Diabetesschulung / Klinik. Auf Pumpe umsteigen oder doch weiter spritzen?

  • Guten Abend,


    ich stöbere schon seit längerer Zeit in diversen Diabetesforen herum, habe aber immer noch nicht so ganz meine Fragen beantworten können.


    Ich bin auf der Suche nach einer Diabetesklinik. Biin 31 Jahre alt und habe seit 1994 Diabetes Typ 1. Ich war zweimal in Bad Mergentheim in der Diabetesklinik jeweil 3 Wochen zur Schulung. Später noch 3 mal bei Dr Teupe in Althausen. Ich habe seit ca. 2012 von der Pumpe wieder auf ICT umgestellt. Habe Tresiba bis Oktober 2015 gespritzt. Das hat auch alles prima funktioniert. Da ja Tresiba 2015 vom Markt genommen wurde, musste ich auf Lantus umstellen. Das hat leider nicht ganz so gut funktioniert. Hba1c war immer so 7,0. Da ich letztes Jahr dann schwanger wurde, hat mir mein Arzt wieder die Pumpe ans Herz gelegt. Das war im November 2015. Er hat mir eine Pumpe aus der Praxis gegeben, da mir die TK Kasse erst im März 2016 eine Pumpe bewilligt hat. Aber das war eine andere Baustelle. Mit der Pumpe war die Einstellung dann so einigermaßen OK. Hab meine alten Basalratenprofile wieder herausgekramt und experimentiert. Hba1c war dann 6,8 später dann 6,0 und zum Schluss wieder 5,8. Habe aber im allgemeinen mit der Pumpe vermehrt Unterzuckerungen. Im Juli 2016 kam dann das Baby. Im August bekam ich dann Toujeo. Mal so nebenbei, ich hatte in den letzten Jahren nur "wenig Ahnung haber" (nett ausgedrückt ;-) als Diabetologen. Die haben entweder keine Ahnung oder lassen alles ihre Diabetesberaterinnen erledigen, die aber auch keine Ahnung haben. Länger als 5 Minuten bin ich nie beim Arzt im Zimmer. Meine derzeitige Diabetesberaterin in der Praxis kann nicht mal die Pumpe programmieren. Gut, dass die Dame die Pumpe einschalten kann. Bin eigentlich nur beim Diabetologen, um die Insulinrezepte etc zu bekommen. Na ja. Mit dem Toujeo komme ich gar nicht klar. Das Insulin wirkt einfach nicht. Ich spritze um 23 Uhr 32 Einheiten Toujeo. Wenn ich jetzt gar nicht mache und einfach nur schlafe, dann steigt der Zucker um 2 Uhr Nachts auf 250, geht dann im Verlauf der Nacht von ganz alleine runter auf 44 und dann gegen 8 Uhr morgends wieder von ganz alleine rauf auf 300. Ich muss also dem 44er Wert nicht mit BE's helfen. Tagsüber ist es auch chaotisch. Mit Lantus komme ich auch nicht mehr so richtig klar. Ich vermisse Tresiba :-(.
    Meine Überlegung ist jetzt, einfach in eine Diabetesklinik für vielleicht 3 Wochen zu gehen, um mich mal wieder so richtig von wissenden Ärzten beraten zu lassen. Meine letzte Schulung war 2006 Pumpe bei Dr. Teupe. Ich will halt eigentlich keine Pumpe mehr. Meine Kasse hat sich so mit den Kathedern. Und alle drei Tage wechseln, wie die TK Kasse und mein Diabetologe in Bayreuth es vorschreiben, funktioniert bei mir nicht. Haut juckt dann wie die Krätze und die Einstichstelle verstopft. Vielleicht mache ich mit Toujeo oder Lantus was falsch? Ich habe an die Diabetesklinik in Bad Mergentheim gedacht. Da ich mein Baby zum Stillen mitnehmen muss, würde ich wohl ein Appartment, in oder neben der Klinik, von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Und mein Mann darf auf mit, zur Babybetreuung. Ich würde die Pumpe dann einfach mal mitnehmn und fragen, ob wir es erst mal mit ICT probieren können und wenn das gar nicht geht, dann halt wieder Pumpe. War 1995 zuletzt in Bad Mergentheim. Habe hier im Forum bis jetzt ganz gute Erfahrungen entnehmen können. Von Düsseldorf habe ich auch was gehört. Mir ist es eigentlich egal wo ich hingehe. Hauptsache mal wieder einen Arzt, der sich wirklich mit Diabeteseinstellung auskennt. Ich bin es so leid, alles so nach Gefühl ausprobieren zu müssen.
    Vielleicht hat jemand noch einen tollen Tipp. lg Kristina

  • Das was Olli schreibt hört sich plausibel an.
    Abends könnte der Wert ansteigen, da das Langzeitinsulin vom Vortag nicht mehr ausreichend wirkt.
    Nachts ist es dann zuviel des Guten, Morgens dann die Gegenregulation.


    Du kannst auch 24h Insuline auf 2xtäglich aufteilen. dann hast Du eine gleichmäßigere Abdeckung.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Herzlich willkommen :laub Kristina,


    Schließe mich dem an was Olli geschrieben hat.


    Komme gerade aus Bad Heilbrunn Dr. Liebl die haben mir damals mit ICT super geholfen und jetzt wo ich meine Insulinpumpe bekommen habe ebenso.


    Hatte als Mitpatientin auch einen junge Mutter die hatte ihr Baby auch dabei war alles kein Problem.


    Liebe grüße Jules

    :thumbsup: genieße das Leben und sei etwas verrückt

  • Hallo Kristina, ich finde Deine Wahl mit Bad Mergentheim sehr gut! Versuch das doch mal, was Tommi und Olli schreiben. Vielleicht solltest Du aber auch Deinen Diabetologen wechseln, denn was Du so schreibst, macht mich nachdenklich. Mein Sohn, auch Typ 1er, bezieht sein Tresiba über Holland. Er ist aber privat versichert und wohnt direkt an der holländischen Grenze. Ich selber trage eine Pumpe mit CGM (kontinuierliche Glukosemessung). Meine Pumpe warnt mich vor tiefen und vor hohen Werten, so dass ich rechtzeitig handeln kann. Was für eine Pumpe hast Du denn? Vielleicht kannst Du ja, falls das mit Deinem jetzigen Insulin nicht klar kommst, nochmals über eine neue Insulinpumpe nachdenken!
    LG
    Angelika

  • Zitat

    Da ja Tresiba 2015 vom Markt genommen wurde, musste ich auf Lantus umstellen.


    Vielleicht wäre Levemir die bessere Wahl?


    Ich bin vor ein paar Wochen von Levemir auf Tresiba gewechselt (Österreich) und kann zwischen Tresiba und Levemir keinen wirklich großen Unterschied feststellen.


    Ziel meiner Umstellung wäre, dass ich am Wochenende nicht um 5:00 Uhr Levemir plus 0,5 IE Novorapid (Dawn Phänomen) spritzen muss, weil Tresiba (angeblich) über die ganze Nacht wirken sollte. Vielleicht bin ich jetzt die große Ausnahme, aber es scheint so, dass ich auch Tresiba am Wochenende um 5:00 Uhr plus 0,5 IE Novorapid spritzen muss. Also nicht wirklich ein Unterschied zwischen Tresiba und Levemir...

  • Ich trage seit 5 Jahren eine Pumpe und wurde bereits zweimal in Bad Heilbrunn super betreut und geschult. Sehr fähige Diabetesberaterinnen die sich topp mit der Pumpeneinstellung auskennen. Bayreuth - Bad Heilbrunn ist ja auch nicht zu weit weg.


    LG aus Mittelfranken

  • Ich trage seit 5 Jahren eine Pumpe und wurde bereits zweimal in Bad Heilbrunn super betreut und geschult. Sehr fähige Diabetesberaterinnen die sich topp mit der Pumpeneinstellung auskennen. Bayreuth - Bad Heilbrunn ist ja auch nicht zu weit weg.


    LG aus Mittelfranken

    Ich soll auch zur Pumpenneueinstellung nach Bad Heilbronn. Schön zu hören dass du dort gute Erfahrungen gemacht hast.
    Wie lange warst du denn dort immer?

  • Vielen Dank euch allen :-)


    Levemir könnte ich noch mal ausprobieren. Ja, für die Nacht ist die Basalrate wahrscheinlich zu straff. Wenn ich aber weniger spritze, reicht es für den Nachmittag und Abend nicht mehr. Lantus habe ich früher auch zweimal gespritzt. Daran wird es wohl liegen. Ich wusste nicht, dass man Toujeo zweimal spritzen kann. Ich dachte, das wäre wieder ein ganz neues und anderes Insulin im Vergleich zu Levemir, Lantus oder Tresiba. Deshalb wollte ich nicht einfach so rumexperementieren mit zweimal am Tag verteilt spritzen. Als Pumpe hätte ich die Accu check spirit zu Hause. Und da ich die im März erst bekommen habe, werde ich die bestimmt nicht so schnell gegen eine andere Pumpe eintauschen können. Mit anderen Pumpen habe ich auch keine Erfahrung. Aber ich bin immer für Neues offen. Mal sehen was die in Bad Mergendheim oder woanders, mal sehen, wohin es mich verschlägt, sagen.


    lg Kristina

  • Ich wusste nicht, dass man Toujeo zweimal spritzen kann. Ich dachte, das wäre wieder ein ganz neues und anderes Insulin im Vergleich zu Levemir, Lantus oder Tresiba.


    Erstmal ist es der gleiche Wirkstoff wie bei Lantus. Ich wüsste nicht was dagegen spricht, es auf 2xtägl. aufzuteilen. Sicherheitshalber würde ich natürlich empfehlen vorher beim Diabetologen nachzufragen.


    Aber wenn Du die Pumpe ja sowieso noch hast, wäre das auf Dauer wohl die elegantere Lösung.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Ich soll auch zur Pumpenneueinstellung nach Bad Heilbronn. Schön zu hören dass du dort gute Erfahrungen gemacht hast.
    Wie lange warst du denn dort immer?


    Ich war 2013 auf Reha für 3 Wochen dort - da hatten wir schön Zeit für das Feintuning der Pumpeneinstellung.


    Das 2. Mal war ich als Akut-Patient für 10 Tage. Der Antrag auf erneute Reha hätte ein paar Monate gedauert und wäre evtl. nicht genehmigt worden. Da hat mich meine Diabetologin einfach in die Klinik eingewiesen, das ging dann ganz schnell. Meine Basalrate passte nicht mehr und nur mit der Diabetes-Praxis haben wir es nicht hinbekommen. In Bad Heilbrunn klappte es nach 1 Woche.
    Wie bereits erwähnt, mir hat es beide Male dort sehr gut gefallen. Es gibt aber immer Motzer die sich an allem stören. Ich war da immer froh dass mir fachlich sehr gut geholfen wurde.


    LG Birgit