Frage an die Pumpenprofis

  • Hallo an alle,


    ich, Typ 1 ICT, habe eine zunehmende Behinderung der Hände was mir das Spritzen mit dem Pen immer schwerer macht.
    Mein Arzt meint nun, dass in nächster Zeit eine Pumpe unabdingbar sein wird und so habe ich mich mal ein wenig umgesehen. Im Grunde sollte es ja am liebsten ein Modell von Accu-Chek sein da ich auch seit Jahren deren Messgeräte und Software einsetze und dies so weiterführen kann. Die neue Accu-Chek Insight gefällt mir schon mal recht gut aber die vorgefüllten 1,6 ml Ampullen machen mich etwas stutzig ob dieses Modell etwas für mich ist. Selbst füllen ist für mich suboptimal, es hat ja seinen Grund, dass ich auf eine Pumpentherapie aufsteigen muss. Derzeit verbrauche ich zusammen (langes und schnelles Insulin) 114 IE am Tag wenn ich nicht Korrigieren muss. Dann müsste ich ja fast jeden Tag die Ampulle wechseln oder "Verbraucht" man bei der Pumpentherapie weniger Insulin?
    Ansonsten wäre wohl die Accu-Chek Combo die bessere Wahl?


    Viele Grüße
    schabau

  • Hallo,
    in einem solchen Fall wäre die etwas ältere Accu-Chek Spirit Combo mit ihren 3,15 ml Ampullen evtl. etwas besser für mich geeignet.


    Viele Grüße

  • Hallo schabau,


    ich habe über viele Jahre die Spirit Combo genutzt. Sie war mir eine zuverlässige Begleiterin. Von der Insulinmenge her mit den über 300 IE ist Dir sicher mehr geholfen.
    Das ist sicher aber nur eine Seite, die Du zu bedenken hast. Die Ampullen sind aber auch von Dir zu befüllen. Ich kann Dir nur raten, eine Pumpe über Deinen Arzt über einige Wochen nach Einweisung zur Probe zu tragen! Dann wirst Du auch merken, wie Du insgesamt klar kommst. Ein guter Arzt steht Dir dabei sicher zur Seite.
    Der Aussendienst der Pumpenfirmen kommt auch zu Dir nach Hause.
    Viele Grüße Joleti

  • Hallo,


    das selbst befüllen von Ampullen ist für mich suboptimal. Wie schon in der Einleitung geschrieben habe ich eine Behinderung der Hände was feinmotorische Tätigkeiten nahezu unmöglich macht. Aus diesem Grund ist ja auch ein Wechsel auf die Pumpentherapie angedacht. Einzig der Rückschritt auf ein Messgerät mit einzelnen Teststreifen ist dabei offensichtlich unvermeidbar. Derzeit habe ich ein Accu-Chek Mobile und muss dann wohl vorerst wieder mit diesen schei... kleinen Teststreifen klarkommen.


    Viele Grüße

  • Wieso müsstest du dann auch das Messgerät wechseln? Geht das nicht auch anders?

  • Nein, da hat Schabau wohl recht, bei beiden Pumpen ist das Messgerät die Fernbedienung und da hat man die Sch... kleinen Streifen (finde ich auch suboptimal).



    Und ich weiß auch nicht, was ich dir da raten soll, ich hatte 6 Jahre die Combo. War zufrieden, würde die Insight aber nun nicht mehr hergeben, ist alles einfacher, gerade das Ampulle und/oder Nadel-Wechseln. Aber es ist Fakt, die Ampullen beinhalten nur 160IE, das reicht bei mir allerdings 5 bis 6 Tage.


    Aber Frage in die Runde, wie groß sind denn die vorgefüllten Ampullen der anderen Pumpen?

  • Hallo,


    bei den Pumpen von Accu-Chek ist doch das zugehörige Messgerät gleichzeitig die "Bedieneinheit" für die Pumpe und beim Auslesen des Messgerätes hat man dann auch gleich alle Daten (BE, BZ, IE) auf einmal Parat und muss nichts mehr einzeln nachtragen wenn ich es so richtig verstanden habe.


    Viele Grüße

  • Hallo,


    Und ich weiß auch nicht, was ich dir da raten soll, ich hatte 6 Jahre die Combo. War zufrieden, würde die Insight aber nun nicht mehr hergeben, ist alles einfacher, gerade das Ampulle und/oder Nadel-Wechseln. Aber es ist Fakt, die Ampullen beinhalten nur 160IE, das reicht bei mir allerdings 5 bis 6 Tage.


    dann Frage ich gleich mal anders wenn Du beide Pumpen kennst.
    Ich bekomme ja keine Pumpe weil es meine Diabeteseinstellung nötig machen würde (mein HbA1c ist in den letzten Jahren bei 5,9 - 6,1) sondern weil ich kaum noch in der Lage bin mich mit einem Pen zu spritzen. Welche dieser Pumpen wäre dann in Betracht auf das Handling besser geeignet und damit meine ich nicht bessere oder Übersichtlichere Software in der Pumpe sondern die rein Mechanische Bedienung?
    Lässt sich bei der Accu-Chek Insight die Ampulle deutlich leichter Tauschen mache ich das dann lieber täglich als mich alle zwei bis drei Tage bei der Accu-Chek Spirit Combo damit zu quälen oder immer auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Das setzen des Katheters sollte ja keinen unterschied machen da es ja für beide Modelle eine Setzhilfe gibt die für mich auch unabdingbar sein wird.


    Viele Grüße

  • Hallo,


    noch eine Frage im Nachgang. Was sind denn eigentlich alles Kassenleistungen? Batterien ja sicher nicht, da werde ich dann am besten einen Dauerauftrag bei Duracell machen aber wie ist es mit diesen ganzen Kleinteilen die regelmäßig getauscht werden sollen wie Batteriefachdeckel, Adapter?
    Katheter ist ja wie Nadeln für den Pen, das Zahlt doch die Kasse oder?


    Viele Grüße

  • Die Insight lässt sich besser bedienen. Die vorgefüllten Ampullen erfordern nur wenige Handgriffe, alles andere macht die Pumpe ganz allein. Die Knöpfe lassen sich gut bedienen und auch der Nadelwechsel geht irgendwie einfacher als bei der Combo. Kommt natürlich drauf an, welchen Katheter man nimmt, aber bei der Combo musste man auch die Kanüle erst befüllen, dann setzen. Bei der Insight setzt man erst in aller Ruhe die Kanüle (ich mache das ohne Setzhilfe, verwende aber die Stahlkanüle) und dann koppelt man den Katheter dran (geht auch gut, kann man auch nichts falsch machen und rastet ordentlich ein) und befüllt die Kanüle (hab mir erklären lassen, da füllt sich ein kleiner Hohlraum an der Verbindung Kanüle/Schlauch, die Nadel selbst wäre zu vernachlässigen). Gut finde ich auch, dass alles voreingestellt ist, bis alles luftleer ist, bei der Combo musste man immer gucken, aufpassen, Knöpfe drücken. Also wirklich gut bedienbar und wenn man sich mal verdrückt hat gibt es immer einen kurzen Weg zurück, man muss nicht noch einmal durch alle Menüs.
    Und es ist ja vorstellbar, dass dein Insulinbedarf schrumpft, meiner schrumpft sogar immer von Pumpe zu Pumpe, als wenn jede "neue" wieder besser und feiner die Einheiten der Stunde "zerstäubt" und platziert, anders kann ich mir das nicht erklären. Wenn du spritzt, setzt du ja immer ein kleines Reservoire, was abgebaut werden muss, bei der Pumpe kommt ja immer nur ganz genau dosiert das rein, was in diesem Moment nötig ist. Das dürfte schon einen Unterschied machen.
    Ich hoffe, das hilft dir, sonst frag einfach... :confused2
    Hab deine Frage grad noch gesehen. Zahlt alles die Kasse, Katheter und so. Bei den Batteriefachdeckeln sind Batterien bei, hab grad getestet, 2 Wochen hält eine Alkali Batterie, wenn du pro Quartal eine Packung Batteriefachdeckel (2 Stück) bekommst, sind 6 Batterien enthalten. Passt. Ich hab mir Lithium gekauft, die halten einen Monat. Wieder ein Handgriff weniger, denn das Reinschrauben finde ich knifflig. Aber sie zeigt den Leistungsabfall der Batterie an, vllt. hast du dann auch mal helfende Hände?

    Einmal editiert, zuletzt von Miki ()

  • Nachtrag: auch gut; viel Krimskrams zusätzlich braucht man nicht. Nur: Nadel (abkoppelbar), Katheter (gibts immer mit Nadel zusammen, nicht einzeln), Batteriefachdeckel (soll man mit jedem 4. Batteriewechsel tauschen), Batterie. Das war's, kein Adapter und so'n Zeug, sowas hat die Combo. Die scheidet für dich echt aus, denke ich. Natürlich noch die Ampullen. Bei der Combo dann noch die Leerampullen und solch Zirkus. Und die waren nicht mal transportabel, man konnte keine als Reserve mitnehmen. Und jetzt - zu spät also- weiß ich, dass das Insulin in Plastik auch keine gesunde Kombi ist.

  • Derzeit verbrauche ich zusammen (langes und schnelles Insulin) 114 IE am Tag wenn ich nicht Korrigieren muss. Dann müsste ich ja fast jeden Tag die Ampulle wechseln oder "Verbraucht" man bei der Pumpentherapie weniger Insulin?

    Mit Pumpe ist es auch so das man wenige Insulin "Verbraucht". Der Basal ist meistens 25% weniger. Also wirst du ungefähr 100 IE verbrauchen. :confused2

  • Hallo,


    Die Insight lässt sich besser bedienen. Die vorgefüllten Ampullen erfordern nur wenige Handgriffe, alles andere macht die Pumpe ganz allein. Die Knöpfe lassen sich gut bedienen und auch der Nadelwechsel geht irgendwie einfacher als bei der Combo. Kommt natürlich drauf an, welchen Katheter man nimmt, aber bei der Combo musste man auch die Kanüle erst befüllen, dann setzen. .....


    vielen Dank für deine wirklich ausführliche Antwort.
    In diesem Fall wird die Accu-Chek Insight für mich sicher die bessere Wahl sein. Auch wenn dort die Ampulle öfter getauscht werden muss ist es für mich doch besser wenn es leichter geht. Jetzt sollte Roche nur noch die 50er Teststreifenkassette in das Messgerät basteln. Für Pumpenträger wurde die ja damals entwickelt.


    Viele Grüße

  • Tja...die Teststreifen-Kassette... :S Das BZ Messgerät, welches gleich die Fernbedienung für die Pumpe ist, ist so schon größer, weil mehr Technik drin ist. Dann noch solch fette Trommel? Das wird wohl den Rahmen sprengen. Dann erinnere ich mich, dass die Dinger schnell mal einen mechanischen Defekt hatten.... und das jedes Mal inkl. der teuren Steuereinheit? Ich glaub, da irgendwo ist der Haken.
    Die Trommel ist sowieso blöd. Es gab mal ein Glucometer Dex von Bayer (lange her, weiß nicht, ob es das noch gibt), da war ein 10er Blättchen drin, dann hat man mit einer Hand den Streifen rausgeschoben und Blut drauf, fertig. Das ging dann schon mal an einer roten Ampel.... Und das Gerät war nicht so fett.

  • Und jetzt - zu spät also- weiß ich, dass das Insulin in Plastik auch keine gesunde Kombi ist.

    Was meinst du denn damit und wie bekommst du das Insulin ohne Kunststoff in deinen Körper? Bei mir sind Ampulle, Katheter und Kanüle aus Plastik. Jedenfalls für den Katheter sind mir auch keinerlei Alternativen bekannt.

  • Ich hab gelesen - ich glaub sogar hier im Forum- dass im Insulin nach 7 Tagen "Aufbewahrung" in einer Kunststoffampulle Partikel davon im Insulin nachweisbar sind. Das hat mich geärgert, weil bei mir so eine 315-Einheiten-Ampulle schon mal 10 Tage gereicht hat und ich das nicht wusste. Manche befüllen (oder haben) sie dann gar nicht komplett, damit man nicht über diese 7 Tage kommt.
    Aber was soll's. Und nein, für die Schläuche gibt es ja gar keine Alternativen.
    Zu den Kunststoffkanülen konnte ich mich noch nie durchringen. Ich bin ja schon auf Pflaster und alles mögliche allergisch, aber dann auch noch Kunststoff im Gewebe platzieren? Will ich nicht.

  • Das BZ Messgerät, welches gleich die Fernbedienung für die Pumpe ist, ist so schon größer, weil mehr Technik drin ist.


    naja, die Größe hat meist nur was mit dem großen Display zu tun. Das ist aber dünn und dahinter wäre sicher noch platz zu machen für eine Kassette. Alles andere ist hoch Integriert und nimmt kaum platz weg.


    Zitat

    Dann erinnere ich mich, dass die Dinger schnell mal einen mechanischen Defekt hatten.... und das jedes Mal inkl. der teuren Steuereinheit? Ich glaub, da irgendwo ist der Haken.
    Die Trommel ist sowieso blöd.


    Die Trommel mit den 17 Teststreifen war noch nicht das Ware aber die Kassette find ich gut und mechanische Probleme hatte ich mit beiden Varianten noch nicht. Ich hatte von beiden (Accu-Chek Compact und Accu-Chek Mobile) alle Versionen und auch meine Tochter die auch Typ 1 ist nimmt das Accu-Chek Mobile ohne Probleme.


    Viele Grüße

  • Ich bin ja auch wirklich nicht dagegen! Ist schon nervig, auch immer mit dieser blöden Streifen-Dose rumzurennen. Hat ewig gedauert, bis ich eine gescheite, kleine Tasche gefunden hab, wo nun FB, Streifen, Piekser, Ersatzbatterie und Ampulle (und Augentropfen und Traubenzucker :pupillen: 8| ) mitreisen kann. Die mitgelieferte von Accu Chek kann man unter Ulk verbuchen. :cursing:

  • Ich hab gelesen - ich glaub sogar hier im Forum- dass im Insulin nach 7 Tagen "Aufbewahrung" in einer Kunststoffampulle Partikel davon im Insulin nachweisbar sind. Das hat mich geärgert, weil bei mir so eine 315-Einheiten-Ampulle schon mal 10 Tage gereicht hat und ich das nicht wusste. Manche befüllen (oder haben) sie dann gar nicht komplett, damit man nicht über diese 7 Tage kommt.
    Aber was soll's. Und nein, für die Schläuche gibt es ja gar keine Alternativen.
    Zu den Kunststoffkanülen konnte ich mich noch nie durchringen. Ich bin ja schon auf Pflaster und alles mögliche allergisch, aber dann auch noch Kunststoff im Gewebe platzieren? Will ich nicht.


    Hallo Miki,
    mach dir mal keine Sorgen wegen dem Kunststoff, wenn der in einem medizinischen Umfeld eingesetzt wird kannst du davon ausgehen dass das Hand und Fuß hat. Nicht umsonst gibt es an meiner TU die Studienrichtung Kunststofftechnik, und bei der Vertiefungsrichtung bzw. Masterstudiengang Medizintechnik ist Kunststofftechnik auch ein Bestandteil.
    Selbst bei einer simplen Kunststoffwasserflasche gibt es dutzende Additive wie Stabilisatoren, Haftvermittler, Antistatika etc. und auch diverse Polymerblends sowie Modifikationen durch den Verabreitungsprozess. Kunststoffe umfassen ein wahnsinnig großes Feld und lassen sich für nahezu jeden Einsatzzweck sicher verwenden.

  • Wenn das mal alles auch eingesetzt wird ....

    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.