Wandern bei LC-Ernährung

  • Muskelauffülleffekt schließe ich bei so nem Spaziergang eigentlich aus, dachte ich zumindest.

    Sehe ich anders. Dieser "Muskelauffülleffekt" zieht sich nach meiner Erfahrung über einen halben bis ganzen Tag hin.


    Ja, das hast Du Recht, ist insgesamt nicht viel, aber ich habe mit viel weniger gerechnet, da ich mich ja im normalen Leben sehr Low Carb ernähre und eigentlich dachte, dass dann die notwendige Energie aus den Fettreserven gewonnen wird und eben nicht aus KH. .

    Das wäre zu schön um wahr zu sein ;)
    Aber Du kannst davon ausgehen, dass das Chaos mit High Carb viel größer gewesen wäre. So zumindest meine Erfahrungen.


    Und wie schon richtig angemerkt wurde: So ein diabetischer Körper denkt sich auch hin und wieder "Einmal ist keinmal" und lässt sich zu unerklärlichen Einmal-Ausrutschern hinreißen.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Kurz vorweg, es war ja die erste Wanderung. Es bringt nichts voreilige Schlüsse zu ziehen.
    Sowas wie "welcher Teil des Weg verursachte welche BZ-Änderung", das scheint mir eine zu detailierte Betrachtung für eine bisher einmalige Sache. Man weiss noch nicht was "Zufall" war und was sich mit der Zeit als Regelmäßigkeit erweisen wird.

    Ja, da hast du wohl recht! Nachdem nun gut 1 Woche Wanderurlaub hinter mir liegt, scheint es tatsächlich kaum eine Rolle zu spielen, ob der Weg anstrengend ist oder nicht, sondern es scheint wohl einfach an der Dauerbelastung zu liegen. Der BZ verhielt sich auf fast allen Touren sehr ähnlich, so dass ich es heute tatsächlich geschafft habe, ihm "zuvor zu kommen", so dass er halbwegs stabil blieb...! Gut, morgen passt es dann wahrscheinlich wieder nicht mehr... :rolleyes:

    Zitat


    Wer sagt denn, dass man 3x am Tag oder öfter was zu Essen benötigt? Hauptsache die Kalorien stimmen unterm Strich...
    Sehe ich auch so. Bei Bewegung finde ich es mit mehreren verteilten Mahlzeiten aber einfacher den BZ konstant zu halten. Wobei ich so Kleinigkeiten zwischendurch nicht als richtige Mahlzeit sehe. Das sind einfach zusätzliche Möglichkeiten um den BZ zu steuern. Denn wer schafft es schon morgens beim Frühstück genau passend zu spritzen dass der BZ über den ganzen Tag bis zum Abendessen konstant bleibt? Also bei mir klappt das nicht immer, besonders wenn sich zwischendrin die Umstände ändern dann ist es mMn unmöglich. (zB erst still sitzen bei einer Zugfahrt und dann wandern)

    Wenn wir wandern sind, habe ich unterwegs noch nie den großen Hunger gehabt. Und die Kombination Bolus und Bewegung ist bei mir bisher gründlich in die Hose gegangen, so dass ich mein Essen lieber so gestalte, dass ich nichts spritzen muss (außer abends).

    Kohlenhydrate wegzulassen ist beim Fettstoffwechsel wahrscheinlich nur die eine Hälfe, er muss wahrscheinlich zusätzlich durch längere Bewegung trainiert werden. Aber man sollte sich nicht ärgen oder "unsportlich fühlen" oä weil man irgendwas nicht ohne Zusatz-BE geschafft hat. Würde erstmal weiter beobachten wie es in Zukunft läuft...

    Ach, es geht garnicht um das unsportlich fühlen, bin nur ein wenig enttäuscht, da ich es mir wirklich anders erhofft hatte... Aber vielleicht muss ich einfach noch mit Basalrate und dem Essen experimentieren, vielleicht klappt es ja dann beim 10. Wanderurlaub, dass 1-2 KE pro Wanderung ausreichen... ^^ Und vor allem der BZ-Abfall nicht mehr so heftig wird, werde bei so schnell fallenden Werten immer nervös und ein wenig panisch. :wacko:

  • Zitat von »Witnez«




    Muskelauffülleffekt schließe ich bei so nem Spaziergang eigentlich aus, dachte ich zumindest.
    Sehe ich anders. Dieser "Muskelauffülleffekt" zieht sich nach meiner Erfahrung über einen halben bis ganzen Tag hin.

    Ich meinte wegen der geringen Intensivität. Habe die Muskeln ja nicht großartig mehr beansprucht als auch im Alltag. Ich dachte, dieser Muskelauffülleffekt käme erst zum tragen, wenn man sich tatsächlich sportlich betätigt, also die Muskeln auspowert oder einfach andere Muskelgruppen beansprucht als sonst. Aber da liege ich vielleicht auch einfach komplett daneben.., :huh:

    Noch mehr Chaos mit mehr KH? Puh, dann hätte ich mein Hobby wohl nochmal gründlich überdacht und mich erstmal heulend in die Ecke gesetzt! :pfeil:

  • Du hast da was falsch verstanden. Bei Sport kann der Blutzucker zwar sinken, das hängt aber nicht von der Intensität ab. Den Einkaufswagen durch den Supermarkt zu schieben, kann genau solche Hypos erzeugen, wie "echter" Sport.


    Entscheidend ist das Im Körper verfügbare Insulin. Wenn du also in den letzten ~5 Stunden einen Mahlzeiten- oder Korrekturbolus gespritzt hast, dann kannst du bei jeder Bewegung eine Hypo bekommen, oder musst mehr essen, als du ursprünglich für den Bolus geplant hattest. Wenn dein Körper noch eigenes Insulin herstellt, kann das ja auch noch überall dazwischenspucken.


    Wenn nach einiger Zeit keinerlei körpereigenes Insulin mehr vorhanden ist, dann würdest du, wenn du in den nächsten Stunden Bewegung machst, zur vorhergehenden Mahlzeit weniger Insulin als normal spritzen (z. B. nur die Hälfte). Oder du müsstest zur Bewegung etwas essen.


    Es gibt noch den Sonderfall von Sport an der obersten Leistungsgrenze. Dabei kann der Blutzucker sogar steigen.