Plötzlich sehr hohe Werte

  • Nachdem sich meine Mutter nun einigermaßen an den Pflegedienst gewöhnt hat, ist Sie und damit ich auch mit plötzlich sehr hohen Werten konfrontiert. Das beginnt bei Nüchternwerten von 240 und zum Teil weit darüber. Sie ist erst vor Kurzem aus der Klinik zurückgekommen in der Sie wieder prima eingestellt wurde. Mir ist schon klar, das diese werte die in der Klinik beim einstellen erreicht wurden zuhause wieder etwas anders aussehen, aber das müssten sie doch eher etwas absacken, da zuhause im Regelfall mehr getan wird als in der Klinik. Und doch steigen die Werte immer wieder sehr hoch an.Wir haben sie schon dabei beobachtet, wie sie plötzlich ihren Tee mit Zucker süßte obwohl sie das noch nie tat. Auch das Naschen will ich nicht ausschließen, aber wenn ich davon ausgehe, dass der Pflegedienst am Morgen einen Wert von 240 nach vorliegendem Plan korrigiert (unter Berücksichtigung ihres Frühstücks von 3,5 BE) sie mir unter Tränen versichert außer dem Frühstück nichts weiter gegessen oder getrunken zu haben was den Zucker nach oben treibt und Mittags ein Wert von 379 gemessen wird bin ich mit meinem Latein am Ende. Trotzdem ich ebenfalls Diabetiker bin.
    Ich kann mir diesen Sprung nicht erklären. Es ist jetzt bereits mehrmals zu solchen Sprüngen zu verschiedenen Tageszeiten gekommen. Woher kommen diese heftigen Anstiege? Selbst wenn ich jetzt mal annehme, sie hätte genascht und es vergessen oder mir verheimlicht, was bitte hätte sie essen sollen und vor allem in welcher Menge? Sie ist eher klein und schmächtig und hat sich Zeit ihres Lebens nie besonders viel aus Süßigkeiten gemacht. Sekt o.ä scheidet ebenso aus wie alkoholfreie Getränke die den Zucker massiv nach oben treiben können.
    Falls mir hier jemand auf die Sprünge helfen kann oder ähnliche Erfahrungen gemacht hat nur zu, ich bin für jeden Tipp dankbar.

  • Du hattest ja neulich schon angedeutet, dass deine Mtter eventuell geistig nicht mehr ganz die Alte ist. Und du sagst auch jetzt, dass du Naschen nicht ausschließen kannst. Du (und vielleicht auch sie selbst) weißt nicht, wieviel Zucker o.a. sie gegessen hat, dann sind Werte von 379 doch gar nicht so unverständlich.
    Als im Moment problematischer sehe ich deine (verständliche!) Anspannung an. Entweder weiß deine Mutter wirklich nicht mehr, dass sie zwischendurch gegessen hat, dann kann sie nichts dafür. Oder sie fürchtet deine (wenn auch sorgenvolle) bohrende Nachfrage, so dass sie es womöglich verschweigt, so geht der Schuss nach hinten los.
    Mir klingt das alles so, als brauchtest du dringend Rat von kompetenten Fachärzten. Vielleicht haben zusätzlich auch die Mitarbeiter der Pflegestation (Leitung?) ausreichend Erfahrungen, um dir ein paar Tipps zu geben. Viel Glück und Erfolg!

  • Muss man denn einen alten Menschen wegen hohen Werten tadeln ?
    Viel wichtiger ist doch die Lebensqualität. Solange es im großen und ganzen funktioniert, würde ich einzelne Eskapaden nicht überbewerten.


    Anstiege in der Größenordnung - grad wenn der Nüchtern-BZ bereits in der Höhe ist - gehen auch völlig ohne Eigenverschulden.

    Easy come, easy go.

  • Muss man denn einen alten Menschen wegen hohen Werten tadeln ?
    Viel wichtiger ist doch die Lebensqualität. Solange es im großen und ganzen funktioniert, würde ich einzelne Eskapaden nicht überbewerten.


    Anstiege in der Größenordnung - grad wenn der Nüchtern-BZ bereits in der Höhe ist - gehen auch völlig ohne Eigenverschulden.


    Hallo in die Runde, ich würde aber trotzdem fachlichen äztlichen Rat einholen. Und zwar vom einen Diadoc, um dauerhafte hohe Werte abzuklären. Leider sind im Umgang mit älteren Herrschaften die Hausärzte oftmals nicht die richtigen Ansprechpartner, da viele Hausärzte es sehr lax ansehen, wenn es um ständig hohe Zuckerwerte geht. Die Folgeschäden sind dann sehr zügig zu bemerken.


    Außerdem würde ich den Pflegedienst mit einbeziehen und dieses Thema thematisieren. Ich drücke alle Daumen. lg

  • Erst mal die Frage, wie oft denn solche Werte vorkommen, jeden Tag, oder gelegentlich in der Woche mal? Ich würde mich sera nämlich anschließen und sagen, gelegentlich solche Werte sind bei einem alten Menschen nicht tragisch, dann wird halt korrigiert, eventuell auch mehrmals.

    Selbst wenn ich jetzt mal annehme, sie hätte genascht und es vergessen oder mir verheimlicht, was bitte hätte sie essen sollen und vor allem in welcher Menge?

    sie mir unter Tränen versichert außer dem Frühstück nichts weiter gegessen oder getrunken zu haben

    Zweitens, wenn sie wirklich geweint hat, dann müsst ihr allgemein Druck rausnehmen. Bei einem morgendlichen Blutzuckerwert von 240 mg/dl kann man ja ziemlich sicher davon ausgehen, dass sie nachts nichts gegessen hat und der Wert ist trotzdem zu hoch.
    Wenn der Blutzucker die halbe Nacht schon so hoch war, entsteht eine Insulinresistenz, und dann ist es auch erklärbar, wieso der Zucker im Laufe des Tages noch weiter ansteigt.


    Geht deine Mutter eigentlich in eine Tagesstätte und hat dort Ansprache und Beschäftigung oder ist sie den ganzen Tag alleine?

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Also es ist bei meiner Mutter so: Der Pflegedienst übernimmt das Spritzen komplett. Wenn er da ist, misst meist meine Mutter unter Aufsicht. Dieser Wert wird anhand ihrer Liste dementsprechend korrigiert. Die Mengen zu den Mahlzeiten hält sie sehr penibel ein. Da gab es noch nie Probleme, außer vielleicht mal bei einem Stück Kuchen am nachmittag welches sie sich inzwischen auch verkneift da sie sich selbst auch viele Gedanken um ihren Zucker macht. Ich will gar nicht bestreiten, das meine Reaktionen auf die plötzlich so massiv angestiegenen Werte in Verbindung mit der Verschlechterung ihres Zustandes auf sie negativ gewirkt haben. Allerdings habe ich ihr immer auch gesagt das ich mir Sorgen mache um sie. In den letzten Tagen nehme ich diese Werte auch ruhiger auf, d.h ich lasse mir meine Sorgen darüber nicht anmerken. Es ist ja auch richtig, dass ihr allgemein Wohl das Wichtigste ist. Dauerhafte Werte jenseits der 250 sollte meiner Meinung nach auch bei älteren Personen auf Dauer nicht nur zur Kenntnis genommen werden. Zumal es ja nicht nur vereinzelte Ausnahmen sind.
    nachdem heute früh der Wert über 350 lag, haben wir (meine Frau und ich beschlossen) jetzt erst mal den Neurologen-Termin abzuwarten. Ich neige ja auch immer mehr zu der Annahme, dass sie neben ihren Mahlzeiten irgendetwas weiteres isst ohne das vielleicht zu realisieren, nur fällt es mir sehr schwer das zu akzeptieren, da es eine 180 Grad Wandlung in ihrem Leben darstellen würde.

  • Ist schon tragisch... kann man denn vielleicht mal am Wochenende einen ganzen Tag dabei bleiben und den BZ regelmäßiger kontrollieren, um mal den ganzen Tagesverlauf besser zu beurteilen? Dann könnte man vielleicht sehen, ob die Anstiege durch KH verursacht werden oder doch noch andere Gründe haben...dann müsste man sicher die Insulindosis mit einem Arzt nochmals besprechen...


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Vermutlich isst deine Mutter wirklich was zwischendurch und das bestimmt aus Langeweile, ich kenn das persönlich auch, leider.


    Da hilft nur eine versteckte Kamera :urlaub


    Nein mal im ernst, ich würd da mal versuchsweise 2-3 ie mehr spritzen auch mit der Gefahr einer UZ. Sonst bleibt es wie es ist.