Erfahrungen Intermittierendes Fasten 16:8 und Keto-Diät

  • Hallo zusammen,


    die Pandemie und C hat leider etwa 5 Kilos auf die Hüften gepackt, die ich nun seit fast 3 Wochen bekämpfe.

    Ich möchte da von meinen Erfahrungen berichten.


    Startgewicht waren 84kg bei 185cm. Ziel ist irgendwo wieder unter 80kg. Der Sixpack darf zum Sommer auch gerne mal wieder sichtbar werden. Aktuell ists eher ein 1-Pack.


    Ich bin ja dauerhaft Low-Carb bis Keto unterwegs und auch sportlich aktiv, deshalb habe ich das Ganze noch mit einer IF-Diät unterstützt, und zwar gibts zum Abendessen gegen 18-19 Uhr das letzte Essen und am darauf folgenden Tag um 11.30 Uhr gibts dann wieder eine Mahlzeit. Dazwischen esse ich dann wie ich lustig bin.

    Da mein Essen recht fettreich ist, nehme ich zu jeder Mahlzeit eine Formuline L112 Tablette. Das ist ein Ballaststoff, der im Magen aufquillt und wohl Fett binden soll. Naja. Wenn das dann nochmals 10-30% Kalorien aus dem Essen rauszieht, warum auch nicht. Bin allerdings skeptisch ob das so funktioniert da das, was hinten wieder rauskommt, sich nicht großartig verändert hat... Details erspare ich euch.


    Aktuell habe ich nun 81-81.5kg, und morgens und abends tatsächlich keinen Hunger oder Gelüste.

    Wenn ich mittags vor dem Essen auf mein Keton-Atemmessgerät schaue, bin ich in stabilen 1.5 - 2.0 mmol Ketose, in meinem Essfenster sackt das auf 0.3-0.5 ab.

    Und der Blutzucker ist ultrastabil auf 100. Vor der Diät gabs Abends gerne mal ein Döschen mit Erdnüssen, die nachts über langsam aber sicher ins Blut gingen und für die ich abends noch 10 IE Basalinsulin gespritzt habe. Morgens gings dann auch immer ein wenig rauf.
    Aktuell spritze ich gar kein Basal mehr, der BZ ist bombenfest zwischen 85 und 100 festgetackert, ich bin wirklich überrascht.


    Beim Kraftsport (den ich nachmittags mache) habe ich derzeit auch so viel Energie, dass ich sogar messbare Steigerungen habe.

    D.h. das Gewicht geht runter, und Muskulatur wird tatsächlich erhalten bzw. aufgebaut.

  • Vor der Diät gabs Abends gerne mal ein Döschen mit Erdnüssen, die nachts über langsam aber sicher ins Blut gingen und für die ich abends noch 10 IE Basalinsulin gespritzt habe. Morgens gings dann auch immer ein wenig rauf.

    Aktuell spritze ich gar kein Basal mehr, der BZ ist bombenfest zwischen 85 und 100 festgetackert, ich bin wirklich überrascht.

    Da kann ich nur (mal wieder) die Frage stellen - kann das denn Typ 1 Diabetes sein? Gar kein Basalinsulin?

  • Da kann ich nur (mal wieder) die Frage stellen - kann das denn Typ 1 Diabetes sein? Gar kein Basalinsulin?

    ja, alle relevanten Antikörper sind nachgewiesen, letztes Jahr erst hat man da nochmals geschaut.


    Allerdings habe ich recht schnell nach der Diagnose Kohlenhydrate und Gluten erheblich reduziert, und mir vielleicht so eventuell eine nennenswerte Restproduktion erhalten. Zusammen mit der gesteigerten Insulinsensivität durch Sport / Krafttraining, dem geringeren Insulinbedarf durch ca 30kg Gewichtsverlust, und der alternativen Energiebereitstellung durch Ketone (die auch im Gehirn als Energiesubstrat verwendet werden), ist der Basalbedarf wohl so gering, dass das bisschen der BSD noch ausreicht.


    Edit: vielleicht könnte der Admin den Beitrag in den low carb Bereich schieben, ich möchte da niemanden triggern.

  • Fettreich bedeutet?


    Wichtig sollten Dir gute Fette sein. Hier gibt es geeignete und weniger geeignete Öle.

    Das Verhältnis sollte auch zusammen passen.

    Tryglyzeride unbedingt vermeiden.


    LowCarb in Verbindung mit guten Fetten und Ballaststoffen reduziert nachweislich Entzündungen im Körper.


    Du bist aus meiner Sicht normalgewichtig und solltest nicht weiter abnehmen. Wichtiger als die Zahl auf der Waage ist der Bauchumfang, da dort das ungesunde Fett gespeichert wird.


    Schau mal das Du ca. 60-80g /EW zu Dir nimmst, sonst werden die Muskeln abgebaut. Den Anteil Gemüse hochfahren und diese in guten Ölen zubereiten (Olivenöl beim Braten mit einem TL Butter versetzen, das reduziert die Zersetzung und macht das Öl insgesamt gesünder). Auf Ergänzungsprodukte kannst Du verzichten, wenn Deine Mahlzeiten nicht zu einseitig sind.

    (halber Teller Gemüse, weniger als 1/4 Teller Beilagen, EW+Fett das andere Viertel).


    Interessanterweise nehmen einige durch zuwenig essen zu, da der Körper dann in einen Hungermodus schaltet und mehr speichert und weniger verbrennt. Das merkst Du wenn Du kraftloser wirst und frierst. Außerdem wiederum die Gefahr des Muskelabbaus.


    Wenn ich das oben lese, würde ich denken das Du nicht optimal ernährt bist. An dem Sixpack zu arbeiten ist gut, bei dem Gewicht würde ich nicht weiter runtergehen. Unbedingt einen Flüssigkeitsmangel ausschließen.


    ...

    mein Gewicht habe ich in den letzten 3 Jahren unter 80kg gehalten, in bin damit zwar laut Statistik bei einem BMI von 26/27 aber ich fühle mich nicht fett und eher kräftig und seit dem weglassen von Brot habe ich keine Schmerzen mehr im Körper. Hoffe, ich konnte Dir ein paar Anregungen geben!

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Wildrose:

    Fettreich heißt eigentlich "primal", also möglichst naturbelassen, Fleisch eher das Nackenstück statt Filet, gerne Mal Leber, 2x die Woche Wildlachs, dazu immer eine sehr große Portion Gemüse (Spinat, Karotte, Bohnen, Brokkoli, etc) mit Olivenöl drüber.

    Ich liebe Sülze zum Abendessen, sowie Heringe in Sahnesauce, dazu ein Stück Low Carb Brot. Und Eier. Als Muffin, gekocht, gebraten, hart etc.

    Ich schmieren jetzt kein extra Fett drüber oder mache das in den Kaffee, schliesslich soll es ja durch die Lipolyse vom Körper kommen.

    Am We gibt's auch gerne Mal selbst gemachte Kartoffelwedges mit Olivenöl aus der Heissluftfritteuse als Beilage.

    Ansonsten keine Pizza, Brot, Reis, etc.

    Tagsüber zwischendurch Mal Mandeln oder Walnusskerne oder auch Mal ein bisschen Wurst. Vor dem Training regelmäßig Eiweißpulvershake mit Kreatin und Arginin.

    Mein EW bedarf ist da eher so bei 2g pro kg Gewicht am Tag.


    Mit IF hab ich es jetzt endlich geschafft, auf die geliebten Erdnüsse abends zu verzichten, auch Alkohol hab ich seit dem gar nichts mehr getrunken. Ich denke dass ich das bis Ostern durchziehen werde, und dann hört das eh wieder auf wenn die ganzen Grillfeste kommen und abends ein aperol auf der Terrasse steht. Ich kann das Leben schon gut genießen!


    Sicher, ich bin nicht fett, aber wenn man Krafttraining betreibt, ist man eben so eitel, dass man eben auch sehen will, woran man arbeitet. Und nicht nur die Kontur.

    Zudem läuft es sich mit 5kg weniger einfach schneller. Ich will im Sommer die 10km deutlich unter 45min laufen.


    Ganz interessanter Aspekt: letzte Woche habe ich ein großes Blutbild vom Endo bekommen. Dabei hat er auch Testosteron und Wachstumshormone gemessen. Beides überdurchschnittlich hoch.

    Wachstumshormone ähnlich wie von Bodybuilder, die das Spritzen.

    Und das kommt, das ist durch Studien belegt, durch die Fastenphase. Und bleibt auch wirksam im anabolen Fenster. Schützt also vor Muskelmasse Abbau.

    Jedenfalls habe ich kaum billige ranzige omega6 Pflanzenöle in meinem Essen. Viel Omega3 und auch tierische gesättigte Fette.

  • Bis hierhin liest es sich wie meine Ernährung, ich finde das jetzt nicht explizit fettreich. Ich bin bin etwas weg, von Schinken und Wurst, da finde ich die Nitridpökelsalze schwierig (seit mein Papa Magenkrebs hat, hatte ich mich mit dem Thema beschäftigt) - generell eher weniger Schwein (wenn dann roh;)) und mehr Geflügel und Kaninchen. Sehr viel Fisch.


    Denk dran, das Muskeln mehr wiegen als Fett - wenn Du also bewußt aufbaust - kann das Gewicht dadurch nach oben gehen. Insulin wirkt ja außerdem wie Doping beim Muskelaufbau.

    Weiterhin viel Erfolg!!

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich bin bin etwas weg, von Schinken und Wurst, da finde ich die Nitridpökelsalze schwierig

    ja, das stimmt. Ist allerdings schwierig. Mittlerweile ist Pökelsalz ja überall drin.

    Die NPS werden allerdings durch Calzium inaktiv, d.h. zu jeder guten Wurstplatte gehört Käse, dann hat sich das Thema "erledigt". Wohl gemerkt, richtiger Käse aus richtiger Milch.

    Wurst ist übrigens nur zu 3% an der Nitritaufnahme beteiligt, so das Bundesforschungsamt für Ernährung. Überwiegend kommt das aus Gemüse. Problematisch wirds halt, wenn es erhitzt wird. Speck, Schinken etc.

  • Ich habe festgestellt, das es bei einigen Sorten Schinken oder Wurst im Mund brennt und etwas taubes Gefühl hinterläßt, das scheint mir nichts Gutes zu bedeuten.


    Das Gemüse Nitrid enthält ist wohl sehr sortenabhängig, es gibt ja Speicherpflanzen - wie z.B. Ruccola, welches man deshalb nur in Maßen essen sollte. Nitridpökelsalz in Wurst scheint aber irgendwie aggressiv auf die Schleimhaut zu wirken.


    Ich tendiere derzeit zu mehr Käse:essen:

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Und der Blutzucker ist ultrastabil auf 100.

    Hast Du im Rahmen dieser Ernährungsumstellung zufällig auch festgestellt, dass Du für Protein Insulin brauchst? War bei mir so.


    (Um das auszutesten, habe ich mal an einem Samstagmittag Leber ohne Beilagen gegessen. Nur für die Wissenschaft. :bigg - Nee, Quatsch. Eigentlich um Lehren für meine eigene Insulin-Dosierung zu ziehen.)


    Vom Ketone-Messen bin ich mittlerweile ab. Das ist für mich Biohacker-Voodoo, den ich nicht brauche. Hauptsache mir geht es gut und der BZ lässt sich gut regulieren.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Hast Du im Rahmen dieser Ernährungsumstellung zufällig auch festgestellt, dass Du für Protein Insulin brauchst? War bei mir so.


    (Um das auszutesten, habe ich mal an einem Samstagmittag Leber ohne Beilagen gegessen. Nur für die Wissenschaft. :bigg - Nee, Quatsch. Eigentlich um Lehren für meine eigene Insulin-Dosierung zu ziehen.)


    Vom Ketone-Messen bin ich mittlerweile ab. Das ist für mich Biohacker-Voodoo, den ich nicht brauche. Hauptsache mir geht es gut und der BZ lässt sich gut regulieren.

    nein, da reicht meine BSD wohl noch etwas aus.


    Ketonmessung kostet mich fürs messen ja nichts, da es ein Atemgerät ist. Von dem her ist mir das egal.

    Aber ich sehe morgens recht deutlich, ob ich abends noch Erdnüsse gefuttert habe, diese lassen meinen Spiegel zwar nicht ansteigen, aber reduzieren erheblich die Ketonanzahl am Morgen. D.h. die geben die Carbs recht lange ab, meine BSD kann die wohl noch verkraften, aber dafür bricht der Fettstoffwechsel ein.

    Auch sagt man ja, dass Alkohol den Fettstoffwechsel stört, spielt bei meinen Mengen aber wohl eher keine Rolle. Einen Absacker-Gin-Tonic merke ich da am nächsten morgen eigentlich nicht.


    Interessant ist die Ketonzahl nach Sport. Das saugt ziemlich zuverlässig die Ketone aus dem Blut und der Spiegel geht gegen 0. So wie Sport eben auch Glukose aus dem Blut zieht,

    Für mich bedeutet das, dass ich für meine Abnahme keinen Ausdauersport mache, maximal eine halbe Stunde auf dem Rudergerät wenn ich vorher was gegessen habe. Das würde sonst einerseits einen Protein-Abbau in der Glukoneogenese bedeuten, als auch Stress für die Leber, die ja wieder Ketone produzieren muss und dem Körper einen großen Hunger signalisiert.


    Tatsächlich läuft die Gewichtsreduktion besser als bei meiner letzten Diät vor 3 Jahren, wo ich exzessiv Ausdauersport gemacht habe. Gestartet habe ich Anfang Februar mit etwa ~82kg, aktuell sind es 79kg. Obwohl ich auch mit Kreatin supplementiere, das ja Wasser zieht.

    Mit Hunger hab ich kein Problem, auch der Kraftsport läuft ok. Letzteres mache ich eh in meinem Eating-Fenster oder kurz nach dem Abendessen, da spar ich mir dann auch den Bolus.