Flugreise Nordamerika und Aufbewahrung großer Mengen Insulin allgemein

  • Hallo erst mal,


    ich bin neu hier, jedoch schon über 20 Jahre im nicht Internet-gestützten "Insulin-Club" dabei. :) Und ich hab direkt ein paar Fragen mitgebracht.
    Bei mir steht bald ein Jahr Nordamerika an. Insulin und Medikamente für diesen Zeitraum nehme ich komplett mit. Habe schon ordentlich gehamstert. Aber nun beschleicht mich ein wenig die "Angst", dass vor allem die 10 Packungen Insulin durch Kühlunterbrechung während des Flugs/vor Ort unbrauchbar werden könnten und ich dann am Ende ohne mein "Lebenselixier" dastehe.
    Ist schon mal jemand von euch mit so viel Insulin im Handgepäck verreist? War es eventuell möglich, dass es die Fluggesellschaft (Iceland Air) während der Flugzeit kühlt?
    Wie lauten eure Erfahrungsberichte, Tipps, Hinweise zum Transport von Pens in sehr kalten Gegenden (-20 Grad)?
    Gibt es Tipps zur Kühlung von Insulin über einen längeren Zeitraum "on the road"?


    So, das war's erstmal an Fragen. :-D


    Lieben Dank vorab!

  • Insulin muss nicht gekühlt werden, sollte aber auch nicht über 40 Grad warm werden oder gefrieren, dann wird es unbrauchbar. Die Menge im Handgepäck solltest Du bei der Fluggesellschaft anmelden.

  • Sehe ich sich so, wie Jaika. Die Unterbrechung der Kühlung ist unkritisch. Die große Menge durch die Sicherheitskontrolle zu bringen halte ich für schwierig. Wieviel ist es denn?

  • Ich würde mal beim Zoll nachfragen, wegen der Einfuhr. Nicht das es da Probleme gibt wegen der großen Menge. Die Amis spinnen ja eh momentan.

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!


    Ich würde mal beim Zoll nachfragen, wegen der Einfuhr. Nicht das es da Probleme gibt wegen der großen Menge. Die Amis spinnen ja eh momentan.

    Hallo Holzwurm, glücklicherweise gibt es in Nordamerika nicht nur Amis. ;)


    Sehe ich sich so, wie Jaika. Die Unterbrechung der Kühlung ist unkritisch. Die große Menge durch die Sicherheitskontrolle zu bringen halte ich für schwierig. Wieviel ist es denn?

    Hallo Cindbar,
    habe noch mal nachgerechnet: Es sind circa 8 Packungen, also plus/minus 80 Ampullen.
    Plus 55 Packungen Teststreifen und evtl. CGM-Zubehör, das gerade in der Bewilligungsphase durch die KK steckt. 8o


    Insulin muss nicht gekühlt werden, sollte aber auch nicht über 40 Grad warm werden oder gefrieren, dann wird es unbrauchbar. Die Menge im Handgepäck solltest Du bei der Fluggesellschaft anmelden.

    Hallo Jakla,
    aufgrund der Tatsache, dass ich damit schon mal schlechte Erfahrungen gemacht habe (man wollte mir meine Pens auf dem Rückflug von Vancouver nach FfM aus Sicherheitsgründen abnehmen, wogegen ich strikt protestiert habe und antwortete, dass ich mit der kurzen Kanüle wohl niemanden abstechen könnte. Haben sie dann eigesehen. :whistling: ), würde ich das eigentlich nicht machen wollen. Nur wenn es darum geht, ob die Fluggesellschaft das verpackte Insulin kühlen kann, hätte ich die Fluggesellschaft vorher mal angefunkt. Aber klar, auf innereuropäischen Kurzreisen, bei denen der Vorrat aus ein paar Ampullen besteht, schleppe ich ja auch keine Kühltasche mit.


    Was soll ich sagen? Ist halt alles ganz schön uffregend, wenn die Tante vorrübergehend nach Amerika (Kontinent) zieht.

    Ich hatte mal mein Insulin mangels Kühlmöglichkeit für ein halbes Jahr während eines Asienaufenthalts ungekühlt gelassen und habe keinen merklichen Wirkverlust bemerkt.


    Über den Flug würde ich persönlich mir keine Gedanken wegen der Kühlung machen. Ein ganzes Jahr ohne Kühlung halte ich aber schon für kritisch. Da wäre es glaube ich schon sinnvoll, das Insulin dort zu kühlen. Bist du denn die ganze Zeit über "on the road"? Oder hast du irgendwo eine feste Unterkunft, von wo aus du immer wieder reist, sodass du dort das Insulin im Kühlschrank lagern kannst und von dort deine Vorräte für die Reisen immer wieder aufstocken kannst? Wenn du diese Möglichkeit hast, sollte es kein Problem sein, wenn du wie Jakla schon sagte dafür sorgst, dass es weder gefriert, noch über 40° erwärmt.

    Hallo Wurstkuchen, :-D
    nicht die ganze Zeit, nein. Zwischendrin werde ich hoffentlich auch regelmäßig so etwas wie eine Home Base haben. Apropos gefrieren: Darauf hat jetzt keiner geantwortet. Vielleicht frage ich einfach mal die Diabetiker aus Québec wie die das machen. Québec könnte nämlich eine der Stationen sein, und im Winter kann es dort ja selbst tagsüber schon mal -20° kalt sein. Könnte mir denken, dass die ihre Pens und Messgeräte dann ganz nah am Körper tragen ...

    Sicherheitskontrolle halte ich auch für 99,9% unproblematisch. Wenn dir der Arzt bescheinigt, dass du so viel Insulin brauchst, wird sich der Sicherheitsmensch am Flughafen hüten, da irgendwelche Einwände zu hegen. Ich weiß nicht mehr genau, wie viel Insulin ich damals dabei hatte, vermutlich so um die 50 Ampullen Novorapid + 20-30 Ampullen Lantus. Damit wär ich im Zweifelsfall auch ein ganzes Jahr hingekommen. Gewundert hat sich keiner über die Menge, obwohl tatsächlich danach geschaut und die Bescheinigung vom Arzt angeschaut wurde. Wissen die eh nicht, ob man sich als Diabetiker normalerweise 1/10 oder 5 Ampullen am Tag reindrückt.

    Freut mich, dass du das bestätigts. Denke auch, dass die das nicht beurteilen können oder dürfen, wie viel Insulin & Co. ein Diabetiker individuell benötigt. Wo warst du denn "damals"?

    Einmal editiert, zuletzt von wolkenzug ()

  • Danke noch mal für eure hilfreichen Antworten.


    Irgendwo hatte ich letztens mal gelesen, dass Insulin am besten gar keinen Röntgenstrahlen ausgesetzt werden soll. Was haltet ihr davon? Habt ihr das schon gehört? Meins wurde schon oft (für Kurzreisen) am Flughafen gescannt. Handgepäck halt. Beeinträchtigungen habe ich dadurch bislang nicht festgestellt.

  • Ich habe immer alle Sachen im Ziplock-Beutel durch den Scanner fahren lassen. Habe bisher nie etwas nachteiliges an Insulinwirkung oder der Funktion der Mess-Gerätschaften bemerkt.


    Edit:
    Beim Dexcom wird aber exakt darauf hingewiesen, dass das Gerät nicht in den Röntgen-Scanner soll. Da werde ich es bei der nächsten Reise mal auf eine visuelle/manuelle Inspektion ankommen lassen.
    Aber wenn Handy und Co. das überleben, wüsste ich nicht wieso andere medizinische Geräte es nicht überstehen sollten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Benjamin ()

  • ... Die Recherche in einer Québec-Gruppe auf Facebook bzgl. niedrigsten Temperaturen und Mitführen von Insulin und Messgerät hat übrigens ergeben, dass dort Taschen der Marke Frio empfohlen werden. Die gibt's z. B. bei Amazon.

    Einmal editiert, zuletzt von wolkenzug ()

  • Eine Frio Tasche habe ich auch. Der Vorteil man braucht nur Wasser zum kühlen

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!