Dexcom oder Pumpe?

  • Hallo,


    ich habe seit ca. 1 Jahr Diabetes 3, meine Bauchspeicheldrüse wurde entfernt. D.h., mein Körper kann kein Insulin oder Glucon selbst erzeugen.


    Seit November habe ich das Dexcom4, auf Empfehlung des Diabetologen. Es war erst eine Erleichterung. Doch mein BZ entgleist häufig, d.h. Werte über 300 oder unter 90. Mein Internist empfiehlt mir eine Pumpe. Was spricht für das Dexcom, was für eine Pumpe?


    Ich bin dankbar für Informationen.


    Gruß

  • Das "oder" in deiner Frage verstehe ich nicht.


    Dexcom und Insulinpumpe wäre wohl das Beste für dich. Das Dexcom kennst du ja schon, es misst deine Zuckerwerte und zeigt sie dir kontinuierlich an.


    Die Insulinpumpe macht etwas ganz anderes. Sie ersetzt deine Insulin-Spritzen/Pens. Statt ein- oder zweimal täglich Langzeitinsulin bekommst du von der Pumpe alle paar Minuten eine winzige Insinmenge gepumpt. Damit lässt sich die Wirkung viel genauer und feiner einstellen, als mit dem bisherigen Langzeitinsulin. Den Bolus, den du bisher immer vor den Mahlzeiten spritzen musstest, kannst du dann auch einfach von der Pumpe abrufen.


    Die Frage für dich lautet also: Nur Dexcom, wie bisher, oder Dexcom und Pumpe.

  • Wenn du dich zusätzlich für eine Insulinpumpe entscheidest, hast du drei Möglichkeiten:
    1. Eine Animas Vibe Insulinpumpe. Die kann dann das Anzeigegerät deines Dexcom ersetzen. Die Dexcom Sensoren senden an die Animas Vibe und deine Blutzuckerwerte werden auf der Pumpe mit angezeigt.


    2. Von Medtronic gibt es etwas Ähnliches. Die 640G-Insulinpumpe, die die Blutzuckerwerte von den Medtronic Enlite Blutzuckersensoren empfängt und auch auf der Pumpe anzeigt. Dann kannst du nicht mehr die Dexcom Sensoren verwenden, sondern musst zu den anderen wechseln.


    3. Du bleibst bei den Dexcom Sensoren mit Dexcom-Anzeigegerät und wählst irgedeine beliebige andere Insulinpumpe. Dann gibt es keine Zusammenarbeit beider Geräte.


    Alle drei Lösungen haben bestimmte Vor- und Nachteile.

  • Doch mein BZ entgleist häufig, d.h. Werte über 300 oder unter 90.


    Meiner auch, wenn ich nicht höllisch aufpasse (Typ 3c).


    War es schwierig für Dich, das G4 zu bekommen?


    Ich habe eine Verordnung über das G5 u. der Antrag läuft noch.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Oktober ()

  • Danke für Eure Antworten. Ich habe jetzt seit mehr als 1 Jahr Diabetes 3 c. Doch ich weiss ganz wenig. Wenn ich hier in einige Beiträge reinschaue, verstehe ich herzlich wenig. Nach der BSD-Entfernung wahr ich mehr damit beschäftigt, was essen, damit am Leben bleibe.


    Mit Diabetes habe ich mich erst im September beschäftigt. Da war ich zu einer strukturellen DiabetesTherapie in der Klinik für 1 Woche. Es hat mir leider nicht viel gebracht, weil die anderen TeilnehmerInnen an der Therapie schon jahrelang diese Krankheit hatten und "Profis" waren.
    ich wurde mit Spritzempfehlungen entlassen, die ich auch nutze. Ich habe das Dexcom-Gerät. Bin ziemlich diszipliniert - und trotzdem macht der BZ Berg- und Talfahrten.


    Mein Internist hat mir, wie schon geschrieben, eine Pumpe empfohlen. Er selbst ist kein Diabetologe.


    Hier ist mir empfohlen worden, beide Geräte zu nutzen. Auf das Dexcom möchte ich nicht verzichten, weil es Warnsignale sendet, ich habe 90 und 200 eingestellt. Ich falle recht häufig unter 90, heute bis 40.


    Ich habe jetzt hier gelesen, dass die Pumpe besser dosiert, verstehe sie trotzdem noch nicht.
    Jetzt spritze ich nach Plan - der nicht aufgeht. Aufregung oder sich anbahnende Entündungen treiben den BZ hoch. Manchmal weiss ich nicht, wodurch das kommt. Wenn ich sehe auf dem Dexcom, es geht sehr hoch, spritze ich nach. Selbstdosiert: pro zu letzt gegessener BE 1 Strich Insulin.


    Was wird besser mit der Pumpe?


    Danke im voraus

  • Die Pumpe macht nichts selbstständig. Deshalb ist dein Wissen, wie du dein Insulin zielgerichtet besser über den Tag und zu den Mahlzeiten dosieren willst die Voraussetzung dafür, dass es bei dir mit Pumpe besser laufen kann.


    Eine Wiederholung deiner Schulung jetzt nach einiger Zeit, oder eine andere Schulung könnte wichtiger sein als eine Insulinpumpe.

  • Das Phänomen, dass es Diabetiker gibt die annehmen, dass eine Pumpe alles selbständig erledigt ist so selten gar nicht. Beruflich begegnet mir das schon häufiger. Bin immer wieder überrascht, aber nicht überall und generell sind alle Diabetiker flächendeckend gut geschult.


    In Kürze aber etwas detaillierter wie Cindbar schon geschrieben hat: Eine Pumpe alleine tut erstmal gar nichts. Sie wird mit einem ( meistens Kurzzeit Analog Insulin) immer wieder befüllt und eine Basalrate muss einprogrammiert werden. In der Regel in 24 Schritten- für jede Stunde eine bestimmte Abgabe. Diese sichert die basale Versorgung- sprich das Insulin, welches du ohne Mahlzeiten benötigst, um in einem persönlich festgelegtem BZ Rahmen zu bleiben. Die erste Basalrate erstellt dein Diabetesteam mit dir gemeinsam und du lernst, wie du sie selbst anpassen kannst. Zu den Mahlzeiten gibt man den aktuellen BZ Wert in die Pumpe ein und sie errechnet anhand der vorher auch von dir eingegebenen Daten, den entsprechenden Bolus. Der wird bestätigt und daraufhin abgegeben. Oder man rechnet selbst und programmiert die Pumpe entsprechend.


    Mit einer Pumpe kann man somit Insulin dann punktgenau dosieren, wenn der Körper es braucht. Man spritzt nicht um Zeitpunkt xyz das Basalinsulin und hat irgendwann zum Wirkungsende dann evtl. Lücken, sondern kann durch die stündliche Abgabe eben genauer dosieren. Das ist anfangs einiges an Tüftelei und muss auch immer wieder angepasst werden.


    Du hast entweder eine Patch Pumpe ( klebt ohne Schlauch direkt am Körper) oder eben entsprechende Katheter mit Nadeln, die mit der Pumpe verbunden sind. Diese Katheter- Systeme müssen alle 2-3 Tage gewechselt werden. Die Pumpe muss regelmäßig mit Insulin aufgefüllt werden.
    Es gibt unterschiedliche Pumpenmodelle, aber das Prinzip ist bei allen gleich.


    Wichtig ist in erster Linie, sehr gut geschult zu sein, zu wissen wie Insulin angepasst wird, wie Mahlzeiten korrekt berechnet werden und die Krankenkassen setzten i.d.R. voraus, dass man die ICT sehr gut und sicher beherrscht und alle Möglichkeiten damit eine gute Einstellung zu erreichen, ausgeschöpft wurden.
    Ich empfehle dir unbedingt einen Diabetologen oder Diabetologische Schwerpunktpraxis zu suchen, die dich kompetent beraten und begleiten.
    Dort schult man dich intensiv und du kannst dich ausführlich über eine Pumpe und deren Vor-/Nachteile informieren.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Charlotta ()

  • Hallo aha,
    ich glaube kaum, dass dir ein Internist bei deinem Problem adäquat weiterhelfen kann. Du scheinst weder eine Schulung für dein CGMS bekommen zu haben, noch bist du richtig über Insulinpumpen informiert. Ich würde mich zu einem Diabetologen in Behandlung begebe; da kannst du auch mit dem Fachpersonal besprechen, welhe Hilfsmittel für dih in Frage kommen. Du machst das ohne Dia-Berater oder Dia-Arzt? Respekt. Aber so kann das nichts gescheites werden.

  • Danke für Eure differenzierten Antworten. Bestimmt habe ich die chronische Krankheit Diabetes unterschätzt. Nach der OP ging es ums Überleben, zum ständigen Berechnen der Enzymsubstitutionen, checken, was überhaupt mir bekommt...ich hatte zwar einen Spritzplan, ich war auch beim Diabetologen. Doch Diabetes war sekundär. Ich hoffe, ich kann das verständlich machen. Bei der strukturierten Therapie habe ich wenig verstanden. Schon allein, wieder in der Klinik zu sein, war beklemmend. Punkt.


    Jetzt bin ich dran, Diabetes anzuschauen - und mir keine Folgekrankheiten einzuhandeln.
    Der Diabetologe, bei dem ich letztes Jahr in Behandlung war, hat das Dexcom empfohlen. Ich habe mich damit durchgehangelt. Wenn ich jetzt lese, welche Erleichterungen eine Pumpe bietet, will ich mich eingehender erkundigen. Ich bin, auch durch Tipps, motiviert, zu lesen, wie und wann Insulin wirkt....ja, und wieder zum Diabetologen zu gehen bzw. einen andern suchen.
    Nach wie vor muss ich mir vor allem, was ich esse, ausrechnen wieviel Fett ist drin, wieviele Enzyme brauche ich, wie viele BEs, was geht schnell ins Blut, was verzögert....