...es muss irgendwie möglich sein, so ein lebenswichtiges System wie die Pumpe zu betreiben.
Ist es ja auch. Man muss aber auch die Kirche im Dorf lassen. "Lebenswichtiges System" klingt mir zu dramatisch. Es ist ja nicht wie ein Respirator, wo man innerhalb von ein paar Minuten abnibbelt, wenn da der Strom ausfällt.
Ich hab damals in der Pumpenschulung getestet, wie lange ich ohne Pumpe auskomme, bevor die Ketose einsetzt. Das waren bei mir 4 Stunden.
Dann bin ich aber erstmal nur in der Ketose. Bis zur Azidose dauert es dann noch mal ein paar Stunden/Tage.
Ketose muss ich aber auch nicht haben, denn das dauert erstmal, die wieder loszuwerden. Also nehme ich grundsätzlich meinen Pen mit, wenn ich es nicht schaffe innerhalb von vier Stunden wieder zu Hause zu sein. An Akku oder sonstiges Zubehör denke ich da gar nicht, denn es kann ja auch passieren, dass die Pumpe als ganzes ausfällt. (Ganz genaue nehmen sich sogar lieber Insulin und eine U100 Spritze mit, denn auch ein Pen kann ausfallen.
Fakt ist jedenfalls, dass man als Pumpi immer auch auf solche Fälle vorbereitet sein sollte. Wenn man es nicht kann, ist man für eine Pumpe eher weniger geeignet (es sei denn man ist Kind oder aus einem anderen Grund eingeschränkt, dann sollte das die Hilfsperson können).
Und Pumpenausfälle teste ich alle paar Jahre mal wieder, um nicht einzurosten. Ich lasse dann für 1-2 Tage die Pumpe weg und spritze mir Insulin nur per Humalog-Pen.
Tagsüber gar kein Problem (ich muss halt alle 2 Stunden spritzen) und nachts geht es auch (nur komme ich dann morgens eben mit 200er Werten aus der Nacht).
Viele Grüße
Jörg