Messgenauigkeit? Extreme Schwankungen!

Hallo,

seit 6 Tagen bin ich nun auch Träger des FreeStyle Libre Sensors und war anfänglich von der Genauigkeit der Messwerte begeistert. Es waren lediglich 2-3 mg/dl Unterschied zur herkömmlichen BZ-Messung. Der Zucker meines Gewebewassers scheint sich auch sehr schnell zu ändern, kaum zeitliche Verzögerungen - alles prima. Gestern Abend dann auf einmal Abweichungen von 20 mg/dl (Sensor zeigt zu viel an). Ok, mag eventuell im Toleranzbereich des Gerätes liegen. Heute Morgen dann 168 mg/dl (Sensor) zu 88 mg/dl (klassisch). Der Sensor hätte mich fast dazu verleitet eine kleine Korrekturspritze vorzunehmen - Gott sei Dank nicht gemacht. Kann es wirklich sein, dass sich bei einigen Personen das Gewebe an der Einstichstelle nach so kurzer Zeit derart verändert, dass die Messwerte nicht mehr stimmen? Kann ein Sensor nach 6 Tagen schon "aufgeschlissen" sein? Ich habe Abbott mal kontaktiert - bin mal gespannt. Bevor ich keine Antwort des Herstellers habe verzichte ich auf Setzen des nächsten Sensors.

Bei mir war es so dass das FSL anfangs fantastisch funktioniert hat, und nach und nach immer ungenauer geworden ist (über Monate gesehen). Da dann der Kundenservice auch sehr unzufriedenstellend drauf regiert hat war das Libre für mich als Selbstzahler keine Alternative mehr.

Nun habe ich doch den 2. Sensor des Starter Kits gesetzt - läuft super, wie schon von mir am 30.08.2016 beschreiben. Bin mal gespannt wie lange. Abbott hat auf meine Mail geantwortet. Sinngemäß .... es werde ja nicht der BZ gemessen, sondern der Gewebezucker ... es würde zu zeitlichen Verzögerungen kommen ... sollte der Sensor defekt sein könnte dies ja erst durch mindestens fünfmaliges Messen des BZ mit dem FreeStyle libre Lesegerät bestätigt werden, sofern dann jedes mal die ungewöhnlichen Abweichungen auftreten. Man dürfe für Kontrollmessungen nicht das vorherige Gerät nutzen ... Bla, bla, bla ...

Was soll das heißen? Ich messe mit dem Sensor und prüfe dann jedesmal 5malig durch klassische Messung, da ich ja nie sicher sein kann, ob der Sensor schon schummelt? In meinem beschriebenen Fall handelte es sich um eine extreme morgenliche Abweichung nach dem Erwachen. Da das Basal dann schon nachlässt ist mit steigenden Werten zurechnen - so verhält sich mein BZ ab 4 Uhr morgens, ab 6 Uhr gehts richtig nach oben, wenn ich nicht korrigiere. Also müsste der Sensor morgens leicht nach unten abweichende Werte anzeigen, im Vergleich zur klassischen Messung. Der Sensor lag aber um fast Faktor 2 höher. Verstehen die bei Abbott das Verhalten des Diabetes nicht?

Wenn nach 6 Tagen der Sensor wieder schräg wird, ist es kein System für mich.

Zitat von BeobachterS

Verstehen die bei Abbott das Verhalten des Diabetes nicht?

Die bauen den immer gleichen Sensor für zig verschiedene (Diabetiker-)Körper.

Nachdem jetzt der Sensor 24 h lag, habe ich ihn heute morgen aktiviert. Das Setzen klappte ohne Probleme und vor allem völlig schmerzlos. Bin jetzt auch fleißig am scannen.
Bis jetzt liegen die Abweichungen zwischen 1,5 mmol (27,03 mg/dl) im hohen Bereich über 10 und zwischen 0,8 bis 1,0 im Bereich des Zielwertes. Das entspricht 14,42 - 18,02 mg/dl im Bereich des Zielwertes (allerdings habe ich zeitgleich gemessen und keine 15 Minuten gewartet. Habe mit mehreren Geräten gegengemessen, dass schein es erst mal zu sein. Bin gespannt, ob sich das noch weiter annähert, ansonsten werde ich immer 1 mmol abziehen.

Tag 7

Bin heute bei Tag 7 angekommen und der Sensor zeigt brav Werte an . Immer noch ist es so, dass er im hohen Bereich um 1 bis 2 mmol zu hoch misst. Ist aber gleichbleibend und ich ziehe einfach 1,5 ab, bevor ich korrigiere. Im Normalbereich ist es unterschiedlich. Mal stimmt es genau und mal liegt er um 0,5 drüber, aber drüber liegt er immer. Ich habe noch nicht erlebt, dass der Wert beim Sensor niedriger ist als beim Blutzuckermeßgerät. Nachdem ich am Anfang nachgemessen habe wie der , messe ich jetzt fast gar nicht mehr blutig. Ausnahme: mir zittern die Hände und der Sensor zeigt normale Werte (wobei bei mir das Händezittern schon bei 4,5 los geht) oder wenn ich mir beim Korrigieren nicht sicher bin.

Bis jetzt bin ich begeistert, hoffe aber, dass Freestyle an der Meßgenauigkeit noch arbeitet. Bei mir sitzt der Sensor übrigens am Bauch.

Interessant wird es, wenn du das so ein paar Wochen machst und der nächste HbA1c dann viel höher ist als üblich. Ich wollte das zuerst auch so machen, dass ich immer ca. 30 mg/dl abziehe. Der erste HbA1c nach dem Libre-Beginn ging nach oben. Seit einiger Zeit sind die Abweichungen nicht mehr so schlimm. Das wechselt bei jedem Sensor.

Ich warte jedenfalls darauf, das Libre durch ein richtiges, kalibrierbares CGM abzulösen.

Wir hatten auch einige Sensoren, die öfter mal 30 mg/dl zu hoch gemessen hatten. Immer abgezogen haben wir die Differenz nicht, ausser wir haben sowieso gerade mit Blut gegengeprüft, dann haben wir den Blutwert genommen.

Unser jetziger Sensor misst perfekt. Gestern abend 135 mg/dl mit Blut, 135 mg/dl Libre, zeitgleich, zehn Minuten später 134 mg/dl mit Libre.
Heute 306 mg/dl Blut, 312 mg/dl Libre zeitgleich!! und das obwohl der Blutzucker ganz stark gestiegen ist (innerhalb von zwei Stunden von 102 mg/dl auf 366 mg/dl ).
Solch einen Sensor würde ich nicht kalibrieren wollen, der läuft perfekt.