"Koalition will Diabetes-Welle stoppen" (FAZ)

  • Mal im Ernst - du glaubst doch nicht wirklich, dass es je eine Strafsteuer auf Flips/Chips bzw. Cola & Co gibt? Wir "diskutieren" bestenfalls eine Schnapsidee aus dem letzten Sommerloch.


    Zudem ist die Strafsteuer praktisch nicht wirklich umsetzbar. Willst du ab einem bestimmten Kohlehydratanteil ("Zucker") besteuern? Dann wäre Pasta, Reis und Kartoffeln sowas von fällig. Bzw. nahezu alles vom Bäcker. Oder doch nur "Zucker, Glucosesirup, Saccarose, Fructose... " als Zuschlagstoff? Spätestens wenn der Zucker dann ein "Rübenextrakt" ist wirds es verwaltungstechnisch spannend. Mit einer Liste der zu besteuernden Lebensmittel hast du ebenfalls ein Einzugs- und Verwaltungschaos. Der einfache Weg ab Überschreitung bestimmter Grenzwerte (einfach zu verordnen) eine Steuer zu erheben - dann erwischst du auch vollkommen normale Sachen. So soll der Fettanteil bei Olivenöl durchaus nennenswert hoch sein. Oder bei Frittierfett, Butter. Croissonts bzw. Blätterteig nicht zu vergessen.



    Lehn dich zurück und entspann dich. Die einfachste Methode sowas zu vermeiden wäre in den Verwaltungen der Ministerien Personal abzubauen. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Parkinsonsche_Gesetze ... wenig Personal bedeutet, dass die für solche internen "Prestigeprojekte" und "Konzeptstudien" zur persönlichen politischen Profilierung schlicht keine Zeit mehr haben.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Mal im Ernst - du glaubst doch nicht wirklich, dass es je eine Strafsteuer auf Flips/Chips bzw. Cola & Co gibt? Wir "diskutieren" bestenfalls eine Schnapsidee aus dem letzten Sommerloch.


    Du hast recht Ansgar, das mit der Steuer war irgendwie im Sommerloch entstanden und vorhersehbar Link.


    - Strafsteuern (so blöd das klingt) scheinen doch teilweise zu funktionieren. Bei den Rauchern hab ich den Überblick verloren - und gleichzeitig mit den letzten zwei Tabaksteuererhöhungen wurden sie ja auch noch in die Kälte verbannt - aber zumindest Alcopops sehe ich kaum mehr. Weder im Supermarkt (wo sie früher wirklich an jeder Ecke standen), noch in den Lokalen in denen ich unterwegs bin. Das bedeutet nicht viel - unser Zwerg ist zu klein um in den Tanzpalast zu wandern (und ich fühle mich zu alt), aber das ist scheinbar weniger geworden.


    Im Diabetes Journal war diesen Monat ein Bericht von dem Vorsitzenden der Ideen Schmiede zur Steuer, Herrn PD Dr. med. Siegel. Das sieht doch alles sehr unausgegoren aus. Ein richtiges Konzept gibt es wohl nicht. Ich sehe eine Steuer auf Süßkram und Chips auch nicht als Strafe, sondern halte sie für sehr sinnvoll, eine Art Befreiung von persönlichen Zwängen - vielleicht auch deshalb,weil ich als Kind nie in den Genuss kommen durfte Schokolade zu essen. Politisch sehe ich eher eine Lebensmittelsteuer auf uns zukommen, die mehr oder weniger alle Nahrungsmittel, die Nährwerte haben, auf die ein oder andere Art besteuert und natürlich kommt so mehr Geld rein, als nur eine schmales Spektrum an Lebensmitteln zu besteuern. Effizient ist eine gezielte Steuer immer.


    Der Vorsitzende der DDG sage auch etwas zum Sport. Diese These findet meine volle Unterstützung. Er schlug vor einmal täglich eine Stunde Sport in der Schule (und den Kitas's). Ich würde da sogar noch weiter gehen und auch in der Arbeitswelt, zumindest in der Bürowelt, eine Stunde Sport am Morgen verpflichtend einführen, denn die These, dass die Sorgenkinder im Harz 4 Spektrum zu finden sind, teile ich nicht. Jetzt bin ich jedem im Forum auf die Füße getreten, der Sport nicht abhaben kann. In der Schule sieht es ja so aus, da gibt's irgendwo in der dritten Stunde mal 45 Min Sport. An - Ausziehen abgezogen bleiben mal 10 min. Auch die obligatorische Doppelstunde ist nicht mehr als höchstens 60 min Sport. Das finde ich in der Woche schon viel zu wenig. Sport ist nicht nur für übergewichtige Menschen gut. Es trägt zum Gewicht halten bei, stärkt die Abwehrkräfte, und macht das Gemüt entspannter. Ja ich glaub sogar, dass ich keine Folgeschäden habe, liegt nur am Sport. Denn ein diabetischer Musterknabe bin ich bestimmt nicht :D .


    Das könnte man wohl teilweise noch etwas diplomatischer formulieren (deswegen waren ja auch relativ viele von uns aktiv und haben sich bei DDB und dem anderen Haufen beschwert) - das ist aber Zeitungsabhängig. In meiner Tageszeitung hat der befragte Arzt klar zwischen Typ1 und Typ2 unterschieden und gesagt "die meisten Typ1 sind eh schlank und machen viel Sport" (hat der eine Ahnung :P). Und so was freut mich dann (siehe Punkt 3), weil er meine Herde unqualifiziert gelobt hat und der Rest ist mir wieder egal. Weil der eine Typ2 den ich kenne, der ist richtig breit und macht keinen Sport.


    Das ist aber auch 'ne These aus den 70'er und 80'er Jahren, die sich noch als Vorurteil hält. Ich kenne kaum ein Typ 1'er der Sport macht. Da ist der Prozentsatz nicht größer als bei den Nicht-Diabetikern. Manchmal habe ich auch das Gefühl, die ICT bei dem gewaltigen Fortschritt, den sie uns gebracht hat, auch den Nachteil hat, dass ein Typ 1'er genau so Gewichtsprobleme bekommen kann, wie ein Nicht-Diabetiker.


    Gruß thomas

  • Mal im Ernst - du glaubst doch nicht wirklich, dass es je eine Strafsteuer auf Flips/Chips bzw. Cola & Co gibt? Wir "diskutieren" bestenfalls eine Schnapsidee aus dem letzten Sommerloch.


    Nö, nicht wirklich. Ich baue da auf unsere Lebensmittelindustrielobby ;) .

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!


  • Sport ist nicht nur für übergewichtige Menschen gut. Es trägt zum Gewicht halten bei, stärkt die Abwehrkräfte, und macht das Gemüt entspannter. Ja ich glaub sogar, dass ich keine Folgeschäden habe, liegt nur am Sport. Denn ein diabetischer Musterknabe bin ich nicht.

    Das wäre doch etwas für unseren G-BA bei einer Kosten/Nutzenbewertung. Wenn du nachweislich eine definierte Mindestmenge Sport treibst - ist es wirtschaftlich vertretbar dass dir die Kasse im Krankheitsfall zum Beispiel sonst obligatorische Zuzahlungen erlässt oder rückerstattet?


    Zählt dann Wandern dazu? Was machst du mit dem, der in 3-4 Wochen über die Alpen wandert? Irgendwo musst du die Grenze ziehen und dann fängt die Prügelei an. Weil sich der Alpenwanderverein natürlich als Sportverein sieht, in dessen Sog auch Opas einstündiger Sonntagsspaziergang von der Kirche zum Frühschoppen als Sport zählen soll. Oder Omas/Opas Tanztee, immerhin einmal im Monat.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Manchmal habe ich auch das Gefühl, die ICT bei dem gewaltigen Fortschritt, den sie uns gebracht hat, hat sie den Nachteil, dass ein Typ 1'er genau so Gewichtsprobleme haben kann, wie ein Nicht-Diabetiker.


    Ok, aber 'Nachteil' solltest du hier mal in Gänsefüßchen setzen (Ironie-Operator fehlt!), denn niemand will doch ernsthaft sagen, dass Gewichtskontrolle durch Stoffwechselunterfunktion (Stichwort: Insulin-Purging) eine sinnvolle Alternative ist, nach dem Motto: "Rauchen macht schlank!" ;(
    Außerdem: "Gewichtsprobleme" klingt schon so nach Abend-Talkrunde-im-Öffentlich-Rechtlichen .... :cursing:

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Es scheint die Sonne wie noch nie in diesem Jahre, ich sitze hier, habe heute Mittag noch zwei Termine und kann kann die Arbeit nicht verlassen, sicher ist das vorhin geschriebenen etwas provokativ.


    Grounded


    … bekommt Du Angst. :D Ich meine das ja auch nicht olympisch, sondern eher institutionell, eine tarifliche und bertiebsrätlich verankerte Sache, für kleine Betreibe gerne auch die IHK. Große Unternehmen können einen Sportmediziner einstellen, der jede Abteilung einmal am Tag angepasst in Bewegung versetzt, wie gesagt nicht wild eher im sub-aeroben Bereich um den Stoffwechsel ein wenig anzukurbeln.


    Viele Firmen klettern ja schon in den Kletterparks hier im Südwesten mit Ihren Angestellten rum, was den Team Gedanken stärken soll, allerdings nur die Krankmeldungen für einen Tag in die Höhe schnellen lässt. Solche schikanös ankommende Aktionen bringen nix.


    linus


    ... hast auch Angst vor meinem Sportwahn :D. ich weiß nicht, ob ich Deinen Einwand richtig verstehe. Aber Insulin-Purging ist keine Stoffwechselunterfunktion. So was würde ich jetzt auch nicht unbedingt empfehlen. Mit meiner These meine ich so ziemlich genau das Gegenteil. Bei Sport nimmt man ab und er hilft, dass so etwas nicht benötigt wird vor allem mental. Jeder Form der Magersucht, zu der ich Insulin-Purging zählen würde, kann schon präventiv mit Sport verhindert werden und weitergehend stellt der Sport in meinen Augen die einzige langfristigste Möglichkeit diesbezüglich da :). Aber das ist ein anderes Thema.


    Gruß thomas