Dexcom Sensor meldet falsche Werte (mit xDrip)

  • Hallo,
    ich nutze seit seit März 2015 die Decxom-Sensoren - seit Juli 2015 im Zusammenspiel mit xDrip. Im Moment trage ich meinen 14. Sensor und mache zum ersten Mal wirklich schlechte Erfahrungen.
    Die Werte, die mir angezeigt werden, liegen zum Teil erheblich weit von den Werten, die ich zum Kalibrieren mit dem Messgerät messe: Ich glaube es gab Abweichungen bis zu 100 mg/dl.
    Gerade bin ich durch ein eindeutiges Hypogefühl aufgewacht: Die Messung ergab einen Wert von 53 mg/dl. Der xDrip zeigte 93 mg/dl mit ganz leicht sinkender Tendenz.
    In den letzten zwei Tagen bin ich etwas entgleist: Werte zwischen 400 und 53 mg/dl. :o(


    Ich trage die Sensoren immer am Bauch - abwechselnd links und rechts. Beim Stechen des aktuellen Sensors ist mir nichts besonderes aufgefallen - ich sehe auch kein Blut und keine Reizung rund um die Einstichstelle.
    Und doch scheint mit dem Teil ja irgendwas nicht zu stimmen. Ich habe ziemlich häufig kalibriert - offensichtlich mit wenig Erfolg. Allerdings sind die Werte so am Schwanken, dass ich auch in Momenten kalibriert habe, in die Werte nicht stabil waren, sondern deutlich gestiegen oder gefallen sind. Ich habe dann bei der Kalibrierung nicht genau die gemessenen Werte eingegeben: Bei steigenden Werten habe ich einen etwas niedrigeren Wert eingegeben, als ich gemessen habe. Bei sinkenden Werten einen höheren.
    War das ein Fehler?
    Kennt ihr so ganz daneben liegende Werte?
    Ich zögere, den Sensor nach nur zwei Tagen aufzugeben...

  • Nein, keine ich so nicht nach so kurzer Laufzeit.
    Klarer Fall für eine Reklamation. Ich würde umgehend bei Nintamed angerufen und die Falschwerte schildern, denn bei einer so geringen Laufzeit ist das alles andere als normal und akzeptabel.

  • Ich hatte den Sonsor bei DiabetikExpress (http://www.diashop.de) gekauft.
    Ein Anruf, ein nettes Telefonat.
    Ergebnis: Ich soll den Sensor zurück schicken und erhalte kostenlosen Ersatz.
    Top Service! Empfehle ich hiermit weiter. ;o)


    Den Lieferanten anzusprechen ist wirklich naheliegend und kam mir doch nicht in den Sinn...
    Danke für den leichten Schlag auf den Hinterkopf.

    Einmal editiert, zuletzt von Minda ()

  • Ich zögere, den Sensor nach nur zwei Tagen aufzugeben...


    Hi,
    am ersten Tag sind die Werte oft nicht so verlässlich, aber ab und zu habe ich auch schon Sensoren gehabt, die über 2 bis 3 Tage solche Abweichungen zeigen. Bisher haben sich alle ab dem 4. Tag "eingeschwungen" und laufen dann oft auch in der zweiten Woche.
    ich hatte auch schon den Fall, dass das Messgerät im Eimer war (gut, war mir runter gefallen). Nachdem ich das gewechselt habe, war der Sensor sofort ok.
    Aber wenn Du ihn jetzt los hast, ist auch alles ok. Ich hasse nur den Aufwand mit wegschicken, Formular ausfüllen etc. Das mache ich nur, wenn der Sensor sich gar nicht starten lässt. (hatte ich leider auch schon 3 mal in 2 Jahren)


    Grüße
    Ikebana

  • Was mich in dem Fall natürlich interessieren würde wäre ein Blick (screenshot) in die Calibration data table.


    Hat der Slope einen Wert mit maxima 2 Nachkommastellen, wie z.B. 1.08; 1; 1.3?


    lg, Adrian

  • Adrian, kannst Du bitte mal slope und intercept erklären...


    Danke schon mal!

  • Hier habe ich Screenshots hinterlegt.
    Der jeweils rechte Screen zeigt die Werte unterhalb der jeweils linken Ansicht.
    Wie zuvor beschrieben: Bei steigenden Werten habe ich einen etwas niedrigeren Wert eingegeben,
    als ich gemessen habe. Bei sinkenden Werten einen höheren.
    Damit bin ich in der Regel dem xDrip "entgegengekommen". Die hier sichtbaren Abweichungen sind also eher kleiner, als die gemessenen Abweichungen waren.


    Ich verstehe die Anzeige nicht wirklich.
    Was sagen dir die Werte?


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/24000355hy.jpg]

  • Danke Minda!


    Die Werte sagen das folgende


    Eingegebener BZ
    Roh-Wert des sensors
    Slope (Steigung der Graden)
    Intercept (Achsenschnitt)


    Die Grade, die du im Graph siehst entspricht der Funktion, die die Roh-Werte auf die angezeigten Werte abbildet.
    Anzeigewert= slope*Rohwert + intercept
    In dem Fall wäre das: 1.04*Rohwert + 14,73 = Anzeigewert.


    War das verständlich, Matthias?


    lg, Adrian

  • Wahrscheinlich ist es gar nicht so gut, wenn man bei einem extremen Außreißer (wie ich bei 381) kalibriert - richtig?
    Kann es sein, dass der eine Wert dann überproportional in die Berechnung der Geraden eingeht?


    Wobei - die Frage kann ich eigentlich gleich selbst beantworten: Beim Kalibrieren soll der Zucker möglichst nicht steigen oder fallen.
    Ich hatte bisher versucht, in so einem Fall im Scheitelpunkt zu kalibieren. Also dann, wenn die Werte gerade wieder zu fallen beginnen.
    War vielleicht ein Fall von "gut gemeint" - aber eben nicht "gut", richtig?

  • Ich beobachte den Kalibrierungsgraph nun schon seit geraumer Zeit, komme aber nicht so ganz hinter das "Geheimnis" wie der Algorithmus genau arbeitet. Ist das irgendwo dokumentiert? Würde mich sehr interessieren.
    Es gibt da einige Phänomene, die ich mir nicht erklären kann. Z.B., dass nach manchen Kalibrierungen die Steigung gleichbleibt und sich lediglich der Schnittpunkt der Achse ändert. Die Linie verläuft dann direkt durch den letzten Kalibrierungspunkt - alle vorangegangenen Werte bleiben scheinbar unberücksichtig. Kurze Zeit später korrigiert sich das wieder von selbst.


    Gibt es vielleicht auch sowas wie eine Plausibilitätsprüfung, wodurch bestimmte Werte (z.B. extreme Ausreißer) verschieden stark gewichtet werden?



    Wahrscheinlich ist es gar nicht so gut, wenn man bei einem extremen Außreißer (wie ich bei 381) kalibriert - richtig?
    Kann es sein, dass der eine Wert dann überproportional in die Berechnung der Geraden eingeht?


    Nach meinem Empfinden halte ich eine Kalibrierung auch bei höheren Werten (wenn man in diesem Fall mal die zunehmende Ungenauigkeit der Messgeräte ausser Acht lässt) für durchaus sinnvoll. Wenn lediglich niedrige Werte (z.B. zwischen 80 und 140) zur Kalibrierung herangezogen werden, kann doch eigentlich keine ausreichend genaue Steigung ermittelt werden. Extreme Werte dürften da eher hilfreich sein.
    Allerdings - wann will man schon mal über einen längeren Zeitraum gleichbleibend hohe Werte haben, um ohne Schwankungen kalibrieren zu können.


    Generell gebe ich die Werte immer erst ca. 10 Minuten nach der Messung ein, um die Verzögerung zu berücksichtigen. Oder wird dies vielleicht schon vom Algorithmus automatisch mit einberechnet? Adrian, weißt du da genaueres drüber?


    Rtox

  • Rtox, genau in diese Plausibilitätsprüfung bist du wahrscheinlich reingerasselt.
    Wenn die errechnete Steigung zu extrem ist, oder gar nicht berechenbar (z,B. zu wenige gültige Kalibrierungseingaben in den letzten 4 Tagen oder sich arg widersprechende Kalibrierungsdaten), dann wird eine übliche Steigung angenommen und nur mehr der Achsenschnitt angepasst.


    Dokumentiert ist das, wie bei vielen OS-Projekten, im Quellcode. ;)


    Der Algorithmus wurde auch lange nicht mehr verändert. Er war gar nicht gedacht, so lange zu bestehen. Da er aber bei den meisten sehr gut funktioniert (bei mir eindeutig besser als der Dexcom-eigene, wenn ich etwas auf die Kalibrierungseingabe-Hygiene achte), ist er so geblieben.


    Es gibt ein Projekt, das angefangen hat, Datenbanken auszuwerten, sodass weitere Kalibrierungs oder gar Berechnungsmethoden (trend und noise könnten ja auch noch für die BG-Schätzung genutzt werden) getestet werden können. Das ist aber ins Stocken geraten und auch die Bewertungskriterien sind noch nichtmals klar definiert.
    Wie wichtig ist die mittlere Abweichung der Schätzung zum BZ-Wert? Wie wichtig ist die maximale Abweichung zum BZ-Wert? Therapierelevant sicherlich die maximale Abweichung... aber können das auch ungewaschene Finger gewesen sein? ...


    Seitdem Stephen nicht mehr am Projekt arbeitet und es nicht mehr eine Führungsperson gibt, ist der Algorithmus dann noch mehr in Stein gemeißelt. Die jetzigen 3 Haupt-Entwickler haben zudem noch ganz andere Anwendungsprofile: Einer verwendet Share - den interessiert der Kalibrierungsalgorithmus für die Selbstbau-xDrips gleich gar nicht. Ich kalibriere überwiegend zwischen 70 und 120, da mir der Bereich am wichtigsten ist (Warnung vor Hypos, ...). Der 3. im Bunde verwendet xDrip für sein Kind und fährt höhere BZ-Werte, sodass die Kalibrierungen im Schnitt bei 170mg/dl oder noch höher liegen.
    Das unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach. Optimierungen, die für den einen Vorteilhaft sind, sind dann für den anderen von Nachteil... also bleibt alles wie es ist und das ist meistens eh schon recht gut.
    Andere Baustellen gibt an denen man weiterarbeiten kann gibt es ja eh mehr als genug.


    Probleme habe ich bei recht niedrigem slope von unter 0.85. Wenn er da drunter liegt springt er gleich auf 1.08 nach "Plausibilitätsprüfung". Ich habe das für mich dann so im Quellcode eingestellt, dass er dann auf 0.85 als unteren Grenzwert springt.


    Auch habe ich Probleme mit meinem Accu-Chek mobile. Es scheint hohe Werte überzurepräsentieren (auch bei Gegenmessung mit anderen Geräten). Das führt dazu, dass Kalibrierung mit niedrigen Werten eher einen niedrigen slope und Kalibrierung mit höheren Werten einen eher hohen slope zum Ergebnis haben (jeweils schon arg an der Grenze, dass ich in die Plausibilitätsprüfung oben/unten rassle). Gemischte Werte führen dann manchmal zu argen Sprüngen.
    Das hatte ich mit dem Mobile aber auch schon zusammen mit dem Dexcom-Receiver.
    Mein Accu-Chek Performa (entspricht quasi dem Aviva) und meine OneTouch UltraEasys (entspricht dem UltraMini) sind da wahrscheinlich linearer und führen zu besseren Ergebnissen sowohl beim xDrip als auch beim Dexcom G4.


    lg, Adrian


  • Generell gebe ich die Werte immer erst ca. 10 Minuten nach der Messung ein, um die Verzögerung zu berücksichtigen. Oder wird dies vielleicht schon vom Algorithmus automatisch mit einberechnet?


    Das würde ich gerne mit einem beherzten Jain beantworten.
    Wenn man den BZ-Wert eingibt, dann rechnet er aus den letzen Sensor-Werten schon "bis jetzt" (Kalibrierungseingabe ist ja nach dem letzten Sensor-Wert) in die Zukunft. Das macht er in dem er den letzten Sensor-Wert, den Abfall/Anstieg und die Beschleunigung betrachtet. Die Zeit wäre sogar parametrierbar, sodass aus dem "bis jetzt" ein "in 10 Minuten" wird.


    Das bringt aber alles nichts, denn wenn der nächste Sensor-Wert NACH der BZ-Eingabe reinkommt, dann verändert er die ganze Kalibrierung eh wieder und die Grade wird neu berechnet. Als Sensor-Wert zur Zeit der BZ-Eingabe wird dann ein zeitlich interpolierter Wert zwischen dem Sensor-Wert vor und dem nach der BZ-Eingabe gewählt.


    Eine leicht verzögerte Eingabe mag also durchaus Sinnvoll sein.
    Eine fixe Verzögerung annehmen, darf man jedoch meiner Meinung nach nicht.
    Genau das ist eine der großen Schwachstellen von xDrip, dass mit ungefilterten Sensordaten gearbeitet wird: Kalibrierungen sollten wirklich auf stabilen Werten durchgeführt werden. Dafür hat man den Vorteil, dass ein gut kalibriertes System dann einfach viel schneller reagiert.


    lg, Adrian

  • Danke für die Ausführungen, Adrian. Das erklärt so einiges.
    Die Ansprüche der verschiedenen Anwendungsprofile hatte ich nicht berücksichtigt, leuchten aber ein.


    Wenn ich mal mein persönliches Anwendungsprofil betrachte, dürfte es deinem ähnlich sein. Ich wünsche mir verlässliche Werte zur Hypowarnung und bis etwa 170mg/dl. Alles darüber interessiert mich mittlerweile weniger, da ich dank des CGM ohnehin selten deutlich über 200 komme.
    Aber dazu benötigt man auch ein geeignetes Messgerät.


    Auch habe ich Probleme mit meinem Accu-Chek mobile. Es scheint hohe Werte überzurepräsentieren (auch bei Gegenmessung mit anderen Geräten). Das führt dazu, dass Kalibrierung mit niedrigen Werten eher einen niedrigen slope und Kalibrierung mit höheren Werten einen eher hohen slope zum Ergebnis haben (jeweils schon arg an der Grenze, dass ich in die Plausibilitätsprüfung oben/unten rassle). Gemischte Werte führen dann manchmal zu argen Sprüngen.


    Ganz allgemein gesprochen: Man könnte doch sagen, dass die xDrip Kalibrierungs"kurve" quasi die Kennlienie des Messgeräts abbildet mit dem kalibriert wird. Wenn die Kennlinie des Messgeräts nun aber nicht linear ist (nehme ich mal an), der Kalibrierungsgraph bei xDrip aber nur eine Grade ist, muss es doch zwangsläufig zu Konflikten kommen (sich ändernde Steigungen bei zunehmend höheren Werten). Ist das nicht ein eingrundsätzliches Problem? Oder seh ich das falsch? Oder ist das vernachlässigbar?


    Und wenn ich hier was von "parabolic rates" lese, heißt das aber noch nicht, dass eine solche Methode auch bereits angewendet wird, oder? Vielleicht hat es aber auch gar nichts mit der Kalibrierungskurve zu tun. Ich lese den Code nur als Nicht-Programmierer und Rudimentär-Mathematiker...


    Bei einer guten Kalibrierung vertraue ich den xDrip Werten mittlerweile eher, als den Einzelwerten des Messgeräts, da die Kalibrierungskurve nach genügend Werten passende Mittelwerte zeigt.
    Da ich eine gute Kalibrierung des xDrip für essentiell wichtig halte, habe ich nun vor einigen Wochen meine Messgeräte (müssen klein sein und brauchen keine "tollen" features) ausgetauscht. Bis dahin hatte ich mehrere Stada GlucoResult ToGo, bei denen ich festgestellt habe, dass die Werte zu sehr streuen. Dies blieb zwar noch so gerade im Rahmen der Toleranz, ich fand es auf Dauer aber zu extrem (165/203 bei zwei Messungen hintereinander) und hatte das Gefühl, dass es die Kalibrierung des xDrip durcheinanderbringt. Da muss es doch auch Geräte geben, die den Toleranzbereich nicht regelmäßig voll ausreizen.
    Ich teste gegenwärtig das Accu-Chek Aviva Nano, bin mit diesem aber auch nicht zufrieden. Im Vergleich zum Stada zeigt das Aviva niedrigere Werte an. Ich empfinde das persönlich als ein Schönrechnen, was ich so gar nicht mag. Unter xDrip führt das dann zu unerträglich vielen Low alerts, bei denen ich noch keinerlei Hyposymptome verspüre. Das geht gar nicht. Im Moment tendiere ich dazu, wieder auf das Stada zurückzugreifen und stattdessen mit der starken Steuung zu kämpfen.
    Kann vielleicht jemand ein geeignetes Gerät empfehlen?


    Gemessen an meinen Ansprüchen zur hohen Genauigkeit im Bereich niedriger bis mittlerer werte, sollte ich es also tunlichst vermeiden, mit Werten oberhalb von 170 zu kalibrieren. Alles was darüber liegt, ist dann halt unzuverlässig, aber vertretbar, da ich eh keinen großen Wert drauf lege. Solche Einschränkungen müssen einem dann nur bewußt sein, wenn man seinen Fokus gezielt setzt.


    Rtox


  • Ganz allgemein gesprochen: Man könnte doch sagen, dass die xDrip Kalibrierungs"kurve" quasi die Kennlienie des Messgeräts abbildet mit dem kalibriert wird. Wenn die Kennlinie des Messgeräts nun aber nicht linear ist (nehme ich mal an), der Kalibrierungsgraph bei xDrip aber nur eine Grade ist, muss es doch zwangsläufig zu Konflikten kommen (sich ändernde Steigungen bei zunehmend höheren Werten). Ist das nicht ein eingrundsätzliches Problem? Oder seh ich das falsch? Oder ist das vernachlässigbar?


    Ja. Wobei es zwischen 40 und 400 mg/dl eigentlich noch recht linear zugehen sollten. Sollte. Welche Seite jetzt nicht stimmt ist mir eigentlich auch egal. Es muss zusammenpassen. Ich merke nur, dass das CGM mit machnen Messgeräten besser zusammenarbeitet, als mit anderen. Rein praktisch heißt das für mich, dass ich dann die wähle.



    Zitat


    Und wenn ich hier was von "parabolic rates" lese, heißt das aber noch nicht, dass eine solche Methode auch bereits angewendet wird, oder? Vielleicht hat es aber auch gar nichts mit der Kalibrierungskurve zu tun. Ich lese den Code nur als Nicht-Programmierer und Rudimentär-Mathematiker...


    Das ist genau die Stelle, die aus den letzten raw-Werten den aktuellen abschätzt. Abfall/Anstieg und "Beschleunigung" ergeben dann so, äh, wie war das nochmal, Schulzeit?... ich glaube das war ein Teil einer Parabelkurve ;) Das wird nur für den kurzen Blick in die Zukunft verwendet, bis nach einer Kalibrierung ein neuer Sensor-Wert da ist. Der Kalibrierungsalgorithmus selber ist pure Gewichtete Lineare Regression.

    Zitat


    Ich teste gegenwärtig das Accu-Chek Aviva Nano, bin mit diesem aber auch nicht zufrieden. Im Vergleich zum Stada zeigt das Aviva niedrigere Werte an. Ich empfinde das persönlich als ein Schönrechnen, was ich so gar nicht mag. Unter xDrip führt das dann zu unerträglich vielen Low alerts, bei denen ich noch keinerlei Hyposymptome verspüre. Das geht gar nicht. Im Moment tendiere ich dazu, wieder auf das Stada zurückzugreifen und stattdessen mit der starken Steuung zu kämpfen.
    Kann vielleicht jemand ein geeignetes Gerät empfehlen?


    Ich bin mit dem Nano sehr zufrieden. Die Präzision (niedrige Streubreite) ist so gut wie ich es bisher noch nicht erlebt habe. Im Vergleich zu meinen anderen Messgeräten kann ich schon merken, dass es "plasmakalibriert" ist, also höher misst. Zum Stada-Gerät habe ich aber keinen Vergleich. Ich habe gerade eines geschenkt bekommen und werde im neuen Jahr dann die 10 Teststreifen mal gegenmessen.
    Vielleicht könntest du ja ein anderes Nano bekommen und mal schauen, ob deines einfach ein Montagsmodell mit zu viel Widerstand in einem Kontakt ist? (Oder es war gar das Stada-Gerät, dass falsch zu hoch gemessen hat ;) )


    lg, Adrian

  • Adrian,soweit ich das verstehe sollte da mit der linearen Kennlinie tatsächlich so sein. Wie groß der lineare Bereich beim G4 ist weiss ich allerdings nicht, wer macht schon Laborexperimente mit so einem teuren Sensor.
    Das mit dem Widerstand beim Nano habe ich nicht so ganz verstanden, kannst du das ein bisschen erläutern?


    Danke
    C-Ville

  • Adrian,soweit ich das verstehe sollte da mit der linearen Kennlinie tatsächlich so sein. Wie groß der lineare Bereich beim G4 ist weiss ich allerdings nicht, wer macht schon Laborexperimente mit so einem teuren Sensor.


    Ich glaube es war pierre, der die mal versucht hat durchzutesten. In seinem blog finde ich das jedoch leider auf die Schnelle nicht.
    Egal ob es jetzt drinnen ist oder nicht, es lohn sich ihn zu lesen: http://type1tennis.blogspot.be/search/label/Dexcom%20G4

    Zitat


    Das mit dem Widerstand beim Nano habe ich nicht so ganz verstanden, kannst du das ein bisschen erläutern?


    Schlechte Kontakte können Messgeräte falsch messen lassen.
    Ich hatte mal ein OTUS, das plötzlich deutlich zu wenig gemessen hat. Mir wurde dann ein neues von J&J zugeschickt und das funktionierte dann super.


    lg, Adrian

  • Probleme habe ich bei recht niedrigem slope von unter 0.85. Wenn er da drunter liegt springt er gleich auf 1.08 nach "Plausibilitätsprüfung". Ich habe das für mich dann so im Quellcode eingestellt, dass er dann auf 0.85 als unteren Grenzwert springt.

    Bist du so nett und sagst mir, wo genau ich das ändern kann? Ich glaube, das würde mir auch weiterhelfen.


    Die ständigen Sprünge auf 1,08 (und den daraus resultierenden intercepts) machen mich wahnsinnig. Damit kann ich die Werte der ersten 30 Stunden komplett vergessen. Mit dem Aviva kalibriert, pendelt sich die Kurve meist bei etwa 0,9/-30 ein.




    Links: die ersten 24 Std. Rechts: nach 40 Std. auf der "Zielgeraden".



    Vielleicht könntest du ja ein anderes Nano bekommen und mal schauen, ob deines einfach ein Montagsmodell mit zu viel Widerstand in einem Kontakt ist? (Oder es war gar das Stada-Gerät, dass falsch zu hoch gemessen hat ;) )

    Sowohl vom Aviva als auch vom Stada hab ich jeweils drei Stück, von denen keins aus der Reihe fällt. Bei allen Geräten zeigt das Aviva im unteren Bereich niedrigere Werte an, als das Stada.
    Vielleicht muss ich ja meine Hypowahrnehmung neu kalibrieren, und das dürfte schwierig werden. Ich glaube aber, dass ich da noch ganz gut geeicht bin.



    Ich bin mit dem Nano sehr zufrieden. Die Präzision (niedrige Streubreite) ist so gut wie ich es bisher noch nicht erlebt habe.

    Ja, das hat mich auch positiv überrascht. Wenn ich jetzt noch die Kalibrierungshürde nehmen und mich irgendwie mit den übermäßigen low alerts arrangieren kann, würde ich auch gern bei dem Gerät bleiben.


    Rtox

  • Hey, Rtox, das Bild ist super. Darf ich das an anderer Stelle (issue oder pr auf Github) als Beispliel für einen niedrigen Slope verwenden?


    Ändern kannst du das im Quellcode an folgenden Stellen:


    1. "Rufe die Ausnahmebehandlung auf, wenn es in den letzten 4 Tagen nur 2 Kalibrierungen gab und der slope unter 0.95 liegt oder wenn er generell unter 0.85 liegt":
    https://github.com/StephenBlac…els/Calibration.java#L434


    2. Hier wird in der Ausnahmebehandlung der Wert auf das Maximum einer lustigen Formel und 1.08 gesetzt (bei 3 Kalibrierungen oder mehr):
    https://github.com/StephenBlac…els/Calibration.java#L464


    Ich habe mir den Wert in 2. auf 0.95 gesetzt. Das kommt für mich besser hin.
    Eine Anmerkung noch dazu: in den ersten 10 Stunden ist die "lustige Formel" noch größer als 1.08 und für 0.95 braucht es noch länger -> daher hatte ich einfach die "lustige Formel" auch ersetzt; bzw die "1.1" und den Faktor verändert.


    Meist pendle ich mich aber bei knapp über 1 ein, also passt das dann doch ganz gut so wie es ist.


    Ich verwende mittlerweile auch die "europäischen" Teststreifen für das performa Nano und kann auch bestätigen, dass es mit dem hiesigen Code-Chip tendenziell niedriger misst. Wenn andere Messgeräte (die Firma Bayer hat mir auch gerade 110 Tests zum Vergleichen zugeschickt) ca 10% bis 12% darüber messen, dann passt es eh ganz gut.


    Generell habe ich mir angewöhnt, den Sensor 24 Stunden vor dem Aktivieren zu setzen (mit Dimmy-Transmitter). Vielleicht waren mir die Start-Schwierigkeiten daher auch noch nicht so aufgefallen.

  • Soweit ich weiss, sind bei Teststreifen für Werte unter 100 mg/dl Abweichungen von etwa 15 mg/dl erlaubt, oberhalb von 100 ca. 15%.
    Das erklärt die Streuung bei grösseren Werten.


    Kann auch sein, dass die Grenze nicht genau bei 100 liegt, aber so in etwa müsste das sein.


    Grüsse

  • Ich bin nie davon ausgegangen, dass das Dexcom labor-genaue Werte liefert. Sollte man bei seinen BZ Messgeräten ja auch nicht denken.
    Ich sehe das Ganze als "Strasse", in deren Mitte ich gern "fahren" möchte, so gaaaanz genau...wäre schön, aber wo ist der Unterschied? Zu tief: Insulin reduzieren/ stoppen + essen, zu hoch: Insulin dazu, bewegen, merken, weniger essen :whistling: , evtl. Krankheit im Anflug oder schon/noch da: abwarten, tapfer bleiben :pupillen: . Die Kommastellen (bei mmol) und auch mal 1mmol Abweichung, weiter "oben" auch mal mehr, wo ist da der Unterschied?
    Nach 2 Wochen krank, weit neben der "Strasse" bin ich aber auch geläutert, während ich beim 1. Sensor viel zu pissig war.