Radfahren

  • hallo
    wie versprochen
    gestern bin ich 140km Radgefahren bei einem Durchschnitt von 27km/h und einen Herzschlagdurchschnitt von 135,wobei ich sagen muss ,dass mein Herzschlag in Ruheposition bei 53 liegt,und mein Maximum bei 203.
    das heißt,dass ich gestern auf Fettverbrennung gefahren bin
    in der früh hatte ich 140,habe mein fruehstueck ohne Insulin gegessen(2kh),habe meine pumpe auf 30% gelegt,und bin die ersten 4hr so gefahren.nach 4 std habe ich meine pumpe auf 0% gelegt,fuer weitere 3std.
    habe eigene Limonade mitgenommen,habe so 8 essloeffel zucker getrunken(8kh),crackers 1 kh..
    und habe mich nach ca 5std kontrolliert und hatte 112
    beim Mittagessen,da war ich schon wieder zu hause , habe ich -1 ie gespritzt,genau so abends obwohl ich 98 hatte,und bin heute früh mit 89 aufgestanden.

  • Nur mal so als Schlaglicht hier in dieser Rubrik.


    Ich war Anfang der 90er mit dem Mountanbike in den (französischen) Alpen. Basalratenabsenkung gab es damals noch nicht. Ich behalf mir mit regelmäßigem Essen ohne Bolus und Apfelsaftschorle.


    Das Radfahren war extrem. Manchmal über 2000 Höhenmeter und über 30km bergauf auf über 3000m.


    Dazu aß ich als Nahrungsmittel zur Herstellung eines Dauerspiegels an Glucose Schokolade. Ja, ich weiß, nix gegem Hypos, mir ging es um die forlaufende, regelmäßige Zurverfügungstellung von Kohlenhydraten. An Tagen mit schweren Touren aß ich bis zu 5 (!) Tafeln Schokolade ohne Bolus, verteilt über den Tag und mit jeweils einer halben Tafel alle 30 Minuten-Stunde. Das entspricht ca. 30 BE! Zusätzlich noch Apfelsaft bei Bedarf. Und trotzdem nahm ich innerhalb von 10 Tagen auch ab.


    Wie gesagt, das radfahren war extrem.


    Mal ein paar Links zum verdeutlichen:


    https://www.outdoorseiten.net/…ur-auf-den-Mont-Chaberton


    http://www.passzwang.de/sommeillerinhalt.php


    http://www.bikeabenteuer.de/pic_westen2.html



    Also, radfahren ist gut für Diabetiker, aber auch vorsichitg zu händeln.


    erbs

    Albert Einstein sagte wohl: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.


    Bin Pumper, kein Penner :)

  • Das mit den Resistenzen ist mir schon klar. Das kann ich sogar feststellen, wenn ich die Basalrate auf 2-3mal über den Tag verteile. Dann brauche ich schon etwas weniger Insulin. Aber es ist natürlich unheimlich bequem, wenn man nur einmal pro Tag spritzt, am frühen Abend, die einzige Tageszeit, wo ich mit Sicherheit wach bin und nicht extra fürs Spritzen aufwachen muss.
    Theoretisch gesehen ist meine Art der Basalversorgung die unflexibelste, die denkbar ist. In der Praxis ist das aber überhaupt nicht so. Ich brauche Sport nicht zu planen, starte damit, wann ich will, wechsle oft täglich meinen Biorhythmus und esse auch wann und wieviel ich will. Kinga Howorka hat mir vor der FIT-Schulung versprochen, dass mein Leben so flexibel wie das eines Gesunden sein wird, und das war es dann auch. Warum das so ist, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Für mich wäre es schon eine ziemliche Belastung, wenn ich sportliche Aktivitäten zeitlich planen müsste und dazu Unmengen an KH zufüttern müsste. Vieles von dem, was mir Freude macht, könnte ich dann gar nicht mehr unternehmen. Und wenn mal ein BZ-Wert nach dem Sport nach oben abrauscht, dann korrigiere ich eben. Das sehe ich ziemlich entspannt. Ich habe im Laufe der Jahre ein kompliziert klingendes System aus verschiedenen Basalraten, BE-Faktoren und Zielwerten entwickelt und finde es recht angenehm, für die verschiedensten Aktivitäten nur an der Basal- und Bolusschraube herumdrehen zu müssen. Ich weiß natürlich, dass dieses System nur für mich praktikabel ist, dass es für jeden anders ist und dass sich jeder selbst an die richtigen Algorithmen herantasten muss.
    Natürlich verbrauche ich bei 4 Stunden Rad fahren ca. 3000 kcal und das wären umgerechnet 750 g KH. Das verbrauchen aber auch die Gesunden, und kein Gesunder würde für diese Aktivität während des Radfahrens 750 g KH verdrücken. Da hätte man ja mehr mit der Verdauung als mit dem Radfahren zutun. Außerdem sehe ich keinen Grund, den gesamten Energienachschub mit KH abzudecken. Während des Radfahrens begnüge ich mich mit 30-40 g KH + etwa ebensoviel Fett (würde ich auf Leistung gehen, bräuchte ich wohl etwas mehr), die restliche Energiezufuhr wird dann, falls vorhanden, mit einem feudalen Abendessen, 1-2 Eisbechern und nicht wenig Bier abgedeckt. Übrigens hat auch ema, wenn ich richtig gerechnet habe, nur etwa ein Zehntel des tatsächlichen Energieverbrauchs schon während des Radfahrens zugeführt.
    Bei meinen Marathons habe ich ziemlich konstant 3-4 BE in Form von Isostar zu mir genommen, also knapp ein Zehntel des tatsächlichen Energieverbrauchs. Die restlichen 9 Zehntel habe ich mir dann beim Abfeiern geholt. Startwert war stets 200 mg/dl, Endwert deutlich unter 100.

    Zitat

    Nicht von Ausnahmen wie Geri verwirren lassen. Normal ist das nicht.


    Sicher bin ich kein Normalfall, aber ganz so außergewöhnlich ist das nicht. Schließlich war ich sehr oft mit Diabetikern beim Sport unterwegs und viele haben das auch etwa so wie ich betrieben. Ich glaube, dass es DEN Normalfall nicht gibt und dass die Sportmedizin bisher noch keine wirkliche Hilfe für uns Diabetiker war. Das mag frustrierend klingen für Diabetiker, die ihr Leben sportlich umgestalten wollen. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst an die geeigneten Algorithmen heranzutasten. Aber es lohnt sich! BZ-Ausreißer nach oben oder unten sollten in der Testphase nicht zu Frustration führen, sondern ganz emotionslos akzeptiert und korrigiert werden.


    LG Geri


    PS: Danke erbs für die Super-Bilder

  • Also ich habe umgestellt, eine halbe stunde davor 4BE in Form von belegtem Brot. Dann 2 BE bevor es losgeht cola. Komme damit recht gut hin, gut danach komme ich auf werte von 16,0... Muss ich noch ein bissle rumprobieren...

  • Klar Floh, du brauchst natürlich die volle Energieversorgung während des Radfahrens, sonst gehst du völlig blau. Die Glycogenspeicher können dich nur einige Stunden über Wasser halten. Außerdem steigerst du ja auch deine Leistungsfähigkeit mit leicht verwertbaren Kohlehydraten. 24 Stunden, oder gar 90, sind aber etwas, wo wir alle nicht mitreden können, nur staunen und bewundern. Es wird sicher spannend für uns alle, zu hören, wie du diese extremen Langdistanzen auf die Reihe bringst.
    Sicher könnte es auch mal Thema für dich werden, die Kapazität deiner Glycogenspeicher zu vergrößern. Eine Verdopplung von ca. 30 BE auf fast 60 BE ist durchaus möglich und schafft dann einiges an Reserven, nicht für leistungsorientierte 24+ Stunden, aber für moderate 7-8 Stunden. Für mein touristisches Herumgondeln auf dem Fahrrad, auch wenn es eine Ganztagestour ist, komme ich mit den Glycogenspeicher (fast) zurecht und muss nicht wirklich zufuttern. Würde ich dieselbe Distanz leistungsorientierter angehen, säße ich zwar weniger Stunden auf dem Rad, würde aber doch mehr BEs benötigen. Wenn ich mich aber körperlich noch mehr ausgebe und das Ganze über längere Phasen anaerob wird (passiert mir eher beim Bergsteigen, nicht beim Radfahren), dann wendet sich das Blatt. Der BZ steigt an und die BEs, die ich für die Leistungserhaltung benötige, muss ich zumindest mit Insulin abdecken, evtl. reduzierter BE-Faktor.
    Was mir völlig unklar ist, warum bei moderaten sportlichen Aktivitäten von 1-2 Stunden dieses Zufuttern notwendig ist. Da müssten die Glycogenspeicher noch fast voll sein.


    LG Geri

  • Hallo,


    wenn ich nur kurz Fahrrad fahre (z.B. zur Arbeit: 15-20 min, 4-5 km), dann steigt mein BZ eher:
    Ich starte mit 95mg/dl und komme mit ca. 120-130mg/dl an.


    Bei mir sinkt der BZ erst, wenn ich laenger Sport treibe (> 30 min).
    Sowas passiert bei mir aber eher nur im Urlaub (z.B. Ski fahren), und dann muss ich auch immer wieder etwas nachlegen. Ich mach das dann meist mit 2,5g Traubenzucker pro Abfahrt, und Reduktion meines Basal-Insulins um ca. 20%. Allerdings muss ich nach einem Tag Skifahren dann beim Abendessen hoellisch aufpassen und meinen Bolus extrem reduzieren.


    Ich vermute, dass bei meinem Trainingszustand (wenig Sport) mein Koerper erstmal den Kreislauf antreiben will und dabei der Leber sagt, etwas Zucker auszuschuetten.


    Geht das jemandem auch so?


    Ciao, Frank

  • Also bei mir muss ich das Insulin komplett ausschalten und nach dem Sport für vier bis fünf Stunden auf höchstens 50% weil der Sport nach wirkt.
    Essen berechne ich dann ungefähr zu hälfte als sonst.
    Habe mal ne große Currywurst Pommes mit Mayo bei 130 gegessen.
    Habe keinen bolus gegeben und Insulin ausgeschaltet.
    Bin dann in 45 min. Knapp 14 km mit dem Rad gefahren und hatte dann einen Wert von 90.
    habe dann 6 be Cola getrunken und Insulin aus gelassen. Nach drei Stunden war ich dann bei 140.
    ich glaube das ist ne große Variable.
    Habe leider auch ähnliche Probleme bei der Arbeit. :((

    Lieber stehend sterben, als kniehend Leben