Depressive Diabetiker

  • Zitat

    Untersuchungen zu Todesursachen von Diabetikern haben sich bislang
    vorwiegend auf Komplikationen und Komorbiditäten konzentriert. Viele
    vorzeitige Todesfälle bei jüngeren Diabetikern hängen aber offenbar mit
    sozialen oder psychischen Problemen oder einem Substanzmissbrauch
    zusammen.

    Quelle:


    http://www.aerztezeitung.de/ne…t-insulin-missbrauch.html


    Zitat

    Einzeln betrachtet war die Rate von Suiziden bei den Diabetikern mehr
    als verdreifacht (relatives Risiko, RR 3,4). Der Anteil derer, die
    infolge eines Unfalls oder eines iatrogenen Effekts verstarben, lag
    doppelt so hoch wie bei Nichtdiabetikern (RR 2,0 bzw. 2,4).

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Was man alles so weiß wenn ich mal nicht mehr bin..... bzw. wenn ich so von der Welt abgehe.
    Da muß ich mal drüber nachdenken....... oder auch nicht.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Das Risiko auf dem Fahrrad im Straßenverkehr einen Unfall zu haben ist bei der Benutzung des falschseitigen Gehweges 11,9x so hoch wie auf der Straße (RR 11,9). Falschseitenradeln ist also schlimmer als Diabetes.


    Ha, ich wusste es! wenn mich was umbringt, dann definitiv nicht der Diabetes, bei mir eher das Radeln. Mein Fahrstil senkt das Risiko dabei nicht wirklich, eher das Gegenteil ist der Fall :P Wenn ich die Seite richtig interpretiere, dann ist es für mich genauso wahrscheinlich, das ich beim links abbiegen drauf gehe, als wenn ich Suizid begehe. Hamm, glaube ich biegen ab sofort nur noch nach rechts ab, oder fahre geradeaus. :D


    Larynx

  • Ihr solltet euch darüber nicht lustig machen. Depressionen werden nun einmal durch hormonelle Störungen (Stichwort Sorotonin) hervorgerufen, kann eben genau so wie Insulin auch zu den biochemischen Problem-Subtanzen gehören.


    In meinen Zwanzigern war ich auch tief depressiv, heute über Fünfizg habe ich das etwas besser im Griff, will aber lieber nix beschwören ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Bei Diabetes trete noch mehr psychische Probleme vermehrt auf als Depressionen. Diese führen nicht zwangsläufig zum Freitod. Ich denke da an Essstörungen in beide Richtungen vor allem auch in Richtung Magersucht. Ich kann das gut Nachempfinden. Unsere viel geliebten Diabetologen befinden sich auf dem psychologisch geschulten Station der 70'er Jahre als ein Diabetiker noch 10-20 Jahre hatte und all die Probleme mit dem frühen Tod durch Folgeschäden mit verstarben. Außer der Fraße „Man soll doch an die Folgeschäden denken“ habe ich bis heute noch kein physiologisches Eingehen auf mich als Patient beobachten können. Heute leben wir (fast ?) so lange wie ein Nicht-Diabetiker. Ganz andere Problem als mal da zwei Einheiten mehr zu spritzen oder weniger strömen auf die Diabetologen ein. Von Motivationsproblemen bis zum extremen Sport, von ernsthaften Essstörungen aller Art und Depressionen bis zum Freitod – welcher Diabetologe von Euch ist in den Themen schon fit. In dem Artikel wird beschrieben, dass die Ärzte die Angehörigen aufkläre sollen. Das stellt in meinen Augen eine hoffnungslose Überforderung der Diabetologen dar. Ob es organisch hormonell und Stoffwechsel bedingte Änderungen dafür verantwortlich sind? Ich glaube schon. Allerdings halte ich es auch für unnatürlich sein ganzes Leben das eingenommenen Essen vorher abzuschätzen ggf. zu wiegen eine Spritzdosis zu berechnen und immer daran denken „es kann ja auch Folgeschäden geben“. Es ist wohl auch an der Zeit die Diabetes-Behandlung vollständig neu zu gestalten. Ein neuer Aufbruch wie zur Zeiten der ICT wäre nötig, der all das überflüssig macht. Vielleicht sinken dann ja auch ein wenig die Freitod-Raten.


    Gruß thomas

  • Ich denke sehr oft an Folgeschäden. Mit dem Wissen was ich nun habe habe ich es selber in der Hand das zu steuern. Natürlich habe auch ich Tage an denen mein DM mir einen Streich nach dem anderen spielt, aber ich lasse mich nicht platt machen davon.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Gut so. Und an sich hilft es natürlich nix, zu jammern, aber ich kann es nachvollziehen, wenn der eine oder andere genervt ist oder auch mal depressiv. Ich hatte im Leben auch eher andere Probleme, aber der Diabetes half selten (aber wer weiß, zumindest ist es ein KONKRETES Problem, das man angehen kann).


    Sieh auch: http://www.mindbodygreen.com/0…-on-your-entire-life.html

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • [size=10]Versteht mich nicht falsch: Ich mache mich nicht über Depressionen lustig. Ich mache mich aber in der Tat über die Studie lustig.


    Ja, es wird viel Unfug 'geforscht' und statistisch korreliert. Vielleicht habe ich den Galgenhumor von den Kollegen oben auch nicht ordnungsgemäß gewürdigt. :P

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • ... In dem Artikel wird beschrieben, dass die Ärzte die Angehörigen aufkläre sollen. Das stellt in meinen Augen eine hoffnungslose Überforderung der Diabetologen dar...


    Da stimme ich Dir zu. Wie soll der Arzt es den Angehörigen erklären, wenn schon jeder vierte Patient in Deutschland seinen Arzt angeblich nicht versteht?
    http://www.heilpraxisnet.de/na…zt-nicht-901853445609.php


    Außerdem wären auch die Angehörigen überfordert. Sollen die jedes mal Angst haben, dass man sich eine Überdosis spritzt? Oder das Insulin unter Verschluss halten und nur unter Kontrolle das Spritzen erlauben?


    Besser wäre es, wenn die Wartezeiten für eine Psychotherapie nicht so elendig lange wären!!

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!


  • Möglicherweise nicht mehr, wenn Du eine Depression bekommst. [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/wink.gif]


    Gut beobachtet :!:


    Aber ich kann warten bis die "Depri" bei mir vorbei ist :thumbsup:
    Bis jetzt hat das immer bei geklappt.
    War deswegen auch noch nie in Behandlung
    Habe wohl Glück damit :rolleyes:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Floh: Die Schlussfolgerung fand ich auch lustig. Selbst mit dem Limit
    einer Tagesdosis Insulin kannst du dich vermutlich final abschießen. Siehe auch
    http://www.tagesanzeiger.ch/sc…elbstmord-/story/20021124
    und das Thema Schusswaffen. Wenn du das Mittel hast, dann wirst du es
    im Fall der Fälle einsetzen. Auszug der Wikipedia zu "Waffenmissbrauch":
    In Australien sank die Zahl von Selbstmorden mit Schusswaffen nach
    einer Änderung der Waffengesetze, dafür stieg die Zahl der Stürze aus
    großer Höhe an. In der Gesamtheit blieb die Suizidrate für Australien
    gleich.

    Wobei mir beim Durchlesen der Seite und Aussagen wie "Stürze wegen irrwitziger Trassenführung und/oder wegen zu geringer
    Spurweite, denn obgleich Radfahrer durchaus Geschwin­dig­keiten bis
    30km/h erreichen können (Rennradprofis noch nicht einmal mitgezählt),
    werden Radwege zumeist nur für maximal 17km/h konzipiert
    " eins einfällt: Unangepasste Geschwindigkeit. Bestes Beispiel.


    Wenn ein Radweg für 17 km/h konzipiert ist und bei 30 km/h mehr Unfälle passieren - dann muss man eben langsamer fahren und wers nicht freiwillig macht, der muss es verordnet bekommen. Wenn ich mit dem Motorrad und 150 aus der Kurve fliege gibts von der Rennleitung so ziemlich alles, aber keinen Applaus. Und der "Bundesverband verhinderter Rennfahrer e.V." macht dann keine Pressemitteilung, dass in der Kurve XY ein Kiesbett fehlt oder die Kurve nicht für das mögliche Tempo eines normalen Sportautos/-motorrads geeignet ist.


    Ob der Radweg an der Unfallquote ursächlich schuld ist oder eine nicht angepasste Geschwindigkeit sei explizit dahingestellt. Thema Korrelation / Kausalität. Die Seite liest sich wie eine Hetzschrift des "Bundesverbandes Deutscher Kampfradler e.V."

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Aber ich kann warten bis die "Depri" bei mir vorbei ist


    Mach ich auch so, wenn ich eine "Phase" hab. Nach Wolken folgt auch wieder mal Sonnenschein.


    Für die, die es härter trifft: Gibt es da nicht das Wundermittel aus der Natur -->>> Johanniskraut... ? 8o

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Die Argumentation ist auf beiden Seiten des Radelns im Internet eigentlich immer völlig überzogen. Auf irgendwelchen Motorsport-Seiten ist typischerweise zu lesen, dass sich alle Radfahrer danebenbenehmen und umgefahren gehören, auf den Radlerseiten steht, dass die Autofahrer alle doof sind und die Streckenführung gemeingefährlich und stattdessen alle auf dem fehlenden Helm herumhacken.


    ... über irgend jemanden muss man sich ja aufregen. Und wenn mal wirklich keine Radfahrer da sind, nimmt der gemeine Autofahrer gerne den Fußgänger, und wenn wirklich mal keine Autos da sind, nimmt der gemeine Radfahrer gerne den Fußgäger. ;):P


    Gruß thomas