Optimierung der Werte bei Neuinsulinuser mit ketogener Ernährung

  • Moin zusammen,


    ich habe in diesem Thread Morgengupf relativ viel über mich geschrieben wenn Ihr zur Beantwortung noch mehr Infos braucht. Allerdings hier ganz kurze Zusammenfassung.


    46 Jahre, 2013 fälschlich als T2 eingestuft, allerdings keine Medis, HbA1c immer unter 6,5, eher knapp unter 6, Seit Jan 20 bekannter Typ1 - Lada nach Ketoazidose und vollständiger Entgleisung mit knapp 500 ins KH, HbA1C bei 12,x, seit Februar 20 strikte ketogene Ernährung, seit Mai 20 erstmalig in meinem Leben normalgewichtig (jetzt bzw. seit 2 Monaten 86,3kg bei 184cm groß), Insulinuser seit Januar 2020 (Humalog und Tresiba), dank meiner Ernährung brauche ich kein Bolus sonder nur Basal, Aufstehsyndrom je nach Stress am Morgen, top fit, so gut ging es mir noch nie dank T1 und Keto.....letzter HbA1c bei 5,2, keine Spitzen über 140 außer ich lege es drauf an.


    Ich habe das alles mit LCHF geschafft, halte mein Gewicht jetzt seit gut 2 Monaten und mir geht es wirklich sehr gut, mein T1 beschäftigt mich nur noch abends 1 Minute beim Basal. Derzeit 4 IE Tresiba. Damit wache ich morgens mit Werten um 70-80 auf, wenn ich schnell aufstehe und Stress habe, dann geht er hoch auf 130 und gegen Mittag bzw. wenn ich etwas zur Ruhe komme wieder auf unter 100 bzw. ist abends um 18 Uhr bei etwa 80. Kann ich wirklich die Uhr nach stellen und habe auch keine Hypos wenn nicht gerade das Libre spinnt bzw. nicht kalibriert ist.

    Was ich aber gut merke ist Bewegung oder mentaler Stress, dann geht der Wert hoch, am Wochenende wenn der Tag easy und relaxt verläuft, dann komme ich nach dem Aufstehen kaum auf über 100, wenn ich richtig Stress habe (Anwaltstermin und Aufregen), dann auch auf 150. Sobald ich wieder Ruhe habe, am besten mal die Füße aufs Sofa oder keinen Stress, dann fällt er auch rasch wieder ab.


    So, zu meinen Fragen. Bitte bedenken, dass ich Insulin/T1 Neuling bin und seit dem auch erst zwei Mal beim Diabetologen, der mich beim letzten Mal mit Fragen nach Zielen für nächstes Quartal eher ausgelacht hat und meinte, da könnte ich nix mehr verbessern und das wäre top.

    Jetzt habe ich aber im Januar eh mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt (das neue gefällt mir trotz T1 deutlich besser) und ja, ich bin im optimierungswahn. Liegt aber vielleicht auch an meinem Job. Klar, ich habe noch Eigeninsulin. Mal schauen wie lange noch, da möchte ich aber sparsam mit umgehen.


    Also, ich strebe sehr niedrige Werte an (wie ein gesunder), Ernährung ist nicht das Thema, ich werde nach Möglichkeit ewig bei LCHF bleiben weil die Vorteile möchte ich nie wieder missen (jeden Morgen kommt Asterix mit der großen Suppenkelle und teilt Zaubertrank aus; ich esse nur einmal am Tag, Hunger ist mir unbekannt, ganz im Gegenteil, ich mache ketogene Schokolade und Pralinen um auf meine kcals zu kommen).


    Was mache ich mit meinem Aufstehsyndrom? Ich habe eine Zeit (vor ketogen) Morgengupf gespritzt, habe mir bei 80er Zuckerwert mal eben 3 IE Humalog gegeben um dann zwei Stunden später immer noch bei 80 oder 90 zu sein. Mittlerweile steh ich morgens langsamer und behutsamer auf, mache mir keinen Streß und dann hält sich das im Rahmen. Streß bei der Arbeit oder in der Birne kann ich aber nicht vermeiden, ebenso viel Bewegung. Das weiß ich aber im Vorfeld eher weniger und im Moment spritze ich Bolus gar nicht bzw. nur ungern. Ich sehe aber sehr deutliche Unterschiede zwischen relaxt am Wochenende und Stress bei der Arbeit... Daher, würdet ihr, wenn ihr wisst, dass es stressig wird trotzdem einen kleinen Bolus morgens spritzen um den Wert nicht so rasch steigen zu lassen, oder sagt ihr, gut, mal auf 130 oder 140 ist auch okay, der geht ja in absehbarer Zeit wieder runter...


    Dann soll man ja, gerade im Hinblick auf GVI uä. keine starken Schwankungen haben bzw. versuchen diese zu vermeiden. Die erste habe ich oben bereits beschrieben, die zweite liegt in meiner Ernährung. Ich lebe immer noch strikt ketogen und versuche täglich unter 20, max 25g KH zu bleiben auch wenn ich mittlerweile bestimmt sehr gut adaptiert bin. Allerdings tracke ich nicht mehr alles sondern mache es vom Gefühl her und traue mich mittlerweile auch mal ab und an an einen Döner-Teller ohne Pommes/Reis mit mehr Salat. Irgendwas ist in der Sauce, Zuckerspiegel steigt aber auch nur um 20 Einheiten und sinkt wieder. Joghurt mit ein paar Beeren und zwei Löffel Kerne/Nüsse dazu macht auch so 20 bis max 30 Einheiten nach oben, diese teilweise recht zügig.

    Hier spritze ich natürlich auch nicht, fällt ja auch wieder rasch.


    Nehmen wir jetzt mal an, ich kann mir auch 40g KH gönnen und bleibe dabei in Ketose (Ketonspiegel habe ich nie gemessen, aber am Anfang natürlich gerochen und ich bilde mir ein ich fühle es....). Dann würden mein Zuckerspiegel ja auch mal von 100 auf z.B. 150 oder gar 160 steigen. Ich weiß, alles noch nicht schlimm. Spritzen, ja oder nein? Im Krankenhaus wurde mir beigebracht für alles zu spritzen was KH enthält, selbst 1 BE... Aber die haben auch gesagt ketogen und T1 geht nicht. Naja, ich mache das seit 6 Monaten und lebe noch und mir ging es nie besser. Daher und aus vielen anderen Gründen höre ich mir die Meinung der Ärzte gerne an aber bilde mir nach reichlich Lesen meine eigene. Wenn die differiert dann ist das eben so....


    So, ich hoffe ihr lacht mich nicht aus, ich weiß, dass HbA1c mit 5,2 für viele hier der absolute Traum ist aber solange ich noch kann und es mir Spaß macht, kann ich ja versuchen ihn noch zu optimieren. Nächste Woche ist wieder Quartalstermin, lt. Libre bzw. genauer Xrip+ werde ich etwas höher liegen als letztes Mal. Ich wiege aber auch nicht mehr und bin nicht mehr ganz so streng mit den 20g KH. Habe auch schon mal Kleinigkeiten von nicht erlaubten Dingen im Essen gehabt (minimalst Zucker, Stärke) aber möchte nach Möglichkeit wenig spritzen bzw. so lange es geht auf Bolus verzichten.


    Gleiches Problem habe ich natürlich beim Sport, ich fahre Rennrad und wenn ich es da richtig fliegen lasse, dann geht der Wert bei mir auch richtig hoch um hinterher ziemlich genau 20 Einheiten unter meinen Startwert zu fallen. Beides, sowohl Anstieg als auch Fall geht sehr schnell was ja auch zu vermeiden wäre. WEnn ich mit dem Rad eher gemütlich fahre, dann steigt er fast gar nicht aber fällt hinterher natürlich trotzdem etwa 20 Einheiten. Dementsprechend ist für mich natürlich Ausdauersport besser. Mein Doc meinte letzte Mal schon, ich solle besser gar nicht so viel Sport machen bzw. vorsichtig.


    Naja, ich hoffe ihr seht mir meinen Optimierungswahn nach und versteht ungefähr was ich meine :-)

  • Das war z.B. heute, relativ stressig, in der Spitze am Vormittag bei 133, jetzt wieder bei 85.


    Das war Sonntag in Ruhe mit Maximalwerten nur knapp über 100.


    Beispiel für viel Sport habe ich gerade nicht mehr aber wenn ich mit 80 starte und Gas gebe, dann bin ich nach 5 km bei 150. Solange ich fahre ist alles gut, wenn ich fertig bin, dann fällt er innerhalb von 45 Minuten wieder runter bis auf 60 um dann 15 Minuten später wieder bei 70-80 zu liegen. Hypo ist das mit 60 ganz bestimmt nicht, ich hatte nach anstregender Sporteinheit schon eni Abfall bis auf 52, ohne mein Eingreifen aber 15 Minuten später ebenso wieder bei 75...

  • Beantworte mal die Frage: Warum Dauerketose?


    Bringt imho bei einem T1 nichts, ausser dass der Körper Insulinrestent wird.

    Strebe besser eine gute metabolische Flexibilität an. Intervallfasten, Ausdauersport und Kraftsport.


    Langfristig muss man in Dauerketose schon vorsichtig sein. Mit Sport kann einen das die Hormonwerte wie Testosteron zerhageln. Da sind gezielt Carbs zum Sport ganz sinnvoll um das Cortisol in Schach zu halten. Aber durch die Glut4 Aktivierung durch Muskelkontraktion braucht man da kaum Insulin.


    Ansonsten schau mal bei der idaa.de vorbei.


    IMHO: top, Hut ab, in deiner Geschichte erkenne ich meine wieder und mach nicht den Fehler, andere Diabetiker überzeugen zu wollen dass dieser Weg der bessere ist. Unser Weg können viele nicht nachvollziehen, auch Ärzte nicht weil er ausserhalb der Leitlinien liegt. Im besten Fall lassen die einen in Ruhe und liefern die Blutwerte die man braucht, um sowas kontrolliert durchziehen zu können.

  • Das ist mein 30 Tage Schnitt ohne wirklich besessen von meinen Werten oder Management zu sein.


  • Wie hast du den Verlauf bei Sport gemessen? Sensoren messen da Mist. Weil sie messen nur das, was zwischen Blut und Muskel ist. Bei Kontraktion wird das leergesaugt, nach dem Sport oft überladen und Hydration sorgt allein schon für große Schwankungen.

  • @zuckertyp: Den GVI fänd ich für mich deutlich zu hoch- bei Normal Carb und Hba1c ebenfalls im gesunden Bereich!

    Nur kurz weils nicht um mich geht hier: Nachts ist es nicht so tief wie vom Sensor gemessen. Libre misst da viel Mist. Hab nachts kein aktives Basal Insulin.

  • Danke für die Reaktionen. Also ich habe mittlerweile einiger meiner Bekannten (auch T2er oder gesund) zu LCHF bewegen können. Einer macht gerade sogar LCHF Coach Ausbildung. Die anderen eher wegen Gewichtsproblemen.


    Also mein Ziel war direkt nach Krankenhaus eigentlich nur wieder gemäßigtes LC. Bin aber von selbst und nach viel Lesen zu LCHF gekommen und begeistert. Ostern habe ich gesündigt mit etwas Kuchenfüllung (zwei drei Esslöffel unbekannter Herkunft). Zucker ging auf knapp 200 aber fiel auch genau so schnell wieder ohne Bolus). Allerdings hatte ich den ganzen nächsten Tag Kopfschmerzen und bin wohl aus der Ketose gefallen.


    Ich muss nicht unbedingt in Ketose bleiben, möchte aber nach Möglichkeit ziemlich auf Bolus verzichten. Ich habe ja nur ein paar Wochen überhaupt Bolus gespritzt aber das war für mich ein recht unangenehmes Gefühl. Nicht das spritzen sondern eher das Auf und Ab im Zuckerspiegel. Ohne Bolus geht es mir da gefühlt deutlich besser.


    Klar, metabolische Flexibilität habe ich mir auch am Anfang gedacht. Mein Ziel war Ende März unter 100, habe meinen Geburtstag um 1 Tag verfehlt aber war noch März. Nächstes Ziel war Mitte 2021 in den Bereich 85-90kg. Da bin ich seit Mai diesen Jahres bereits. Seitdem halte ich mein Gewicht und wollte daher ungern wieder zurück zum spritzen weil das Halten auch gut funktioniert. Sport habe ich leider die letzten 8 Wochen ziemlich eingestellt weil ich mir einen Nerv eingeklemmt hab. Das geht aber bald wieder los.


    Ketogen leben ja einige schon sehr viele Jahre ohne Probleme. Daher hadere ich mit mir umzustellen. Ich hatte erst gedacht LC Phasen an Urlaube oder ähnliches zu koppeln, da man dann eh nicht genau weiß was im Essen ist. Allerdings kann ich mich auch da mit gewissen Einschränkungen ketogen ernähren. Vielleicht noch besser als dort (bin viel in Asien) KHs zu schätzen und danach zu spritzen.


    Mal schauen wo es mich hinführt. Aber bei LCHF vermisse ich gar nix und so gut ging es mir auch noch nie. Das will man dann ungerne aufgeben. Wie Naturdoping.


    Hier mal meine letzten Werte aus Xdrip.


  • Ich hab nur mit dem Libre gemessen. Wenn er nach dem Sport ganz tief ging, dann auch mal blutig zur Kontrolle.

    Wegen Glut4, Du bist nicht zufällig Jeff?

  • Mein neuer Sensor spinnt aber wohl auch etwas. Ich habe letztes Wochenende gewechselt, der hielt 3 Tage und der neue hat mich trotz Kalibrierung die ersten Nächte geweckt mit angeblich 45. Blutig war alles gut, hat sich aber nach zwei Tagen auch gegeben. Ich konnte ihn nicht "pre-soaken" lassen weil der alte halt kaputt war.

    Generell kontrolliere ich aber nur die ersten beiden Tage blutig zum kalibrieren und dann lass ich ihn so. Aber mein Diabetes ist z.Zt auch wie ein Uhrwerk. Hypos habe ich keine Angst vor, spritze ja kaum Basal, Bolus gar nicht und er fängt sich immer von selbst wieder wenn ich mal aus irgendwelchen Gründen tief komme.

  • Ach zu den Kurven, ich esse fast immer nur abends gegen 19 Uhr, am Wochenende auch mal um 11/12 Uhr ein kleines Frühstück, dann auch mit KHs (Joghurt, Beeren, Körner).

    Meine Ärzte spielen ganz gut mit, Hausarzt kennt sich etwas aus und gibt mir alles an Laborwerten was ich haben will, Diabetologe kenne ich erst seit diesem Jahr, meint keto wäre nicht empfohlen aber wenn ich gut mit klar komme und bei meinen Werten soll ich mal machen.

  • Weiter runter kommste kaum. Messungenauigkeit etwa +/- 0.3, ein gesunder hat etwa 4.8. Ich hab seit 2014 LADA, seit 2014 LCHF bzw. HP (jedenfalls "irgendwas mit LC") und liege zwischen 5.0 und 5.5. Und ich brauch etwas mehr als Basal. Ja, Stress merk ich auch. Aber alles handhabbar. Auch wenn die Eigenaktivität mal nachlässt.


    Ich hab übrigens 72 Kilo bei 1.83, etwa 20IE/Tag und 2/3 bis 3/4 Basal. Was für Typ-1 eher wenig ist. Aber alles "in range" mit nur wenigen und kurzen Ausreißern nach oben. Die machen übrigens am HbA1c nicht viel. Mein pers. Limit aus Erfahrung sind auch irgendwas um 40 g KH/Mahlzeit und am Besten auch pro Tag. Alles drunter ist easy, alles drüber wird "spannend" und erfordert je nach Bewegung, Tagesform und was weiss ich noch alles etwas Aufmerksamkeit. Dass man halt weder zu tief noch zu hoch landet. Und ich bin faul....


    Mein Tipp: Sieh es entspannt. Beiß dich nicht an "Ketose" und tollen Sportlertipps fest. Du merkst was bei dir geht und was nicht. Versuch halt die KH/Tag im Rahmen zu halten, dass du nicht in Up/Down Regulationen reinrennst. Wenns funktioniert - toll. Wenn nicht muss man was machen. Was auch immer.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Weiter runter muss ich gar nicht unbedingt. Und ob Ketose oder nicht ist auch fast egal wobei sie halt irgendwie unheimlich fit macht, körperlich und geistig und mir das Essen super gefällt. Ich euckoche eh sehr gerne, mit den gebotenen Zutaten kann ich mich super arrangieren und über strenge Disziplin im Verzicht auf bestimmte Dinge verfüge ich auch.

    Auch auf den Diabetes versteife ich mich nicht. Klar habe ich am Anfang unheimlich gelesen und auch ausprobiert. Im Moment beschäftigt er mich fast überhaupt nicht, wollte mich nur auf das Arztgespräch vorbereiten, da von ihm letztes Mal nicht ganz so viel kam und ich gerne den doch schnellen und kräftigen Anstieg am Morgen loswerden würde. Ich steche mich nicht wirklich gerne aber vielleicht könnte ich ja das im Moment eh nicht benutzte Humalog gegen ein etwas flacher wirkendes tauschen und wieder einen leichten Morgengupf spritzen. Aber so dramatisch ist es auch nicht.

    Aber ich werde über ab und an etwas mehr Kohlenhydrate nachdenken und es noch lockerer sehen solange ich nicht über 5,5 komme und die anderen Parameter auch passen.

    Danke euch und freut mich, dass viele mit LC und Keto und Diabetes gute Erfahrungen gemacht haben.

  • Ich schiesse morgens auch hoch. Also gibts morgens ein paar KH wie ein Proteinbrötchen bzw. Quark mit Schokolade, löslichem Kaffee und etwas Flüssigsüße - und eben Bolus drauf. Klappt.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich bekomme nur morgens so früh nicht wirklich was runter. Bin gerade kurz zuhause und trinke jetzt einen doppelten BulletProof Kaffee und das hält bis heute Abend. Wobei das auch reine Gewohnheit ist. Ich denke ich werde noch zwei oder drei Monate ziemlich striktes Keto machen und dann langsam Richtung max 50g KH pro Tag, sprich strengeres LC.

    Macht denn vielleicht ein anderes Insulin für Bolus mehr Sinn? Ich denke an eins mit etwas längerer Wirkdauer um den Vormittag ein wenig runter zu bekommen und das mit einem Frühstück zu verbinden? So hab ich es mit dem Morgengupf ja gemacht, sprich gegen 7 Uhr ein wenig spritzen und um 10 Uhr geht ein leichtes Frühstück mit 1-2 BE dann ohne erneuten Bolus.

    Quasi wie im Krankenhaus mal berechnet wurde, sprich morgens 2 IE / BE und Frühstücken fast direkt nach dem Aufstehen. Da war in dem Bolus wohl der Morgengupf schon versteckt.

    Auch habe ich natürlich gelesen, dass die Insulinresistenz bei langer Keto steigt. Ich bei mir würde eher das Gegenteil vermuten, da ich im Krankenhaus mit einer IE den Glucosespiegel um 30 Einheiten senken konnte und eine BE auch etwa 30 Einheiten steigen lässt. Faktoren waren damals glaub ich 2 - 1 - 1,5 wobei ich das ja nicht lange gemacht habe. Auch hatte ich im Krankenhaus noch 8IE Tresiba bekommen und dann selbst gesenkt habe. Basalratentest habe ich noch nie gemacht, ich habe einfach geschaut wenn es mit den Werten aufgrund der Ernährung zu niedrig wurde, dann 2 IE weniger bis ich bei 4 IE war. Bei 2 IE ging der Nüchternwert Richtung 100 und das habe ich nach wenigen Tagen wieder auf 4 korigiert. Das ist dank Ketose so ja auch wohl problemlos möglich, BEs aus der Nahrung gibt es dann ja nicht wirklich und FPE habe ich auch keine Last mit.


    Wenn ich jetzt fast 2 BE in einer Mahlzeit mit allerdings vorwiegend SlowCarbs (150g 10%Joghurt, gute Handvoll Beeren und noch ein paar Körner) sollte so knapp 20g KH entsprechen. Dann steigt er aber nur noch um 20 bis max 30 Einheiten an.


    Letztendlich muss ich aber sagen, dass ich persönlich vermute, dass ich auch ein leichter Typ2 war ( 110-125kg Körpergewicht, wenig Sport, schon viel LC aber ab und an auch mal viel zu viele Süssigkeiten) und jetzt Antikörper gefunden wurden und damit einfach zu LADA geschoben wurde. Ich hatte wohl auch eine Pankreatitis dazu.

    Im Prinzip habe ich bis letztes Jahr Sommer mal wieder sehr viel Sport gemacht, gut mein Gewicht bekämpft und sehr sehr stark LC gelebt habe. Da habe ich trotzdem 6,5 als Langzeit kassiert und habe auch wohl ein paar Monate resiginert, da ich privat sehr viel Stress hatte. Dementsprechend habe ich es in der zweiten Jahreshälfte 19 ziemlich übertrieben mit den Kohlenhydraten und auch mit schnellen (Cola, Süssigkeiten) und meiner BSP dann den Todesstoß verpasst. Wäre bei Lada eh irgendwann gekommen aber ich glaube das letzte Halbjahr 19 war ihr irgendwie zu viel.

  • Dann würden mein Zuckerspiegel ja auch mal von 100 auf z.B. 150 oder gar 160 steigen. Ich weiß, alles noch nicht schlimm. Spritzen, ja oder nein? Im Krankenhaus wurde mir beigebracht für alles zu spritzen was KH enthält, selbst 1 BE... Aber die haben auch gesagt ketogen und T1 geht nicht.

    Wenn Du weißt, dass es den BZ erhöht, dann nimm entsprechend Insulin.

    (Nachtrag: Das ist natürlich nur meine Laien-Meinung aus eigener Erfahrung. Mit körpereigener Restproduktion kann sich das ganze hormonelle Wechselspiel sehr individuell verhalten. Da hilft nur Austesten.)


    So, ich hoffe ihr lacht mich nicht aus, ich weiß, dass HbA1c mit 5,2 für viele hier der absolute Traum ist aber solange ich noch kann und es mir Spaß macht, kann ich ja versuchen ihn noch zu optimieren.

    Ich lache nicht. Das wird leider nicht so bleiben.


    Habe auch schon mal Kleinigkeiten von nicht erlaubten Dingen im Essen gehabt (minimalst Zucker, Stärke) aber möchte nach Möglichkeit wenig spritzen bzw. so lange es geht auf Bolus verzichten.

    Warum auf Bolus verzichten? Damit verheizt Du nur die verbliebenen Reserven Deiner Bauchspeicheldrüse. Die würde ich mir so lange wie möglich bewaren wollen.


    wenn ich es da richtig fliegen lasse, dann geht der Wert bei mir auch richtig hoch um hinterher ziemlich genau 20 Einheiten unter meinen Startwert zu fallen.

    Schwierig... :/ Da ich kaum noch Restproduktion habe, muss ich Insulin verwenden, damit der BZ wieder runter kommt. Das kann ich dann entsprechend timen.

    Da könntest Du mal vorsichtig herumprobieren. Vielleicht etwas Insulin vorher gegen den Anstieg. Und wenn's dann zu stark abfällt ggf. Traubenzucker.

    Oder auf Deinen Arzt hören und weniger doll reinhauen. ;)


    Den GVI fänd ich für mich deutlich zu hoch

    Was ist GVI?


    Ich steche mich nicht wirklich gerne aber vielleicht könnte ich ja das im Moment eh nicht benutzte Humalog gegen ein etwas flacher wirkendes tauschen und wieder einen leichten Morgengupf spritzen.

    Ans Stechen wirst Du Dich wohl gewöhnen müssen.

    Funktioniert denn das Humalog nicht aus Aufsteh-Insulin? - Tatsächlich ist Aufstehen+Workout die einzige Gelegenheit, wo ich Humalog verwende. Zu den Mahlzeiten verwende ich Normal-Insulin.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Antwort in den Zitaten in Fett. Ist etwas schief mit dem zitieren gegangen, sorry.

  • Korrektur, stimmt nicht, ich habe beim Abendessen zwei kleine Pizzabrötchen gegessen, wie ein kleines Brötchen, knapp 2 BE, vielleicht 2 KE, und das dritte habe ich kurz vor dem Losfahren gegessen, also etwa 22 Uhr.

  • Ich habe nur ein paar Wochen Bolus gespritzt und das wir mir vom Körpergefühl jedes Mal unangenehm. Kann ich schlecht beschreiben, kalter Schweiß wäre falsch aber vom Gefühl her in die Richtung.

    Seit dem ich ketogen lebe und nicht mehr spritze geht es mir top.

    Klingt ein bisschen nach Unterzuckerung. Ist in diesem Zeitraum der BZ stark/schnell gesunken?


    So, ich habe heute mittag 60-70g zuckerfreie Lakritz mit Maltit gegessen. Sieht genau aus wie bei Xylit (nicht bei Erithrith). Zucker von 95 auf 140 innerhalb zwei Stunde n und in der nächsten beiden wieder Abfall auf 85.


    Wie sollte ich das spritzen? Bei den Lakritz hätte ich 2IE spritzen müssen. Aber ich vermute, dann wäre ich in eine leichte Hypo gekommen. Heute Abend das Brot hätte ich gar nicht spritzen können, wäre 0,5 IE in der Realität und nach meinem Plan 3 IE. Derzeitig kann ich nur in 1er Schritten, Tresiba nur in 2er aber ich bekomme nächste Woche das andere Tresiba mit 1er Schritten.

    Ich glaube, hinsichtlich Forschergeist und Experimentierfreude bist Du auf dem richtigen Dampfer. :)


    1-2 Impulse vielleicht noch:

    - Möglicherweise sieht der BZ-Verlauf bei genau gleicher "Versuchsanordnung" am nächsten Tag ganz anders aus.

    - "Dein Plan" ist nicht in Stein gemeißelt. Deine körpereigene Insulinproduktion verändert sich. Deine Insulin-Sensibilität sicherlich auch. Entsprechend sind dann die BE- und Korrekturfaktoren anzupassen.

    - Wenn Du Insulin extern zuführst, könnte Dein Körper weniger selbst produzieren. Das wäre auszutesten. Wenn es tatsächlich in die Hypo führt, würde ich es auch sein lassen.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.