Übereilter Wechsel von Levemir auf Lantus

  • Kurz zur Vorgeschichte: Vor 2,5 Monaten hab ich mich mal wieder zum Diabetologen getraut. Überrascht hat mich der HbA1c von 9,2 nicht ... Levemir wurde von 2 auf 3 Injektionen pro Tag aufgeteilt:


    8Uhr: 10 IE Levemir
    14Uhr: 15 IE Levemir
    23Uhr: 16 IE Levemir


    plus weitere kleine Änderungen und wurde mit einem Libre ausgestattet, welches sehr schnell einen Durchschnittswert von 130 angezeigt hat, also für mich schonmal super. Bin mit 100 ins Bett gegangen und mit 100 wieder aufgewacht. Das ganze hat schon halbwegs "Spaß" gemacht ;)


    Nur seit 2 Wochen läuft es gar nicht mehr... Nüchternwerte wieder von 200-300, auf die Anweisung des Docs wurde Levemir Schrittweise auf 15 / 19 / 20 IE erhöht, stehen täglich im email Kontakt, Tagsüber geht es so, aber ich benötige auch mehr Novorapid, nur die Morgenwerte sind halt zu hoch und ich brauche erstmal 6-8 IE Novorapid, welche mich dann innerhalb von 2h auf einen normalen wert bringen. Naja und das ganze zehrt schon wieder an meiner Motivation...


    Jetzt meinte der Diabetologe, dass ich doch einen Termin bei der Diabetesberaterin ausmachen soll und mich auf Lantus umstellen lassen soll? Ist das nicht eine Übereilte Reaktion, bzw kann sich das nicht wieder über Zeit normalisieren, oder wäre es doch ein Sinnvoller Schritt? Bin eigentlich kein Fan vom Lantus


    Ich bräuchte dazu irgendwie eine zweite Meinung.


    Danke im Voraus :)

  • Grundsätzlich kann eine fachlich qualifizierte Meinung dir nur ein weiterer Arzt geben oder eine DiaBeraterin. Hier im Forum bekommst du Ratschläge von Diabetikern, die garantiert viel Erfahrung haben, aber wie gesagt, Ärzte sind wir (meist) nicht ;) .


    Wie kommt dein DiaDoc drauf, dass Lantus dir besser helfen würde? Bei einer Umstellung dauert es immer ein paar Tage mehr oder weniger bis sich der Körper daran gewöhnt hat und die Therapie wieder so läuft wie man es gerne hätte.


    Mein Doc meinte damals, dass Lantus das Problem hat, dass Änderungen lange brauchen bis sie ankommen und Levimir da flexibler ist, deshalb kann ich deine Antipathie verstehen.


    Hast du dennmal die Basalrate ausgetestet?

  • Lantus wirkt schon länger, wird aber wegen des von der Spritzstelle abhängigen Verzögerungsmechanismus schwankender sein. Wenn drei packungen Levemir nicht helfen, dann wird Lantus auch nicht helfen.


    Mit dem Libre hast du doch ne Datenspur. Basaltest wäre das erste. Und der Versuch mit 100 ins Bett zu kommen und dann schauen, wo du rauskommst. Wenn du erst mal Resistenzen hast, dann ists schwer wieder runterzukommen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Für Ratschläge bin ich auch schonmal Dankbar, um zu wissen ob so ein schneller wechsel des Insulins denn sinnvoll ist
    Hab hier ja schon allgemein eine Menge erfahren können :)



    Relativ am Anfang wurde ein Basalratentest gemacht, und das hat auch gut gepasst, nur am Nachmittag gibt es Wohl eine kleine Lücke.


    Jetzt wo die Werte wieder so schlecht sind, noch nicht, aber ich glaube nicht dass es passt ... bin jeden morgen zu hoch, unabhängig davon was ich abends esse...

  • Das Libre zeigt mir an, dass es ab ca. 3uhr stark ansteigt, wobei die werte abends meist schon etwas erhöht sind. Vor zwei Wochen haben die 15IE Abends absolut für einen fast linearen Verlauf gereicht und jetzt tun es die 20 IE garnicht... obwohl ich meinen lebensstill ja nicht geändert habe...


    Naja ich hab jetzt nicht direkt was gegen Lantus, aber ich irgendwie eine negative Grundstimmung dagegen und wenn es jetzt keine Relevanten Vorteile mitbringt, würde ich auf den Wechsel gerne verzichten

  • Gedanken zu den BZ-Höhen:

    Zitat

    ...
    naja das mit der Selbstdisziplin ist so ne Sache, spätestens beim essen wird es schwierig :whistling:
    ich esse zwar kaum Süßigkeiten, aber dafür recht häufig und viel,
    (190cm, 73kg) und da kommt der BZ schon mal etwas durcheinander ;(

    Berechnest Du die Süßigkeiten zwischenzeitlich richtig und insulinierst passend? Beachtest Du den GI?

    Führst Du mittlerweile wieder Tagebuch?


    Schätzest Du die KEs/BEs oder wiegst Du ab? Stimmen die BE-Faktoren?


    Würde Dir eine Schulung helfen?


    Hälst Du die Werte absichtlich "mit einre leichten Angst vor Unterzuckerung" hoch?

  • Süßigkeiten gibt es keine mehr, nurnoch ganz dunkle Schokolade.


    Zum abwiegen komme ich leider nur zu hause, also nicht so oft, aber ich achte schon darauf dass ich keine zu großen mengen an Kohlenhydrate zu mir nehme.


    aber jetzt wo ich darüber schreibe, ist mir aufgefallen dass ich es mit der Genauigkeite in den letzten wochen leider schon etwas abgenommen hat, vllt lässt es sich damit wieder ins Lot rücken.


    Ein tagebuch führe ich auch, aber das wird mittlerweile 2 oder 3 mal am Tag nach getragen.


    Vielleicht achte ich wirklich wieder zu wenig drauf...

  • Wenn Dein BZ ab 3:00 Uhr nachts stark ansteigt, liegt vielleicht ein Dawn Phänomen vor, d.h. eine von hormonen gesteuerte Entwicklung. Seltsam, dass es sich so plötzlich und stark einstellt. Ich habe aber auch schon erlebt, dass sich die BZ Muster immer wieder ändern.
    Wenn es ein Dawn ist, kann man mit Balsalinsulinen nur begrenzt etwas machen, denn man bräuchte ja einen starken Wirkgipfel in den frühen Morgenstunden und das bekommt man nicht hin. Ich würde mit der Diabetesberaterin darüber sprechen, sie sollte das eigentlich erkennen und ein Lösung vorschlagen. Vielleicht sogar eine Pumpe, wenn das Phänomen sich nicht wieder gibt.