Gezielte Injektion in den Muskel

  • … ach ist das alles komplex und daher kompliziert…


    Endlich kann ich zu diesem interessanten Thread mal was beitragen, wenn auch etwas etwas am Thema vorbei.
    Komplex und kompliziert sind zweierlei. Komplex ist etwas, wenn es aus sich gegenseig beeinflussenden Komponenten besteht. Kompliziert ist es, wenn nur die Wirkung der einzelnen Komponenten oder ihre Gesamtheit nicht ohne weiteres ersichtlich ist. Das Beispiel, mit dem mir das erklärt wurde geht so:
    Wenn Du einen Airbus A380 in alle Einzelteile zerlegt vor Dir liegen hast und alle Baupläne stehen Dir zur Verfügung, dann kannst Du ihn (mit entsprechendem Fachwissen und Werkzeug) "problemlos" wieder zusammensetzen. Das ist ein kompliziertes Problem.
    Wenn Du beim Italiener einen Teller Spaghetti hingestellt bekommst, sie mit der Gabel zwei-, dreimal umrührst und dann versuchst sie wieder so hinzulegen, wie sie vorher waren, dann hast Du ein komplexes Problem.
    So, liebe kinder, und morgen behandeln wir kompliziete Probleme.
    Und damit damit übergebe ich das Besserwisser-Mikrofon zurück an Klaus.
    Ach, und Klaus, nein, "kompliziet" ist kein Schreibfehler.


    sebastian

  • Moin LaLu,


    wenn Du erst noch 3 Monate Pen absolvieren musst, biste ja noch echt Frischling im Fach. ;)


    Ich weiß zwar nicht wie Du versichert bist, aber das könnte schon schwierig sein, die KK jetzt schon zu überzeugen, 'ne Pumpe zu löhnen.
    Zumal Du vermutlich auch noch einiges an restlicher Eigeninsulinfabrikation haben wirst?
    (Vielleicht gibst Du (noch)mal ein paar Daten in das Profil ein? Nach dem Forenumbau musste ich meine auch neu einstellen.)


    -> Ja mach ich gleich.
    Ich wieder ein 'Wieder-Neuling'. Nach 3 Jahren 'Remission' ohne Insulin, die diesen Dezember mit katastrophaler Stoffwechselentgleisung ihr Ende nahm, fang ich nun wieder mit der 'ICT' an. Meine Dia-Ärztin meinte, ich wäre der typische Pumpentyp (was auch immer das heißt) und dass ich erst 3 Monate Pens absolvieren muss, sagte nicht nur sie sondern auch der Diabetologe im KKH.


    Aber das DDA ist ja auch durchaus auch ICT-kompatibel. Musst aber (so wie so) auch damit rechnen, dass die KK zwar die Schulung dort löhnt, aber nicht die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Dat sind dann schon knapp 1300 Euronen. Allerdings kann man die wohl kaum besser anlegen, so man sie aufbringen kann.


    Oops - die kann ich leider momentan nicht aufbringen... ;( aber danke für die Info.


    La Lucia

  • > Ich wieder ein 'Wieder-Neuling'. Nach 3 Jahren Remission ohne 'Insulin' ...


    Ich bin vorhin noch auf den Link zu Deiner Geschichte an anderer Forenstelle gestoßen. Und daher soweit erst mal im Bilde.
    Sehr interessant geschrieben.
    ;)


    An einigen Stellen sehe ich da zwar was anders, allerdings ohne dass dieses für die heutige Situation was Anderes ergibt.


    Insbesondere wäre der Verzicht auf eine gemäßigte, die Beta-Zellen entlastende Insulinzufuhr über die Zeit der "Remission", m. E. schon
    eher als ein "Kunstfehler" einzuschätzen.


    Aber vielleicht sollte diese Frage besser mal in einem eigenen Thema abgearbeitet werden? Könnte mir vorstellen, dass es auch noch ein paar weitere Interessenten dafür gibt.


    @ Jens: wie schaut es aus, hast Du schon mal was weiteres zum Thema Tennisarm und LADA entdeckt?


    btw.: hatte jüngst mal mit meinem Apo-Mann geplaudert. Eigentlich gings mir um das Aufstehinsulin und die darin steckende RAAS-Resistenzkomponente, die er sofort als solche akzeptierte. Wir sind dann erst mal beim Angiotensin I oder II und dem PPAR-gamma Zellkernrezeptor gelandet.
    Er meinte aber auch noch, dass z. B. in England Insulinsekretagoga (Medikamente die die Insulinausschüttung der BSD stimulieren) zur Behandlung des Typ 2 völlig vom Plan gestrichen seien.
    Wegen des grade dadurch provozierten frühzeitigeren Erschöpfungstodes der Beta-Zellen. Mal ganz abgesehen von der vermutlichen Verursachung zusätzlich erhöhter Proinsulinspiegel, welche beim Typ 2 zumindest im Ruf stehen, wesentlich am Enstehen der pädiagnostischen kardio-vaskulären Schäden beteiligt zu sein.
    Ich vermute mal, dass auch beim Typ 1 (insbesondere relevant beim (Phäno)Typ 1- LADA) in den Grenzbereichen der Insulinleistung der Anteil der Proinsulinausschüttung zunehmen könnte.
    Vielleicht findest Du da auch noch was in deinem Bücherregal? :rolleyes:

    Viele Grüße
    Joa

  • Nabend!

    Zitat

    das örtliche Splitten des Bolus

    Das habe ich erstmal für mich entdeckt! Ist sehr ideal um hohe werte schnell runter zu bekommen.
    Wenn ich z.b. morgens um 8.00 uhr mit 225 aufwache, dann spritze ich mit 'Korrekturfaktor' 20 am morgen erstmal 5 IE korrektur
    und dann seperat nochmal z.b. für 4 BE x 'BE' faktor morgens 2 = 8 IE. Vorteil: Nach ca. 2,5 Stunden ist die nennenswerte insulinwirkung vorbei und man kann bei bedarf noch sicher nachkorrigieren oder erneut was essen mit geringerer überlappungsgefahr der insulinwirkung.
    Würde ich die insgesamt 13 IE in eine spritzstelle spritzen, dann a)wirken diese locker 3-4 stunden und b)entfalten diese ihre wirkung langsamer.


    oder ein anderes beispiel: liege ich z.b. nachtmittags kohlenhydratbedingt bei 245, dann würde ich mit Korrekturfaktor 30 zu dieser zeit 2x2 IE spritzen, dann bin ich nach ca. 1-1,5 stunden wieder im zielbereich und die insulinwirkung ist verschwunden. bei 4 ie auf einmal dauert das ganze schon mal 2 stunden und die wirkung ist auch länger als bei 2x2 ie.


    ein nicht zu verachtender nachtteil des ganzen: man muss sich öfter spritzen. :cursing:
    deshalb mache ich das auch nicht grundsätzlich.

  • Nabend!

    ein nicht zu verachtender nachtteil des ganzen: man muss sich öfter spritzen. :cursing:
    deshalb mache ich das auch nicht grundsätzlich.


    Klar, daß es nicht angenehm ist, sich als "Nadelkissen" zu missbrauchen. Aber was bleibt einem letztendlich übrig? Und was soll es schon, ein Piekser mehr oder weniger macht nicht wirklich den Unterschied.


    Ich finde es aber schon bedenklich, dass ich in 3,5 Jahren meines Diabetiker- Lebens bei der Diagnose 1 Woche im KKH "geschult" wurde,insgesamt 2x auf Schulung war (2 Wochen Tagesklinik, 3 Wochen Reha in Bad Kissingen- das war eigentllich sehr informativ) 6 Schulungsbücher gelesen habe und dauernd zum Hausarzt und DiaDoc renne...aber von solchen wertvollen Tips nie was erfahren habe.


    Da kann man doch mal wieder die Vorteile der elektronischen Vernetzung sehen! Zum Glück gibt es das Internet und solche klasse Foren wie den Insulinclub!


    Viele Grüße,
    Reinhard


    Btw: Wer von Euch wendet denn tatsächlich die i.v. Injektion zum Herunterholen überhöhter Werte an, und wie macht ihr das. Ich stell mir vor, dass eine Injektion in die Armbeuge so schwer nicht sein kann, oder? Theoretisch kennt man das ja vom Zugucken beim Hba1c?!

  • Zitat

    Da kann man doch mal wieder die Vorteile der elektronischen Vernetzung sehen! Zum Glück gibt es das Internet und solche klasse Foren wie den Insulinclub!

    oh ja!

    Zitat

    Ich finde es aber schon bedenklich, dass ich in 3,5 Jahren meines Diabetiker- Lebens bei der Diagnose 1 Woche im KKH "geschult" wurde,insgesamt 2x auf Schulung war (2 Wochen Tagesklinik, 3 Wochen Reha in Bad Kissingen- das war eigentllich sehr informativ) 6 Schulungsbücher gelesen habe und dauernd zum Hausarzt und DiaDoc renne...aber von solchen wertvollen Tips nie was erfahren habe.

    dito! wenn von der schulungsleiterin (die keine diabetesassistentin war, sondern ne diätassistentin) den typ2ern erklärt wird, wie man eine Keto bzw. ketone im allgemeinen korrigiert, dann fragt man sich schon wo man denn gerade sitzt ?( ! (ich war der einzige typ1er und das hat die nicht speziell wegen meiner wenigkeit behandelt)
    von 5 schulngstagen gingen 3 um ernährung und so nen quatsch wie ernährungspläne oder diät!
    also jeder diabetiker der sich ein bisschen informiert weiß da besser bescheid! :cursing:


    gut das der doc da ein bisschen anders ist und einem solche wichtigen dinge seperat nochmal erklärt! :thumbsup:
    wäre der nicht so gut wie er ist, dann wäre ich schon lange bei jemand andern.


    aber wo ich im KK war bei der diagnose, da waren tolle diabetesschwestern: oh ton der einen "wenn ihr mal alkohol trinkt, dann am besten mit cola light und wenn es mal mehr wird, dann schlaft euch einfach aus und macht dann normal mit der therapie weiter", sowas ist doch grob fahrlässig, das alkohol den zucker stark senkt hat die wohl noch nicht gehört?!?!?; oh ton der anderen "einen zweiten 'Pen' zur reserve kann ich ihnen nicht geben, die kosten ja bis zu 100 €", meinen diadoc gefragt, der schrank auf, welche farbe hätten sie denn gern und schon hat ich nen ersatzpen!!!


    gut das der doc da ein bisschen anders ist und einem solche wichtigen dinge seperat nochmal erklärt! :thumbsup:
    wäre der nicht so gut wie er ist, dann wäre ich schon lange bei jemand andern.

  • Moin Ben,


    > ein nicht zu verachtender nachtteil des ganzen: man muss sich öfter spritzen. :cursing:


    Jaaa, schon wieder ein Riesenvorteil der Pumpe. Da brauchst Du nur einmal Spritzen/Pennen. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • öhm, nö!
    mit ner pumpe kann man irgendwie schlecht räumlich splitten :P .


    aber die erfahrung einer pumpe werde ich ja im februar machen.
    langsam freue ich mich da schon drauf :thumbsup: !

  • Ohhh,


    > öhm, nö!
    > mit ner pumpe kann man irgendwie schlecht räumlich splitten :P .


    Na aber doch!
    Hälfte Pumpe ... Hälfte Pen. :thumbup:


    Macht nur 1 x Pennen! :D


    > aber die erfahrung einer pumpe werde ich ja im februar machen.
    > langsam freue ich mich da schon drauf :thumbsup: !


    Wow, na denn mal viel Vergnügen. ;)
    Erst mal Spirit?


    Gruß
    Joa

  • Zitat

    Na aber doch!
    Hälfte Pumpe ... Hälfte Pen. :thumbup:


    Macht nur 1 x Pennen! :D

    schwing die weisse fahne! ;(

    Zitat

    Wow, na denn mal viel Vergnügen. ;)
    Erst mal Spirit?

    bingo, spirit!
    und dann mal toi, toi dass die pumpentherapie und die pumpe an sich mir gefällt 8o

  • Nachdem schon viel theoretisiert worden ist, will ich meinen praktischen Senf dazu abgeben. :)



    Ich hatte i.m. Anfang der 90er Jahre in einer NIS-Schulung gelernt und jahrelang angewendet. Nicht oft, aber immer wieder. Ohne irgendwelche veränderten Anzeichen.


    Es kommt leider durchaus vor, daß man einen Nerv erwischt und das tut höllisch weh. :wacko:


    Wegen einer Veränderung des Muskelgewebes habe ich auch von anderen (ich kannte einige, die es praktizierten) nie was problematisches gehört.
    Ich kannte nur eine Diabetikerin, die sich fast ausschließlich in eine Muskelregion spritzte und sich dort deswegen Beulen formten. Das passiert beim Unterhautfettgewebe (Lipohypertrophie=Fettgewebsverdickung) ebenfalls, weshalb man ständig wechseln soll.


    i.v. wurde mir von Wolfgang Delikat bei einem Insulinertreffen erklärt. Ich habe es daraufhin ohne Doc ausprobiert und sehr selten angewandt. Davon war ich nie so begeistert. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Vielleicht hatte ich auch nur ein schlechtes Gewissen... :rolleyes:


    Zudem, wenn der Wert so rasch runtergeht, ist´s einem auch nicht besonders wohl dabei...




    Wenn ich inzwischen eine beschleunigte Insulinwirkung will, splitte ich - auf zwei Dosen (spritze bis 10 IE´s, mehr brauch ich sowieso nicht). Das funktioniert bei mir gut!