Mit guten Wert einschlafen, mit schlechten aufwachen

  • Zitat von Serpentine;298504

    Ein Drama ist der Wert jetzt nicht, aber irgendwie hab ich gerade das Gefühl das sich bei meinem DM eine Baustelle erledigt und eine neue auftut.


    Das ist alles die gleiche (Ab-)Baustelle.
    Frau Heike, ich weise drauf hin: Ihre BSD befindet sich mitten im Kündigungsverfahren. :eek:
    Der Morgenverlauf legt den Verdacht nahe, dass zwar die Dawn-Hormone noch recht gut abgefangen sind, also allenfalls wenig Resistenz hinterlassen, aber jetzt reicht der Rest von der abflauenenden Protaphane-Wirkung halt nicht mehr für die Get-Up-Hormone*. Da wäre wohl die erste Maßnahme, ein AI* ins Programm einzubasteln?


    Gruß
    Joa



    *the get-up phenomenon in Typ 1 Diabetes
    *AI=Aufstehinsulin

  • Nachtprofil hab ich verschoben, da wir eingeladen waren.


    Dafür war der Wert heut morgen perfekt, gestern spät ins Bett und direkt an der Bettkannte das Basal gespritzt. Heut morgen (ich hasse Montage mit Frühschicht nach einem freien Sonntag) kurz nach 5 aus dem Bett und sicherlich noch in der Basalwirkung drin so dass der Wert zum Frühstück nach dem duschen immernoch unter 7 sich bewegt hat.


    Mit dem Thema Aufstehinsulin hab ich mich heut im Bus und früher schon als ich das Buch von Kinga Howorka gelesen habe, beschäftigt. Ich bin da ein wenig unsicher, mit wenig ran tasten ist klar und erstmal mit der Dia Praxis besprechen is auch klar. Aber ich frühstücke meist spätestens 45 Minuten nach dem aufstehen bis auf wenige Ausnahmen, wo ich mal zum Bäcker laufe oder so, da hab ich halt noch Angst das ich irgendwann zuviel Insulinwirkung habe. An Tagen wie heute ist es nämlich so, das ich dann Richtung Mittag so gegen 10 bis 11 je nachdem wieviel ich meinen Kopf auf der Arbeit anstrengen muss bei Werten von 4,3 bis 4,8 lande. Keine wirkliche Hypo, aber das konzentrieren fällt dann schon schwer. Gibt dann auch immer was kleines wie 2 Stück Schoki oder ähnliches was so bei einer BE ist.
    Da ist halt der Punkt, das ich ungern auf der Arbeit eine Hypo hätte. Ich hab keine wirkliche Angst davor, merke Hypos auch recht schnell, aber die Kollegen nerven dann.


    Eins möchte ich noch los werden, ich finds einfach klasse wie man hier zum denken und zur Lösungsfindung geleitet wird. So versteht man alles viel besser als wenn man es vorgekaut bekommt, Danke!

    LG Heike
    ________________
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

  • Zitat von Serpentine;298909

    Nachtprofil hab ich verschoben, da wir eingeladen waren.


    Halte ich aktuell auch nicht für vorrangig. Es würde vermutlich allenfalls geringfügige, neue Erkenntnisse bringen können.

    Zitat

    Mit dem Thema Aufstehinsulin hab ich mich heut im Bus und früher schon als ich das Buch von Kinga Howorka gelesen habe, beschäftigt. Ich bin da ein wenig unsicher, mit wenig ran tasten ist klar


    Ja. Auf der Bettkante den Wert bestimmen. AI sezten. Der Wert sollte dann nicht signifikant sinken. Ggf. das Frühstück noch ein Stündchen verzögern, um das zu verifizieren.


    Wenn er stabil bleibt kannst Du ggf. die Frühstücksfaktoren ein Stück absenken.

    Zitat

    Aber ich frühstücke meist spätestens 45 Minuten nach dem aufstehen


    Bei einem AI-Mangel vom Basal, der sehr wahrscheinlich scheint, hättest Du nach 45 Minuten ohne Zusatzinsulinwirkung wohl schon einen gewissen Resistenzanteil (Cortisonresistenz vom Aldosteron) eingefangen. Nicht dramatisch, aber merkbar.


    Du kannst es auch so machen, dass Du einfach einen Teil des Frühstücksbolus früher und den Rest dann wie gewohnt abgibst. :rolleyes:
    Kommt auf's Gleiche raus, hört sich aber nicht so gefährlich an.

    Zitat

    ... ist es nämlich so, das ich dann Richtung Mittag so gegen 10 bis 11 je nachdem wieviel ich meinen Kopf auf der Arbeit anstrengen muss bei Werten von 4,3 bis 4,8 lande. Keine wirkliche Hypo, aber das konzentrieren fällt dann schon schwer.


    Nu ja. Gegen Mittag kommt die Insulinempfindlichkeit auch wieder auf einen Gipfel. Die Resistenzwirkung der Dawn-Hormone verzieht sich.


    4,3 wäre dann auch ein Wert, an dem Deine Betas grade eben erst die Insulinabgabe zur BZ-Senkung gestoppt haben. Dann kommt noch was an Rest(aus)wirkung vom Frühstücksbolus, evtl. auch noch eine Pipifaxdosis Restwirkung NPH-INsulin dazu, dann kann es schon etwas fahriger werden.
    Zumal Du selber diese eigentlich völlig normalen Wertbereiche nicht mehr so ganz gewöhnt bist.

    Zitat

    Gibt dann auch immer was kleines wie 2 Stück Schoki oder ähnliches was so bei einer BE ist.


    Ja! Genau richtig. Kleinigkeit zum Gegensteuern und fertig ist die Laube.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;298992

    Bei einem AI-Mangel vom Basal, der sehr wahrscheinlich scheint, hättest Du nach 45 Minuten ohne Zusatzinsulinwirkung wohl schon einen gewissen Resistenzanteil (Cortisonresistenz vom Aldosteron) eingefangen. Nicht dramatisch, aber merkbar.


    Mein BE Faktor zum Frühstück hat sich schon erhöht bzw. ich hab ihn erhöht damit die pp nett aussehen. Ok dann teste ich mich mal mit einer Dosis von 1 IE ran an die Sache. Meine Dia Beraterin hab ich angerufen, sie meinte ich kann es probieren, würde wohl aber auf Dauer nix bringen. Die war aber auch kurz angebunden heute am Telefon.


    Ich mach das einfach und reduziere dann vorsichtig den Frühstücks BE Faktor. Ich werde berichten ob alles passt.

    LG Heike
    ________________
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

  • Zitat von Serpentine;299074

    ... sie meinte ich kann es probieren, würde wohl aber auf Dauer nix bringen.


    Nu klar. Mit weiterem Abflauen der Eigenproduktion wird sich der Bedarf auch wieder ändern.


    Aber bringen tut es immer was, auch für die Dauer. Man/Frau lernt, die Insulinlogik (Wirkkurven, Dosis, Zeitpunkt, Splitting) dem beobachtbaren Bedarf anzupassen.
    Das hilft bei der Insulintherapie auch auf die Dauer, egal wie sich der Bedarf weiter verändert. :6yes:


    Zitat

    Ich werde berichten ob alles passt.


    Ja bitte!


    Gruß
    Joa

  • Ich bin gestern mit einem Wert von 125 mg/dl eingeschlafen und heute Morgen ohne einen mir erkennbaren Grund mit 381 aufgewacht. Das einzige was gestern ungewöhnlich war, war das Spritzen des Levemirs am Abend. Ich musste ungewohnt stark auf den Pen drücken. Könnte das miteinander Zusammenhängen?

    Wann wenn nicht jetzt und wo wenn nicht hier? Wer wenn nicht wir? :6yes:

  • Zitat von kaefer--;299270

    Ich bin gestern mit einem Wert von 125 mg/dl eingeschlafen und heute Morgen ohne einen mir erkennbaren Grund mit 381 aufgewacht. Das einzige was gestern ungewöhnlich war, war das Spritzen des Levemirs am Abend. Ich musste ungewohnt stark auf den Pen drücken. Könnte das miteinander Zusammenhängen?


    Dieses stark-herunter-drücken-Müssen kenn ich. Aus dem Grund geb' ich vor jeder Injektion (nutze die Pennadel zweimal, danach ist sie häufig verstopft) einen Tropfen so ab, um zu checken, ob die Nadel wirklich durchlässig ist.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Zitat von Fragile Soul78;299272

    Dieses stark-herunter-drücken-Müssen kenn ich. Aus dem Grund geb' ich vor jeder Injektion (nutze die Pennadel zweimal, danach ist sie häufig verstopft) einen Tropfen so ab, um zu checken, ob die Nadel wirklich durchlässig ist.


    Ich benutze grade bei dem Levemir immer eine neue Nadel und daher ist ja der Funktionstest eigentlich auch immer inabdingbar. ;) ich hoffe einfach das der hohe Wert nur an dem fest runterdrücken lag. Jetzt vor dem 10 Uhr Frühstück war der Wert auch Gott sei dank wieder auf 138 mg/dl. ;)

    Wann wenn nicht jetzt und wo wenn nicht hier? Wer wenn nicht wir? :6yes: