit, aber trotzdem bin ich grundsätzlich für engagierte Eltern. Er ist ja schließlich keine 45...

    Liebe Grüße
    Laila

  • Hi,
    ich würde meinen postpubertären Ableger auch zum Diadoc begleiten. Nach meinen Erfahrungen haben junge Erwachsene in dem Alter ihre Antennen und Sinne auf andere Dinge ausgerichtet, nicht unbedingt auf so nervige Anhängsel wie DM. Da ist es ganz okay wenn man als ehemaliger Erziehungsberechtigter ein Auge drauf hat und Unterstützung anbieten kann.
    Gruß Julmond

  • Hallo Christine


    Zitat von Christine62;286845

    Unser Sohn war jetzt zur Schulung und hat da zu Beginn eine Tablette(?) bekommen, worauf er dann überhaupt kein Basis mehr brauchte und auch sehr wenig Bolus zu den Mahlzeiten.
    Kaum ist er daheim, schnellen die BZ-Werte wieder in die Höhe - heißt das jetzt, die Remisssion ist bereits vorüber? Heute hatte er den ganzen Tag Werte von 150 bis 270....


    Wenn sich die Werte so schlagartig ändern, würde ich mir überlegen, wo im Lebensstil Unterschiede liegen.
    Hat Dein Sohn eine stationäre Schulung gemacht?
    Wenn ja - was war dort anders?
    Ernährung? Mögliche körperliche Aktivitäten? Andere Berechnung von BEs? "Emotionales Gleichgewicht"?


    Ich mußte nach einer stationären Schulung mein Insulinschema auch an meinen Alltag anpassen, was aber anhand der Grundlagen, die mir dort vermittelt wurden, durchaus möglich war. Doch sind mir die Werte ein halbes Jahr wieder davon gelaufen. Nach einer zweiten Schulung in meiner diabetologischen Schwerpunktpraxis und weiteren Anpassung in Absporache mit dem Arzt habe ich meine Werte seit einiger Zeit recht gut im Griff.


    Ich denke, in einer Situation wie der Eueren sollte man nicht resignieren, sondern in Rücksprache mit dem Arzt weitere Lösungsansätze suchen.


    PS: "Emotionales Gleichgewicht":
    Ein Faktor, den man mitunter nicht unterschätzen sollte:
    Fühlt sich Dein Sohn daheim durch die Sorgen der Eltern unter Druck gesetzt?
    Hat er evtl. Probleme mit einer Freundin?


    Ich habe die Erfahrung gemacht, daß meine BZ-Werte nach einem unerwartetem Beziehungsende nicht mehr zu kontrollieren waren, bis ich diese Episode verdaut hatte.

  • Vielleicht braucht er halt einfach wieder das Insulin?
    Tabletten sind sowieso die absolute Ausnahme.
    Die Basalmengen anderer Patienten brauchen dich wirklich nicht zu interessieren, wie die anderen ja schon geschrieben haben. (Zum Vergleich, ich brauche Levemir morgens 18 & abends 30 = 48 Einheiten insgesamt und bin 24...bei 74 kg)


    Die Remissionsphase ging bei mir - meiner Einschätzung nach - ca 5 Wochen nachdem ich von meiner stationären Schulung daheim war.



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