Hallo Sabine,
du hast zwar 17 Jahre ohne Pumpe gelebt, allerdings auch ohne Diabetes.
Ich finde, dass Diabetes einem ganz schön konditioniert. Je jünger man ist, umso mehr. Man muss Sachen tun wie spritzen, die man sich zuvor nie hätte vorstellen können. Man richtet bestimmte Dinge drauf aus immer im Blick die Werte. Für mich war das die ersten Jahre das Schlimmste daran, immer vorab planen zu müssen.
Ich würde meine Pumpe nicht vermissen. Im Gegenteil, ich genieße die Zeit, die ich am Tag ohne rumspring'. Unter ICT ist es mir selbst nach Jahren oft passiert, dass ich in der Früh ohne alles losgedüst bin. Musste mir dann dumme Kommentare vom Apotheker anhören. Ich habe es immer als positiv gewertet, dass es mir nicht jeden Augenblick bewusst ist. Es soll ja Leute geben, die sich ohne 'Pen' und Co nicht mehr aus dem Haus trauen.
Nichts desto trotz bin ich sehr froh über die Pumpe, weil ich mit ICT an Grenzen gestoßen bin.
Was mich ein wenig verwundert und vielleicht Ähnlichkeit mit Deinem Gefühl hat, ich kann es mir nicht mehr vorstellen keinen Diabetes zu haben. Ich weiß nicht wann das verloren gegangen ist. Früher hätte ich sofort alles getan um den Schmarrn loszuwerden. Hätte man mich noch vor 6 Jahren gefragt, ob ich so ein permamentes BZ-Messgerät haben möchte ich hätte sofort hier gerufen. Heute bin ich kritischer und irgendwie glaube ich an bestimmte Dinge nicht mehr wie Heilung oder sowas. Selbst technischer Fortschritt geht mir viel zu langsam und interessiert mich auch nicht mehr so unter dem Aspekt, dass es leichter wird. Was habe ich mich geärgert über die nicht ausgereizten Möglichkeiten bei der Pumpentherapie, was die Software aber auch das Gerät an sich betrifft. Heute kann ich mich darüber nicht mehr ereifern. Irgendwie lernt man mit dem auszukommen, was man hat. Auf der einen Seite ist das bei Diabetes eine Notwendigkeit bestimmte Dinge hinnehmen zu können und zu akzeptieren. Allerdings mag ich diese Wurschtigkeit an mir nicht besonders.