Bin auf der Suche nach einer besseren Einstellung

  • Hallo zusammen,


    habe seit Mai 2016 Typ 1, LADA (war bei der Diagnose schon 45)


    habe vor allem für abends/nachts noch keine gute BZ-Einstellung gefunden und wollte wissen, ob jemand eine Idee hat.



    ich spritze 8 IE Lantus um 6:30 und habe diese BE-Faktoren: 6 Uhr bis 10 Uhr: 0,5
    10 Uhr bis 12 Uhr 0,6
    12 Uhr bis 16 Uhr 0,65
    16 Uhr bis 18: 30 0,55 und ab 18 Uhr bis morgens 0,3



    Oft ist der BZ aber zum Abendessen 70-80, so dass ich nur 0,5 IE oder gar nix spritze, dann ist der BZ oft den ganzen Abend bei etwa 200 und fällt zwischen 22 uns 23 Uhr ab (ohne dass ich was gespritzt habe) auf ca. 150. Wenn ich damit schlafen gehe kann es sein, dass ich Glück habe.
    Manchmal bin ich dann aber auch um 3 Uhr bei 60-70 und esse wieder Haferflocken.


    für den Bolus nehme ich tagsüber Novorapid und fürs Abendessen Actrapid



    Ich muss immer wieder um 22 Uhr vor dem Schlafengehen 3 BE essen, nehme meistens Haferflocken, damit's länger hält.
    Wenn das nicht mache und mit mit einem BZ von 150 um 22 Uhr schlafen gehe, muss ich oft um 3 Uhr nachts essen. Wenn das dann nur Traubenzucker ist, kann ich um 5 Uhr gleich wieder essen.
    Also gibts immer Haferflocken, obwohl ich um 3 Uhr eigentlich lieber schlafen würde.... Dies BZ-Schwankungen und das zusätzlich-Essen-Müssen gehen mir besonders auf die Nerven.


    Ich habe den ersten Teil eines Basaltests gemacht: vormittags bis 13 Uhr passen die 8 IE prima.
    Der zweite Teil vom Test (mittags bis abends) folgt demnächst. Wenn ich mal 12 Stunden keinen UZ hatte.


    meine Fragen:
    1. Levemir gesplittet morgens 5 IE, abends 2 IE statt wie bisher Lantus 7 IE morgens - denkt ihr, dass dadurch die Abende/Nächte ruhiger werden könnten?
    Oder dann wieder mehr UZ um 3 Uhr?


    2. Denkt ihr, dass ich einen ruhigerer BZ-Verlauf ohne UZ und ohne zusätzlich-essen-Müssen hinbekommen kann oder haltet ihr das ohne Pumpe sowie für utopisch?
    3. Langsame BE-Alternativen zu Haferflocken um 22 Uhr?
    4. Zur Nachschulung nach Altshausen - heißt das in jedem Fall Umstellung auf Pumpe?


    Danke für Eure Antworten.
    Lotta

  • Die Fragen kann ich nicht so recht beantworten, aber was mir auffällt bzw wie ich vielleicht rangehen würde:


    Da es "mit Glück" manchmal funktioniert, würde ich versuchen herauszufinden warum es an an manchen Tagen klappt und an anderen nicht.
    Was ist da anders bzgl Essen, Arbeit, Bewegung,..?
    zB sind abends die KH-Einträgen recht verteilt, ich schliess mal daraus dass das Abendessen zu wechselnden Zeit ist. Das könnte einen Einfluss haben.
    Wenn du spät isst und dazu Actrapid spritzt kann das durchaus bis in die Nacht wirken.


    Die Schwankungsbreite (blau gefärbter Bereich) wird nachmittags immer grösser, also die Abende verlaufen ganz unterschiedlich was du ja auch beschreibst.
    Ich finde diese "Tagesmuster"-Ansicht bringt einen da nicht weiter, man muss dann die einzelnen Tagesverläufe betrachten.


    Zwischen 13:00 bis 18:00 sind viele tiefe Werte.
    Das könnte ein Grund für die nächtlichen UZ sein, wenn sich 'die Speicher wieder auffüllen.'
    Das wäre dann zB eine Sache für die einzelnen Tagesverläufen: man könnte ob die nächtlichen UZ öfters auf eine UZ am Nachmittag folgen.
    (Könnte natürlich auch sein es andersrum ist, und die UZ am Nachmittag durch die Nacht-UZ begünstigt werden. Aber da um 13:00 recht gleichmäßig eine Mahlzeit zu sein scheint, glaube ich es liegt eher daran?)
    Vielleicht mal nachmittags ganz bewusst UZ vermeiden, und gucken wie die Verläufe dann aussehen.

  • Hallo Lotta,


    du bist erst seit kurzem T1, womöglich noch mit Restproduktion der Bauchspeicheldrüse, und hast 2 verschiedene schnelle Insuline - das ist schon außergewöhnlich...
    Anyway... die niedrigen BE-Faktoren könnten noch für diese Restproduktion sprechen, und das zerhaut natürlich auch ein Stück weit die Berechnung.


    Ich würde dir raten, abends etwas die Kohlenhydratmenge zu reduzieren, das beruhigt dieses Spiel nachts merklich, ggf. kannst du nach Umstieg auf Levemir sogar nachts das Basal weglassen. Ich bin seit 2015 T1 (auch Lada), hab meine Ernährung komplett umgestellt und brauche noch immer kein Basalinsulin und nur so 2-3 Einheiten Bolus am Tag. Kleine Spitzen nach dem Essen korrigiere ich danach.


    Lantus reagiert auch auf Sport recht zickig mit einer schnelleren Abgabe - evtl ist das ein Thema?


    lg

  • meine Fragen:
    1. Levemir gesplittet morgens 5 IE, abends 2 IE statt wie bisher Lantus 7 IE morgens - denkt ihr, dass dadurch die Abende/Nächte ruhiger werden könnten?
    Oder dann wieder mehr UZ um 3 Uhr?


    Hallo Lotta,


    zunächst ist Deine Einstellung ja gar nicht schlecht, aber ständige Esserei um 3 Uhr nachts geht natürlich auf Dauer nicht.


    Ich hätte zwei Überlegungen für Dich: zum einen kann man mit Levemir die Tages und Nachtdosis relativ gut unabhängig voneinander steuern. Ich habe auch das Thema, dass ich Nachts deutlich weniger Basal brauche als Tagsüber und komme mit Levemir da gut hin (momentan 7,5 Tag, 2,5 Nacht) Deine insgesamt noch niedrigen Faktoren/Insulinmengen lassen darauf schliessen, dass Du noch in der Remission bist, sprich eine signifikante Eigenproduktion hast. In der Remission habe ich zum für die Nach nur 1 Einheit Levemir gespritzt.


    Das andere vielleicht noch wichtigere ist Actrapid zum Abendessen. Das ist zwar ein Kurzzeitinsulin, aber wenn ich richtig informiert bin, ein Humaninsulin. Die Wirkung hält tritt erst nach ca. 1 Stunde ein (das erkärt Deine zunächst sehr hohen PP Anstiege) und hält dosisabhängig auf jeden Fall mindestens 5 Stunden, unter Umständen länger. Ich wage mal zu behaupten, dass wenn ich das Abendessen mit mit Actrapid abdecke, ich auch jede Nacht unterzuckern würde. Warum versuchst Du es nicht mit Novorapid auch zum Abendessen. Das ist nach ca. 3 Stunden durch und Du kannst vor dem zu Bett gehen wesentlich besser beurteilen, wie Dein BZ steht, da Du nicht noch die Restwirkung des Essensinsulins einberechnen musst.


    Grundsätzlich finde ich es auch schlecht, wenn man sich abends auf hohe Werte futtern muss, um die Nacht zu überstehen. Das bedeutet nämlich, dass der BZ die Nacht über fällt, morgens will man ja dann 100 haben. Das geht aber nur über ein überdosiertes Basal, und das kann man nie so genau justieren. Also lieber mit einem normalen BZ ins Bett gehen und dann die Nachtdosis so einstellen, dass sie passt.


    Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich versuchen, zunächst das Actrapid auszutauschen und dann sehen ob das Problem gelöst ist. Deine Basalmenge Lantus ist nämlich so klein, dass sie üblicher Weise gar keine 24 Stunden wirkt. Auf keinen Fall beides auf einmal, Du kannst sonst die Wirkungen nicht sortieren.


    Viele Grüße
    Ikebana

    Einmal editiert, zuletzt von Ikebana ()

  • Und mit den hohen Abend-PP Werten nebst restaktivität kann der Effekt kommen, dass die auf "Vollgas" produzierenden Reste über das Ziel hinausschießen. Also ein selbst gegrabenes Loch.


    Was einen versuch wert wäre:
    (a) Abendessen ausfallen lassen, außer Basal nichts spritzen - wo landest du?
    (b) 2-3 Eier (Rührei mit Schinken z.B.) oder ein paar Wiener Würstchen als Abendessen, Basal drauf - wo nun?


    Die Tests machen nur Sinn, wenn du mit unter 100 in den Abend kommst. Weil deine Reste sonst mitspielen und nicht unwesentliche Insulinmengen beisteuern, die du aber nicht erfassen kannst.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • zB sind abends die KH-Einträgen recht verteilt, ich schliess mal daraus dass das Abendessen zu wechselnden Zeit ist. Das könnte einen Einfluss haben

    ... stimmt nicht ganz, wir essen immer um 18:30 Uhr zu Abend, meistens sind es bei mir bisher 3 BE gewesen. Alles, was ich danach esse ist „unfreiwillig" und nur dazu da, den BZ auf die 150 zu bringen, ohne die ich nicht schlafen gehen soll (laut Schulung).


    vielen Dank für die Anregungen. Es ist vieles dabei, an das sich bisher noch nicht gedacht habe.

  • du bist erst seit kurzem T1, womöglich noch mit Restproduktion der Bauchspeicheldrüse, und hast 2 verschiedene schnelle Insuline - das ist schon außergewöhnlich.

    Das Actrapid habe ich bekommen, als ich mal sechs Wochen lang FIASP als Bolus-Insulin hatte und das hat abends überhaupt nicht funktioniert. Deshalb dann für abends das Actrapid. Inzwischen ist FIASP wieder komplett durch Novorapid ersetzt und ich werde jetzt auch zum Abendessen Novorapid nehmen. –
    Dir auch vielen Dank. Du schreibst, dass du deine Ernährung komplett umgestellt hast – also low carb – oder was anderes?

  • Schau doch mal nach, ob der Blutzucker nachts vor allem niedrig ist, wenn er den ganzen Abend um 200 mg/dl ist. Schau also, ob es besser läuft wenn er abends nicht so "hoch" ist.

    Ja, ich glaube da ist was dran. vielen Dank, ich werde ausprobieren.

  • Hallo Lotta,

    du bist erst seit kurzem T1, womöglich noch mit Restproduktion der Bauchspeicheldrüse, und hast 2 verschiedene schnelle Insuline - das ist schon außergewöhnlich...
    Anyway... die niedrigen BE-Faktoren könnten noch für diese Restproduktion sprechen, und das zerhaut natürlich auch ein Stück weit die Berechnung.

    Ich würde dir raten, abends etwas die Kohlenhydratmenge zu reduzieren,

    habe heute Abend damit angefangen. Danke!

    Lantus reagiert auch auf Sport recht zickig mit einer schnelleren Abgabe - evtl ist das ein Thema?

    wußte ich nicht. guter Hinweis. Noch ein Punkt, der für einen Umstieg auf Levemir spricht.

    Hallo Lotta,
    Grundsätzlich finde ich es auch schlecht, wenn man sich abends auf hohe Werte futtern muss, um die Nacht zu überstehen. Das bedeutet nämlich, dass der BZ die Nacht über fällt, morgens will man ja dann 100 haben. Das geht aber nur über ein überdosiertes Basal, und das kann man nie so genau justieren. Also lieber mit einem normalen BZ ins Bett gehen und dann die Nachtdosis so einstellen, dass sie passt.


    Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich versuchen, zunächst das Actrapid auszutauschen und dann sehen ob das Problem gelöst ist. Deine Basalmenge Lantus ist nämlich so klein, dass sie üblicher Weise gar keine 24 Stunden wirkt. Auf keinen Fall beides auf einmal, Du kannst sonst die Wirkungen nicht sortieren.


    Viele Grüße
    Ikebana

    Danke für Deine Antwort. Actrapid habe ich heute Abend schon ausgetauscht, das war eine einfache Übung. Und dann der Umstieg auf Levemir nächste Woche.
    Welchen Wert hast Du vor dem Schlafengehen? In der Schulung hieß es, dass für mich alles zwischen 150 und 200 in Ordnung sei, aber ich fühle mich überhaupt nicht wohl, wenn der BZ über 120 ist.

  • Alles, was ich danach esse ist „unfreiwillig" und nur dazu da, den BZ auf die 150 zu bringen, ohne die ich nicht schlafen gehen soll (laut Schulung). vielen Dank für die Anregungen. Es ist vieles dabei, an das sich bisher noch nicht gedacht habe.


    Bei Restaktivität will dein Körper keine 150. Wichtig wäre herauszufinden, ob du sowas hast. Angesichts deiner Werte und Faktoren hört es sich für mich wie "ja" an. Bitte mit deinem Doc besprechen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Das Actrapid habe ich bekommen, als ich mal sechs Wochen lang FIASP als Bolus-Insulin hatte und das hat abends überhaupt nicht funktioniert. Deshalb dann für abends das Actrapid. Inzwischen ist FIASP wieder komplett durch Novorapid ersetzt und ich werde jetzt auch zum Abendessen Novorapid nehmen. –
    Dir auch vielen Dank. Du schreibst, dass du deine Ernährung komplett umgestellt hast – also low carb – oder was anderes?

    Ja, außer in Gemüse und Nüssen esse ich keine Kohlenhydrate mehr. Keine Nudel, kein Brot, keine Kartoffel. Was im Tagesergebnis so 30 bis 50g langsame Kohlenhydrate bedeutet. Funktioniert nach einer gewissen Gewöhnung und Umstellungszeit hervorragend. Die Umstellung ist entscheidend, da machen viele was falsch.
    Der Vorteil dieser Ultra-Low-Carb Variante ist die, dass das Gehirn nun mit Fett anstatt Glucose läuft, die Muskulatur ebenso. Gehirn hat etwa 25% Anteil am Kalorien-Tagesbedarf. Das bedeutet nach einer gewissen Zeit, dass der Basalbedarf merklich sinkt und auch beim Sport nur noch Glucose aus den Glycogenspeichern verbrannt wird, wenn sehr anstrengende Workouts wie Sprints auf dem Programm stehen. Zudem betreibe ich noch Kraftsport und Ausdauersport. Kraftsport erhöht die Insulinsensivität, und Ausdauersport schiebt die Grenze, ab der die Muskulatur Glucose brauchen, nach oben.
    Ein weiterer Nebeneffekt ist der, dass nach Untersuchungen die Restaktivität der BSD in einer insulinarmen Umgebung geschont bleibt. Obs tatsächlich etwas hinauszögert, keine Ahnung.


    Wenn man dir gesagt hat, nicht unter 150 ins Bett zu gehen - und du noch eine merkliche Restaktivität hast, dann kannst du nur verlieren. Denn der Körper strebt trotzdem einen Wert von 80-100 an, die BSD ist so unter Dauerstress und kann erst entspannen, wenn sie den Zielwert erreicht hat. Und du isst dagegen an und wirst nur frustriert und auch fett. Für Ladas mit Restaktivität ist es sinniger, hier natürliche Werte anzustreben. Warum: es gibt Phase 1 Insulin, und Phase 2. Phase 1 wird in der BSD angesammelt und sofort nach dem Essen ausgestoßen. Reicht das zur Deckung nicht mehr aus, produziert die BSD Phase 2, und das dauert länger bis es im Körper ist. Durch ständig erhöhte Werte hast die BSD keine Chance, Phase 1 anzusammeln. Phase 1 kann schon ausreichen, um Kohlenhydrate aus einer Mahlzeit aus Gemüse und Fleisch ohne Insulininjektion zu verstoffwechseln.
    Das hat man dir sicher nicht gesagt in der Schulung... wie auch das mit dem Fettstoffwechsel.


    Meiner Meinung nach sollte jeder frische Lada mit Remission sofort anfangen, den Fettstoffwechsel zu trainieren. Sowohl durch Ernährung als auch durch Sport. Man tut sich viel einfacher in dieser Zeit als nachher wenn man voll auf externes Insulin angewiesen ist und zögert den BSD-Tod dadurch hinaus, und man profitiert danach lange Zeit durch die Fettadaption. Wenn du nähere Infos haben willst - PM, ich coache mittlerweile auch andere die diesen Weg beschreiten wollen (man muss es wollen, es ist kein Spaziergang) im privaten Rahmen.



    lg aus dem nebligen Ulm

  • Bestens beschrieben, kann ich so inhaltlich nur unterschreiben. Bis auf die Sache mit dem Sport, das ist nicht so meins ;)


    Wusste vor drei Jahren gar nicht, dass sowas "Low Carb" heißt - hab mich durch Try & Error selbst in die Richtung bewegt. Seit dem ein HB1 von typisch 5.2 +/- 0.3 und genau Null Unterzucker. Wenn sich der BZ doch mal Richtung Tiefparterre bewegen will geschieht das so langsam, dass viel Zeit zum Reagieren bleibt. Wieviel Reste noch aktiv sind - keine Ahnung. Irgendwas stabilisiert. Tippe angesichts der Dauer auf ne Art stufenloses Umschalten von Glucose auf Fettstoffwechsel. Womit die Glucose als Brennstoffquelle des Körpers um so unbedeutender wird je niedriger deren Verfügbarkeit bzw. der Wert ist. Tippe daher, dass genau von dort die Stabilisierung kommt.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Hallo Lotta,


    Ich bin übrigens wie Du LADA mit 45, jetzt bin ich 49, habe meinen Diabetes gut im Griff und kann mein Leben fast wie vorher führen. Auch ich habe meine Kohlehydratmengen reduziert, einfach weil es die Einstellung erleichtert, aber ein extremes low Carb ist für eine gute Einstellung nicht zwingend erforderlich. Es hängt von den Lebensgewohnheiten ab und was man eben gerne isst.


    Aber zurück zur Frage: Mein erster eigenständiger Schritt in der Therapie, nach Anschaffung eines Dexcom, war die Reduktion der Nachtdosis und das zu Bett gehen mit normalen Werten. Ich gehe mit 80 bis 120 ins Bett, darüber spritze ich Korektur. (Jawohl Du liest richtig) Du wirst darauf geschult, mit hohen Werten ins Bett zu gehen, um einen Puffer zu haben. Gleichzeitig sollst Du aber mit niedrigen Werten aufwachen. Wie soll das bitte gehen, ohne überdosiertes Basal?
    Warum schult man so bekloppt? Es stammt aus der Zeit ohne FGM/CGM. Man kann nachts nicht kontrollieren und die Qualität der Einstellung misst man am Nüchternwert, weil man keinen anderen hat.
    Du hast ein FGM. Stell die Nachtdosis so ein, dass die Kurve flach bleibt. Wenn das zu niedrig ist, und es am Morgen etwas ansteigt, ist das nicht so schlimm wenn der Hauptteil der NAcht ok ist. (Das weiss man ohne FGM nicht)


    Leider dauert es sehr lange, bis moderne Therapiemethoden Einzug in die Schulung halten. Aber man hat heutzutage die Wahl, die Dinge selbst zu steuern. Man muss sich nur langsam herantasten und gut dokumentieren, um zu lernen. ES lohnt sich aber, denn mit Übung geht mit der Diagnose Diabetes fast alles.

  • Das andere vielleicht noch wichtigere ist Actrapid zum Abendessen. Das ist zwar ein Kurzzeitinsulin, aber wenn ich richtig informiert bin, ein Humaninsulin. Die Wirkung hält tritt erst nach ca. 1 Stunde ein (das erkärt Deine zunächst sehr hohen PP Anstiege) und hält dosisabhängig auf jeden Fall mindestens 5 Stunden, unter Umständen länger.

    Ganz SO langsam ist Actrapid nun auch nicht.
    Je nach Mahlzeit/Situation passen bei mir 0-20 Minuten spritzen vorm Essen ganz gut. Es wirkt schon recht lange, das stimmt. Aber das kann ja auch gut sein für 'langsame' BE/FPE die sonst vielleicht zwei verzögerte Injektionen bräuchten.


    Zitat

    Alles, was ich danach esse ist „unfreiwillig" und nur dazu da, den BZ auf die 150 zu bringen, ohne die ich nicht schlafen gehen soll (laut Schulung).

    Wann gehst du schlafen? Die 150 erreichst du ja schon um 19:30 (zumindest manchmal, laut Schwankungsbreite)
    Selbst wenn ein höherer BZ fürs schlafen gehen notwendig sein sollte, wäre das ja recht früh mit dem "hochfuttern" schon Stunden vor der Schlafenszeit zu beginnen.

  • Wann gehst du schlafen? Die 150 erreichst du ja schon um 19:30 (zumindest manchmal, laut Schwankungsbreite)
    Selbst wenn ein höherer BZ fürs schlafen gehen notwendig sein sollte, wäre das ja recht früh mit dem "hochfuttern" schon Stunden vor der Schlafenszeit zu beginnen.

    Ich gehe meistens gegen 22:00 Uhr, spätestens 22:30 Uhr schlafen. das mit dem „Hochfuttern mache he ich jetzt nicht mehr. und Kohlehydrate gibt's abends auch keine mehr. Gestern hat das ganz gut geklappt, mal sehen, wie's weitergeht.