Alles anzeigenJa den Fehler mit der zu schnellen Anpassung habe ich leider schon gemacht. Täglich an der Lantusdosies geschraubt und dann gewundert wieso es vorne -und hinten nicht mehr gestimmt hat
Den guten Morgen Bolus habe ich jetzt vorsichtig ausprobiert. Gleich beim Aufwachen 0,5 Einheiten gespritzt und noch 5 Minuten liegenblieben. War aber dann zu hungrig um den Nüchternverlauf zu beobachten.
Wie ich hier gelesen habe entwickelt sich durch fehlendes Aufstehinsulin eine Insulinresistenz (passt gut zu den hohen BE Faktoren die ich in letzter Zeit immer Morgens hatte).
In der Hoffnung diese durch den guten Morgen Bolus vermieden zu haben, habe ich dann beim Frühstück den BE Faktor reduziert.
So einen schönen BZ Verlauf am Morgen habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Nach zwei Wochen SEA/BE Faktoren basteln endlich mal eine Verbesserung.
Hallo,
vielleicht ein paar Hinweise am Rande, damit ein wenig Licht ins Dunkel kommt.
Punkt 1, ganz oben, dort wird von "Schwankungen" geschrieben:
Lantus unterliegt deutlichen Schwankungen von Tag zu Tag bei gleicher Dosis.
Diese Schwankungen sind in Studien ermittelt worden, Lantus wirkt (kann) jeden Tag anders (wirken), und das bei gleicher Dosis.
Wenn dann auch noch die Dosis verändert wurde, multiplizieren sich die Schwankungen nochmals.
Und bitte bedenken, durch die langen Halbwertszeiten hat sich eine Dosisänderung erst nach ca. 3 Tagen etabliert.
Punkt 2, Aufstehinsulin:
Die Seiten von Chrostek beziehen sich immer auf eine Pumpentherapie, bei einer Pumpe kann man den Basalbedarf genau programmieren, sodass bei der Lageveränderung, dem Aufstehen, fehlendes Insulin zugegeben werden muss, wenn diese Rate aus der Basalraten-Programmierung entnommen wurde.
Bei einem Basalinsulin kann man nichts einstellen, da kommt-es-wie-es-kommt.
Das Aufstehinsulin ist bei deiner gesplitteten Lantusdosis einfach die Tatsache, dass das Lantus dort eine Insulinspiegel-Lücke hat.
Im Weiteren kann nur eine Pumpentherapie einen nahezu gleichen basalen Insulinspiegel von Tag zu Tag produzieren, Langzeitinsuline können das nicht. Langzeitinsuline wirken jeden Tag anders, wobei die Schwankungen immer auch individuell sind.
Wenn Du Dir die (deine Dosis-)Wirk-Kurven vom Lantus anschaust, wirst Du erkennen, dass der Ausgangs-Insulin-Spiegel nicht der Eingangs-Insulin-Spiegel ist. Es muss beim Lantus also etwas ausgeglichen werden, aber dieser Ausgleich ist sicher nicht nur ein Aufstehinsulin.
Das einzige Langzeitinsulin, das den gleichen Eingangs- wie Ausgangspegel besitzt, ist das nicht mehr verfügbare Tresiba.
Ich habe die Schwankungen des Lantus mal ausgerechnet von einer Studie, und diese waren mehr als deutlich, sodass man erst nach längerer Beobachtung irgendetwas ändern sollte, alles andere macht die Sache nur schlimmer.
viel Erfolg
Nachtrag:
Anhang nachträglich eingefügt, dieser zeigt, dass die Kurve aus gemittelten Daten nicht den gleichen Insulinspiegl nach 24 Stunden erreicht. Die Kurve kann nicht den gezeigten Verlauf einnehmen, sondern muss anfänglich ein deutliches Loch besitzen. Dieses Loch schraubt natürlich den BZ in die Höhe.
Die eingefügte BZ-Kurve ist die erste aus diesem Faden und ist verzerrt.
Zu beachten ist, das der Anstieg um 7.00 Uhr auch mit einem Bolus und BEs einhergeht.
Ein weiterer Anhang zeigt die Insulinwirkung von dem Lantus-Probanden mit der Kennung 221, ich habe das Integral der einzelnen Studientage ausgerechnet und unter dem Diagramm angefügt.
Es wurde dem Probanden immer die gleiche Lantusdosis (= 0,4E pro Kilogramm Körpergewicht) injiziert - an vier unterschiedlichen Tagen, ausgeglichen wurde diese Insulindosis mit Traubenzucker, welcher andauernd über eine Vene in den Probanden abgegeben wurde, um den BZ auf 100mg/dl konstant zu halten.
Die Menge des Traubenzuckers zeigt die Insulinwirkung, so sind die einzig anerkannten (Clamp-)Studien zum Nachweis von Insulinwirkung angelegt. Man kann sehr deutlich die Schwankungen des Lantusinsulins erkennen, diese Schwankungen sind aber individuell und minimieren sich bei geringerer Dosis.