Bluetooth Transmitter mit Abweichung???

  • Hallo Zusammen,



    bin neu im Geschäft und Vermutlich verstehe ich die Technik einfach nicht richtig - eigentlich habe ich da aber schon ein Gefühl für?!


    Ich dachte immer der Sensor des Libre ist das eigentliche "Messgerät" das dann per NFC seine Ergebnisse beim Scan an das Lesegerät bzw. ein Handy überträgt.
    Wenn ich direkt nacheinander mit Handy und Lesegerät scanne bekomme ich auch immer identische Werte.


    Jetzt habe ich immer wieder gelesen, dass die Werte die mittels NIghtrider bzw. miaomiao übertragen werden doch erheblich von den gescannten Werten abweichen können.


    Kann mir das jemand bestätigen bzw. lieber natürlich erklären?


    Vielen Dank und Viele Grüße Theo

  • Der Libresensor liefert nicht direkt einen Gewebezuckerwert in mg/dl sondern einen Wert der noch umgerechnet werden muss.
    Die Formel/Algorythmus zur Interpretation der Sensorsignal hält Abbott geheim.
    Die inoffiziellen Transmiter verwenden selbst entwickelte Formeln, die teilweise andere Ergebnisse liefern.



    Im Sensorfaden unter der Haut fliesst durch irgendwelche chemische Prozesse ein Strom, der je nach Glukosekonzentration verschieden stark ist.
    Da Stromstärke in Ampere gemesen wird, Blutzucker aber in mg/dl, muss der Wert noch "umgewandelt" werden.
    So ähnlich wie bei einem Thermometer mit Quecksilber im Glasrohr, da malt man ja eine Skala auf damit man aus der Höhe der Quecksilbersäule (in Zentimerter) eine Temperatur (in °C) ablesen kann.


    Ein Probleme beim Gewebezucker ist dass das Signal sehr rauscht, weil der Faden in der Haut wackelt oder die chemischen Prozesse nicht immer gleichmässig ablaufen oder wasweissich. Jedenfalls kann das Signal nicht direkt verwendet werden weil man dann einen Anzeigewert hätte der wild hin&her springt.
    Beim Thermometer hat man so einen Effekt eher nicht, aber vielleicht wenn man den Wasserstand in einem Gewässer messen will und durch Wellen hüpft der Messschwimmer immer auf & ab.
    Man muss also irgendwie das Signal glätten und einen Mittelwert nehmen. Man kann für den Mittelwert die letzten 10 oder die letzten 20 Werte nehmen, man kann die Werte unterschiedlich gewichten oder "Ausreisser" ganz ignorieren, da gibt es also viele verschiedene Vorgehensweisen.


    Das zweite Problem ist das der Gewebezucker dem Blutzucker etwas hinterläuft, das Libre versucht da wohl Trends im Verlauf zu erkennen um ein genaueres Ergebnis errechnen zu können. Auch hier bietet die Mathematik viel kreativen Spielraum.

  • Dem kann ich nur beipflichten, danke für die Erklärungen.

  • Großartig, Pelzlöffel!
    Ich danke dir für die gute und ausführliche Erklärung!!!


    Jetzt bleibt halt nur noch zu hoffen, dass Drittanbieter wie Spike und Co gute Algorithmen haben.


    Dir ein schönes Wochenende. Viele Grüße Theo

    Einmal editiert, zuletzt von theokraut ()