Spritzen bei Kindern

  • Hallo an alle,
    ich habe eine Frage bezüglich Insulingabe bei Kindern. Bin selbst erst seit knapp 10 Monaten Typ 1 und daher die Frage an diejenigen, die Kinder mit Typ 1 haben oder selbst als Kind Typ 1 hatten.
    Es geht um einen Jungen, 10 Jahre alt, 140 cm, 28 kg. Er hat seit ca. 6 Monaten Typ 1 und folgendermaßen eingestellt (durch eine Kinderklinik!)
    morgens 3 IE Langzeitinsulin
    morgens 1 IE Kurzeitinsulin + 2 'BE'
    vormittags 1 BE
    mittags 3 'BE'
    nachmittags 1 BE
    abends 1 IE Kurzzeitinsuling + 3 'BE'
    spät abends ca. 1 BE
    1. Langzeitzucker 6,8
    Diese Einstellung ist fix egal ob er Schule hat, Sport treibt oder Ferien hat. Die Werte schwanken zwischen ca 30 und 400.
    Meiner Meinung nach ist so ein starres Schema nicht angebracht, bei Erwachsenen wird dies ja auch flexibler gehandhabt.
    Deshalb bitte ich euch um eure Erfahrungen.
    Sonnige Grüße
    Alex

  • Ich kenne es nur von einem 11-jährigen Jungen, den ich in der Diabetesklinik kennengelernt habe. Dessen Einstellung unterscheidet sich nicht von der eines Erwachsenen, sprich, er bekommt sein Basal (er hatte Lantus) und spritzt dann zum Essen Analoginsulin, genauso flexibel wie wir auch.

    Bei dem von dir gebrachten Beispiel sollte doch nur die morgendliche Basalgabe fix sein. Bei den festen Zwischenmahlzeiten stellt sich noch die Frage, ob der Junge wohl kein Analog spritzt? Gibt es denn keine BE-Faktoren? Stell ich mir echt schlimm vor, vorgeschriebene Mengen zu vorgeschrieben Zeiten essen zu müssen.

    Gehen tut das auf jeden Fall, dass ein Kind so flexiebl wie ein Erwachsener eingestellt wird. Ich glaube nur, dass es schwieriger sein wird, bei einem Kind einen gleichmäßigen Verlauf hinzubekommen, da es hier vielleicht auch noch öfter an der Einsicht des kleinen Patienten scheitert.

    Alexandra

  • Zitat von Der blaue Klaus;24590

    Das ist vollkommen richtig. Nur der Insulinverbrauch ist deutlich niedriger. Da man mit dem Langzeitinsulin bei den paar Einheiten aber keine 24 Stunden Wirkung hinbekommt ist es ratsam das er eine Pumpe bekommt da er damit die Basalrate besser ermitteln kann.



    Stimmt, das war bei dem Jungen das Problem, das 'Lantus' hat keine 24 Std. angehalten. Die Mutter wollte eine Pumpe für den Jungen, aber angeblich war er noch nicht reif genug dafür (er war auch zum widerholten Mal in der Klinik, weil er, nachdem man ihn etwas selbständiger mit seinem Diabetes umgehen lassen wollte, seine Werte getürkt hat). Gut, das kann ich nun nicht beurteilen, aber generell halte ich die Pumpe für Kinder für etwas wirklich gutes.

    Alexandra

  • Die Tochter eines meines besten Freundes hat auch DM. Sie ist 11 und hat es seit 7 Jahren.
    Ihre Therapie war genauso wie bei mir (Protaphane und dann halt Novorapid zu den Mahlzeiten), gut andere Mengen, aber das is ja klar! Sie brauchte zur Nacht noch nen extra Insulin, welches weiss ich net und wenn ich ihren Vater fragen würde, wüsste der es auch net, er hat da net so die Ahnung von.
    Jetzt trägt die Kleine ne Pumpe und kommt da viel besser mit zurecht.

  • Hallo,


    aslso diese Einstellung in der heutigen Zeit verstehe ich überhaupt nicht. Ich bin vor 38 Jahren so eingestellt worden und es war für mich als Kind die Hölle, aber in der heutigen Zeit geht das auch anders.


    Ich würde zu einem vernünftigen Diabetologen gehen und mich da neu einstellen lassen.


    LG Regina

    Lieben Gruß


    Regina

  • :eek: Ach Du Schreck..das erinnert mich an meine Kinderzeit, da war ich auch so eingestellt, aber das war 1985! Die Werte lassen wohl auch sehr zu wünschen übrig, ich würde definitiv den Arzt / das Krankenhaus, was auch immer, wechseln!!

  • Bei Lud ist es mit Pumpe viel einfacher geworden, obwohl er erst 2.5 Jahre alt war, wo er sie bekommen hat! Nun haben wir sie schon ein halbes Jahr und bei uns geht es echt entspannter zu!
    Wir können (wenn wir z.B. Urlaub bzw. Wochenende haben) später essen bzw. auch mal eine Mahlzeit auslassen! Und wenn Kindersport an der Reihe ist gibt es 0.5 IE weniger zum Abendbrot!
    In der Kita läuft es ähnlich ab - dort werden von der Küchenfrau die BE´s berechnet und dementsprechend gibt es Insuman Infusat (natürlich ca.20 min früher) vom Pflegedienst!
    Seine Werte liegen meist so zwischen 3.6 und 8 mmol! Klar gibt es auch mal andere Werte auch mal 3.0 oder auch mal 17 - aber wer hat die nicht!!!:(

    Also ich denke für den 10 jährigen wäre eine Pumpe absolut das BESTE!!! (natürlich nur mit Schulung der Eltern und des Jungen):yes:

    Lg Lud-Mama

  • Man hört doch grade bei Kindern ganz oft von ner Pumpe.
    Mensch was hätt ich drum gegeben wenns das zu meiner Zeit schon alles so gegeben hätte.
    Ich war das erste Jahr auch auf CT.
    Kaum in einer Diabetes-Klinik wurde alles auf ICT umgemodelt.
    Dat Jungschen muß dringend in eine Klinik wo man sich echt auskennt.

  • Ich kann nur meine Vorredner/-schreiber bestätigen: die Einstellung ist Steinzeit pur, ich hatte eine vergleichbare Ersteinstellung aus ner Kinderklinik (das war aber 1973), aber vielleicht sind in diesem Fall einfach die Ärzte in der Zeit stehen geblieben.
    Viele Grüße, Jürgen

  • ich denke das ist halt so in einem Krankenhaus... der Diabetologe hat so viele Kinder, die er behandeln muss.. da kann er sich zu beginn nicht jedem genau auf den Zahn fühlen..

    bei mir wars auch so. Ich war 3 1/2 und der Arzt hat einen dann einfach mal eine fixe Insulinabgabe überreicht.. Ich weiss leider nicht wie die Werte waren.. habe aber die Büchlein noch zu Hause, falls es wer interessiert. Als ich mit 6 Jahren zu einer Privaten Ärztin ging wurde alles anders.. Ich hab ihr wochenweise immer die Werte geschickt.. und Sie hat geschaut was zu ändern ist.. oder obs nun gut ist...

    Was die 'BZ' Betrifft.. Das Kinderspital hat lieber alle Kinder hoch eingestellt als zu tief..