Gespritzte Einheiten werden ignoriert

  • Prinzipiell esse ich eigentlich auch alles. Heute gibt es wieder eine Bestellung in der Pizzeria. Und bei dieser Pizza, also der gelieferten, weiß ich, daß 'ne Korrektur nötig sein wird. TK-Pizzen sind ja einigermaßen verläßlich wegen der Nährstoffangaben auf der Verpackung (Naja, da wird auch beschissen, gerade beim Zuckeranteil).
    Nur schmeckt i.d.R. eine "Mafiatorte" vom Italiener halt besser.


    Wenn ich per Telefon bestelle, kann ich ja schlecht fragen, was in dem Ding so alles enthalten ist. Okay, könnte ich schon. Aber ob das die Person am anderen Ende der Leitung weiß?
    Eventuell ist da lediglich der Bäcker in der Küche informiert.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Zitat von Ursula1005;302981

    Und dass ich mir mehr als 7 - 8 BEs pro Mahlzeit nicht "wegspritzen" kann, da wirkt das zusätzliche Insulin nicht mehr.


    :confused: Schon interessant, was so manche Ärzte erzählen...

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ich esse auch soviel wie Ich möchte.
    Manchmal sind es 3BE und dann halt wieder 12BE.
    Wenn man die richtige Menge an Insulin spritzt dann klappt es auch.


    Ich hatte damit noch nie Probleme.


    Und so eine Aussauge vom Arzt finde Ich schon sehr komisch.

  • Zitat von SüsseMaus97;303012

    Und so eine Aussauge vom Arzt finde Ich schon sehr komisch.


    Das hat der Arzt ja nur zu Ursula1005 gesagt und vielleicht passt es dort.

  • Zitat von Cindbar;303042

    Das hat der Arzt ja nur zu Ursula1005 gesagt und vielleicht passt es dort.


    Ich habe bei der Aussage vom Doc auch einen kleinen Kopfkratzer gemacht und gedacht, dass dann wohl eine erhebliche Resistenzproblematik beteiligt sein sollte.


    Und siehe da, Ursula hat im Profil Typ II zu stehen.
    Dann ist das Konzept schon passend, siehe Low Carb, da größere KH-Mengen dann nur schwerlich zu bändigen sind, insbesondere, wenn die Insulinrezeptoren schon nahe dem Anschlag downreguliert sind.


    Weil dann können auch 50IE zusätzlich unter Umständen nur eine BZ-Senkung von Null ergeben oder der BZ steigt unbeeindruckt an.
    Da geht es dann um die Frage, wie viele Insulinrezeptoren überhaupt verfügbar sind.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Surferin;302980

    Hallo emeraldury,


    warum läuft es bei 8 BE aus dem Ruder? Wieviele Einheiten spritzt Du bei 4 BE's, wieviele Einheiten bei 8 BE's?
    Was isst Du bei 4 BE's, was bei 8 BE's?
    Ich habe da eine Vermutung, warum es dann aus dem Ruder läuft, will aber erstmal wissen, was wirklich aus dem Ruder läuft.


    Viele Grüsse,
    Surferin


    4BE, 10 Einheiten, Toast/Brot
    8BE, 20 Einheiten, Pizza (mehr Teig als Belag)

  • Zitat von emeraldury;303673

    4BE, 10 Einheiten, Toast/Brot
    8BE, 20 Einheiten, Pizza (mehr Teig als Belag)


    Wenn ich 8 BE Pizza esse und dafür 20 IE spritze (welches Bolusinsulin?) - hast Du Faktor 2,5 IE/BE? - dann spritze ich die IE niemals alles auf eine Stelle, sondern mindestens auf 2 Stellen, wenn nicht sogar 3 Stellen (örtliche Splitting des Bolusinsulins).
    Zusätzlich - brauche ich - noch zu den IE für die KH Insulin für Fett und Eiweiss, welches ich bei der Pumpe über einen verlängerten Bolus abgebe (über 8 Stunden).
    Bei ICT würde ich 2 Stunden nach der Pizza und evtl sogar zusätzlich nochmals 4 Stunden nach der Pizza Insulin geben, wieviel, musst Du selbst durch Ausprobieren herausfinden.


    Gruss,
    Surferin

  • Zitat von emeraldury;303673

    4BE, 10 Einheiten, Toast/Brot
    8BE, 20 Einheiten, Pizza (mehr Teig als Belag)


    Bei dem Beispiel kannst Du erst mal damit rechnen, dass die KH der Pizza einen größeren Insulinfaktor brauchen, als die vom Brot.


    Weil je schneller die KH sind, umso mehr Insulin benötigen sie grundsätzlich.
    Pizza ist da ein recht schwieriger Kandidat. Der GI (Glykämischer Index) macht erst mal Schmidts Katze alle Ehre und das dicke Ende, nämlich der Insulinbedarf des aufgeschmolzenen Käses (FPE-Wirkung) kommt dann hinten nach. :o


    Auch wenn immer wieder beschrieben wird, dass bei der Pizza durch das Fett die Aufnahme der KH verzögert laufe, Messreihen geben sehr oft bis meist andere Ergebnisse her.


    Hinzu kommt, wie von Surferin erwähnt, dass 20IE als Einzeldosis für 8 BE relativ langsamer resorbiert werden, als 10IE. Dadurch finden die KH oft die Lücke und knallen nach oben raus. Da ist schon ein SEA (Spritz-Ess-Abstand) und/oder eine örtliche Splittung des Bolus eine Technik, dem zu begegnen.
    Für Fett/Eiweiß hinten dran ist es erwägbar, diesen Anteil mit Protaphane oder einem anderen NPH-Insulin abzudecken.


    Gruß
    Joa

  • Das erklärt nur nicht, warum es so mittags aber nicht abends klappt. Mehrere Spritzstellen hatte ich schon in den Fällen.
    Im Ergebnis scheint es mir am sinnvollsten abends keine 8 BE Pizza o.ä. zu essen. Die genannten Änderungen passend anzuwenden und alle Faktoren korrekt zu berücksichtigen, scheint mir zu komplex, als dass es ohne erheblichen Testaufwand erfolgreich sein könnte. Ganz abgesehen davon, dass ich dafür X Mal mehr spritzen müsste.


    oi
    ury

  • Moin,


    ich bin nicht sicher ob es unbedingt davon abhängt, wie viel man zu welcher Zeit ißt, die Zusammensetzung der Mahlzeit scheint aber unabdingbar mit dem Effekt von "vergessenen" Insulineinheiten zusammenzuhängen.
    Da ich gerne Sushi esse, kommt es schon mal vor , das ich mir 30-40 IE Insulin geben muss, da der Sushireis extrem reingeht ins Blut, trotzdem habe ich nach 2/3 Versuchen die genaue Menge Insulin heraus gehabt um innerhalb von 2h wieder bei ca. 100mg BZ im Wert dazustehen. Ich spritze weder mit Abstand, noch in 2 oder mehr Spritzstellen und es funktioniert. Die Sushispeisen sind durchaus fettreich (Avocadocreme, Creamcheese etc.) allerdings leicht verdaulich, nicht zuletzt durch den Fischanteil.
    Die gleiche Menge an KH in Form von Nudeln mit Bolognese und Parmesankäse bringt mich dagegen immer wieder ins Schwitzen, d.h. die Kombination der KH mit gewissen Fetten scheint dazu zu führen, das der Körper das Insulin zwar resorbiert, die fetthaltigen Anteile jedoch die Aufnahme blockieren.
    Also wird es tatsächlich bei einigen Diabetikern dazu führen, das der Effekt öfter auftritt, weil Sie auf gewisse Speisen einfach mit verspäteter Insulinwirkung reagieren.
    Ich jedenfalls liege im Schnitt nach strenger Diät in den ersten 4 Monaten unter 12BE/Tag jetzt im Schnitt bei 15-16BE und verliere trotzdem langsam weiter an Gewicht.
    Und mit einem HbA1c von 5,9, 6 Monate nach der Manifestation mit 16,7 bin ich mehr als zufrieden.
    Ich habe schlichtweg keine Angst auch große KH Mengen auf einmal zu mir zu nehmen, (warum auch, ein gesunder Körper kann es ja auch verkraften) was das Lebensgefühl der Normalität wieder ein Stück näher bringt.
    Allerdings bleibe ich bei der ICT, weil sie mir mehr Regulationsmöglichkeiten bietet, oder sogar mehr Verantwortungsbewusstsein abnötigt. Wie es in ein paar Jahren aussieht wird man sehen :-)))

  • Zitat von emeraldury;303755

    Das erklärt nur nicht, warum es so mittags aber nicht abends klappt.


    Das ist wohl auch eine Frage aus der etwas komplexeren Abteilung.

    Zitat

    Im Ergebnis scheint es mir am sinnvollsten abends keine 8 BE Pizza o.ä. zu essen.


    Ja, das ist natürlich eine mögliche Lösung. :)


    Gruß
    Joa

  • Möglich wäre noch , das das Basalinsulin abends schon aufgebraucht ist, und erst nach der Pizza wieder zugeführt wird, wovon ja auszugehen ist.
    Damit würde es bei der Mahlzeit schon fehlen, während es mittags noch voll den Pegel hält...