Grüß Gott!
Ich (ICTler) habe seit 1 1/2 Tagen hohe BZ-Werte - natürlich vollkommen unerklärlich, sonst würde ich hier ja nicht schreiben.
Am Samstag bin ich mit ~100 mg/dl ins Bett gegangen und gestern mit ca. 220 aufgewacht. Das ist mir zwar schonmal passiert, aber meist waren solche Nüchternwerte mit einem späten Nachtmal erklärbar. Diesmal hatte ich dafür keine Erklärung. Ich habe versucht, das Frühstück entsprechend meiner normalen Korrektur runterzuspritzen, was nicht gelungen ist. Der Wert zwei Stunden später war wieder >200. Folglich habe ich beim Mittagessen mit mehr Korrektur-Insulin gearbeitet, was den BZ zumindest auf 140 gebracht hat. Da im Mittagessen FPEs enthalten waren, habe ich die 140 wieder sehr großzügig mit IEs behandelt. Das hat nichts gebracht, vor dem Abendessen war ich bei 240. Also wieder circa 5 Patronen ( ) Humalog zur Kompensation. Der Wert nach dem Abendessen war bei 180. Also wieder eine Korrektur, so dass der zu-Bett-geh-Wert auf 130 gesunken war. Auch hier habe ich noch eine geringe Menge Humalog gegeben (1 IE; diese würde ich sonst erst bei Schlafzeitpunktwerten von <200 geben). Mein Basalinsulin habe ich unverändert gelassen. Heute morgen bin ich dann wieder mit sportlichen 220 in den Tag gegangen. Ein Fass Korrektur-Insulin zum Frühstücksbolus hat den BZ um weitere 50 nach dem Frühstück erhöht. Diese 275 sind der bisherige Höchstwert der letzten zwei Tage. Gerade läuft der Bolus zur Frühstücks-Korrektur, den ich auch wieder recht großzügig gegeben habe - die 1,8-fache Dosis meines normalen Korrekturfaktors.
Schließlich kam der große Moment des Precision Neo, welches bislang unverwendet bei mir herum lag: Ich habe also die erste eigenstädige Ketonmessung meiner Diabeteskarriere vorgenommen (ich war unglaublich nervös). Der Ketonwert lag bei sage und schreibe 0,1 mmol/l.
Zur eigentlichen Frage, aus der Überschrift: Kann ich die 0,1 mit einem Wert von 0 gleichsetzen? Also, würdet ihr dieses Ketonergebnis als irrelevant ansehen, zum Beispiel wegen Messungenauigkeit, oder ist es vielleicht der Beginn (oder das Ende) einer Phase erhöhten Ketons und ein erhöhter Insulinbedarf wäre damit erklärbar?
Nunja, und natürlich wäre ich über Tipps zur Reduzierung des BZ-Spiegels dankbar. Ich bin nicht krank und fühle mich auch nicht so, als würde ich es werden. Alle anderen Parameter sind ebenfalls unverändert. Etwas faul geworden bin ich vielleicht. Ich werde vorerst weiterhin saftig korrigieren und mir v.a. überlegen, mein Lantus zu erhöhen. Ich nehme ja sowieso Lantus-Mengen, die praktisch nicht messbar sind. (BE-Faktor zw. 1,8 und 2,5 - 8 IE Lantus spät abends: Basal-/Bolus-Verhältnis ca. 20/80).
Über weitere Ratschläge bin ich sehr dankbar, >200mg/dl ist schließlich kein Dauerzustand.