Wie funktioniert der Gupf.

  • Ob es so sonderlich sinnvoll ist, hier die Anregungen zur Definition einen eigenproduzierten Boluskalkulators zu sammeln stehe mal dahin. Aber wie auch immer, wird dieser wohl ein Kalkulator für den Eigenbedarf sein und bleiben.

    Gruß
    Joa

    Moin Joa,


    Danke für Deine detaillierte Darstellung von Stellungnahmen und die Arbeit die Du dafür aufgewendet hast.


    In den letzten Tagen habe ich meine Situation in Bezug auf den Gupf getestet und bin mit Hilfe des Forums zu einer Lösung gekomme, welche aber bereits in meinem "Kalkulartor für den Eigenbedarf" implementiert war.


    Meine Absicht war die Verifizierung meines Verfahren.


    Was mich aber etwas verwirrt, dass Du Dinge die Du nicht kennst von oben herab fast ...


    Meine Werte sind durch den konsequenten Einsatz meines Rechners fast optimal geworden, bitte erspare mir Deinen gönnerhaften Glückwunsch, ich habe nicht erwartet Beiträge siehe das Zitat von Dir hier zu lesen.


    Hinerki


    Noch etwas, ob die im Forum gewonnene Erfahrungen für Berechnungen im Kopf oder in einem Programm benutzt werden, sollte nicht Gegenstand von Bemerkungen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von hinerki ()

  • Moin,


    Mein Vorgehen wird völlig missverstanden, ich werde niemals irgendwelche 17 insulieren.


    Wir alle wissen die Messwerte sind ungenau aber leider wissen wir nicht ob sie nach oben oder unten abweichen oder ob die KH. Angaben richtig sind.


    Da wir keine besseren Werte als die die unsere Messgeräte oder Pens anzeigen, müssen wir diese für unsere DM Therapie benutzen.


    Ich bin zufrieden, wenn sich meine nüchtern BZ Werte zwischen 80 und 120 bewegen, durchschnittlich ist er 118 im drittem Q.


    Aus Sicherheitsgründen messe ich, auch in nicht Testzeiten, zur Kontrolle hinundwieder tagsüber meinen BZ.


    Der Bolusrechner dem ich vertraue, kann doch bei meinen Werten nicht so verkehrt sein.


    Die Diabetologen denen ich den Rechner vorstellen durfte waren sehr beeindruckt, über die vorhandenen kalibrierungs Möglichkeiten und die verwendeten Algorithmen, derartiges hatten noch nicht gesehen.


    MlG


    Hinerki


    Der mit dem persönlichen Bolus Butler.

  • Was meiner Meinung nach das Problem an dem "Kalkulator" ist, ist dass der Körper keine Maschine ist, deren Verhalten sich bis auf die letzte 0 und 1 hin berechnen und nachvollziehen lässt.

    Ich stimme Dir zu

    Du willst einen Wert, der dir um 17 mg/dl zu niedrig ist (83 statt 100) über irgendwelche Berechnungen und Hormonprofile korrigieren. Allein die Messungenauigkeit deines BZ-Messgerätes beträgt schon etwa die Hälfte dieser 17 mg/dl. Die andere Hälfte kam vielleicht dadurch zustande, dass dein Pen nicht zu 100% exakt ist bei der abgegebenen Insulinmenge oder dass nicht jeder Kubikzentimeter Unterhautfettgewebe in deinem Bauch genau gleich durchblutet wird. Mir stellt sich auch die Frage, was du denn frühstückst. Mir fallen kaum Lebensmittel ein, bei denen der Kohlenhydratgehalt nicht um mindestens 5-10% schwankt. Auch das allein könnte schon BZ-Schwankungen um 17 mg/dl ausmachen. Um dieses Problem in den Griff zu kriegen brauchst du dann also vielleicht noch ein kleines Analyselabor zu Hause mit direkter Bluetooth-Verbindung zu deiner Kalkulationssoftware?

    Hier hast Du mich. Missverstanden, von mir wird eine pragmatische Vorgehensweise aufgrund meiner Lebenserfahrung eingesetzt.

    Du kannst jetzt 2 Wochen lang recherchieren, wann genau bei dir der Morgengupf einsetzt, wie stark er ist und ob du 1,75 oder 1,93 Insulineinheiten brauchst, um ihn zu kompensieren. Ob dich das nachher genau zu den 100 mg/dl führt, wage ich stark zu bezweifeln. Und selbst wenn: Wenn du dann heute mal 2 Kartoffeln mehr isst als gestern und entsprechend mehr Bolusinsulin benötigt hast, abends 500 Meter mehr gelaufen bist, weil du keinen Parktplatz vor dem Haus bekommen hast oder du nachts schlechter geschlafen hast, weil du um 3 Uhr früh zum Pinkeln rausmusstest, dann kannst du sämtliche Berechnungen wieder von vorne anfangen.

    Du hastig allen Punkten recht, ich versuche diese Imponderabilien auszugleichen, durch die morgendlich Anpassung.

    Bist du dir sicher, dass das Sinn macht und mehr bringt als eine pragmatische "Heute war mir der Wert ein kleines bisschen zu niedrig, also versuche ich es morgen mit einem kleinen bisschen weniger Insulin" Lösung?

    Nein , da bin ich mir nicht sicher, meine Faktoren werden selten geändert, alles essen wird abgewogen aus den Gewicht wehren die BE und wenn ich will auch die FPE ermittelt und mit den Programm eigenen Algorithmen die dazu passende IE Menge errechnet

    Ich schätze du kommst aus irgendeinem technischen/mathematischen/informatischen Beruf, kennst dich sehr gut aus und hast auch ein Stück weit Spaß an diesen Berechnungen und Optimierungen? Das ist bewundernswert und hilft sicher auch sehr viel weiter was eine sehr gute Diabeteseinstellung angeht, die du ja ganz offensichtlich bereits hast. Ich glaube nur, dass du bereits an einer Grenze angekommen bist, an der weitere technische Optimierung dich nicht mehr weiter bringt. Dafür ist der Körper zu raffiniert. Er wird dich niemals deinen BZ in Bereichen von wenigen mg/dl berechnen lassen. Dafür hat er einfach zu viele Möglichkeiten und Stellschrauben, um dir jeden Tag aufs neue einen Strich durch die Rechnung zu machen, egal wie viel du dich informierst, berechnest und nachjustierst.m

    Deine Analyse betreffend meiner Beruflichlichen Tätigkeiten ist zutreffend und ich hatte und habe tatsächlich Spaß an der jahrelangen Entwicklung des Rechners.


    In ihm ist sicher wie Du erwähnst die technische Optimierung weitgehehend ausgereizt.


    Es macht zufrieden wenn mein NBZ zwischen 80 und 120 ist, aber das hatte ich bereits erwähnt


    Meine Fragen zu der Gupf Problematik sollte meine bereits implementierte Verfahrensweise absichern.


    Nur als Hinweis, es gab eine Zeit zu der ich dachte, ein Dawn Phänomen belästigt mich, darum wurde die Berücksichtigung dieser Problematik implementiert, es hat aber nicht so richtig gepasst und des wegen war es für Vollständigkeit des Rechners erforderlich zusätzlich den Gupf einzupflegen

    Insgesamt Danke für Deinen fairen Kommentar.


    MlG


    Hinerki


    Um noch leistungs Lücken zu erfahre freue ich mich über jeden Hinweis was ev.noch wünschenswert ist.

  • Hi,


    bei vielen ist der morgendliche "Gupf" im Frühstücksbolus "versteckt", sprich sie haben einen höheren Multiplikator für ihr Frühstück.


    Ich z.B. brauche morgens direkt beim Aufstehen einen Gupf von 1.5 IE. Bei mir ist das auch immer gut zu beobachten, da ich kein Frühstück esse. Wenn ich den Gupf nicht spritze, bin ich 1-2 Stunden nach dem Aufstehen um 30-40 mg/dl höher als beim Aufstehen.


    Wie schon viele vor mir bestätigt haben: Der Gupf hat nichts mit Basal-Lücke zu tun oder einer Unterversorgung, sondern ist alleine dem Hormon-Chaos beim Aufstehen geschuldet (Der Kreislauf muss hochgefahren werden und die Adern in den Beinen müssen verkleinert werden, damit man genug Blut im Kopf hat).


    Wer ein GCM hat, kann das gut beobachten, ansonsten kann man es auch gut sehen, wenn man einmal direkt beim Aufstehen misst und dann nach 1-2 Stunden nochmal (natürlich ohne zu Essen)


    Da viele wie gesagt den Gupf im Früstücks-Insulin-Faktor versteckt haben, haben die Leute üblicherweise auch ein Problem, wenn sie mal nicht frühstücken oder anders als normal frühstücken (z.B. doppelte Menge), da dann der Insulin-Faktor zu hoch ist.


    Ciao, Frank

  • Da viele wie gesagt den Gupf im Früstücks-Insulin-Faktor versteckt haben, haben die Leute üblicherweise auch ein Problem, wenn sie mal nicht frühstücken oder anders als normal frühstücken (z.B. doppelte Menge), da dann der Insulin-Faktor zu hoch ist.


    Ist bei mir auch so, deshalb musste ich nach dem angefangen habe Aufstehinsulin zu spritzen, den Frühstücksfaktor verringern. Jedenfalls sollte man am Anfang öfter kontrollieren, bis man die richtige Kombination von AI und Frühstücksfaktor gefunden hat.

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • Da viele wie gesagt den Gupf im Früstücks-Insulin-Faktor versteckt haben, haben die Leute üblicherweise auch ein Problem, wenn sie mal nicht frühstücken oder anders als normal frühstücken (z.B. doppelte Menge), da dann der Insulin-Faktor zu hoch ist.

    Moin Frank,


    Leider bin ich ein sehr unzuverlässiger Frühstücker mal gleich nach dem aufstehen, mal irgendwann später und auch was ich frühstücke, alles zwischen Spiegelei mit Speck und Apfelkuchen ist möglich.


    Aus den genannten Gründen spritze ich jeden Morgen die Menge Insulin die sich aus der Berechnung aktueller BZ plus erwartete Erhöhung durch den Gupf ergibt.


    Heute morgen 6:20 NBZ 106 + 30 (Gupf) = 136-100 (Zielwert) = 36/30 (Korrekturwert) 1,2 dafür brauche ich 7 IE.


    Mit der Lösung den Gupf separat zu insulieren erhalte ich mir völlige Handlungsfreiheit wann oder was gefrühstückt wird.


    MlG


    Hinerki

  • Hallo,


    ja das mit dem Gupf ist so eine Sache.
    Ich hatte eine zeitlang auch das Problem, dass mein Zucker von 6 Uhr - 9 Uhr 30 plötzlich auf über 200 angestiegen ist (von ca. Werten um die 100).
    Bis ich das dann mit dem Gupf raus hatte, ist erst mal eine Zeit vergangen.
    Ich habe bei allen Werten über 85 einfach 2 IE Actrapid gespritzt. Was mir erst mal Angst gemacht hat. Hat aber gut hingehauen. Der Zucker war dann um 9 Uhr so bei um die 100.
    Nach einer gewissen Zeit allerdings, habe ich plötzlich unterzuckert. Brauchte die 2 IE also nicht mehr. Dann wieder doch. Seltsam :-(


    Am Wochenende, wenn ich später aufstehe. Dann spritze ich den Hupf gar nicht und komme damit klar.


    Ich habe gemerkt, dass die Sache keiner klaren Regel folgt und mich damit abgefunden.


    Viel Erfolg !

  • Der Zucker war dann um 9 Uhr so bei um die 100.
    Nach einer gewissen Zeit allerdings, habe ich plötzlich unterzuckert. Brauchte die 2 IE also nicht mehr. Dann wieder doch. Seltsam :-(


    ... und genau das ist auch mein Problem. Mal brauch ich die morgentliche Gabe zum Aufstehen, manchmal nicht. Das verunsichert mich schon sehr, wenn ich mich dann auf dem Weg zur Arbeit irgendwo in der Pampa zitternd vom Rad klettere. Ich habs noch nicht geschafft, da eine Regelmässigkeit zu erkennen - trotz Libre nicht.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Zitat

    Der Zucker war dann um 9 Uhr so bei um die 100.


    Nach einer gewissen Zeit allerdings, habe ich plötzlich unterzuckert.
    Brauchte die 2 IE also nicht mehr. Dann wieder doch. Seltsam :-(

    Bei mir hängt das meist davon ab, was ich am Abend davor gegessen habe und wie viele Stunden nach dem Abendessen ich ins Bett gegangen bin.


    Wenn da noch FPE aktiv sind, brauche ich einen größeren Gupf.


    Auch ist die Insulierung von normalen Mahlzeiten bei mir abhängig von der Mahlzeit davor. Wenn die vorige Mahlzeit viele FPE hat, muss ich einen wesentlich kürzeren SEA nehmen, als wenn ich eine Mahlzeit hatte, die vor allem aus KH bestand (oder die Mahlzeit mehr als 7 Stunden (Wachzeit) her ist.


    Das, was im Magen noch drin ist (und das kann bei Fett sehr lange sein) beeinflusst, wie schnell die aktuelle Mahlzeit ins Blut schießt (zumindest bei mir)


    Ich habe einen sehr unregelmäßigen Tagesablauf und dementsprechend manchmal sehr komische Phänomene wenn ich das selbe Esse. Mal klappt alles super, mal unterzuckere ich, und mal komme ich nach 1-2 Stunden mit einem 250er Wert daher :( Seitdem ich versuche die vorige Mahlzeit mit einzurechnen, klappt es besser.


    Ciao, Frank

  • Hallo Rotefeli,


    ja ich weiß. Das ist sehr nervig. Dann denkt man es hat sich eine Lösung ergeben und dann plötzlich bemerkt man eine Unterzuckerung.
    Ich habe im Moment gerade wieder eine Phase, da spritze ich keinen Gupf und siehe da ich bin zur Frühstückspause bei einem passablen Wert.
    Das war vor 2 Wochen noch ganz anders.
    Ich habe leider auch noch nicht erkannt, woran das genau liegt. Manchmal wäre es einfach schön, wenn der Körper wie eine Maschine funktioniert , so immer gleichbleibend.


    Aber genau das ist ja auch die Herausforderung die den Diabetes so interessant macht :-((


    (Achtung: ist ironisch gemeint !!!!) :-)