U200 Insulin in der Pumpe

  • Hallo, mich würde mal interessieren, ob einer von euch in der Pumpe U200 Insulin verwendet.
    Für Leute die sehr viel Insulin benötigen wäre das doch eine prima Lösung die Kapazität der Pumpe zu verdoppeln. Viele Hersteller verkleinern zu dem ja auch noch die Reservoirgrößen.
    Ich weiss gar nicht ob es ausser Humalog noch ein anderes in U200 gibt. Wahrscheinlich gibt es das auch nur in Pens.
    Aber was soll dagegen sprechen? Die Schriftgrößen der Pumpen sollten klein genug sein. Man muss halt alle Werte halbieren.


    Was meint ihr! Was spricht dafür, was dagegen?


    Gruss Thomas

  • Dagegen würde für mich nur die Gewohnheit sprechen, man müsste ja komplett Umdenken in seinen Einheiten. Ich hätte da schon Schiss, mit bei einem manuellen Bolus in einer stressigen Situation eine Hypo zu verpassen.


    Ansonsten würde für mich einiges dafür sprechen, auch wenn ich sehr wenig Insulin verbrauche. Dadurch dass sich die Bolusgröße halbiert kommt nur die Hälfte ins Gewebe.


    Interessant ist das für Leute, die kurze Nadeln benutzen. Gibt ja immer die Faustdormel, Bolusgrösse in IE nie länger als die Nadellänge in mm. Für mich bedeutet das ein Maximalbolus von 6 IE. Da komme ich sehr oft drüber.


    Ich habe zwar noch nie mitbekommen, dass sich Insulin an der Nadel wieder heraus gedrückt hätte, aber ein bisschen Bedenken habe ich immer. Besonders abends, wo mein Faktor 1:1 ist, komme ich schnell mal über 10 IE.


    Ich weiss nicht ob es U200 überhaupt schon in Durchstechflaschen gibt, bin mir aber sicher dass es irgendwann für Pumpen genutzt wird.



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  • Würde ich sofort machen, nur wie nen Kwikpen aufziehen? Schon mal einer sowas gemacht?


    LG Heidi

  • Aus Fertigpens kann man schon die Ampulle ausbauen und dann aufziehen. Zumindest mit den U100-Pens ging das schon. Der Pen musste ja nicht dabei überleben.


    Das Problem, das ich eher sehe ist, dass U200 doch deutlich langsamer wirkt als U100. Gerade Leute, die eh schon einen großen Bolus brauchen, werden dann ja erst recht splitten müssen, damit es schneller wirkt. Dann kann man ja gleich nur die BR über die Pumpe geben?


    lg, Adrian

  • wieso sollte das 200 langsamer wirken wie das 100? ist doch das gleiche Insulin nur in einer anderen Dosierung.
    Also ich sehe da nur Vorteile und die gleiche Wirkung. Habe mir jetzt einfach mal 10 Probepens bestellt und kann hoffentlich am Dienstag mein Rezept abholen. Da ich bis jetzt eh Liprolog verwendet habe müsste ein umstieg auf das 200 problemlos möglich sein.

  • damit habe ich mich die vergangenen tage auch beschäftigt. ich möchte im moment sogar u40 insulin ausprobieren. hier und da liest man das es fast genauso schnell wirken soll wie die analoga. das gibt mir doch zu denken....
    es hat wohl damit zu tun wenn man eine größere menge flüssigkeit ins gewebe einspritzt der druck größer ist wodurch es schneller vom körper resorbiert wird.


    für interessierte...
    https://groups.google.com/foru…/I3itSRjZHgk/v4B1nkw_Fx8J
    und hier letzter abschnitt...
    http://www.arznei-telegramm.de/html/1990_07/9007061_01.html


  • Also das stimmt nicht. Das ist einfach weniger Flüssigkeit.


    Wenn das mal so einfach wäre...
    Dummerweise ist vieles im Leben, auch im insulintechisch-chemischen, nicht so monokausal zusammenhängend ...
    Suche mal im Forum nach Hexameren, Dimeren und oder Monomeren.


    Gruß
    Joa


  • Wenn das mal so einfach wäre...
    Dummerweise ist vieles im Leben, auch im insulintechisch-chemischen, nicht so monokausal zusammenhängend ...
    Suche mal im Forum nach Hexameren, Dimeren und oder Monomeren.


    Gruß
    Joa


    ähh, Joa bei dir habe ich manchmal das Gefühl du sprichst ne andere Sprache.


    Was willst du uns sagen??

  • naja er meint das eine höhere insulin konzentration nicht unbedingt schneller aufgenommen wird

  • Von schneller war auch nie die Rede, sondern von gleich.
    Jetzt weiss ich das es verschiedene Strukturen gibt, kann damit aber nix anfangen, weil ich kein Chemiker bin. Vielleicht kann es ja jemand erklären bzw. ist es überhaupt relevant für die Ausgangsfrage?


    Ob die Pumpe jetzt 30IE U100 rein pumpt oder 15IE U200. Vielleicht wirkt es langsamer, aber bis 30 IE abgebaut sind dauert ja auch, oder?

  • Ja, aber warum soll das so sein?
    Hier wird es doch wahre Könner geben, die komplizierte Zusammenhänge einfach erklären können oder?
    Ich finde die Möglichkeiten von unterschiedlicher Insulinkonzentration megaspannend.

    Easy come, easy go.


  • Ob die Pumpe jetzt 30IE U100 rein pumpt oder 15IE U200. Vielleicht wirkt es langsamer, aber bis 30 IE abgebaut sind dauert ja auch, oder?


    Andersherum: 15IE U100 und 30IE U200 haben das gleiche Volumen.
    Damit wird es dann auch irgendwie einleuchtender, dass U200 langsamer abgebaut wird.


    Angenommen, das Insulin wird nur entsprechend des Volumens abgebaut (je größer das Volumen um so stärker der Resorptions-Prozess - ohne das von Joa angesprochene), dann bräuchte man ja schon 30IE U200, damit es prozentual gleich schnell resorbiert wie 15IE U200.


    30IE U100 brauchen ja jetzt auch nicht das doppelte der Zeit wie 15IE U100, sondern nur ca 1,5 bis 1,6 mal die Zeit.


    lg, Adrian


  • Du hast Recht, ich hab mich falsch ausgedrückt. Ich habe die Flüssigkeitsmenge gemeint, und nicht die IE.

  • Mir scheint dem Rat die mal die Forensuche zu bemühen (Stichworte: Hexamer, Dimer, Monomer) wurde wenig Aufmersamkeit zuteil?


    Die Verlangsamung der Resorption durch höhere Konzentration dürfte aber eher ein geringeres Problem sein.
    Das Hauptproblem und No-Go-Faktor für höhere Insulinkonzentrationen ergibt sich aus der größeren Auswirkung der allgegenwärtigen Dosisschwankungen bei CSII. Z.B. eine unbemerkte Gasblase im System, die sich in den Katheterschlauch eingeschlichen hat, hat ein verdoppeltes Insulindefizit zur Folge, was dann natürlich besonders in der nächtlichen Insulinversorgung eine Rolle spielt.


    Ein paar Anregungen zum Thema Konzentration und Dosisgenauigkeit kann man im Thread Pen UND Pumpe möglich?


    Die Auswirkung höherer Insulinkonzentrationen auf die Therapiegenauigkeit sind natürlich umso größer, je geringer der Insulinbedarf ist. Auch bei normal durchschnittlichem Insulinbedarf kommt U200 aus meiner Sicht absolut nicht in Frage.


    Gruß
    Joa

  • Ok in dem Fred geht es um ein Kind mit extrem niedrigen Insulinbedarf von 10IE/Tag. Durch Dosisschwankungen und äussere Umständen wird deswegen dazu geraten das Insulin sogar zu verdünnen. Es wird dadurch schneller Aufgenommen und Abgabe durch die Pumpe funtioniert bei der größeren Durchflussmenge besser bzw. genauer.


    Wenn aber die Tagesdosis 100 oder 150 IE ist. Wie ist denn dann das Problem mit der grossesn Menge an nur einer Katheterstelle zu bewerten? Ist es besser das das U100 schneller aufgenommen wird oder die Flüssigkeitsmenge beim U200 nur halb so gross ist?
    Die Probleme der geringen Durchflussmenge gibt es wohl eher bei beiden nicht, oder? Die Gefahr des Insulinmangels beim 200er bei einer Störung bleibt natürlich.


    Gruss Thomas

  • damit habe ich mich die vergangenen tage auch beschäftigt. ich möchte im moment sogar u40 insulin ausprobieren. hier und da liest man das es fast genauso schnell wirken soll wie die analoga. das gibt mir doch zu denken....
    es hat wohl damit zu tun wenn man eine größere menge flüssigkeit ins gewebe einspritzt der druck größer ist wodurch es schneller vom körper resorbiert wird.


    für interessierte...
    https://groups.google.com/foru…/I3itSRjZHgk/v4B1nkw_Fx8J
    und hier letzter abschnitt...
    http://www.arznei-telegramm.de/html/1990_07/9007061_01.html


    Finde ich spannend.
    Auch meine ich mich zu erinnern, dass bei Kindern auch mit U40 in Pumpe gearbeitet wird.
    Ich bin seinerzeit (lange vor Pumpe) auf U100 gewechselt, um dem SEA zu entkommen, der bei mir doch häufig Unterzuckerungen ausgelöst hat... Es kommt halt öfter mal was dazwischen.