Diabetesmedikament (Typ2) als Krebsrisiko

  • "Verdacht auf........." Naja. :rolleyes:


    So vieles steht im Verdacht, Krebs auszulösen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • richtig gruselig finde ich, dass das Mittel, oder auch andere, trotzdem wieder auf den Markt kommen könnten. Also konkret, dass ein Verdacht nicht ausreichend ist, um Menschen davor zu schützen, weil... z.B. der Profit wichtiger ist.

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Ich bin verdammt froh, dass man sich in unserem Gesundheitswesen in der Regel nicht auf einen Verdacht verlässt, sondern auf handfeste Evidenz.


    Und wenn jedes Medikament, das irgendeine Nebenwirkung hat, vom Markt genommen werden würde, dann wären wir alle schon längst nicht mehr am Leben. (Ich spare mir das Paracelsus-Zitat).


    Letztlich weiß auch keiner genau, wie kanzerogen die ganzen Analog-Insuline sind, die wir uns täglich mehrmals in den Körper ballern. Ich denke man wird wohl sogar davon ausgehen müssen, dass jegliche Insulintherapie das allgemeine Krebsrisiko erhöht. Schließlich fließt jeden Tag ein wachstumsförderndes Hormon durch unseren Blutkreislauf, in viel höherer Konzentration als bei einem Nicht-Diabetiker. Findest du, man sollte die Menschen deswegen vor Insulin schützen?

    Hallo Wurstkuchen,
    "handfeste Evidenz" klingt gut. Als Soziologin wundere ich mich allerdings häufiger z.B. über die Größe einer Testgruppe, genauer über die geringe Teilnehmerzahl, und über die selektive Auswahl der Probanden. Die Ergebnisse sind oft genug nicht repräsentativ. Gerade bei den teuren Medikamenten, spielt auch der Kostenfaktor eine unübersehbare Rolle dabei, wie lange ein Medikament gegeben werden soll. Und da entscheidet z.B. die Auswahl der Probanden ganz klar darüber mit, ob z.B. 12 Wochen ausreichend sind oder erst 24 Woche. ...
    Oder Contagan z.B., ja, da hätte ich gerne gehabt, dass das Medikament frühzeitiger vom Markt genommen worden wäre.


    Es geht darum den Nutzen und das Risiko abzuwägen und den Menschen in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen und nicht monetäre Interessen. (Tresiba ist da nur ein Beispiel für den wirtschaftlichen Vorrang.) Von daher finde ich Deinen Einwand: wenn jedes Mittel, das irgendeine Nebenwirkung hat, von Markt genommen würde... so ein bisschen wie ein "Totschlagargument", es lässt den Schreibenden besser wissend aussehen und stellt den anderen als dumm/... dar. Eine inhaltliche Diskussion wird so schnell beendet.


    Ja, bei den Analoginsulinen frage ich mich auch immer, wie genau die erforscht wurden.
    Ein Problem ist m.E. doch, dass noch niemand sagen kann, ob es Langzeitfolgen geben wird oder nicht. Gerade bei Lantus wurde zwar der Verdacht darauf, es sei Krebserregend zerstreut, aber es ist einfach noch nicht lange genug auf dem Markt, um das wirklich wissen zu können. Und dass es länger als andere Insuline an den Zellen anhaftet, was eigentlich als möglicher Auslöser für eine karzinogene Entwicklung gesehen wird, ist weiterhin bestätigt.
    Ich persönlich habe mich gegen Analoginsuline und für Humaninsuline entschieden. Nachdem ich einiges dazu gelesen und mit Ärzten darüber gesprochen habe, habe ich für mich den Nutzen gegen das Risiko abgewogen und klar heißt das auch die Nachteile von Humaninsulinen bezüglich der Wirkdauer und des Wirkeintritts in Kauf zu nehmen.


    Deine Frage weist wieder in die o.g. Richtung, schade.
    Meiner Meinung nach muss man Menschen ermöglichen, dass sie z.B. bei Medikamenten, wie z.B. den verschiedenen Insulinformen mit ihren Vor- und Nachteilen und ihren Risiken, anhand von genügend und wirklich ausreichend und repräsentativ erforschten Zielgruppen, entscheiden können, welches Risiko sie eingehen wollen. Wenn, wie bereits erwähnt, manche Studien selektiv angelegt sind, z.B. aus monetären Erwägungen, kann jemand, der sich mit der Materie nicht auskennt, nicht für sich entscheiden, weil er die Fakten nicht aus einer Studie so einfach heraus lesen kann und weil er guten Glaubens ist, dass das, was irgendwo geschrieben steht, auch stimmt.
    Ich wünschte mir, dass die Forschung nicht wirtschaftliche Interessen, oft genug vor allem anderen, verfolgen müsste, sondern in erster Linie nur das Wohle des Menschen berücksichtigen könnte. Es geht mir um Verantwortlichkeit. Und um das nächste Totschlagargument gleich mit zu beantworten, natürlich gilt m.E. verantwortliches Handeln für alle Mitglieder der Gesellschaft und das schließt auch einen verantwortlichen Umgang mit den Medikamenten mit ein.

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Letztlich weiß auch keiner genau, wie kanzerogen die ganzen Analog-Insuline sind, die wir uns täglich mehrmals in den Körper ballern. Ich denke man wird wohl sogar davon ausgehen müssen, dass jegliche Insulintherapie das allgemeine Krebsrisiko erhöht. Schließlich fließt jeden Tag ein wachstumsförderndes Hormon durch unseren Blutkreislauf, in viel höherer Konzentration als bei einem Nicht-Diabetiker.


    Hi,
    bei Typ1 Diabetikern ist eigentlich kein erhöhtes Krebsrisiko bekannt (habe ich bisher zumindest immer so gelesen), bei Typ2 gibt es rom erhöhtes Krebsrisiko, aber das hängt vermutlich mit dem Übergewicht und ungesunder Ernährung bzw. Bewegungsarmut zu tun.
    Warum soll denn die Insulinkonzentration bei einem T1 höher sein als bei einem Gesunden? Man spritzt doch nur so viel, wie man braucht um den BZ in Schach zu halten und ersetzt das, was die BSP ansonsten produzieren würde. Oder gehst Du davon aus, dass von außen zugeführtes Insulin weniger wirkt?


    Grüße
    Ikebana

  • Und so lange Typ-1ser weniger Alkohol trinken als der Durchschnitt, ist die Frage ob "man" nicht statistisch sogar gesünder lebt... Denn eins ist sicher: Ein Mensch ist noch nie "nicht gestorben", egal wie gesund er gelebt hat. Soll eine Ausnahme geben, die hat uns am WE frisch nen Feiertag spendiert und sich der korrekten wissenschaftlichen Aufarbeitung somit erfolgreich entzogen

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.