Um mal zum Thema zurück zu kommen (obwohl es dazu eigentlich schon einen anderen Thread gibt):
Ich finde den Ansatz sehr interessant, vor allem da wir damit dem physiologischen Regelkreis etwas näher kommen, denn auch der gesunde Pankreas regelt den Bluzucker durch eine präzise Zusammenarbeit von Insulin und Glukagon.
Wo ich mir in der Praxis am meisten Verbesserungen erhoffe, ist die (ungeplante) sportliche Aktivität nach einem KH-reichen Essen. Da ist das Insulin eben schon im Körper und ohne eine Gegenregulation endet das fast immer in der Hypo (oder zusätzlichen Sport-KEs). Selbst eine Pumpe/Loop, der die Basalrate abschalten kann, dürfte dort keine Chance haben nachzukommen.
Darüber, dass die Glykogenvorräte im Körper erschöpft sind, mache ich mir hingegen kaum Gedanken. Zum einen sind diese gar nicht so klein und das Ziel der Pumpe dürften auch nicht die (schweren) Hypos sein, sondern eben eine feinere Regulierung im normnahen Bereich. Selbst mit der jetzigen Basalabschaltung sind bei Hypos ja oft nur noch wenige Gramm KH nötig um wieder in der sicheren Berich zu kommen. Das kann dann in Zukunft ein winziger Glukagonstoß richten.
Was ich eher kritisch sehe, ist hingegen die Frage, wie die Pumpe einen falsch liegenden Glukagon-Katheter bemerkt. Gerade wenn sie nach Mahlzeiten entsprechend große Insulinboli in Kombi mit Glukagon abgibt und dann kommt das Glukagon nicht an, könnte das böse enden.
P.s.: Wie schnell wirkt so s.c. gespritztes Glukagon eigentlich? Wird dann der nächste Schrei auf dem Markt auch ein faster-Glukagon oder ein ultra-rapid-Glukagon?