Kurze, Intensive Sporteinheit ohne Zuessen möglich?

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  • Danke nemo und Hobbit! Ist ja hochinteressant. Aber vermutlich etwas, was auch stark von Person zu Person variiert. Ob Sprints zwischendurch helfen, um länger ohne Hypo laufen zu können, bleibt auszuprobieren... aber ich persönlich finde Intervalltraining immer superanstrengend und es führt bei mir oft dazu, dass ich viel schneller am Ende meiner Kräfte bin. Auf der anderen Seite ist das natürlich auch nur eine Frage des Trainigs. :)


    Meine Diabetesberaterin meinte übrigens auch, dass es nicht nur das Glucagon ist, dass beim Sport die Insulinsensitivität beeinflusst, sondern auch Adrenalin und wahrscheinlich noch ein paar andere Hormone. Die Effekte kann man dann über unterschiedliche Zeitskalen sehen, teilweise auch erst Stunden nach dem Sport (wie ja auch Gegenregulationen nach Hypos).

  • Hallo,


    leider kenne ich deine Probleme, aber ich denke, dass die Theorien der Sportphysiologie keine Besserung bringen werden.
    Allein die Laktatproduktion ist eine Grauzone in der Medizin, wie könnte man damit eine Therapiesteuerung erreichen?
    Die normale Laktatproduktion ist schon in die Basalrate eingerechnet, welcher Mediziner könnte dir diesen Faktor wieder herausrechnen? Das muss man natürlich nicht, aber es zeigt, dass es nahezu keine Regularien für die Laktatproduktion gibt.
    Auch ist die Laktatproduktion beim Sport relativ: die roten Muskelfasern produzieren viel weniger Laktat als die weißen.
    Ausdauernde Muskelfasern produzieren also viel weniger Laktat, können also niemals deinen Bedarf decken beim Joggen, auch wenn du Zwischensprints einlegst.
    Ich mache in meinen intensiven Trainingsphasen auch Sprinttraining, aber die Laktatproduktion ist überschaubar.
    Sicherlich weiss ich, dass hohe Intensitäten Laktat produzieren und ich deshalb die Basalrate auf 100% laufen lasse, sodass es zu keinem übermäßigen Laktat- bzw. Glukoseanstieg kommt.
    Allerdings beim Warmmachen muss ich einige Sport-BEs zuführen, weil der Zucker stark abfällt.
    Wenn ich z.B. locker 400m Sprinte (= ca. 60s) dann produziere ich relativ wenig Laktat, der BZ steigt nur um ca. 50mg/dl, bei voller Basalrate.
    Faktum ist auch, dass ich niemals voll sprinte, ansonsten würde ich kaum einige Wiederholungen hinbekommen.
    Durch die normale 100% Basalrate steigt der Blutzucker allerdings nicht mehr als ungefähre 100mg/dl während des gesamten Trainings an. Und es ist egal, ob ich 6-12 mal 200m (ca. 25s) sprinte, oder x-mal 400m zurücklege.
    Ich wüsste auch nicht wirklich, ob man eine Hypo mit einer Sprintbelastung bekämpfen könnte, oder ob diese zumindest mich in die Bewusstlosigkeit kickt.
    Und ich weiss auch gar nicht, ob das Laktat alleinig für den Blutzuckeranstieg verantwortlich ist, oder ob nicht auch ein absinken des pH-Wertes dafür mitverantwortlich ist.
    Ich habe von Studien gelesen, dass Amateur-Sportler ihren pH-Wert im Blut mit Sprinttraining in die Todeszone bringen, pH-Werte von 6,8, die erreicht wurden in den Studien, es sollte theoretisch bei pH-6,8 das Insulin vernichtet werden.
    Berechnet man die Menge an Glukose, die das Sport-Laktat ergibt, dann sind die Ergebnisse sehr gering.
    Bei ca. 4mmol/l ergibt sich nur eine durchschnittliche Glukosemenge von 2,16g; bei der Menge, die das Blut auf pH 6,8 säuert nur knappe 6g - das sind überschaubare Mengen.
    Und zu beachten ist, dass die Umwandlung von Laktat zu Glukose ca. 15 Minuten dauert.
    Aber viel konkreter ist meine Erfahrung, dass keine schnelle Phase im Ausdauertraining einen Blutzuckerabfall verhindert, im Gegenteil (im Ausdauertraining eine 120%ige Sauerstoffschuld einzugehen ist auch nicht wirklich Ausdauertraining).


    Und konkret ist auch meine Erfahrung, dass ein Sprinttraining die gleiche Auswirkung auf den Blutzucker die nächsten Tage hat wie ein gesteigertes Ausdauertraining.


    Mit einem Gruß und viel Erfolg

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  • Ebenso wie Guxtu glaube ich auch nicht, dass Laktat selber den fehlenden BZ-Abfall bedingt.
    Ich vermute eher, dass der Laktatanstieg (oder die gleiche Ursache: Sauerstoffmangel?) Wachstumshormone und Cortisol (evtl. Aldosteron?) triggern, die ja bekantermaßen Insulinresistent machen. Die kommen bzw. wirken aber Zeitverzögert.


    Ich habe mir jetzt ein Laktatmessgerät zugelegt (Accu Trend Plus)
    Es ist auch ein Blutzuckermessgerät, aber dafür unpraktisch (zu groß, braucht mindestens doppelt so lange, braucht 20µL oder mehr) Aber vielleicht kann es der ein oder andere so über seine Diabetespraxis bekommen.


    Zum Testen werde ich aber eine längere Zeit nicht kommen, leider. Zuerst stehen andere Dinge an (Job, Grundstoffwechselaustestung, ...).
    Herausfinden möchte ich, ob der Laktatanstieg beim Training etwas über den späteren BZ-Verlauf aussagt.
    Viel Hoffnung auf praktischen Wert habe ich aber nicht, da die HWZ von Laktat doch recht kurz ist im Vergleich zur Trainingszeit. (https://s3.amazonaws.com/asset…/PV0112_Tennent-Brown.pdf : HWZ von 20 Minuten? http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2766757: HWZ von 14 Minuten?). Da ein Test zwischen 1 und 2 Euro kostet, wäre engmaschige Kontrolle bei jedem Training zu kostspielig. Das ist mit ein Grund, warum is das nach hinten verschiebe.


    lg
    Adrian

  • Was bei mir hilft ist viel Koffein. Da ich erst seit kurzem LADA bin habe ich noch nicht viel Erfahrung aber *viel* Koffein hilft mir definitiv gegen Hypos beim Sport. (Insulinverbrauch bei mir ist ca. 39 I.U./day @ ca. 150-170g carbs/day)


    Zu Koffein gibts auch Studien, die meine pers. Erfahrung groesstenteils bestaetigen:
    http://www.runsweet.com/Research.html

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Hallo nochmal,


    Ebenso wie Guxtu glaube ich auch nicht, dass Laktat selber den fehlenden BZ-Abfall bedingt.
    Ich vermute eher, dass der Laktatanstieg (oder die gleiche Ursache: Sauerstoffmangel?) Wachstumshormone und Cortisol (evtl. Aldosteron?) triggern, die ja bekantermaßen Insulinresistent machen. Die kommen bzw. wirken aber Zeitverzögert.


    ... glaub ich auch. Angenommen man kann durch kleine 10s Sprint Pulse Hormone triggern, die eine Insulinresistenz bewirken, was meines Erachtens gut stimmen kann, wie sieht es dann bei kontinuierlichem Training aus. Verliert sich er Effekt, wird quasi weg trainiert?


    Gruß thomas