Mitleid von Hausärztin

  • Leider strotzen die meisten Hausärzte ja nicht vor Diabeteskompetenz, hätte mein HausDoc mich sonst mit nüchtern 300 ne Woche nach Hause geschickt ?

    Würde mir da nicht zu viele Gedanken machen, denn fast alle hier kennen doch diese Art von Hausärzten. Vielleicht solltest Du ihr mal einen Crashkurs verpassen beim nächsten mal :) "Diabetes für angehende Jungärzte" .

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • sabine,



    was spricht dagegen die junke Ärztin bim nächsten mal wegen Ihrer vielen Diabetiker zu bemitleiden?:engel_3: :teufel:


    Mal sehen was Sie dann dazu sagt.


    Grüßle


    Norbert

  • Ach ist doch nett, wenn jemand Mitgefühl hat. Vielleicht erzählst Du ihr mal was zum Thema? Wenn sie tatsächlich noch so jung ist, ist es noch garnicht so lange her, dass sie rund "6000 Medikamente und ihre Wirkung" und "Deutschlands schönste Volkskrankheiten" auswendig gelernt hat. Sie kann einfach noch nicht "alles" wissen. Und mal ehrlich: eine Volkskrankheit ist Typ 1 ja nicht gerade.
    Ich sehe das so: wenn sie Mitleid hat, zeigt sie ein gewisses Maß an Interesse. Es ist Deine Pflicht, ihr etwas dazu zu sagen. Nicht weil Du, anstatt ihr, die Medizinerein bist, oder um ihr einen Gefallen zu tun, sondern um dem Typ 1, der nach Dir kommt zu helfen.

    Sebastian

  • Die lieben Hausärzte.
    Ich muß ja sagen,ich geb da gar nichts mehr drauf.Mein neuer Hausarzt ist top geschult.Auch was Typ1 angeht aber mein alter Hausarzt war von ner ähnlichen Sorte wie die junge Ärztin bei dir.
    Da bin ich auch nur hingegangen wenn ich ne Krankmeldung oder sowas brauchte.
    Dann fragte er immer:"Und was macht denn der Zucker!"
    Ich hab einmal gesagt:"Och...der zuckt noch."


    Als er mich mal fragte was ich denn nun fürn Insulin spritze und ich ihm vom Lantus erzählte,fragte er ganz entgeistert was denn nun bitte das Lantus fürn 'Insulin' wäre....
    Ohha,hab ich noch gedacht.


    Wenn die Ärztin noch so jung ist dann weiß sie vielleicht auch noch nicht so richtig wie man mit Patienten umgeht und das solche Bemerkungen überflüssig sind.
    Aber wenns dir dann ruhiger zu Mute ist,würd ich auch mal was sagen.

  • mein hausarzt is auch so ähnlich...


    er hat halt immer nur mit typ 2ern zu tun... also hab ich nie viel von ihm erwartet...
    damals hatte er mich ja immer behandelt, er hat zumindest so getan.


    als ich dann mal wieder zur blutabnahme war und die schwester nen nüchternwert von 25 mmol/l gemessen hatte, meinte sie, dass sie mich so auf keinen fall nach hause fahren lassen könne, sie muss das erst mit dem arzt bereden... naja, kurz danach kam sie vom arzt wieder, dieser sagte nur sowas wie ich solle nach hause fahren spritze und erst mal frühstück essen...
    nun ja... damals hab ich so oft bei dem in der praxis gesessen mit tränen in den augen, weil meine werte immer so mies waren. hab ihm dann gesagt, dass ich riesige angst vor folgeschäden hab. darauf lachte er und sagte immer nur: ach, du bist noch so jung, die folgeschäden sind noch so weit weg...


    zum glück hab ich jetzt nen tollen diadoc, der typ 1er und typ 2er nicht in einen topf wirft...


    aber müssten nicht eigentlich die jungen ärzte besser bescheid wissen? die sind doch gerade mitm studium fertig. was lernen die denn da?

  • Hmmm....fachlich lernen die da schon den Unterschied zwischen Typ1 und Typ 2.


    Aber wie man mit Patienten umgeht lernt man im Grunde nur bei der Arbeit.Klar psychische Grundlagen und vielleicht wie man Gespräche aufbaut oder sowas....aber wie man dann schliesslich wirklich ist liegt natürlich auch am Menschen selber.
    Ärzte können fachlich ja alle das selbe wissen aber jeder bringts anders rüber.

  • Ein mit mir befreundeter Diabetologe hielt unlängst einen Vortrag über den Diabetes für seine niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen (Allgemeinärzte und Internisten), mit der daraus gewonnenen Erfahrung, dass deren Wissen zu diesem Thema erschreckend gering ist.


    Diabetes wird sicherlich mal während des Studiums abgehandelt, das Ergebnis kann aber kein Detailwissen sein. Wir Betroffenen müssen ehrlicherweise zugeben, dass der Diabetes für den niedergelassenen Arzt eine von vielen Erkrankungen ist, allerdings mit zunehmender Tendenz. Im Gegensatz zu ihm sind wir (v.a. wir hier im Forum!) "Profis". Dadurch besteht aber die Chance, dass wir im Sinne des Empowerments dazu beitragen können, das diabetesspezifische Wissen der Ärzte zu vermehren. Die jungen Ärztinnen und Ärzte, die frisch von den Kliniken kommen, sind es noch gewohnt, hierarchisch Anweisungen zu geben. Das gleichberechtigte Therapiegespräch zwischen Arzt und Patient müssen sie erst nach und nach lernen.


    Insofern, Sabine, hab etwas Geduld mit Deiner jungen Ärztin, sie ist bestimmt noch lernfähig und hat in Dir eine erfahrene Mentorin für Diabetesfragen.


    Viele Grüße
    Pierre