Diagnose und Behandlung??

  • Hallo zusammen,



    ich bin neu hier und quäle mich Fragen herum, bei denen ich
    hoffe, von Euch Ideen, Ratschläge oder Erfahrungsberichte zu bekommen. Um meine
    Situation klarer zu beschreiben muss ich allerdings etwas ausführlicher werden.



    Ich bin 35 Jahre alt und habe 2 Kinder. Während meiner ersten Schwangerschaft vor 4
    Jahren würde ein GDM festgestellt, die letzten 3 Monate war ich
    insulinpflichtig. Zwischen den Schwangerschaften war ich den Diabetes los. In
    der letzten Schwangerschaft (Baby ist jetzt 9 Monate alt) war ich bereits ab
    der 13. Woche insulinpflichtig, mittlere Dosis, nachts auch mit Basal. Danach
    stellte ich weiter erhöhte Werte (bis 190) eine Stunde nach dem Essen fest.
    Mein Arzt nahm das aber erst mal nicht so ernst. Im ersten OGTT nach 3 Monaten
    erzielte ich auch, zu meiner völligen Überraschung, ganz normale Werte, was im
    völligen Gegensatz zu den gemessenen Werten zu Hause stand. Es wurde aber ein
    sehr deutlich unter der Norm liegender C-Peptid-Wert nüchtern gemessen, Hba1C
    5,4%. Also bestand ich auf Wiederholung. Nach 6 Wochen wurde der OGTT
    wiederholt, mit 261 nach 1h und 198 nach 2h. Der C-Peptid-Wert war nüchtern
    wieder deutlich erniedrigt, nach 2 h aber ganz normal. Insulin scheint also da
    zu sein, jedoch nicht rechtzeitig zu wirken. Mein Diabetologe gab mir wieder
    den Weg frei für Insulin, machte aber einen MODY-Test mit mir. Ergebnis: Es
    konnte kein Mody festgestellt werden mit dem Zusatz, dass 11% der Mody-Pat.
    nicht über den Gentest entdeckt werden können. Ach ja, es wurden alle
    Antikörper untersucht, keines wurde festgestellt. Nun stehe ich also im
    Niemandsland, der Diabetologe weiß auch nicht, wie wir das Ding jetzt nennen sollen, was für mich selbst eigentlich nicht so wichtig ist, vor allem
    wegen der Kinder würde ich aber schon gerne wissen, was es ist. Und auch wegen der
    Behandlung. Mein Diabetologe findet es in Ordnung, wenn ich mit Insulin
    weitermache (womit ich sehr gut zurecht komme, Hba1C aktuell ist 5,3%),
    allerdings spricht er immer wieder an, wir könnten auch mal einen Versuch mit
    Medis machen. Dabei würden sowohl Sulfonyllharnstoffe, als auch Metformin oder
    ähnliches zur Debatte stehen. Nun habe ich einiges darüber gelesen, was diese
    Medis für die Bauchspeichelsdrüse bedeuten und dass ich damit meinen
    Ausgangszustand auf Dauer verschlechtern würde (gerade wenn es ein langsamer LADA wäre). Gibt es hier jemanden, der
    ähnliches erlebt hat?


    Liebe Grüße, Schokibel

    Einmal editiert, zuletzt von schokibel ()

  • Hi, also von sowas hab ich auch nicht viel Ahnung. Ich schreib hier nur damit deine Aufmerksamkeit größer wird und sich bald einer meldet der dir vielleicht helfen kann.


    Trotzdem alles Gute ;)

    Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich habe es aber auch nicht eilig... Stephen Hawking

  • Hallo,ich habe Ähnliches erlebt und 3 Jahre mit Medis überbrückt,was rückblickend sicher falsch war.Aber ich hatte einige Berührungsängste was das spritzen angeht und war somit leicht von Medis zu überzeugen,meine damalige Ärztin ging auch lieber den Weg des geringsten Wiederstands.
    Mein Hba1c verschlechterte sich nach und nach,die Nebenwirkungen wurden immer schlimmer( Durchfall ,Herzrasen usw)durch Zufall kam ich zu einer Ärtztin die den Lada feststellte.Seit dem spritze ich nur noch und es geht mir so gut wie lange nicht mehr.
    Hätte ich gleich Insulin genommen ,währ die BSD geschont(Rest Aktivität ist ja noch)
    und die üblen Nebenwirkungen braucht auch keiner

    La vie est belle :cat:

  • Bin ebenfalls ein LADA, aber (leider) ohne Vorwarnung wie bei dir. Viele LADA haben angeblich einen GAD65 Antikörper nachweisbar, sogar vor Diagnose. Bei mir war der GAD65 Antikörper massiv erhöht...Deine BZ-Werte sind jedenfalls auffällig und nicht ok.


    Ohne Arzt zu sein: Sulfonylharnstoff ist bei LADA ziemlich bescheuert und "tritt" auf einem am Boden liegenden Organ rum. Metformin kann man sinnvoller versuchen. Meine Meinung, kein Anspruch auf Richtigkeit. Eine kohlehydratarme Ernährung ist sicherlich die beste Schonung - aber eben nur verzögernd wirkend sofern es tatsächlich LADA wäre. Habe nach der Diagnose eine "fette" Restaktivität gehabt, über ein Jahr nur LOGI / LCHF gemacht und es hat den vollständigen Tod meiner Betazellen vermutlich nur verzögert. Aber es ist immer ein Versuch wert, das "unausweichliche" wird halt nach hinten geschoben. Immerhin etwas.


    Hab übrigens ebenfalls einen Hb1 von 5.3% (noch).

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich bin auch ein Typ III, wobei nicht klar ist, ob MODI oder LADA, und werde vom Diabetologen wie ein Typ I geführt.


    Metformin wurde bei mir im Rahmen einer stationären Schulung ausprobiert, mit dem Ergebnis, daß es keinen merk-
    lichen Einfluß auf den BZ oder Insulinbedarf hat, woraufhin das Medikament in Rücksprache mit dem Diabetologen
    wieder abgesetzt wurde.


    Daß ich nach der Diabetesdiagnose zugenommen habe, liegt eher daran, daß ich zuvor durch Streß und womöglich
    wegen der Krankheit knapp untergewichtig war und danach die Lebensführung geändert wurde. Dem Insulin, das
    angeblich appetitfördernd sei, gebe ich da keine Schuld.
    Mag sein, daß mancher Diabetiker einfach mehr futtert, weil er jetzt die Kohlehydrate einfach wegspritzen kann?
    Wobei Insulin durchaus Einfluß auf die Fettzellen haben kann/soll ...

  • Vielen lieben Dank für die Antworten!
    Da ich selbst davon ausgehe, dass ich eine ganz frühe LADA bin und mit dem Insulin jetzt schon seit insgesamt knapp 2 Jahren sehr gut zurecht komme, werde ich wohl dabei bleiben. Ich habe einfach kein gutes Gefühl bei diesen Medikamenten.
    Ich habe bislang übrigens überhaupt nicht die Erfahrung gemacht, durch Insulin zuzunehmen (ok, in der Schwangerschaft schon, da hatte es aber andere Gründe ;) ). Würde ich mich täglich mehrmals in eine Hypo spritzen und wüsste ich nicht, was ich zu mir nehmen muss, um wieder einen normalen Wert zu erreichen, könnte das vielleicht schon passieren. Bei mir läuft aber alles so berechenbar, dass das quasi gar nicht vorkommt. Wird sich das wohl verändern? Ich lese ja immer so viel in diesem Forum und bekomme mit, dass es oft gar nicht so berechenbar und rund läuft.

  • Ich bin jetzt "auf Insulin" seit rund 2 Jahren. Es wurde nach und nach mehr. Mein Gewicht habe ich gehalten. Jedes Jahr im Herbst zum Winter hin werde ich 2 kg mehr. Das müssen die urzeitlichen Gene sein, denn zum Frühling werde ich sie locker wieder los. Kann also nix mit dem Insulin zu tun haben, weil das auch schon vor Insulinzeiten so war.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Thema "Gewicht": Vor der Diagnose zwischen dem 30sten und 43sten Geburtstag: Jedes Jahr statistisch ein Kilo drauf. Vor der Diagnose: BMI 24, trotzdem nicht wirklich dick.


    Nach der Diagnose: Ernährung auf Low&Slow Carb umgestellt, seit dem aufgerundet gehalten, real 1 kg abgenommen, BMI 21. Halt kein Süßkram mehr und viel mehr selbst "gekocht" und bewusster gegessen. IMHO nimmt man durch Insulin nicht zu. Wenn man zuvor mangels Insulin eher abgenommen hat und sich weiter den Ranzen vollschlägt, dann legt man allerdings wieder zu. Was aber nicht am Fremdinsulin liegt...

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.