Kalibrierung FreeStyl Libre in xDrip+

  • Hallo,


    seit Ende letztens Jahres nutze ich FreeStyle Libre zur FCM und lese die Rohwerte mit dem Lesegerät aus.


    Ich
    habe aber auch eine Sony Smart Watch draufhängen, die die Werte mit
    LibreAlarm ausliest und an xDrip+ sendet, um damit auf dem Smartphone
    ein CGM zu ermöglichen.


    Das Lesegerät kalibriert mit jedem neuen
    Sensor ja erst immer eine Stunde lang. Mein xDrip+ kennt diese
    Kalibrierung natürlich nicht. Deswegen muss ich eine extra Kalibrierung
    machen. XDrip+ fordert mich hierzu auf, gegen den aktuellen Blutzucker
    zu kalibrieren. In der Regel gebe ich xDrip+ einfach den aktuellen Wert
    aus dem FreeStyle Libre lesegerät. Egal, wie, der Effekt ist der
    Folgende: Durch die zwei verschiedenen Kalibrierungen unterscheiden sich
    die Werte vom Lesegerät und von xDrip+. Teilweise liegen sie über
    1mmol/l auseinander. (Dem Lesegerät vertraue ich da mehr.) Wenn die
    Werte weit auseinander liegen, mache ich für xDrip+ einen neuen
    Kalibrierwert, indem ich den (genaueren) Wert vom Lesegerät als
    Kalibrierwert nutze.


    Gibt es eine Möglichkeit das hinzubekommen, dass xDrip+ die gleichen Werte wie das Lesegerät anzeigt?


    Viele Grüße,
    Alfine


  • Ich glaube du denkst da falsch. Wenn ich mich nicht täusche rechnet das Libre Lesegerät die Rohwerte auch nach einem Algorithmus um.
    Wie LibreAlarm mit Watch und xdrip arbeitet weiss ich nicht.


    Ich würde zum kalibrieren aber immer einen blutigen Wert nehmen, sonst hast du ja lauter Unbekannte.

  • Das Libre verlangt von sich aus keine Kalibrierung (finde ich fatal), es passt aber für den normalen Alltag bei vielen Anwendern.


    xDrip hingegen rechnet ähnlich die Messwerte um, gleich sie dann aber an den Blutzucker (in 10 Minuten Lag-Time) an. Ich würde demnach sehr davon abraten, xDrip an das Libre Messgerät anzupassen und eher die Möglichkeit nutzen, die Libre Kurve an den blutigen Wert anzugleichen. Ansonsten ziehst du den systematischen Fehler in alle Systeme durch, obwohl du ihn auch eleminieren könntest.

  • "Das Lesegerät kalibriert mit jedem neuen
    Sensor ja erst immer eine Stunde lang."


    Das ist keine Kalibrierung. dazu müsste der Sensor ja wissen, wie der Blutzucker ist.


    Die Zeit ist nötiug, damit genügend Gewebeflüssigkeit durch die Kapilare fliesst. Evtl. auch Blut vom "schuss" abgeflossen ist.

    let the sun shine

  • Bei mir funktionierte kürzlich nach einem Update die Libre Link Software nicht und ich hab' für 4 Tage Glimp benutzt.
    Auch diese App ist "kalibrierbar". Tatsache war bei mir, dennoch dass der Libre Reader bei waagerechtem Trendpfeil immer sehr nah am Blutzucker-Wert (Contour Next USB - hat bei diversen Laborvergleichen recht genau gemessen). Die Glimp-Werte waren relativ weit weg.
    Es scheint aber hier auch individuelle Unterschiede zu geben. Ich vertrage zwar das Libre-Pflaster nicht :( und muss jedes Mal basteln, mit der Messgenauigkeit kann ich aber zufrieden sein.

  • Egal, wie, der Effekt ist der
    Folgende: Durch die zwei verschiedenen Kalibrierungen unterscheiden sich
    die Werte vom Lesegerät und von xDrip+. Teilweise liegen sie über
    1mmol/l auseinander. (Dem Lesegerät vertraue ich da mehr.)

    Das Libre-Lesegeraet ist prinzipiell erstmal unkalibriert.
    Je nach Serienstreuung des Sensors liegt das Geraet genausoweit daneben wie die Rohwerte in xDrip.
    Das kann z.B. heissen, dass man in den ersten Stunden nach dem Setzen des Sensors nur LO oder Werte im Hypobereich sieht, obwohl eigentlich alles normal ist.


    Ich halte es fuer sinnvoller, xDrip mit Kappillarblutwerten zu kalibrieren.


    Dass die Werte des Lesegeraetes punktuell in dynamischen Situationen anders sind als bei xDrip, selbst wenn im grossen und ganzen das gleiche rauskommt, kann an den prediktiven Algorithmus von Abbot liegen, das haben wir hier im Forum schon erklaert, eine andere Quelle ist hier.


    LG
    Martin

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  • "Das Lesegerät kalibriert mit jedem neuen
    Sensor ja erst immer eine Stunde lang."


    Das ist keine Kalibrierung. dazu müsste der Sensor ja wissen, wie der Blutzucker ist.

    Das ist eine optimistische Denkpause, in der sich die Wundreaktion um den frisch gesetzten Sensorfaden "setzen" soll.
    Mit xDrip oder Glimp kannst Du auch in der Zeit Rohwerte auslesen, die sind meist sehr niedrig.
    Diese Phase kann (z.B. wenn es beim Setzen geblutet hat) auch laenger anhalten.


    LG,
    Martin

  • Auch diese App ist "kalibrierbar"

    Die Frage ist: hast Du sie kalibriert und mit welchen Werten und wievielen?


    Glimp passt die Kalibrierung bei mindestens 3 eingegebenen Blutwerten (mit parallel existierenden Sensorwerten) an und berechnet daraus 2 Parameter (slope und intercept), mit denen die Sensorkurve danach dann angepasst wird.
    Jeder Statistiker wird dir sagen, dass fuer einen angepassten Parameter eigentlich mindestens 3 verschiedene Datenpunkte haben solltest, die eine bestimmte Wertespanne abdecken (also niedrige und hohe Werte).


    Eine einmal berechnete Kalibrierung gilt nur fuer einen Sensor, wenn spaeter noch weitere Blutwerte dazukommen, kann man die Parameter auch anpassen.
    Meiner Erfahrung nach driften Libre-Sensoren gern etwa ab Tag 9 oder 10.


    LG,
    Martin