Behandlung einer Keto-/Laktatazidose

  • Hallo,


    ich wollte euch mal fragen, ob ihr nach einer Ketoazidose auch einen Glucosetropf bekommen habt? Nach allem was ich lese gibt man Insulin. Ich habe Glucose und Kalium bekommen. Durch meine kohlenhydratarme Ernährung, tappte man erst im Dunklen. Ich hatte alle Symptome, aber statt Bz 600 halt Bz 160.

  • Wie waren die Ausgangswerte vorher? Spritzt du Basalinsulin?


    Ich war mal 6 Stunden ohne Insulin da mir auf Arbeit der Katheter rausgerutscht ist (und den Ersatzkatheter schon verbraucht hatte), zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen 70 Blutzuckerwert, 3 Stunden später war der Blutzucker bei 95, nach 6 Stunden war der Blutzucker bei 160, Ab da habe ich zwar Insulin hinzugefügt, der Blutzucker stieg dann noch auf über 300 an, da war schon Ordentlich in einer Ketoazidose, auch wenn der Wert nicht allzu hoch war am Anfang.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Zitat von paleo;301177


    ich wollte euch mal fragen, ob ihr nach einer Ketoazidose auch einen Glucosetropf bekommen habt? Nach allem was ich lese gibt man Insulin. Ich habe Glucose und Kalium bekommen. Durch meine kohlenhydratarme Ernährung, tappte man erst im Dunklen. Ich hatte alle Symptome, aber statt Bz 600 halt Bz 160.


    Schau mal hier, ab Seite 157 rein. Wie Du dort liest, das Vorgehen im KrHs durchaus normal. ;)


    Na ja und, stundenlange Werte bei 160 können durchaus mit einer DKA einhergehen.


    Gruß
    Joa

  • So, jetzt bin ich am Rechner. Vorhin landete per Handy mein etwas unfertiger Beitrag hier...


    Also: ich hatte die Keto- oder Laktatazidose ohne vorherige Diabetes-Diagnose, habe folglich auch nichts gespritzt. Mein Sohn war da genau 4 Wochen alt und wurde gestillt, kam vermutlich dann durch die Stoffwechselumstellung und einen Hungerzustand. Ich kam wirklich mit Essen nicht hinterher, auch während der Schwangerschaft hat er schon meine mühsam antrainierte Muskelmasse aufgefuttert...


    Also war ein BZ von 160 für mich schon sehr hoch, da ich zu der Zeit 4,5 Jahre LowCarb lebte und Nüchternwerte von 70-80 hatte. Jedenfalls frage ich mich im Nachhinein immer noch, ob der Glucosetropf nicht alles noch schlimmer gemacht hat. Normalerweise fehlt doch bei einer Ketoazidose Insulin. Das gab mir aber niemand... stattdessen machte man meine Ernährung für alles verantwortlich. Die Schwestern auf der Überwachungsstation unterhielten sich noch darüber, dass ich ja wohl alles falsch gemacht habe... ist klar. Mein Blut-ph lag bei 7,08 und 6,9 ist wohl tödlich... normal ist 7,4. Mit dem Glucosetropf ging es mir noch bescheidener am nächsten Tag, als ich auf die Gyn verlegt wurde. Meine Mutter meinte, dass ich mich am Telefon wie betrunken angehört habe, total am Lallen. Als der Tropf nicht mehr richtig lag, weil ich ja nachts meinen Kleinen zum Stillen ins Bett gehoben habe, habe ich mir keinen neuen mehr legen lassen. mir konnte niemand die Notwendigkeit erklären und der ph-Wert war wieder so gut wie in Ordnung. Danach ging es mir dann besser. Der Verdacht Diabetes kam erst 2 Tage später das erste Mal auf.


    Weiß da jemand mehr mit der Glucose in einer solchen Situation?


    Den googlebook Link muss ich jetzt noch in Ruhe lesen.

  • Zitat von Joa;301197

    Schau mal hier, ab Seite 157 rein. Wie Du dort liest, das Vorgehen im KrHs durchaus normal. ;)


    Na ja und, stundenlange Werte bei 160 können durchaus mit einer DKA einhergehen.


    habs nun gelesen. Joa, das war ein Wert, ob der stundenlang so war, weiß ich nicht, wurde ja nicht gemessen. Man tappte lange im Dunklen und gab mir nicht mal auf Aufforderung einen Flüssigkeitstropf! Ich selbst war kaum ansprechbar, hab denen das mit LowCarb gesagt und dass sie nix machen sollen, das sich nicht mit dem Stillen verträgt. Mein Kleiner war ja noch mit dabei und schrie natürlich irgendwann wie am Spieß, weil ich nicht mehr in der Lage war zu stillen.


    Nach dem Gelesenen hätte ich Flüssigkeit und Insulin bekommen müssen... aber warum Glucose, wenn gar kein Insulin im Spiel war?

  • Zitat von paleo;301219


    Nach dem Gelesenen hätte ich Flüssigkeit und Insulin bekommen müssen... aber warum Glucose, wenn gar kein Insulin im Spiel war?


    Wenn man Dir gar kein Insulin verpasst hat, wäre als Starttherapie bei Azidose und erhöhtem Glucosewert die zusätzliche Glucosezufuhr auch mir sehr unverständlich. Du hattest informiert, dass bei Dir ein MODY 1 diagnostiziert worden ist?


    Bei DKA wird standardmäßig Glucose i.v. zugemixt, wenn die Azidose im Griff ist und die Insulinwirkung wieder ihr Werk hinlänglich beginnt.
    Das hat den Grund, dass es in der DKA zu massiven Entleerungen der Glykogenspeicher wegen fehlender Insulinwirkung kommt. Die betragen, je nach dem, zwischen so 300 und 700 Gramm Glucose. Diese Speicher füllen sich mit wiedergekommener Insulinwirkung dann sukzessive auf, teilweise schlecht vorhersehbar wann und wie spontan. Durch die Glucoseinfusion bekommen sie Füllmaterial. ;)
    Kam es denn überhaupt im KrHs zur Diagnose einer DKA?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;301223

    Wenn man Dir gar kein Insulin verpasst hat, wäre als Starttherapie bei Azidose und erhöhtem Glucosewert die zusätzliche Glucosezufuhr auch mir sehr unverständlich. Du hattest informiert, dass bei Dir ein MODY 1 diagnostiziert worden ist?


    Dato wusste niemand, dass ich Diabetiker bin. Meine MODY1 Diagnose kam erst ca. 10 Wochen später.


    Zitat

    Bei DKA wird standardmäßig Glucose i.v. zugemixt, wenn die Azidose im Griff ist und die Insulinwirkung wieder ihr Werk hinlänglich beginnt.
    Das hat den Grund, dass es in der DKA zu massiven Entleerungen der Glykogenspeicher wegen fehlender Insulinwirkung kommt. Die betragen, je nach dem, zwischen so 300 und 700 Gramm Glucose. Diese Speicher füllen sich mit wiedergekommener Insulinwirkung dann sukzessive auf, teilweise schlecht vorhersehbar wann und wie spontan. Durch die Glucoseinfusion bekommen sie Füllmaterial. ;)
    Kam es denn überhaupt im KrHs zur Diagnose einer DKA?


    Glycogenspeicher usw sind mir ein Begriff, da ich mich in den letzten Jahren viel mit Ernährung beschäftigt habe und auch nebenbei als Sport-Trainerin tätig war inklusive Fortbildung zu bedarfsgerechter Sporternährung. Ich hinterfrage halt mittlerweile echt alles, weil ich so viele schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht habe.


    Ja, zur Diagnose metabolische Ketoazidose kam es. Als Ursache sah man allerdings lediglich meine kh-arme Ernährung (biochemisch wenig schlüssig wie ich finde), einen Typ1 Diabetes schloss man aufgrund fehlender Antikörper und gerade noch grenzwertiger Insulinwerte aus.