Zuckerspitzen und Spritz-Essabstand

    Hallo an alle


    Ich habe folgendes Problem. Ich spritze Humalog, dass ja eigentlich keinen Spritz- Essabstand braucht. Mittags und abends klappt das auch, aber früh habe ich trotz Wartezeit von ca. einer halben Stunde Zuckerspitzen. Ich esse früh 2 Brötchen, dass sind 6 KE. Ich spritze 20 Einheiten, Faktor 3 + 2 Einheiten um den morgendlichen Nüchternanstieg abzufangen. Aber trotzdem habe ich Spitzen von 16 für fast 3 Stunden und dann stürzt der Wert regelrecht ab. Ich kann also auch nicht korrigieren, weil ich sonst unterzuckere. Die 20 Einheiten teile ich auf 2 x 10 .


    Habt Ihr eine Idee, was ich noch machen kann?


    Dank für Eure Antworten und noch einen schönen 3. Advent. :weih

    Moin Sultanine,


    kennst Du Deinen aktuellen BZ vor dem Frühstück und Berücksichtigs Du den ermittelten Wert zur Ermittlung einer Korrektur Insulin Menge um auch ohne zu essen Deinen Zielwert zu erreichen.


    Kennst Du Deinen BZ Anstieg auf Grund der Reaktion des Körpers um die Lage Veränderung vom liegen zur aufrechten Haltung auszugleichen, genannt Aufstehphänomen und zu Ausgleich dafür einen Gupf zu spritzen.


    Wenn Du diese Fragen nicht sicher beantworten kannst, dann empfehle ich Dir die Beratung einer Diabetologischen Fachkraft in Anspruch zu nehmen.


    Denn ohne Berücksichtigung der oben angeführten Hinweise wird es Dir schwer fallen Deine morgendliche BZ Situation in den griff zu bekommen.


    Nimm bitte meine Wünsche das Du die Situation meistern wirst entgegen, schon weil Du fragst, denke ich, wirst Du Erfolgreich sein.


    MLG


    Hinerki

    Hallo Sultanine,


    sind das Weissmehlsemmeln (Brötchen für alle Nichtsüdlönder)?


    Wenn ja, sind die auch ohne Marmelade teilweise schwer in den Griff zu bekommen. Ich kenne das Phänomen wenn ich Semmeln mit Marmelade esse. Das schafft Humalog einfach nicht. Der GI ist einfach zu hoch. Bei Dosen von 20IE und mehr beträgt die Wirkzeit auch 3Std und mehr. Ich splitte allerdings höchstens auf 2x.


    Abhilfe: wie schon erwähnt, mehr splitten.


    Mit SEA experimentieren. Bei mir kann das schon mal 20 -30min sein, aber das machst Du ja schon. Evtl. noch länger warten.


    Allerdings ist bei so vielen Einheiten die Gefahr des plötzlichen Abrauschens sehr hoch. Das kenne ich auch, weiss es jedoch und steuere dann rechtzeitig dagegen. Mit dem Libre relativ einfach. d.h. dass ich bei 160 schon anfange Cola zu trinken, wenn der Pfeil senkrecht nach unten geht. Meistens komme ich dann bei 100 wieder raus, aber nicht immer. Und es dauert vom Frühstück bis Normalwert 3-4-Std.


    Ansonsten bleibt Dir nur auf Vollkornbrot umzusteigen (Frühstück mit niedrigerem GI).


    Fazit: liegt m.M. eher am GI als am Dawn. Trial and Error, und manches geht auch einfach nicht. (Sind alles meine persönlichen Erfahrungen. Im Zweifel den Diadoc befragen).


    VG


    cheers

    Closed Loop Open Mind

    Bei Brötchen, mache ich morgens mit Humalog einen sea von zum Teil 1 Stunde, je nach Zucker und ob er schon sinkt. Aber ich esse auch erst frühstens 2h (eher 3h)nach den aufstehen. Wenn er schon auf unter 100mg/dl gesunken ist, esse ich erst. Damit klappt das bei mir super.


    [edit] und ja, so wie cheers2 schreibt, langsam ran testen.

    Herzlichen Dank erst mal an alle für Eure Antworten. Ich versuche mal die Fragen abzuarbeiten :)


    Also die Brötchen früh sind Roggenbrötchen, aber kein Vollkorn.


    Ich weiß, dass mein Blutzucker früh ansteigt, auch ohne zu essen und spritze pauschal gleich beim Aufwachen 4 Einheiten. Das hält dann den Wert gerade auf dem Level, den er beim Aufstehen hat. Mehr draue ich mich aber auch nicht, weil ich früh meinen Sohn in die Lehrwerkstatt fahre und da esse ich vorher nichts. Ich habe immer Angst zu unterzuckern, wenn ich mehr spritze. Im Moment komme ich früh wieder zu hoch raus. Ich habe in Absprache mit der diabethologischen Praxis das Lantus am Abend massiv reduziert. Von 27 Einheiten am Abend auf 10, weil ich nachts immer gegen 2.00 Uhr viel zu tief kam (Libre sei dank, dass wäre mir sonst gar nicht aufgefallen) Das ging eine ganze Weise gut und da waren dann die Morgenwerte bei 6. Jetzt sind sie wieder bei 8 wenn ich aufstehe und steigen auch weiter an, wenn ich nichts spritze. Lantus habe ich jetzt erst mal wieder auf 15 erhöht, früh spritze ich auch noch mal 10 Einheiten.


    Problematisch ist auch, dass ich in der 2. Zyklushälfte viel mehr Insulin brauche (den weiblichen Hormonen sei dank) als in der ersten und ich da auch immer beim basteln bin, weil nicht jeder Zyklus ist gleich. Aber in der Regel muss ich in der 2. Hälfte den Faktor um 1 erhöhen.


    Ich werde versuchen, den Abstand zum Essen zu vergrößern und die Einheiten mehr zu splitten, vielleicht bringt es ja etwas. Früher hatte ich statt Humalog Apidra, ich glaube, das wirkte besser. ?(

    Hallo Sultanine,


    nach Deiner Schilderung der Problematik denke ich eher an eine basale Unterversorgung am vormittag !
    Das abendliche Lantus lässt in der Wirkung am vormittag nach und das morgendliche Lantus beginnt mit
    seiner Wirkung einige (ca. 3 -4 ) Stunden später.


    Daraus ergibt sich zunächst Dein hoher Bolusfaktor zum Frühstück und die Unterzuckerung kurz vor
    Mittag, da sich hier die Lantuswirkung (von der Früh) und die relativ hohe Dosis Humalog treffen.


    Ich würde zu einem Basalratentest speziell am vormittag raten.

    Hallo Wiewaldi


    vielen Dank für den Tipp, daran hatte ich auch schon gedacht. Ich werde mal einen Basaltratentest machen. Sollte sich das bestätigen, müsste ich ja am Abend die Lantusrate wieder erhöhen. Bisher spritze ich immer um 22.00 Uhr. Sollte ich dann die Zeit nach hinten verschieben, um den tiefen Zuckerwerten gegen 2.00 Uhr vorzubeugen? Bin eine Nachteule, könnte also auch ersten gegen 23.30 Uhr spritzen.

    Hallo Sultanine,


    wenn sich der Basalratentest tatsächlich so ergibt, wie ich vermute ist es sinnvoll das Abendlantus später
    zu verabreichen. Du hast ja das Libre. Den BZ-Verlauf in der Nacht bis zum Frühstück musst Du dann auch
    im Auge haben.