Muskeltraining= hoher BZ

  • Hallo,


    ich habe zwar gerade im Forum nach möglichen Antworten gesucht, aber doch nicht das passende gefunden.


    Hier sitzen doch jedemenge schlaue Köpfe, vielleicht kann mir das jemand erklären.


    Ich mache regelmäßig und ausdauernd Sport. Seither immer in Kombination- Ausdauer und anschließend Kraft. Nun wars in letzter Zeit aber so, dass ich nur Muskeltraining gemacht habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass mein 'BZ' dann total verrückt spielt.
    Z.b. ich gehe mit einem Wert von 80 ins Training und nach dem Training- ca. 1 1/2 Stunden später habe ich dann einen Wert von 200 oder noch mehr. ( ich habe nichts gegessen!) Oder ich starte schon höher ins Training z.b. mit 120 und komme dann anschließend noch höher raus..mittlerweile korrigiere ich schon Werte ab 120 und komme trotzdem mit nem Wert von 180 raus. Das ist sehr nervig, vorallem merke ich, dass ich ab einem Wert von 150 nicht mehr so leistungsfähig bin und es mir schlecht geht...


    Kann mir jemand erklären woran das liegt?


    Nun bin ich am überlegen meine BR zum Training zu erhöhen ( z.B. 110%- 120% ) aber irgendwie habe ich Hemmungen :S

  • In The Diabethic Athlete von Colberg (hatte mir hier irgendwer empfohlen) steht zu Krafttraining, dass dabei blutzuckersteigernde Hormone ausgeschüttet werden:


    "The intensity of weight training affects blood sugar levels. The time of day you exercise and circulating Insulin levels at the time also affect blood sugar maintenance. The intensity of individual weightlifiting sets affects the release of glucose-raising hormones. As a result, many people find that they can maintain blood sugar levels during this activity with few changes to their diabetic regimen. Blood sugars will 'BE' even more stable, or perhpas rise, during weight training at times when circulating Insulin levels are lower [...] or early in the monrning when 'Insulin' resistance is higher. At these times, you may actually need supplemental Insulin to counter the resultant rise in blood sugar levels. However, a prologned weight-training session may result in significant glycogen depletion that may increase risk for later-onset hypoglycaemia"


    Müsstest also eventuell vorsichtig (!) das 'Insulin' vorm Krafttraining erhöhen, aber ob man da an der BR dreht oder am Bolus, das können dir evtl. etwas erfahrenere Leute empfehlen.

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Hallo Jennifer,

    Ich mache regelmäßig und ausdauernd Sport. Seither immer in Kombination- Ausdauer und anschließend Kraft. Nun wars in letzter Zeit aber so, dass ich nur Muskeltraining gemacht habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass mein 'BZ' dann total verrückt spielt.


    ich finde so Sachen wie Krafttraining und auch Schattenboxen sollte den Frauen verboten sein!
    Erst vor kurzem hat mir eine Furie angedroht, mich locker auf die Bretter zu legen... :wacko:


    So langsam muss Mann vor den gekräftigten Damen Acht geben. :rolleyes:


    Wenn Du Näheres erfahren willst lies mal da: http://www.forum.diabetesinfo.…dex.php/topic,5071.0.html


    Ansonsten google doch mal nach Aerob-anaerob-Laktat-Leistungssport?
    Z.B. dort findest Du eigentlich eine vollständige Erklärung: http://www.leistungssport.com/index.php?site=139&unav=25 .
    Nur dass die nicht weiter auf Diabetes eingeht. Wenn Du noch Diabetes und Insulin in eine Anfrage steckst, wirst Du wahrscheinlich vollfündig. Nein nicht pfündig. :whistling:


    Nur kurz angerissen: bei zu hohem Laktatvorkommen im Stoffwechsel entsteht eine Übersäuerung, in- und außerhalb der Zellen. Wir erinnern uns an die lipolysebedingte Fettsäurenresistenz. :thumbdown:
    Was geschieht, wenn die Sauerstoffverbrennung vermehrt im anaeroben Bereich läuft, sich folglich Laktat anhäuft und die aeroben Trainingsphasen zum Laktatabbau zu gering sind?
    Du wirst zunehmend sauer. :cursing:
    Ja, da hilft denn wohl wirklich nur, empirisch die Insulindosis bei Leistungssport zu erhöhen. Und nachgehend, bei zurückgehender Sauerkeit aufpassen, wann die Muskelzellen ggf. verpulverte Glykogenvorräte nachladen.


    So, ich muss grade erst mal noch was anderes klären. Mehr erforderlichenfalls dann später. ;)


    Viele Grüße
    Joa

  • Ich hatte das Problem auch .... während des Krafttrainings konnte ich sehen, wie mein 'BZ' anstieg, aber dann beim anschließenden Ausdauertraining sank der 'BZ' wieder. Inzwischen habe ich eine Methode gefunden, die mir das Sportstudio mit Kraft- u. Ausdauertraining ermöglicht. Vorm Krafttraining max. einen 'BZ' von 120, ansonsten gibt es eine Korrektureinheit, aber dann auch nur eine! Beim anschließenden Ausdauertraining muß ich dann BEs zuführen - mithilfe von Apfelschorle, da ich nichts anderes mit Kohlenhydraten beim Sport runterkriegen kann.


  • jetz kopier ich auch mal den Volltext hehe :D


    achherrje Joa..was haste denn dem armen, zarten Wesen angetan? :D nee, so schlimm is es bei mir zumindest nicht, ich will ja keine Bodybuilderin werden( das soll ja eher zum Körper definieren, straffen dienen ) und andere verhau ich sowieso nicht ....die lass ich verhauen ;)


    nun zum eigentlichen....vielen Dank, für deine Antwort, das klingt logisch, da werd ich mich mal durchlesen.



    @ Kim ..ja seither habe ich es ja auch so gemacht erst Ausdauer und dann das Muskeltrainig, da ist es mir noch nicht mal aufgefallen, weil Ausdauer den 'BZ' runtergezogen hat und eben das Training den 'BZ' wieder hochgezogen hat( man, was für ein Satz 8| ), da hatte ich immer super Werte anschließend. Und ZusatzBE hatte ich fast nie gebraucht, so gesehen, war das/ist das echt praktisch :D

  • Ich hatte das Problem auch .... während des Krafttrainings konnte ich sehen, wie mein 'BZ' anstieg, aber dann beim anschließenden Ausdauertraining sank der 'BZ' wieder. Inzwischen habe ich eine Methode gefunden, die mir das Sportstudio mit Kraft- u. Ausdauertraining ermöglicht. Vorm Krafttraining max. einen 'BZ' von 120, ansonsten gibt es eine Korrektureinheit, aber dann auch nur eine! Beim anschließenden Ausdauertraining muß ich dann BEs zuführen - mithilfe von Apfelschorle, da ich nichts anderes mit Kohlenhydraten beim Sport runterkriegen kann.

    Ich mache auch meistens Ausdauer- und Krafttraining in Kombination, obwohl das soweit ich weiß gar nicht soo sinnvoll ist, aber es ist blutzuckertechnisch auf jeden Fall einfacher ;).

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  • Edit: ACHTUNG! Die nachfolgenden Ausführungen zu der S-Korrektur waren ein Aprilscherz!


    30s sollten es schon sein. :D Bei ner hypo soll das ja von extremen Vorteil sein wenn man keine 'hypo' BE's dabei hat.


    Jep Klaus, aber 30 Sekunden ist schon die Obergrenze bei einer mittleren Hypoglykämie. Bei ner leichten wäre es schon fast, wie den Kühlschrank mitzufuttern.


    In Althausen wurde die S (wie Sprint)-Korrektur wie folgt im Regelwerk berücksichtigt:


    Hypograd ------------------BZ etwa ------------------------ Sprintdauer in Sekunden


    leicht ------------------------50 bis 65 --------------------------------- ca. 8 bis 15


    mittel -----------------------35 bis 49 ---------------------------------- ca. 15 bis 30


    schwer ----------------------34 bis 0 ----------------------------------- ca. 30 bis 300


    Im Falle schwerer Hypos ist es lt. Teupe aber vor dem Start zwingend erforderlich, eine Prüfung der körperlichen Restkoordination durchzuführen.
    Dazu führe man/frau sowohl den linken als auch den rechten Mittelfinger zeitgleich zur Nasenspitze.


    Wenn auch nur einer der beiden Finger das Ziel verfehlt, ist der Test solange zu wiederholen, bis er entweder erfolgreich ist, oder die eingetretene hormonelle 'Gegenregulation' die hypo beseitigt hat. Ansonsten sei der Sprint nämlich aufgrund der Sturzgefahr risikobehafteter, als das durchschwitzen der 'hypo'. Nach dem dritten Fehlversuch spätestens empfiehlt Teupe außerdem, besonders für Diabetikern die zur Ohnmacht bei Hypos neigen, sich auf den Boden zu legen, um somit auch das Verletzungsrisiko beim "Abkippen" zu minimieren.


    Sein verfeinertes Regelwerk mit Blick auf die Berücksichtigung der aktuell wirksamen Insulinpower, im englischen Sprachraum unterdessen als BoB, oder Bolus an Bord eingebürgert, will Teupe, seinen Ankündigungen nach, etwa in einem Jahr im Insuliner veröffentlichen.


    Man darf gespannt sein! :thumbsup:


    Gruß
    Joa

  • noch ein aprilscherz oder wat? :P

  • Lieber Ben,


    noch ein aprilscherz oder wat? :P


    ich hoffe mal sehr, dass Dir schon klar ist, dass mit Teupe und seinem Regelwerk grundsätzlich keine Aprilscherze verbunden sind oder werden?
    Dazu ist das viel zu ernsthaft und stimmig. X(


    Gruß
    Joa


  • ich hoffe mal sehr, dass Dir schon klar ist, dass mit Teupe und seinem Regelwerk grundsätzlich keine Aprilscherze verbunden sind oder werden?
    Dazu ist das viel zu ernsthaft und stimmig. X(

    mmmhh, schon ok. :huh:

  • Finds aber schon krass; diese Teupe-Schulungen scheinen generell viel mehr ins Detail zu gehen und den Diabetes-Alltag zu berücksichtigen als meine Schulung beim Diabetologen 8|


    Und das mit dem Sprint bzw. den blutzuckererhöhenden Stresshormonen habe ich ganz am Anfang mal durch Zufall rausgefunden, als ich unterzuckert nach Hause zum Traubenzucker gerannt bin und ihn dann gar nicht mehr nötig hatte, aber als ich das bei der Diabetesberaterin erzählte, konnte die mir nicht erklären, warum das so war... Will auch mal so eine Teupe-Schulung machen :(

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


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  • 18 Tage Hardcore-Schulung (6 Std. tgl.) sind nicht immer ein Zuckerschlecken ;) Kochen und Putzen verlernste dort ebenfalls nicht *lach* Joa und Klaus sollten auch in diesen Dingen firm sein :D


    Die Schulung soll auf 21 Tage erweitert werden, an denen dann ausschließlich die S-Korrektur praktisch ausgeführt werden wird. :)
    Die Verhandlungen mit den Kassen stehen kurz vor dem Abschluss! :D


    Gruß
    Joa

  • So, nachdem wir nun den 2. April verzeichnen, weise ich auf den 1. hin, damit nicht jemand auf die Idee kommt, die S-Korrektur praktisch zu erproben. :D


    Wiewohl es schon interessant wäre ... *gg*


    Gruß
    Joa


    p.s.


    Und danke an Ben, Gesa und Silke für die launige MItarbeit! :):)


    Ein besonderer Dank an Klaus, der mit seinem, wie immer humorigen Beitrag, den Anstoß gab. :thumbup:

  • Okay, reingefallen :D, aber neulich nach dem Kino (BZ ca. 50) hat das mit dem panischen nach-Hause-rennen wirklich funktioniert (BZ zu Hause 75) ?(. Und Werte unter 40 hatte ich noch gar nicht, kann man da eigentlich noch gehen? 8)

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  • Okay, reingefallen :D

    ;)

    Zitat

    aber neulich nach dem Kino (BZ ca. 50) hat das mit dem panischen nach-Hause-rennen wirklich funktioniert (BZ zu Hause 75) ?


    Ob Du da tatsächlich so panisch gesprintet bist, dass Du im anaeroben Arbeitsbereich gelandet bist, scheint mir ein Wenig fraglich?
    Da Du noch recht frisch in der erlauchten Tafelrunde der Diabetiker weilst, würde ich erst mal annehmen, dass bei Dir die Glukagon-Gegenregulation noch recht effektiv einsetzen kann.
    Möglicherweise ist sogar noch etwas an eigener Insulinproduktion vorhanden, die bei niedrigen Zuckerwerten entsprechend abgeschaltet wird? Ist C-Peptid noch feststellbar?

    Zitat

    Und Werte unter 40 hatte ich noch gar nicht, kann man da eigentlich noch gehen? 8)


    Dass Du noch keine wirklich tiefen Werte festgestellt hast, mag die vorgehenden Gedanken bestärken. Und ja, mit 40 mg/dl kann die Eine noch gehen, der Andere ist umgekippt.
    Da sind halt auch Unwägbarkeiten, sowohl in den Messwerten, als auch in den individuellen Stoffwechselbedingungen zum Zeitpunkt einer Messung.
    Daher lässt sich das vermutlich nur anhand der eigenen Erfahrungswerte einschätzen.


    Hast Du eigentlich schon massive Hyposymptome erlebt? Wie machen sie sich ggf. bei Dir bemerkbar?


    Gruß
    Joa

  • Ist C-Peptid noch feststellbar?


    Hast Du eigentlich schon massive Hyposymptome erlebt? Wie machen sie sich ggf. bei Dir bemerkbar?


    zum 'C-Peptid', ich weiß gar nicht, ob das getestet wurde, werde ich bei der Quartalsuntersuchung nächste Woche mal fragen. Daran konnte man die Menge der Eigenproduktion sehen oder wie war das? Dann war das nach dem Kino vielleicht eine Gegenregulation...


    Hyposymptome habe ich ab ca. 60mg/dl: zittern, schwitzen, manchmal Hunger oder Gereiztheit. Massive Symptome, wie mans hier manchmal liest, mit Krämpfen und so gottseidank bisher nicht.

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  • Hallo Gesa,


    da blieb noch eine Antwort schuldig. :(
    Sorry!


    zum 'C-Peptid', ich weiß gar nicht, ob das getestet wurde, werde ich bei der Quartalsuntersuchung nächste Woche mal fragen. Daran konnte man die Menge der Eigenproduktion sehen oder wie war das?


    Ja, das C-Peptid ist eine Eiweißstruktur, die in den Beta-Zellen noch je zwei Insulinmoleküle zu einem Molekül, dem Proinsulin, verbindet.


    Vor der Sekretion löst sich das 'C-Peptid' heraus und es bleiben 2 Moleküle Insulin und 1 Molekül 'C-Peptid' über. Die Insulinmoleküle sind wegen ihrer geringen Lebensdauer schwer zu bestimmen. Das C-Peptid ist zäher und länger nachweisbar. Von der Menge desselben lässt sich dann die Größe der Eigenprodukiton an 'Insulin' ableiten.


    Zitat

    Dann war das nach dem Kino vielleicht eine Gegenregulation...

    Das halte ich zumindest für wahrscheinlich. Zumal ja auch noch die BSD, bei vorhandener Restinsulinausschüttung, diese zusätzlich bei niedrigem Blutzucker aussetzt.


    Zitat

    Hyposymptome habe ich ab ca. 60mg/dl: zittern, schwitzen, manchmal Hunger oder Gereiztheit. Massive Symptome, wie mans hier manchmal liest, mit Krämpfen und so gottseidank bisher nicht.

    Ein Teil dieser Symptome sollte auf Adrenalin rückführbar sein. Krämpfe und Bewußtlosigkeiten kommen vor, sind aber individuell, auch bei länger dabeiseienden Diabetikern, unterschiedlich verteilt. Einer bekommt sie mehr oder weniger schnell, eine Andere auch wieder nicht.


    Gruß
    Joa