Cocktails trinken bei Typ 1 Diabetes

  • Hallo zusammen,


    meine Freundin ist vor kurzem umgezogen und möchte Ihren Umzug gerne in einer Bar feiern, wo man gute Cocktails trinken kann.


    Meine Erfahrungen mit Alkohol liegen nun doch schon einige Zeit zurück. Da ich möglichst keine massiven Ausreißer blutzuckertechnisch zu bekommen, wollte ich mal nachfragen wie denn die Erfahrungen mit dem Trinken von Cocktails bei euch sind.


    Spritzt Ihr minimal Insulineinheiten um den Anstieg etwas im Zaun zu halten oder esst Ihr eher noch eine Kleinigkeit dazu.


    Freu mich auf eure Antworten.


    Freundliche Grüße,
    Kevin

    Wann wenn nicht jetzt und wo wenn nicht hier? Wer wenn nicht wir? :6yes:

  • Die meisten Cocktails enthalten ordentlich Säfte und Sirup - Meiner Erfahrung nach kann man die meisten vom Zuckergehalt her so behandeln wie Saft, manchmal sogar noch was draufschlagen (wenn der Sirupanteil eben relativ hoch ist...)


    Wie genau du mit dem Spritzen umgehst, hängt dann natürlich davon ab
    1) Was für Cocktails du trinkst - wieviel Saft/sirup/Zucker enthalten sie, wieviele Alkoholeinheiten?
    2) Wieviele davon du trinkst


    Tendentiell ist es bei mir so, dass ich, um zu krasse Spitzen zu vermeiden, den ersten Cocktail meistens ohne Berücksichtigung des Alkohols spritze, danach "runde ich ab" bzw spritze etwas weniger als berechnet.
    Und wie immer - gerade bei Alkohol - gilt: regelmäßig messen!!

  • Zitat von kaefer--;299249

    Da ich möglichst keine massiven Ausreißer blutzuckertechnisch zu bekommen, ...


    Hihi... dann, lass die Finger von Cocktails. :D


    Im Ernst, es gibt wohl kaum etwas unberechenbareres als Cocktails, vor Allem, weil man selbst nie weiß, was und wie viel drin ist. Ich habe das Glück einen Onkel zu haben, der das Mixen von Cocktails als eines seiner Hobbys betrachtet. Seine Küche sieht aus wie eine Bar. Als ich mit 17 den DM diagnostiziert bekam, war ich gerade dabei meinen Alkohol-Horizont auszuloten und meine Eltern waren immer ganz froh, wenn ich das bei meinem Onkel tat, wo sie mich quasi unter Beobachtung hatten. So habe ich von Anfang an die Wirkung Alkohol/Diabetes ausgetestet und bin froh darum.


    Kurzum: Bei Cocktails kommt es echt stark darauf an, wie die Mischung ist. Leider mischen Bars heutzutage oft sehr viel Saft und Sirup rein (spart Geld). Also probiere ich immer ein paar Schluck, um den Saft-Gehalt zu schätzen und spritze dann durchaus mal volle IE für den Saft - lass also den Alkohol komplett untern Tisch fallen. Ich achte aber auch darauf, dass ich wenigstens eine Kleinigkeit esse. Dann haut es manchmal mit einem um 50% erhöhten Esses-Bolus gut hin. Aber es spielen so viele Faktoren mit rein. Wieviel isst man? Was isst man? Trinkt man nur einen oder mehrere Cocktails? Trinkt man noch was anderes, z.B. Shots (Schnäpse)?
    Ich habe durchaus nach nem Abend in ner Cocktailbar einen 300er Wert am nächsten Morgen - ich reduziere die Korrektur zur Nacht oder lasse sie ganz weg, um nachts keine Hypo zu bekommen, wenn meine Leber mit dem Alkohol beschäftigt ist. Manchmal wirken langsame KH noch nach und der BZ steigt sogar noch in der Nacht, trotz Alkohol. Genauso gut kann es aber auch sein, dass ich merke, es ist relativ viel Alk im Cocktail und wenn ich dann wenig esse, reduziere ich sogar den Essens-Bolus - und am nächsten "Morgen" habe ich einen Bilderbuchwert. ;)


    Cocktails trinken ist schon ein Glücksspiel und das sollte jedem klar sein. Meine Stragetie: Hypos unter Alkohol auf jeden Fall vermeiden! Dafür nehme ich Ausreißer nach oben in Kauf. Wie oft macht man das schon?



    Gruß,
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Genau so ist es!
    Ich liebe auch Cocktails, leider nur die süßen. Bisher habe ich mich immer verschätzt. Aber ab und zu MUSS es mal ein Cocktail sein....

  • Weil ich sie nicht berechnen kann (und weil ich sie nicht so sehr mag, dass ichs trainieren möchte), verzichte ich darauf. Longdrinks gehen ja gut mit zuckerfreien Füllstoffen.
    Grundsätzlich würd ich schauen, dass du sowas nicht auf leeren Magen trinkst. Weniger wegen dem Alkohol, eher weil die Spitzen damit etwas abgefangen werden können, wenn da noch mehr abzuarbeiten ist. Vielleicht Nüsse dazu knabbern ... das Fett ist in diesem Fall dein Freund. ;)


    Prost, viel Spass und viel Erfolg damit. Wichtig ist auch, ein erklärbarer Ausrutscher ist zu verschmerzen. Also nicht betrübt sein, wenns mit den Werten am Abend und am Tag darauf nicht ganz stimmt. Du weisst ja, warum.

  • Mein Lieblingscocktail ist Rieslingschorle.... ;-) da hat man zum Glück keine Probleme und hat noch dazu kaum Kalorien!

  • Das was ich hier so lese bestätigt leider, was ich befürchtet habe. Dann gibt's halt ab sofort nur noch Bier :D

    CHAMPIONS OF EUROPE, WE KNOW WHAT WE ARE! - Chelsea FC, Pride of London