Gesunkener Insulinbedarf - Pumpe

  • Hallo zusammen, ich trage seit Montag meine Pumpe.




    Das Basal war vorher 6 IE frühmorgens, 6 IE Nachmittags und mittlerweile 10 IE spätabends.


    Jetzt mit der Pumpe haben wir meine Basalrate so programmiert dass ich insegesamt 11,55 EInheiten bekomme.



    Auch die BE Faktoren sind schon sehr gesunken.


    Ist das normal?


    Finde das ja nicht schlecht. Aber das es sofort so drastisch funktioniert! Klasse!



    Wie sind da eure Erfahrungen? Ist das jetzt bei mir nur Anfängerglück oder bleibt das wohl so?

  • Das finde ich ja sehr spannend! ...hab ich noch ein Argument mehr, warum ich auch eine will.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • es waren bei mir auch Basal -25%.


    Die Bolus- Faktoren sind geblieben.

    Alle angenehmen Dinge des Lebens sind entweder illegal, unmoralisch, teuer oder machen dick!

  • Hallo Zusammen,


    ich trage jetzt seit 4 Wochen meine Pumpe und muss sagen das sich am Insulinverbrauch kaum was geändert hat.
    Nur das meine Werte jetzt morgen wesentlich besser sind und mir nicht mehr den Tag versauen. Meine Basalrate ist so angepasst das ich morgens besser rauskomme.
    Somit brauche ich nicht mehr soviel Insulin zur Korrekturam morgen.
    Eine Frage noch, wieviele Teststreifen bekommst du pro Quartal!


    Liebe Grüße

  • Bei mir war es genau umgekehrt.
    Als ich vor 1,5 Jahren die Pumpe bekommen habe, musste ich mein Basal von 18 I.E. auf jetzt ca. 23 I.E erhöhen.
    Ist aber,glaube ich, eher untypisch.

  • Hallo,


    ja, ich habe die gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht.
    Obwohl ich nicht weiß, was du für ein basales Insulin verwendet hast, so habe ich auch nur noch rund 50% der vorherigen Menge Basalinsulin gebraucht.
    Dass das Bolusinsulin durch die optimale Basal-Anpassung berechenbarer wirkt, ist logischerweise eine deutliche Verbesserung insgesamt, weil ein Bolus soll nur noch die Nahrung insulineren.
    Der Bolus soll bei optimaler Basalversorgung, durch die Pumpe, keine Basal-Lücken mehr ausgleichen, sodass sicherlich auch für die Nahrung weniger Bolus-Verbrauch entsteht.


    Ich (würde) vermuten, dass du ein konventionelles Basalinsulin (NPH) vorher verwendet hast, weil die Einspahrung so hoch liegt.
    Bei den modernen Insulinen ist der Einsparfaktor schwierig zu beurteilen, denn komischerweise ist oder scheint das Levemir wesentlich höher konzentriert zu sein, als z.B. das Lantus.
    Wenn man in der medizinischen Literatur liest, soll bzw. ist das Levemir- dreimal höher Konzentriert als das Lantus- und das NPH-Insulin (aber die Berichte sind immer auf englisch und in Fachvokabular, sodass mir Fehlinterpretationen unterliegen können: "Due to the higher molar dose and binding to albumin,
    insulin detemir (1 unit 24nmol/l) is associated with
    higher serum concentrations than NPH insulin (1IU 6nmol/l) and insulin glargine (1IU 6nmol/l).")


    Aber wie auch immer, nutze und erfreue dich an den neuen Möglichkeiten und ja, auch ich habe nach dem Setzen des ersten Katheters gemerkt, wie murksig meine Insulintherapie mit dem Pen war, obwohl der HbA1 und HbA1c meist gut bis extrem gut waren.


    Mit Gruß


  • Wenn man in der medizinischen Literatur liest, soll bzw. ist das Levemir- dreimal höher Konzentriert als das Lantus- und das NPH-Insulin (aber die Berichte sind immer auf englisch und in Fachvokabular, sodass mir Fehlinterpretationen unterliegen können: "Due to the higher molar dose and binding to albumin,
    insulin detemir (1 unit 24nmol/l) is associated with
    higher serum concentrations than NPH insulin (1IU 6nmol/l) and insulin glargine (1IU 6nmol/l).")


    Soweit ich das verstehe und auch woanders gelesen hatte, geht es da um den Unterschied, wie diese beiden Langzeitinsuline Ihre "Langzeit" bekommen. Die einen machen das so, daß das Insulin länger im Einstichs-Reservoir bleibt und Levemir macht es u.a. so, daß es länger mit dem Albuim inaktiv im Blut rumschwimmt. Daher ist dann wohl die Konzentration dieses noch inaktiven Insulins im Blut höher als bei anderen Mechanismen.


    aus https://de.wikipedia.org/wiki/Insulinpräparat


    Zitat

    Insulin glargin ist ein Humaninsulin-Analogon mit einer geringen Löslichkeit im neutralen pH-Bereich. Im sauren pH-Bereich der Injektionslösung (pH 4) ist es vollständig löslich. Nach der Injektion in das Subkutangewebe wird die saure Lösung neutralisiert, was zu einer Bildung von Mikropräzipitaten führt, aus denen konstant geringe Mengen von Insulin glargin freigesetzt werden.


    Die verlängerte Wirkung von Insulin detemir wird durch die starke Selbstassoziation von Insulindetemir-Molekülen an der Injektionsstelle und die Albuminbindung über die Fettsäure-Seitenkette vermittelt.


    bzw: http://www.pharmazeutische-zei…dex.php?id=pharm3_11_2005



    Zitat

    Die Retardierung kommt durch die starke Assoziation von Insulin-detemir-Molekülen an der Injektionsstelle und eine Bindung an Albumine über die Fettsäure-Seitenkette zustande. Die Kombination dieser Verzögerungsmechanismen bewirkt, verglichen mit NPH-Insulin, eine besser reproduzierbare Resorption und ein besser reproduzierbares Wirkprofil.


    Die maximale Serumkonzentration wird innerhalb von 6 bis 8 Stunden nach subkutaner Injektion erreicht. Die Wirkdauer beträgt abhängig von der Dosis bis zu 24 Stunden, so dass die Anwendung einmal oder zweimal täglich erfolgen kann. Bei zweimaliger Gabe pro Tag wird nach zwei bis drei Injektionen das Steady-state erreicht. Es wurden keine klinisch relevanten, geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den pharmakokinetischen Eigenschaften festgestellt. Die Bioverfügbarkeit beträgt nach subkutaner Injektion etwa 60 Prozent. Das relativ kleine scheinbare Verteilungsvolumen von ungefähr 0,1 l/kg weist darauf hin, dass sich ein hoher Anteil von Insulin detemir im Blutkreislauf befindet.

  • Hallo,


    ich habe seit dem 09.09.15 ein Pumpe. Meine Basalrat beträgt dadurch zur Zeit noch 15,2 Einheiten.
    Früher habe ich dagegen 37 Einheiten Levemir täglich gebraucht.
    Ist schon heftig.... ich weiß.
    Meine BE Faktor hat sich nur mittags und abends erhöht, morgens ist alles so geblieben.

  • Soweit ich das verstehe und auch woanders gelesen hatte, geht es da um den Unterschied, wie diese beiden Langzeitinsuline Ihre "Langzeit" bekommen. Die einen machen das so, daß das Insulin länger im Einstichs-Reservoir bleibt und Levemir macht es u.a. so, daß es länger mit dem Albuim inaktiv im Blut rumschwimmt. Daher ist dann wohl die Konzentration dieses noch inaktiven Insulins im Blut höher als bei anderen Mechanismen.


    ...

    Hallo,
    danke für deinen Hinweis, dennoch hadere ich an dieser Interpretation, welche ich natürlich auch angestellt hatte.
    Leider ist in den Zeilen, die ich eingfügt habe, die Wortwahl nicht unbedingt zweifelsfrei.


    Wenn vor der schwimmenden Insulinmenge nicht nur Serum, sondern Blutserum stehen würde, wären die Zeilen zweifelsfrei.
    Nur komisch ist in diesem Zusammenhang, dass das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit den Zusammenhang mit Insulin-Albumin-Bindung und der nachgewiesen relativ konstant verzögerten Insulin-Wirkung komplett ignoriert.
    Sodass sogar einem neuen verbesserten Langzeitinsulin, das auch eine derartige Bindung beinhaltet, ein Mehrwert vorenthalten wird.
    Aber jedes Langzeitinsulin ist nur ein schlechterer Kompromiss zu einer gepumpten Basalrate und diese hat viele meiner Hypoprobleme sofort beseitigt.


    Mit Gruß