ICT und FPEs...?

  • Hallo an alle ICTler unter Euch!


    Wie macht Ihr das mit FPEs und dem Spritzen und mit welchem Insulin?


    Denke beispielsweise an Grillen, wo es u.U. fast nur Fleisch gibt.
    Bei der Pumpe lasse ich (beim Grillen) 6IEs auf 8 Stunden laufen.


    Macht Ihr da 'ne Kombi aus Analog- und Normalinsulin?


    Schreibt doch mal über Eure Erfahrungen etc...



    Danke, Gruß
    Matthias


  • Wie macht Ihr das mit FPEs und dem Spritzen und mit welchem Insulin?


    NPH-Insulin passt gut dazu. Kleinere (normale) FPE-Exzesse kann man auch mit Levemir begrenzen.


    Wobei 6 IE, ausgehend von einem Faktor von 1IE/BE dann schon runde 600g Schweinenackensteak wären.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa


    Wobei 6 IE, ausgehend von einem Faktor von 1IE/BE dann schon runde 600g Schweinenackensteak wären.


    ...geht schon Joa *zwinker*... a bissl Kräuterbutter war wahrscheinlich auch dabei....schlürf :essen:

  • Macht Ihr da 'ne Kombi aus Analog- und Normalinsulin?

    Hat die Frage einen speziellen Hintergrund?
    Jedenfalls fängt der Spass ja schon jahreszeitgemäß beim Käseraclette an... Dafür spritze ich gern einen kleinen Teil des Bolus(analog)insulins in den Oberschenkel, um einen Anteil mit verzögerter Wirkung zu haben. Und dann zum Schlafengehen ggfs. nochmal genauso als weiterer Korrekturanteil. Habe das auch schon durch eine Erhöhung vom Lantus zur Nacht versucht, aber das ist so träge, dass es mir mindestens den folgenden Tag noch im Stoffwechsel herumgeistert.
    Fleisch esse ich nicht in solchen Mengen. Da bleibt es bei einer schlichten Korrektur nach ein paar Stunden/zum Bolusende.
    Dafür extra Humaninsulin zu bunkern lohnt sich meiner Meinung nach nur, wenn man ein ziemlicher Carnivore ist. :D


    Btw, gibt es Statistiken, dass ICTler im Durchschnitt weniger auf die Waage bringen als Pumpenträger? (Duck sich und wech... :ball)


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)


  • Jedenfalls fängt der Spass ja schon jahreszeitgemäß beim Käseraclette an... Dafür spritze ich gern einen kleinen Teil des Bolus(analog)insulins in den Oberschenkel, um einen Anteil mit verzögerter Wirkung zu haben.


    Da würde ich den Wirkungserfolg nu allerdings als autosuggestiv annehmen.
    Eigentlich ist das Bolussplitting eine Methode zur Beschleunigung und Verkürzung der Wirkung einer Gesamtdosis (kleinere Dosis = schnellere Resorption).
    Wenn Du den Raclett-Bolus splittest würde ich annehmen, das das Gesamtergebnis eher schneller wird, denn FPE-verzögert.


    Gruß
    Joa

  • Hallo,
    wenn ich viel Eiweiß und Fett esse, spritze ich Novorapid in kleinen Dosen (1-1,5 IE) im Abstand von 2 bis 2,5 Stunden. Je nachdem wie lange die Grillschlacht dauert, reichen 2 höchstens 3 Spritzen. Ich habe auch schon versucht, über die Nachtdosis von Levemir auszugleichen, aber das funktioniert nicht so richtig, das gibt dann doch Anstiege in der ersten Nachthälfte. Über Humaninsulin habe ich auch schon nachgedacht, aber solche Anlässe kommen nicht so oft vor und bis man die optimale Wirkung ausgetestet hat, hat man mehr Aufwand als einfach eine Spritze mehr zu setzen.

  • Da würde ich den Wirkungserfolg nu allerdings als autosuggestiv annehmen.
    Eigentlich ist das Bolussplitting eine Methode zur Beschleunigung und Verkürzung der Wirkung einer Gesamtdosis (kleinere Dosis = schnellere Resorption).
    Wenn Du den Raclett-Bolus splittest würde ich annehmen, das das Gesamtergebnis eher schneller wird, denn FPE-verzögert.

    In der Tat...ich meine, ich hätte das mit zeitlichem Abstand gemacht. Der Versuch liegt schon ein bisschen zurück, daher berufe ich mich auf Erinnerungslücken... ;) Jedenfalls läßt sich die Spritzstelle Oberschenkel bei mir durchaus verwenden, um ein Analoginsulin ein bisschen zu bremsen.


    Meine früheren Restmengen Actrapid (nach Therapieumstellung auf Analog) sind hauptsächlich für Pizza draufgegangen. War prima damit, lohnt sich aber auch nicht, dafür extra ein drittes Insulin anzuschaffen, wenn man nicht gewisse Mengen verbraucht.


    Die Sache mit den kleinen Dosen leuchtet ein, ist mir aber ehrlich gesagt zu aufwendig. FPE sind meistens mit Gesellschaft verbunden, da vergesse ich sowas. :sekt:


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Aber Gesellschaft ist auch oft mit Bier verbunden. Und Bier ist mit Gängen auf die Toilette verbunden. und da kann man - wenn man eh schon da ist - die BZ- / FPE-Versorgung bewerkstelligen. :)


    Ich mache es auch so, dass FPE nach 2h noch einmal eine kleine Bolus-Dosis bekommen (1-2 IE). In seltenen Fällen weitere zwei Stunden später nochmal ...meist vergesse ich es aber dann :patsch::rofl

  • Fragt sich nur, was so ein Hobbit da insuliniert...die FPEs oder am Ende doch das Bier? ^^



    (OT: ich musste gestern in einem Anfall von merkwürdiger Stimmung Herr der Ringe Teil 1 noch mal sehen...seitdem wissen wir, das Schwiegermutter eigentlich ein Hobbit ist - das erklärt einfach alles! :wstaun )


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Eilmeldung: +++Hobbit dementiert Gerüchte, wonach er Hubis Schwiegermutter ist!!!+++


    Klar, bei Bier und FPE könnten andere Gründe (nämlich das Bier) mit dabei sein, für die man insulinieren muss. :)
    Eine weitere "Merkhilfe" wäre dann eben einfach dieses 2h-Intervall: Man isst (mit ordentlich FPE) und gibt seine "normalen" Essens-IE. Dann kann man ja circa 2h danach mal messen, ob der Essensbolus korrekt war und sich seinen FPE-Bolus geben. 2h später kann man ja mal schauen, ob der FPE-Bolus korrekt war und sich ggf. nochmal einen FPE-Bolus geben und dann immer so weiter...


    Zusammenfassend: ich fahre als ICTler ganz gut damit, im Abstand von ca. 2h einen kleinen Bolus für die FPE zu geben. => 2h, 4h, 6h nach dem Essen 1-2IE für Fett und Eiweiß.

  • Habe zu Zeiten der ICT noch zusätzlich Normalinsulin bzw. eine Erhöhung des Basal ( NPH ) zur FPE- Insulinierung eingesetzt.
    Geht aber auch ganz gut mit mehreren Boli von Analoga. Ist halt ein Riesenaufwand.

    Sweetboy


    Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler !


  • Zusammenfassend: ich fahre als ICTler ganz gut damit, im Abstand von ca. 2h einen kleinen Bolus für die FPE zu geben. => 2h, 4h, 6h nach dem Essen 1-2IE für Fett und Eiweiß.


    Na ja. Das FPE-Problem tritt ja zumeist über den Nachtverlauf signifikant auf. Da fände ich es ein Bisschen mühsam, alle 2 Stunden noch mal was nachzulegen ... :pupillen:


    Gruß
    Joa

  • "Tut mir leid, ich muss leider Durchmachen. Ihr wisst schon, der Diabetes...." :D


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)


  • Na ja. Das FPE-Problem tritt ja zumeist über den Nachtverlauf signifikant auf. Da fände ich es ein Bisschen mühsam, alle 2 Stunden noch mal was nachzulegen ... :pupillen:


    Mit diesem Einwand hast du natürlich recht. Wenn man erst um 22:00h mit der Raclette anfängt, wird das Spritzschema abend-(/nacht-)füllend.


    Ich komme mit zwei Interventionen ganz gut aus, also eine Bolusgabe 2h nach dem Essen und eine 4h danach. Abendessen um 21:00h ist also damit schon drin.


    Und wenn ich mir eben um 23:30h noch zwei Tüten Chips reinstelle und gleichzeitig 10h durchschlafen will, dann muss ich eben hohe Nacht- & Nüchternwerte in Kauf nehmen. Bis zu einer gewissen Grenze kann man ja auch versuchen, das "sofortige" Bolusinsulin etwas zu erhöhen, so dass man knapp vor die Hypo steuert und die FPE den niedrigen Wert dann von alleine korrigieren. In der Folge würde der BZ eben um ~30mg/dl weniger hochsteigen o.ä..
    Einmal sporadisch kann man ja auch sündigen. Immerhin sind hohe Werte dann nachvollziehbar und erklärbar, was ja schonmal ein wichtiger Schritt ist.


  • Und wenn ich mir eben um 23:30h noch zwei Tüten Chips reinstelle und gleichzeitig 10h durchschlafen will, dann muss ich eben hohe Nacht- & Nüchternwerte in Kauf nehmen.


    ... oder einfach den FPE-Anteil mit NPH-Insulin deckel. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Dazu müsste ich aber wissen, was das ist -


    Google ist Dein Freund. ;)
    (und auch die Forumssuche könnte helfen)

    Zitat

    ... und wie man es anwendet :D


    Man berechnet die für FPE zusätzlich erforderliche Insulinmenge und spritzt das Insulin subkutan. Von intravenöser Anwendung wird bei Basalinsulinen abgeraten. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Zugegeben, ich habe schon einmal von dieser Insulinart gehört. Das war doch das frühere "Essensplan"-Insulin mit 4h Wirkdauer, oder? :)


    Ich weiß ja nicht, wie viele ICTler dieses Insulin noch (zusätzlich) verwenden. Wer das zur Verfügung hat, wird seine FPE sicher besser managen können als ich. Wer dieses Insulin nicht zur Verfügung hat, der kann es ja mal so versuchen wie ich. Ich persönlich habe eben zufriedenstellende Erfahrung mit den kleinen 2h-/4h-verzögerten Boli gemacht und kann dieses Schema weiterempfehlen.

  • Zugegeben, ich habe schon einmal von dieser Insulinart gehört. Das war doch das frühere "Essensplan"-Insulin mit 4h Wirkdauer, oder?


    Nicht ganz. Das ist das heutige humane Basalinsulin (Protaphane, Huminsulin Basal, etc.).
    Wirkdauer in kleiner Dosis so bis 8h. Passt also zu FPE ganz trefflich. Verfügbar hat das jeder, der mal seinen Doc drauf anspricht. Der hat es i.d.R. auch als Arzneimittelprobe im Kühlschrank und rückt dann auch einen Fertigpen raus.


    Gruß
    Joa

  • Also ich habe meinen Doc. mal nach einem länger wirkenden Essensinsulin , zB.Actrapid, gefragt, habe das auch mit genau diesem Verwendungszweck begründet und er hat abgelehnt. Er findet es nicht gut, wenn mehrere Insuline verwendet werden. Hm!?

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!